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Selon Fischer

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1

Donnerstag, 30. August 2012, 16:38

Perlen für die Säue - AFF Premiere!

Vor einem Monat war die Premiere meines neusten Kurzfilms „Perlen für die Säue“. Jetzt freue ich mich, den Film exklusiv im AFF vorstellen zu können! :D


Plakat von Tilman "tuffenuff" Ginzel


Worum geht’s?
In der ominösen PETRUS GmbH werden Menschen wie Tiere gehalten, um aus ihnen Mastfleisch zu gewinnen. Doch langsam beginnen die Insassen an der Rechtmäßigkeit ihres Gefängnisses zu zweifeln. Als einer der Gefangenen schließlich aufbegehrt, überschlagen sich die Ereignisse...



Wie lief die Produktion?

Spoiler Spoiler

Bei meinem letzten Film (Schwarze und rote Zahlen) wurde kritisiert, dass ich mich relativ wenig weiterentwickelt hätte. Deshalb hab ich für „Perlen für die Säue“ alles verändert und vergrößert:
  • bessere Kamera (Canon XA10)
  • größeres Budget (1000 Euro)
  • längerer Film (20 Minuten)
  • mehr Drehtage (11 Tage)
  • größeres Team (19 Personen)
  • mehr Darsteller (13 Darsteller)

Doch die „alles größer“-Einstellung hat auch ihren Preis: die Organisation ist enorm. Deshalb hab ich zum ersten Mal Dispositionen geschrieben (bei Interesse kann ich mal eine hochladen), Storyboards gemalt, Sponsoren umgarnt, Mietverträge ausgehandelt und Aufgaben verteilt. Das bedeutete aber auch, dass Verantwortung übertragen wurde und plötzlich mehrere Personen Mitspracherecht hatten – eine total neue Erfahrung für mich!

Mehr Infos zur Produktion gibts im Projekt-Thread!




Welche Probleme gab‘s?

Spoiler Spoiler

1) Da ich jeden Drehtag ziemlich akribisch geplant habe, konnten wir den Drehplan perfekt einhalten – das mussten wir auch, da nach dem letzten Drehtag sofort mit Abrissarbeiten am Drehobjekt begonnen wurde! Deshalb saß uns die Zeit ständig im Nacken…

2) Ein anderes Problem war, dass wir nur eine Steckdose gleichzeitig benutzen konnten, da sonst die Sicherungen des seit fast 25 Jahren leer stehenden Gebäudes rausgeflogen wären. Somit konnten wir nur eine Lampe nutzen, weshalb wir bei der Beleuchtung oft Notlösungen finden mussten.

3) Speziell in der alten Schwimmhalle war die Akustik ziemlich kompliziert. Richtig anstrengend wurde es, als das uns fest versprochene Richtmikrofon nicht ausgeborgt werden konnte und wir den Ton mit einem Zoom H2 auf einem Besenstiel (!) aufnehmen mussten. Die Folgen waren viele Synchronisationen nachher.

4) Das wohl größte Problem war die Einstellung des Regisseurs zum Urheberrecht. Teile der Handlung wurden von einem Hörspiel des Künstlers Alexander Kaschte inspiriert. Leider beinhaltete das auch den wohl stärksten Dialog im gesamten Film, der 1-zu-1 übernommen wurde. Als ich zufällig nach (!) dem Dreh davon erfuhr, konnten wir den Copyfight nur umgehen, indem wir die gesamte Szene umschrieben und umschnitten.




Obwohl der Film nicht perfekt ist und einige Schönheitsfehler aufweist, bin ich doch ziemlich stolz auf dieses (für meine Verhältnisse) Großprojekt. Auch wenn er im Vergleich zu "ein Deutscher" nicht so imposant ist, habe ich doch eine Menge in Hinblick auf die Organisation eines Films gelernt. Ich weiß jetzt, was ich selber machen kann und welche Aufgaben ich unbedingt abgeben muss. Bei Interesse kann ich gerne mehr dazu schreiben, vielleicht hilft es jemandem.

Aber genug des Geredes! Viel Spaß mit dem Film, bei dem es sich um eine leicht geschnittene Version (ca. 2 Minuten kürzer) handelt. Wer die Vollversion, einen Blick hinter die Kulissen und eine paar entfallene Szenen sehen möchte, kann gerne eine DVD bei mir bestellen. Kostet nix außer den Versandkosten von 1,50 Euro. :rolleyes:


Download
85 MB (740x432)
MP4 (xvid)



Ich bitte um harte und ehrliche Kritik :rolleyes:


Lg Selon

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Selon Fischer« (21. September 2012, 14:09)


2

Donnerstag, 30. August 2012, 18:34

Hey,

den Film habt ihr wirklich gut gemacht! Die Location war für diesen Film auch perfekt gewählt - was Besseres als ein altes Schwimmbad gibts ja auch dafür nicht ;)
Die Kameraführung hat mir sehr gut gefallen, vor allem an der Stelle als Alle durch diesen Gang durch mussten in die "Freiheit", als aus der Sicht der Einzelperson gefilmt wurde.
Ansonsten war die Kamera eher ruhig, man hätte die Gespräche zwischen den Insassen bei noch abwechslungsreicher machen können, vielleicht mit mehr Close-Ups oder so, aber es war so ganz ok.

Mir hat der Effekt als die Fliesen zu einem kleinen "Film" wurden sehr gut gefallen, da konnte man wirklich in die Geschichte gut "abtauchen".
Die Bluteffekte und die Eingeweide sahen finde ich sehr realistisch aus und haben mir gut gefallen.

Die Dialoge und das Schauspielerische hätte man besser machen können, da die Dialoge nicht sehr abwechslungsreich wahren, es war in Großen und Ganzen aber gut.

Der Film hat mir im Gesamten recht gut gefallen - macht auf jedenfall weiter so!

SmaX

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3

Donnerstag, 30. August 2012, 23:11

Ich fand‘ den Film sehr beeindruckend. :thumbup: Er stimmt einen schon nachdenklich im Hinblick auf die Massentierhaltung und wie letzten Endes mit den Tieren umgegangen wird. Auch die Darstellung und dieser Vergleich Mensch und Tier hat mir gut gefallen. Er hätte ruhig – für meinen Geschmack - noch etwas düsterer sein können. Schon klar, es waren nicht alles „Profi-Schauspieler“, ihre Leistungen waren meines Erachtens aber voll in Ordnung.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

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4

Freitag, 31. August 2012, 00:42

Du studierst Germanistik, richtig?

Das ist mir gleich zu Beginn aufgefallen :D Ich finde wohl kein richtiges Wort, welches dich auch zufrieden stellen mag, aber die Dialoge sind mir sofort fremd vorgekommen. Ich nenne es mal goetheesk, philosophisch, wie auch immer. Suche dir den richitgen und korrekten Begriff raus. Die Rollen hatten ja auch entsprechende Namen. Ich sag es mal so, der Sprachstil hat mich verwirrt. Es ist (d)ein Stilmittel des Films und ich mag es auch nicht groß kritisieren. Muss aber gestehen, dass es mich ab und zu rausgeworfen hat aus dem Bann des Filmes. Es erinnerte mich immer ein wenig als fremdes Medium. Eher ein Bühnenstück, vielleicht sogar Musical, ich weiß es auch nicht. Nur hab ich mich vom Sprachstil ablenken lassen und darüber nachgedacht, wo ich es jetzt hinordnen würde. Was mir auch bis jetzt noch nicht ganz gelungen ist, wie du schon merken kannst, an meinem Geschwafel um den heißen Brei herum.

Der Film an sich hat mir gefallen. Schöne Idee mit gelungener Umsetzung. Allerdings hatdas Drehbuch meiner Meinung nach auch Schwächen. Gerade der Aussteiger hätte noch Potential gehabt. Ihn erst wieder nach dem Abspann auftreten zu lassen, finde ich fast etwas dürftig. Denn gerade dieser Handlungsstrang hätte dem Film noch Spannung und vor allem eine Aussage geben können. Wenn ich das richtig sehe, hattet ihr ja auch Tierschutzvereine mit im Boot. Finde es wirklich stark, wie ihr an das Thema der Massentierhaltung herantretet. Aber letzenendes sehe ich hier (auf Grund des nur angedeuteten Konflikts) nur eine Satire. Ist das negativ? Nein, nicht unbedingt. Nur ich habe hier mit dem Vorwissen, welches ich als gelegentlicher Mitleser deines Projektthreads hatte, eher eine Kritik erwartet. Bin wohl mit der falschen Einstellung an den Film gegangen und war dann ziemlich verwundert, wie plötzlich er endet.

Sehr gut ist das gesamte Szenenbild. Die Location ist richitg perfekt gewählt, vor allem die Duschen. So stelle ich mir Massenmenschhaltung in Zukunft vor! Top. Diese doch recht simple Location hat mich völlig überzeugt. Die Darsteller spielen auch alle recht gut. Die Wärter kamen mir auf den ersten Blick recht komisch vor und nicht so wirlich in die Rolle passend. Als sie dann aber mehr Spielzeit bekamen, merkte ich, dass sie perfekt besetzt sind. Vor allem die drei blauen Wärter sind perfekt aufeinander abgestimmt gecastet.
Der Ton ist mir nicht negativ aufgefallen. Eher positiv. Allerdings habe ich den Ton aber nur recht leise aufgedreht gehabt. Einmal war ich verwundert, weil ich viele Schritte hörte, dann aber nur der Leiter plus Assistentin im Gang stehen und rein gefühlsmäßig weniger Schritte gemacht hätten.

Zum Optischen. Habe den Film mir mit dem Beamer gescreent. Der Film braucht wirklich keine geringe Tiefenschärfe (dessen Fehlen sicher einige noch anmerken werden). Ich finde den gesamten Look konsequent durchgezogen. Passt zum Setting. Auch hier wieder die anmerkung, wie gut mir die Bilder im Duschraum gefallen haben. Die Außenaufnahmen haben mir dann nciht mehr so gut gefallen. Was aber auch daran liegen kann, dass mir die POV-Verschwimm-Framerate nicht so zugesagt hat.
Das gilt auch für die Wahl der Einstellungen. Es waren zu viele POVs, die mir befremdend vorkamen, vor allem in Kombination mit dem Sprachstil. Ich fühlte mich zwar angesprochen, aber nicht betroffen. Verweis wieder zu Theater, Bühne, ich weiß es immer noch nicht^^
Die Wahl der Einstellungsgrößen hat mir auch nicht immer zugesagt. Teilweise zu nah. Vor allem anfangs bei der dunkelhaarigen Gefangenen fand ich die Perspektiven selten passend. Meist zu frontal (als würde sie mich ansehen), oft auch zu nah.
Ein Achsensprung im Schwimmbad bei dem angedeuteten Konflikt kam auch vor. Man hat zwar den Bezug nicht verloren, da der eine noch angeschnitten war, aber die Räumlichkeit ging anschlussmäßig ein wenig flöten.

Die Spezialeffekte sehr gelungen. Fand sie durchwegs "echt". Nichts Negatives bemerkt.


Die Szene nach dem Abspann war nötig (eigentlich ja früher schon) aber recht ernüchternd. Hatte auch schon mit der Aufmerksamkeit abgeschalten und sie nicht ganz verstanden. Wolltest du das nur nochmal aufgreifen? Oder ist er in der Minderheit mit seiner Einstellung dazu und schon mundtot, daher symbolisch das Gitter im Vordergrund?

Von wem war denn das Drehbuch? Habe keinen Credit gefunden. Oder basiert das noch sehr nahe auf der angegebenen Inspiration auch von den verbliebenen Dialogen her?


Einen Vergleich zu deinen früheren Werken wage ich nicht. Du hast Filme gemacht, die mir ziemlich gefielen, andere wiederrum gar nicht. Aber so was langes kenne ich von dir nicht und mit den kurzen mag ich es nciht vergleichen. Sollte man, denk ich, auch nicht. Überrascht hast du mich mit diesem Film nicht, denn dir trau ich große Projekte zu, sie auch gut umzusetzen. Ist dir auch gelungen. Als Satire gesehen, hat mich der Film überzeugt. Es war auf jeden Fall was Neues hier im Forum und deine Inszenierung gefällt mir auch (auch wenn ich vielleicht nicht den Zugang für so manches habe). Aber du machst dir wenigstens Gedanken und ziehst es konsequent im Film durch.

Zitat

[...] bin ich doch ziemlich stolz auf dieses (für meine Verhältnisse) Großprojekt. [...] habe ich doch eine Menge in Hinblick auf die Organisation eines Films gelernt. Ich weiß jetzt, was ich selber machen kann und welche Aufgaben ich unbedingt abgeben muss.

Ich glaube das ist das Wichtigste. Wenn man stolz auf sein Werk ist, dann ist der Film schon mal was wert und kann so schlecht gar nicht sein. Denn schließlich kennst du selbst ja die meisten Fehler (und die Version, wie du es gerne gehabt hättest, wenn alles sooo funktioniert hätte).
Und vom eigenen Film lernen ist auch sehr viel wert. Ich hoffe dir werden die Kritiken hier auch helfen, über die Organisation hinweg noch mehr über/von deinem Film zu lernen. Ich habe die Erfahrung gerade mit "ein Deutscher" gemacht und muss sagen, es ist schön, von der eigenen Arbeit lernen zu können. Vielleicht muss man doch noch nicht perfekt sein :D





Schattenlord

unregistriert

5

Freitag, 31. August 2012, 13:27

Hab den Film gerade spontan auf Arbeit gesehen und muss sagen, dass er mir richtig gut gefallen hat. Ich muss der Kritik von SR in allen Punkten zustimmen.

Die Idee ist klasse, die Umsetzung in Ordnung. Die Schauspieler sind nicht so besonders gut, aber absolut okay, ich konnte mich hinein versetzen. Das beste an dem Film ist wohl die düstere Location, absolut glaubwürdig. So würde ich mir Massen-Mensch-Haltung in Zukunft vorstellen. ^^

Spoiler Spoiler

Ich muss allerdings zugeben, dass der Film für mich massiv an Fahrt verloren hat bei der Szene mit den beiden Wärtern, wo der eine plötzlich aus heiterem Himmel kündigt. Leider hat mich diese Szene gar nicht überzeugt, weder die plötzliche Umentscheidung (der musste doch wissen was da passiert. Selbst wenn nicht: Erst tritt er die ganze Zeit ein, dann hat er plötzlich wegen eines Schreibens Mitleid? Find ich unglaubwürdig.), noch von der Stimmung her. Das Setting fand ich zu hell und die Dialogsequenz nicht sonderlich spannend.

Dafür gings dannach aber richtig gut weiter. Das Ende, welches aus der Perspektive des Darstellers gedreht worden ist, vom LKW Abladen, bis hin zum Tisch, ist aber durchweg gelungen. Da gings mir durch und durch. Man konnte sich rein versetzen, fühlte mit, Kameramäßig die Szene absolut klasse, die Spannung wurde bis zum Höhepunkt gekitzelt. Allein das Finale reißt da vieles wieder raus.


In den technischen Sachen stimme ich SR bei allen Punkten zu, hinzufügen möchte ich, dass mir die Musik sehr gut gefallen hat. Hat die Stimmung perfekt untermalt und gut zur Spannung beigetragen. Vom Lichtsetup und vom Kamerasetup wars durchwachsen, manchmal gut, manchmal nicht so gut. Die Dialoge waren etwas zu anspruchsvoll formuliert, allerdings fand ich sie zum Großteil nicht sonderlich störend. Schnitt war okay. Ton auch. Drehbuchtechnisch hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, aber die ganzen Atmo-Szenen reißen es wieder raus.

Wenn ich nicht auf Arbeit wäre, wäre meine Kritik ausführlicher geworden, aber ich musste einfach kurz was zu schreiben. Selten, dass mich ein Amateurfilm atmosphärisch mitreißen kann. ;) Dann bin ich mal gespannt auf Teil 2! ;)

Schattenlord

P.S.: Ziemlich seltsames Plakat. Fand es bisschen abschreckend und gebe zu, ich hab nur geguckt, weil ich die Kritik von Andreas gut fand. xD

Selon Fischer

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6

Freitag, 31. August 2012, 14:28

Vielen Dank für die Kritik! :)

@SmaX
Dankeschön für das Lob. Ein paar mehr Close-Ups hätten es schon sein können, da geb ich dir total recht! Besonders im Schnitt ist mir dann aufgefallen, wie wenig Einstellungen wir generell für die Dialoge abgefilmt haben. Schuld daran war der fiese Zeitdruck im Nacken und gleichzeitig das Wissen, dass ein Nachdreh unmöglich ist. Deshalb haben wir lieber die wenigen Einstellungen sauber im Kasten haben wollen :rolleyes:

@7River
Schön, dass du die düstere Stimmung ansprichst. :) Wir hatten uns im Vorfeld intensiv über die Lichtstimmung unterhalten. Am Ende sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir die Balance aus Stimmung und gleichzeitig fabrikähnlicher Helligkeit wahren sollten. Deshalb ist nur die erste Szene im Gang düster geworden.

@SR-Pictures
Hui, hab vielen Dank für deine ausführliche Kritik! :D Du weißt gar nicht, wie recht du mit deinen Vermutungen hast :D Ich empfinde die Sprache im Film ebenfalls als unnatürlich und zu philosophisch (in der ursprünglichen Versionen der ersten Szene unterhalten sich die Gefangenen vier Minuten lang über das Konstrukt der Freiheit :sleeping: ) Das liegt aber auch daran, dass ein Philosophiestudent das Drehbuch geschrieben hat - und zwar als ca. 50 minütiges Bühnenstück :D . Deshalb hast du mit deinem Gefühl, ein verfilmtes Theaterstück gesehen zu haben, vollkommen ins Schwarze getroffen!
Keinen Credit im Abspann gibts, weil ich das Drehbuch von 46 Seiten auf 16 gekürzt habe und die Sprache angeglichen habe. Eben weil ich Germanistik studiere, weiß ich, wie die gesprochene Sprache funktioniert, speziell die deutsche. Aber da der Regisseur natürlich auf seine Sprache bestanden hat, mussten wir Kompromisse eingehen. Und so ist es jetzt, wie es ist ;)
Vielen Dank für deine aufbauenden Worte :)

@Schattenlord
ich denke du arbeitest? :P
Mich freuts, dass dir die Location gefällt, die war auch super gruselig. Man konnte richtig sehen, dass nach der Wende das dazugehörende Energiewerk geschlossen wurde und weder Schwimmhalle noch Duschen usw. danach noch einmal genutzt wurden. Es war wie eine kleine Zeitreise. Daher freut es mich total zu hören, dass es uns gelungen ist die Atmo einzufangen und auf unseren Film zu übertragen.
Das Plakat vom Tilman find ich nach wie vor genial. Auch wenn der Film selber natürlich nicht so blutig ist, erzählt das Plakat selber schon eine kleine Geschichte :)
Vielen Dank für dein Feedback! :)

Danielleinad

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7

Freitag, 31. August 2012, 17:22

Ahja, ich habe die Langfassung inklusive Making-Of gesehen :)

Erst einmal zum Filmplakat: das gefällt mir nun wirklich nicht. Der erste Eindruck wäre, wenn man den Film nicht kennt: Das ist eine Satire. 5 ausgeschnittene Köpfe die dann noch groß in weißen Linien umrandet sind und alle einen jämmerlichen Gesichtsausdruck machen wirkt für mich als Cartoon. Besonders dein Gesichtsausdruck mit den verwuschelten Haaren machen den Eindruck, du hättest einen Hangover und erinnert mich irgendwie an "Besoffen" von Daniel Birkholz :D Oder eine Beziehungskomödie, wenn du verstehst, was ich meine. Beispiele:
Ich kann die Bilder auch wieder wegnehmen


Also schlichtweg nicht allzu ernst oder gruselig. Aber egal, es ist ja nur das Plakat, nicht der Film ;)

Zum Film:
Ich war begeistert gewesen, als ich von deinem Projekt las und auch die ersten Bilder wirkten vielversprechend. Ich habe mir einen sehr düsteren Film vorgestellt, der wie ein Dokumentarfilm in einer dunklen Käfighühnerhaltung die Sache darstellt. Nur mit Menschen. Nun, der Film entsprach nicht meinen Erwartungen.

So düster wie in die dunklen mit wenig Rotlicht beleuchteten Hühnerkäfige war der Film nicht. Im Gegenteil: Die Haupthandlung begann mit einem Sonnenaufgang. Es wäre aber noch krasser gewesen, die Gefangenen jenseits des Tageslichtes zu bewahren. Ansonsten hätte man in der Nachbearbeitung noch ein wenig mehr mit den Farben und der Belichtung spielen können. Es war mir für ein Horrordrama zu bunt, die Wangen der Darsteller zu rosig.

Auch bin ich ein Fan von Kinobreitbild - hätte mir hier besser gefallen, ist aber reine Geschmackssache und vollkommen in Ordnung, wenn ihr es so gelöst habt :)

Auch das aufgestellte Licht trübte für mich die Stimmung. Es oft einfach unübersehbar, dass hinter der Kamera ein großer Scheinwerfer stand, der auch noch sehr warmes Licht abgibt, was absolut gar nicht geht. Früher konnte ich nicht verstehen, warum man im Film so viel Licht braucht. Geändert hat sich meine Einstellung, als bei meinem letzten Filmprojekt der größere Teil der Zeit für die Einstellung der Baustrahler draufging und wir den Zeitplan nicht einhalten konnten ( das hat mich oft zur Weißglut getrieben X( ) Jetzt verstehe ich es einigermaßen und vertraue auch den Filmschaffenden auf dessen Wichtigkeit, denke aber auch, das man manchmal darauf auch verzichten darf, wenn es nicht anders geht. Bei eurem Film auch, oder nicht? Möglicherweise hättet ihr das Licht noch ein wenig mit Filter dimmen können, dass es nicht so extrem und so warm strahlt.

Ein paar Kamerafahrten hätten auch ganz gut getan, zum Beispiel durch die Verwendung eines selbstgebauten Kamerawagens. Der improvisierte Kamerakran war eine feine Idee, dessen Resultat nicht allzu fein, aber es erfüllt seinen Zweck.

Der Ton hat mich nicht überzeugt. Der Hall der Halle ist zwar direkt vor Drehort aufgenommen die unverfremdete Realität, cineastisch "gehört" aber weniger gut. Wäre eine Nachsynchronisation zu aufwändig gewesen? Apropos Nachsynchronisation Diese ist doch beim Gespräch zwischen Laoze und Puschkin durchgeführt worden, nicht? Da ist der Ton auch wesentlich besser. Nur eine Sache hat mic dabei verwundert: Teilweise entsprechen Laozes Lippenbewegungen ganz und gar nicht dem Gehörten überein! Hast du dir das mal angeschaut? Ich meine, es stört mich nicht, aber als ich das gesehen habe, kam mir wirklich der Gedanke, die Originalsprache des Films sei Englisch oder Chinesisch :D Desweiteren gab es Stellen, die zwar nicht unverständlich gewesen waren, aber dennoch zu leise, da war der Ton schlecht gepegelt. Ein Beispiel wäre da, wo die Wärterin zum ersten mal vorbeischaut und Ruhe verlangt.

Die Maske betreffend: Manchmal war das Puder echt zu dick augetragen, sodass es aussah, als ob der Darsteller in den Farbtopf gefallen wäre.

Schauspielerisch: Die Darsteller der Insassen waren gut bis sehr gut - überzeugend, großes Lob da auch den Puschkin ;) Die Wärter waren passend besetzt, aber beim Direktor weiß ich nicht so recht. Er wirkt unfreiwilig ein wenig komisch. Das liegt unter anderem auch da dran, dass er dem Dennis Jesko alias Johannes Schlüter sehr ähnlich ist :D Hier der Beweis:
http://www.myvideo.de/watch/6479387/Joha…er_Strommanager

Was die Handlung angeht: Ich hätte mir wie bei einem Hühnerkäfig einfach noch mehr Hässlichkeiten gewünscht, die die Psyche verstören und somit einen langhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlassen.

Merkwürdig fand ich, wie der Direktor erst sagt: "Stop! Sofort aufhören! Der ist für die Auslieferungen bestimmt" und dann darauffolgend: "Nun gut, bringen sie es zu Ende." - Hä? Ne, nicht wirklich ;)

Auch das plötzliche Umdenken des einen Wärters kommt nicht allzu glaubhaft herüber.


Aber ansonsten: Genug der Kritik :) Es ist trotzdem immer noch ein guter Film, den man sich anschauen sollte! Die Darsteller waren größtenteils überzeugend, die Kameraarbeit solide, das Drehbuch in Ordnung - ich fand es doch eine recht gelungene Idee, dass Philosophen inhaftiert worden sind. Auch die letzte Szene zum Gang in die Freiheit ist sehr gelungen, sowie die Einblendungen von Naturbildern in den Duschzellen. Das viele Blut im Abspann hat ebenfalls große Wirkung. Und was natürlich auch zählt ist das Engagement für den Tierschutz! Von daher: macht mal ruhig weiter gesellschaftskritische Filme, wenn ihr mögt. Die Botschaft in diesem Film ist ja angekommen.

Seid ihr nun alle Vegetarier geworden?

Und über eines rate ich immer noch Rätsel: Die Petrus GmbH scheint es ja wirklich zu geben: http://petrus-gmbh.de/ Hält die wirklich Menschen fest und das ganze war nur ein Werbefilm? :?: 8| ?(

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Danielleinad« (31. August 2012, 20:41)


Mr. B

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Freitag, 31. August 2012, 20:05

Auch wenn SR-Pictures in seiner umfangreichen Kritik schon das meiste geschrieben hat, möchte auch ich kurz meine Meinung posten, denn ich war seit der ersten Vorstellung des Projekts sehr gespannt auf den Film. Dies rührt vor allem daher, dass ich selbst vor ein paar Jahren eine ziemlich ähnliche Idee hatte, sprich, ein Szenario zeigen wollte, in dem Menschen so gehalten werden wie ihre Nutztiere um somit vor Augen zu führen, wie brutal der Mensch doch eigentlich ist. Ich habe die Idee zwar nicht weiterverfolgt, aber fasziniert davon bin ich natürlich trotzdem noch. Ich wusste gar nicht, dass dazu bereits verschiedenste Werke existieren (wie gesagt, habe die Idee nicht weiterverfolgt).

So, und nun zu deiner Umsetzung des Stoffes:
Der Film hat seine guten Momente, Momente in denen er seine beklemmende Atmosphäre auf den Zuschauer zu übertragen und ihn in das Geschehen hineinzuziehen vermag. Ich spreche dabei in erster Linie die PoV-Szene an, als die Gefangenen angeblich in die Freiheit entlassen werden. In den meisten anderen Szenen hingegen wird leider zu viel halbphilosophischer Quatsch geredet, welcher so gar nicht zum Szenario passt. Wenn diese Menschen doch in Gefangenschaft aufgewachsen und nur auf das eine Ziel hingetrieben worden sind, Fleisch abzugeben bzw. Organe zu spenden, dann frage ich mich, wieso sie sich überhaupt gewählt ausdrücken können. Jemand, der sein ganzes Leben an einer eng um den Hals liegenden Kette verbringt, würde physisch und psychisch wohl längst nicht mehr in der Lage sein, eine normale Konversation zu führen und sich schliesslich gar gegen die Wärter zu erheben.
Kurz: Ich fand sowohl die Geschichte, das Verhalten der Insassen und Wärter, sowie die Dialoge unglaubwürdig und bin der Meinung, dass hier weniger mehr gewesen wäre. So fühlte ich mich während der Dialoge an alte Bücher wie "Die Leiden des jungen Werther" (und ähnliche) erinnert, die Inszenierung glich gar einem Theaterstück.

Trotzdem hat mir der Film gefallen, denn, wie bereits angetönt, spürt man regelrecht die düstere Atmosphäre und Ausweglosigkeit. Sowohl die fantastische Musik als auch die bedrückende und zugleich faszinierende Location tragen dazu bei, dass das Werk mich an den Bildschirm zu fesseln vermochte und ich bin gerade überaus deprimiert, da ich kein altes Schwimmbad in der Nähe habe ^^ Der tragische Hintergrund des Films, welcher leider nach wie vor Realität ist, macht das Werk schliesslich zu mehr als bloss einem Film. Seien dies Tierversuche, Tierquälerei oder gar moderne Sklaverei von Menschen - das Thema ist aktuell und erinnert an zahlreiche Gräueltaten, welche überall auf der Welt verübt werden. Der Film zeigt, wie grausam Menschen handeln können, vor allem wenn sie sich keiner Schuld bewusst sind, da das System ihr Handeln nicht nur billigt, sondern sie gar dazu anspornt. So hat mich das Verhalten des einen Wärters (in der Szene, als der andere Wärter kündigt) an die Wärter in den KZs erinnert.

Der Film ist für mich also ein zweischneidiges Schwert. Die Dialoge und Inszenierung sind zum Teil sehr unglaubwürdig und erinnern an ein Theaterstück. Bereits die erste Szene, als der Doktor seinen Konzern vorstellt, hat zwar etwas bedrückendes, doch lässt sie, durch den Dreh in einem Schulzimmer mit einer Leinwand als Hintergrund, einem mit Arbeitsutensilien übersäten Schreibtisch, dem Zoom H2, das mit Klebeband an einem Besenstil befestigt wurde und einigen Schülern, die mit veralteter Ausrüstung ein Werbevideo für einen Grosskonzern drehen, den Film bereits zu Beginn etwas laienhaft aussehen.
In den folgenden Szenen macht ihr dieses Defizit zwar durch die gute Location wett, trotzdem vermisste ich während des ganzen Films eine interessante Beleuchtung, abwechslungsreiche Kameraperspektiven und weitere Elemente, welche dem Film zu mehr Tempo und düstererem Look verholfen hätten. Bis 12.50 erinnert mich der Film deshalb an ein ambitioniertes Schulprojekt, danach aber befreit der Film sich aus seiner Statik um zu dem zu werden, was er von Beginn an hätte sein sollen. Er lässt einem an den Geschehnissen teilhaben, reisst mit und versetzt den Zuschauer selbst in die Situation, welche so viele Lebewesen täglich erleben. Und das ist es, was der Film meiner Meinung nach auch erreichen sollte.

Selon Fischer

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Samstag, 1. September 2012, 11:52

Vielen Dank ihr beiden, ich finde eure Gedanken zum Film total spannend! :)

@Danielleinad
du hast ja die DVD gekauft. Hast du in der kürzeren Version etwas vermisst? Entfallen sind ja die komplette Traumszene und die erste Szene der Wärter, und die Szene zwischen Puschkin und Laoze ist um die Hälfte gekürzt.
Ich sehe schon, das Filmplakat ist wirklich geschmackssache. Wie das Shrek 2 Plakat sieht es aber nun wirklich nicht aus :rolleyes:.
Dass die Erwartungen vielleicht zu hoch sein könnten, war eine meiner Hauptbefürchtungen. Zu lesen, dass sie bestätigt wurde, schmerzt natürlich etwas. Trotzdem geb ich dir recht, dass eine differenzierte Beleuchtung, die mehr Schatten als Licht lässt und einige Kamerabewegungen dem Film und speziell der Stimmung sehr gut getan hätten. Es wirkt alles relativ offen und statisch. Und das kann schon ein Problem sein, wenn sich in 50% des Films die Hauptakteure nicht bewegen, weil sie festgekettet sind :rolleyes:

Zitat

Nur eine Sache hat mic dabei verwundert: Teilweise entsprechen Laozes Lippenbewegungen ganz und gar nicht dem Gehörten überein! Hast du dir das mal angeschaut?

Nein, ich habe den Film noch nie gesehen :P Im Ernst: natürlich ist mir das aufgefallen. Deshalb ist die Szene in der Internetversion auch radikal gekürzt. Wenn du die Szene in den entfallenen Szenen auf deiner DVD mit der Version im Film vergleichst, wirst du sehen, dass bis auf fünf Worte der gesamte Text neu ist. Den Grund hab ich unter 4) in Welche Probleme gab's? im Startthread angeführt. Es ist natürlich total schade, weil ich die Szene für sehr stark halte und wir einen gesamten Drehtag dafür aufgewendet haben. Trotzdem war es im Nachhinein total spannend einen neuen Text auf die Lippengewegungen zu schreiben und neue Schnittpunkte zu setzen. Kann ich jedem mal empfehlen sowas zu probieren. Da bemerkt man erst, was für eine tierische Arbeit das sein muss, lippensynchrone Parodien zu schreiben und aufzunehmen!
Auch bei den Darstellern gebe ich dir recht: es sind alles Darsteller aus der Theater Hochschulgruppe der Uni Erfurt, die noch nie in einem Film vorher mitgespielt haben. Der dritte Wärter mit den langen, schwarzen Haaren, ist sogar Musicaldarsteller. Einige hatten große Probleme die Theaterbetonung und -mimik abzulegen. :)

Zitat

Merkwürdig fand ich, wie der Direktor erst sagt: "Stop! Sofort aufhören! Der ist für die Auslieferungen bestimmt" und dann darauffolgend: "Nun gut, bringen sie es zu Ende." - Hä? Ne, nicht wirklich :)

*Hust* oh ja :rolleyes: Das ist eine der Stellen mit der ich absolut nicht zufrieden bin - und das größte Problem dabei ist, dass ich auch noch selber dafür verantwortlich bin! Ich hab grad nochmal ins Storyboard für den Tag geschaut und sehe auf dem ersten Blick, dass da was nicht funktioniert. Ich Schnitt habe ich dann eine zufällig aufgenommene Einstellung des Schlachters als Gegenschuss reingeschnitten und ihn somit nonverbal kommunizieren lassen. Ich hab einfach gehofft, dass der Zuschauer sich einen Widerspruch denkt. Bei der Premiere hat es witzigerweise super funktioniert, bei dir schlug der Schnitt fehl :S
Danke für deine ehrliche Meinung :)

[edit]Vegetarier soll niemand werden, ich selbst bins ja auch nicht. ;) Niemand soll durch den Film gezwungen werden ein Vegetarier zu werden oder ein schlechtes Gewissen beim Verzehr von Fleisch haben. Ohne jetzt eine Diskussion starten zu wollen, bin ich der Meinung (persönliche Meinung!), dass Fleisch zur menschlichen Nahrung dazugehört (ich wiederhole: persönliche Meinung!!). Trotzdem akzeptiere ich und ziehe ich meinen Hut vor Menschen, die komplett auf Fleisch oder sogar vollständig auf alle tierische Nahrung (freiwillig) verzichten. Die Absicht, die hinter dem Film steckt, war sich bewusst zu machen, dass das Fleisch von Lebewesen mit eigenen Gefühlen stammt. Der Film soll sensibilisieren. Die Lehren daraus muss jeder selbst für sich ziehen und dementsprechend seine zukünftigen Handlungen anpassen. Ich finde nichts schlimmer, als Tierschutzfilme, die mir etwas verbieten wollen oder mit der Moral-Keule kommen. [/edit]
In den nächsten Tagen werde ich die Homepage der Petrus GmbH aktualisieren, dann gibts da den Film und einen kleinen Bonusclip ;)

@Mr. B
Danke für dein (gar nicht mal so kurzes^^) Feedback! Auch wenn die Ausdrucksweise Lichtjahre von der Goethes entfernt ist, geb ich dir recht, dass die Sprache für jahrelange Gefangene vollkommen unnatürlich ist. Theoretisch dürften diese Insassen gar nichts reden, weil sie außer dem Füttern nichts anderes kennen. Aber einen Film, in dem die Insassen nichts sagen und apathisch in die Luft starren, fänd ich super langweilig. Wir wollten ja die Geschichte aus Sicht der Opfer erzählen und sie nicht von einem heroischen Wärter retten lassen. Da wir die philosophische Sprache konsequent durchgezogen haben und die Gefangenen nie mit den Wärtern haben sprechen lassen, haben wir somit zwei Ebenen aufgemacht, die für mich in der Theorie funktionieren müssten :rolleyes:
Schön, dass der Film für dich aber trotzdem irgendwie funktioniert hat und durch Stimmung und Musik getragen wurde. Die Menschen-halten-Menschen-gefangen-Situation find ich auch super spannend und aktuell. Schön zu lesen, dass der Film auch auf dieser Deutungsebene funktioniert :)
Auch wenn es deine Meinung ist, möchte ich doch das "ambitionierte Schulprojekt" weit von mir weisen. Die "Schüler", die du in der ersten Szene siehst, haben alle seit mindestens sieben Jahren ihr Abitur hinter sich. Schüler sind es nicht, dafür Studenten :P Trotzdem kann ich verstehen, dass die erste Szene laienhaft aussehen kann. :)

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Danielleinad

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10

Samstag, 1. September 2012, 15:43

Die entfallenen Szenen waren eigentlich nicht schlecht. Groß vermissen tu ich sie auch nicht, obwohl die Traumszene sicherlich wieder das Philosophenherz höher schlagen gelassen hätte.

Noch eine Bemerkung zur Filmmusik. Diese war durchaus passend ausgewählt. Bis auf die musikalische Unterlegung des Intros. Das hört sich für mich eher nach 80er-Jahre Krimi an ;)

Vegetarier soll niemand werden, ich selbst bins ja auch nicht. ;) In den nächsten Tagen werde ich die Homepage der Petrus GmbH aktualisieren, dann gibts da den Film und einen kleinen Bonusclip ;)

Och nö - dieser Satz war ja wohl jetzt komplett daneben. Es wäre ja verständlich, dass du weiterhin kein Vegetarier bist, aber zu behaupten, dass niemand Vegetarier werden soll macht einen Puschkin schnell zu einem Stalin, jetzt mal böse ausgedrückt ;) Als Macher solch eines Filmes als auch als gebildeter, intellektueller Mensch sollte doch Respekt und Sympathie für Menschen haben, die sich vegetarisch ernähren. Schließlich verschonen Vegetarier das Leben unschuldiger Tiere, schützen mit ihrer Essgewohnheit die Umwelt und tragen auch dazu bei den Welthunger zu verringern. Gut, aber wenn man eine kritische Einstellung zu Fruitanern hat (Menschen, die sich ausschließlich von Wasser, Sand und Fallobst ernähren), dann ist es schon nachvollziehbar :D

Meine wichtigste Frage hast du eigentlich nicht beantwortet, aber ich gehe mal davon aus, dass ihr http://petrus-gmbh.de/ ausschließlich für diesen Film erstellt habt? Oder muss ich weiterhin glauben, dass es diese Firma wirklich gibt!?

Halbarad

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11

Samstag, 1. September 2012, 15:45

Ich kann euch nur ein (großes) Lob aussprechen.
Inhaltlich wie atmosphärisch war der Film sehr düster, dass einige Szenen vielleicht einen Tacken zu freundlich durch Lichteinfall etc. wirkten, ließ sich vermutlich nicht vermeiden, nehme ich an.

Mir persönlich hätte es noch gefallen, wäre der Film etwas länger geworden und hätte seine leider nur philosophisch angehauchten Dialoge weiter ausgebaut. Auch eine stärkere Zeichnung der Charaktere der Figuren wäre wünschenswert gewesen.

Schauspielerisch war das für eine semi-professionelle Gruppe durchaus beachtlich, interessant waren die Handlungsstränge ebenfalls, nur, wie gesagt, ich hätte es gern gesehen, wären sie weitergeführt worden (was wird aus dem Wärter?, was macht der Direktor eigentlich genau?)

Zu der Szene mit dem Metzger möchte ich anmerken, dass der stumme Widerspruch bei mir durchaus ankam, gerade auch über das Sprachmuster transportiert wurde.

Alles in allem kann ich nur sagen, dass der Film mir wirklich durchaus gut gefallen hat und ich einen (hoffentlich folgenden) zweiten Teil ebenfalls wieder herunterladen würde.

Selon Fischer

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12

Samstag, 1. September 2012, 16:14

@Danielleinad
Hui, du bist aber spitzfindig. Ich habe meine Aussage im oberen Thread editiert. Tatsächlich habe ich das Modalverb falsch ausgewählt und den Satz gekürzt, weshalb der Sinn verfälscht verstanden werden könnte. Der Satz hätte heißen müssen: "Niemand soll durch den Film ein Vegetarier werden." möglich wäre auch : "Niemand muss durch den Film ein Vegetarier werden." Ich habe mit meinem Satz keine Ernährungsgewohnheiten kritisieren wollen. An dem Film haben sowohl Vegetarier, als auch Veganer und Allesfresser gearbeitet. Das Catering war komplett vegan. Falls ich dich in irgendeiner Form beleidigt haben sollte, bitte ich das zu entschuldigen.

Die Petrus GmbH existiert tatsächlich nicht. Ebensowenig der Fleischverarbeitungsbetrieb, der auf dem Briefkopf des vorgelesenen Briefes zu sehen ist.

@Halbarad
Danke für dein Lob :)
Ich kann dir gerne die DVD mit allen entfallenen Szenen zuschicken, dann hat der Film eine Länge von ca. 25 Minuten und ist um einiges philosophischer ;) Mit den Handungssträngen gebe ich dir recht: wir sind nicht ganz konsequent vorgegangen und ich kann mir gut vorstellen, dass man die Handlungsmotive der Figuren nicht immer nachvollziehen kann. Wir hätten uns wahrscheinlich für eine Fraktion entscheiden oder den Film verlängern müssen.
Freut mich, dass der Schnitt für dich funktioniert hat. Wie schon geschrieben, ist der nicht ganz unproblematisch :)

Halbarad

unregistriert

13

Samstag, 1. September 2012, 16:33

Ja, das wäre vielleicht wirklich sinnvoll gewesen - den Film zu verlängern. Denke ich genau darüber nach, erschien er mir nämlich ehrlich gesagt auch ein wenig (zu) kurz für diese komplexe Thematik.

Einmal davon abgesehen, dass es eventuell sinnvoller gewesen wäre, ein medizinisches Institut als Empfänger zu wählen, anstelle einer Fleischverarbeitung...wenn du ohnehin gerade über den Brief sprichst und falls du verstehst, was ich meine ^^ .

SamDaBam

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14

Samstag, 1. September 2012, 23:26

hey max,

von mir kommt noch eine ausführliche kritik in den nächsten wochen. die wird dann sehr technisch sein, da ich inhaltlich glaube euch unrecht tun würde, weil ich nicht so richtig mit dem Thema was anfangen konnte.

Nur um das zu klären: wer hat Regie geführt? du oder andre hoffmann?? oder ist das ein weiteres pseudonym?

lg

Selon Fischer

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15

Samstag, 1. September 2012, 23:41

Hey Samu, freu mich auf deine Kritik. Mit der Regie hab ich nix zu tun gehabt, da bekommt der André den vollen Credit. (Was heißt überhaupt "weiteres Pseudonym"? :P )

SamDaBam

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16

Samstag, 1. September 2012, 23:45

hey max,

und wer ist andre? dachte immer das wäre wieder ein 100% selon projekt?

Danielleinad

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17

Sonntag, 2. September 2012, 03:24

Falls ich dich in irgendeiner Form beleidigt haben sollte, bitte ich das zu entschuldigen.

Nein, das war keine Beleidigung.

Ich finde nichts schlimmer, als Tierschutzfilme, die mir etwas verbieten wollen oder mit der Moral-Keule kommen.

Ich denke auch, eine Vegetarismus-Diskussion ist jetzt auch unagebracht, dennoch ein paar Worte von mir. Also noch schlimmer, als Moral-Keule-Tierschutzfilme sind die deutschen Propaganda-Massenmedien, die zu Krieg und Hass gegen "Systemfeinde" hetzen :) Verbieten können dir solche Filme nichts, die Freiheit können sie dir nicht nehmen, aber eine Moral-Keule haben sie. Keule hin oder her, auch die krassesten Tierschutzfilme wollen wie euer Film den Zuschauer für das Thema genauso sensibilisieren. Beide Filmkategorien haben die gleiche Absicht - das Leid der Tiere einem bewusst zu machen - nur mit anderen Mitteln. Die "Moralkeule" versucht nur mit mehr Effektivität an das herbeigewünschte Ziel heranzukommen - den Zuschauer zu einen Vegetarier aus Überzeugung zu machen. Daran darf doch wohl nichts schlecht sein. Wenn du Tierschutzfilme zu sentimental findest ... ;)

Fleisch gehört zur menschlichen Nahrung dazu. Rein biologisch gesehen, als auch für dich persönlich - ja, du wurdest mit Fleisch aufgezogen. In Indien, wo jeder dritte Vegetarier ist, wärst du wohl anders sozialisiert gewesen und hättest dann als Vegetarier auch eine andere Meinung gehabt. Man sieht - Fleisch ist für den Menschen verdaulich - der Verzicht darauf hat aber keine weiteren Konsequenzen für den Körper. Fleischkonsum ist also eine rein anthropologische Gewohnheit ohne Notwendigkeit.

Da du, wie ich auch aus Gewohnheit Fleisch konsumierst, hoffe ich doch, dass du spätestens seit diesem Film
bewusster Fleisch konsumierst (gut, ich kenne dein Konsumverhalten nicht ;) ), wie du auch keine Batterien in den Gelben Sack wirfst und alten Damen über die Straßen helfen würdest. Es sind nämlich nicht nur ethische, sondern auch soziale (den Welthunger betreffend) und umweltbedingte Fragen damit verbunden.

Ende des Romans, aber ich konnte nicht anders :D


Also dann noch mal ganz, ganz konkret: Ihr habt diese Internetseite ausschließlich für den Film erstellt? :D Und zu welchem Zweck?

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Danielleinad« (2. September 2012, 03:53)


Selon Fischer

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18

Sonntag, 2. September 2012, 15:47

@SamDaBam
ich versteh nicht ganz, worauf deine Frage abzielt. Es ist selbstverständlich ein 100% Selon Fischer-Projekt, soweit das die Größe des Projektes zulässt. Da man einen 20-minütigen Film nicht alleine produzieren kann, ist klar :P. (aber darauf zielt deine Frage ja nicht ab, oder?^^)
Meine Aufgaben bei dem Projekt waren neben Kamera (in allen Szenen, in denen ich nicht selber mitspielen musste), Licht, Darsteller, Organisation (sowohl Team- und Produktionsorganisation als auch Sponsoring), Locationscouting (inkl. Mietverträgen), Schnitt und Nachvertonung (inkl. Synchro). Das ich bei der Mehrfachbelastung den Regieposten an den Ideengeber abgegeben habe, war deshalb keine schwere Entscheidung.
Oder bist du der Meinung, dass es nur "mein" Film sein kann, wenn ich auch Regie geführt hätte? :huh:
André Hoffmann ist ein Philostudent an der Uni Erfurt im 5. Semester.

@Danielleinad
du bist aber diskussionswütig ;) Ich kann dir nicht in all deinen Argumenten zustimmen, werde aber nicht in die Diskussion einsteigen, weil das zu weit ins Off Topic führen würde. :)
Aber möchte dich beruhigen, dass man mich auf einer den deutschen Fleischkonsum betreffenden Statistik ziemlich weit unten finden würde. Wenn ich mir nicht vorher ausreichend Gedanken gemacht hätte, hätte ich diesen Film auch wohl kaum gedreht. :)
Ich bin ein großer Fan von Verknüpfungen, die man in der Literaturwissenschaft Intertextualität nennen würde. Ich wollte für den Fall, dass ein Zuschauer des Films recherchiert, ob es diese PETRUS GmbH auch wirklich gibt, auch etwas im Netz anbieten können. Zum Beweis hab ich die Seite grad aktualisiert: www.petrus-gmbh.de In naher Zukunft verlinke ich auf der Seite ebenfalls Seiten von Tierschutzorganisationen. Ich warte aber noch auf Genehmigungen :rolleyes: Im Gleichzeitig kann man über die Seite den Film entdecken, was keine schlechte Sache ist, wie ich finde :D

SamDaBam

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19

Sonntag, 2. September 2012, 16:33

ganz entspannt max.
ich hätte einfach nicht gedacht, dass du dir es nehmen lässt Regie zu führen, wo du doch schon ein paar Kurzfilme gedreht hast. Ich dachte, dass wäre auch dein Plan für die Zukunft und daher habe ich mich einfach sehr gewundert.
Mit 100% Selon-Projekt hätte ich halt auch den wichtigsten Posten mit eingerechnet.
Nein ich bin nicht der Meinung, dass es jetzt nicht mehr dein Film ist, aber trotzdem ist es jetzt halt nicht mehr unter deiner künstlerischen Leitung gedreht worden, was ja doch ein immenser Unterschied ist.

Egal, es war wirklich nur aus reinem Interesse.

Lange Kritik folgt, die dann ja nur teilweise dich betrifft, weil ja dann Andre die Entscheidungen inne hatte (ich glaube langsam verstehst du worauf ich abziele).

Danielleinad

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20

Sonntag, 2. September 2012, 16:48

Ahja, jetzt hat die Internetseite auch endlich etwas, womit man den Film in Verbindung setzen könnte. Zum Beispiel: einen neuen Chef :D

Schade, dass du Puschkin und Laoze nicht für den AFFMA2012 vorgeschlagen hast. Bist ja nicht sonderlich eitel ;)

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