Ich halte es für falsch, sich zu stark an immer den selben, realen Personen zu orientieren. Somit entsteht nämlich die Gefahr, dass sich die Story den Schauspielern anpassen muss und nicht umgekehrt.
Ich habe da folgende Vorgehensweise:
-Zuallererst musst du dir darüber klar werden, welches Ziel deine Figur in dem Film verfolgt. Hast du das, frag dich, wie sie versucht es zu erreichen, wie weit geht sie?
-Fang an Schlüsselmomente ihrer Vergangenheit zu erfinden, die sie zu dem gemacht haben, was sie ist.
-Frag dich, wie sie sich in Situationen entscheiden würde, in denen viel auf dem Spiel steht (je höher die Werte, die auf dem Spiel stehen, desto mehr sagt die Entscheidung über ihren Charakter aus). Würde sie z.B. in einem brennenden Haus versuchen sich selbst zu retten oder ihr Leben aufs Spiel setzen, um ihre Nachbarin zu retten?
-Was hat die Figur für Vorlieben, welche Abneigungen hat sie? Hat sie Ticks oder Gewohnheiten?
-Leg einen Steckbrief an. Ist sie groß, klein? Arm, reich? Wie sieht sie aus? Wie beeinflusst das ihre Person?
-Überlege, was die anderen Personen deines Films wohl über die Person denken oder sagen (würden), damit findest du ihre Position im Film.
-Schreibe Schlüsselmerkmale des Charakters auf. Vermeide Klischees, indem du die Rolle mit möglichst interessanten und untypischen Merkmalen ausstattest.
-Liebe jede deiner Figuren. Wenn du eine Rolle erfindest und diese hasst, dann wirkt sie nicht authentisch und man merkt es im Film. Hab Verständnis für die Beweggründe deiner Figur und beurteile, ob das menschlich ist.
-Versuche dich in die Figuren hinein zu versetzen. Frage dich, wie du, wenn du die Figur wärst (mit all ihren Gefühlen, Erfahrungen, Ängsten, Wünschen, Schwächen und Stärken) handeln würdest.