Ich war überrascht, keinen ähnlichen Thread zu finden, da es ja die Erwartungsthemen gibt. Wenn ich ein Thema übersehen habe dann tut mir das Leid, aber ich konnte keines finden.
Also, welche Filme haben euch im vergangenen Jahr am meisten beeindruckt, berührt, zum Denken gebracht etc.? Was bleibt in Erinnerung? Ich hoffe, hier wird es zu etwas Diskussion kommen und vielleicht gibt es ja einen Anreiz, sich ein paar Filme anzusehen.
Bei nicht allzu bekannten Filmen bitte Trailer + kurze Beschreibung beifügen.
Ich habe nicht allzu viel 2012 gesehen, aber 4 Filme haben mich auf unterschiedliche Weisen komplett vom Hocker gehauen. In willkürlicher Reihenfolge waren diese:
Quentin Tarantino's
Django Unchained
Ich glaube, hier ist keine Erklärung nötig.
Mika Ninagawa's
Helter Skelter
Basierend auf dem gleichnamigen Manga. Eine junge Frau wird durch umfangreiche plastische Chirurgie zum gefragtesten Model Japans, aber als ihr Körper anfängt zu zerfallen und jüngere Konkurrenz auftaucht zerfällt gleichermaßen auch ihre Psyche. Ein visuell spektakulärer Film in einem äußert expressiven und symbolbelasteten Stil geprägt von der Arbeit der Direktorin als Modefotografin, bei dem man die Vanitasthematik fast schon schmecken kann. Seit einigen Wochen nun auch endlich mit Englischen Untertiteln draußen(die chinesische Import-DVD/Bluray besitzt diese, in Europa und Amerika lief der Film bis jetzt nur auf Festivals). Der Film ist einfach ein Augenschmaus(aber definitiv nicht für jeden gleichermaßen) und wagt sich an eine Thematik, an die sich Mainstream Filme selten wagen - Kritik am Film-, Mode- und Musikbusiness des eigenen Landes. Auch Erika Sawajiri, selbst ein von Skandalen geplagtes Model, ist in ihrer Hauptrolle perfekt.
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Xavier Dolan's
Laurence Anyways
Dritter Film des Kanadischen Nachwuchsdirektors und der erste, in dem er nicht selbst eine Hauptrolle spielt. Der Film verfolgt die Beziehung einer Frau mit einem Transexuellen, der nach und nach seine neue, weibliche Identität einnimmt, über einen Zeitraum von 10 Jahren. Zum Teil dunkel aber immer realistisch und emotional nachvollziehbar. Ab und zu leichte Abstecher ins Surreale, eventuell etwas zu lang geworden, aber im Ganzen ein Film, der einen emotionalen Eindruck hinterlässt - zumindest bei mir.
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Kim Ki-Duk's
Pieta
Goldener Löwe in Venedig und Satellite Award als bester fremdsprachiger Film - genug Anreiz, sich den anzusehen? Ki-Duk gehört schon seit ich Bin-Jip gesehen habe zu meinen Lieblingsregisseuren und er hat es wieder hingekriegt, mit einem sehr geringem Budget einen wundervollen, einzigartigen, persönlichen und verstörenden Film zu schaffen. Anfangs war Jude Law für die Hauptrolle im Visier, aber am Ende wurden es dann doch lokale koreanische Schauspieler.
RRxHbzQryis
Schrecklicher Trailer, aber der einzige, den ich finden konnte und der nicht rein Koreanisch oder Italienisch war.