So, vielen Dank für eure Kritiken!
Dann werde ich mal ein paar Dinge beantworten, die hier öfter angesprochen wurden.
Die Story (@SR-Pictures , @Mr. B , @rick , @Tine , @Frederik Braun : )
"Das Problem mit den Kurzfilmen ist, daß ihr Filmemacher tolle Bilder zeigen wollt, aber keine Geschichten erzählt" und so wirkt der Film leider auch auf mich.
Nun - tatsächlich reicht sie sicher nicht an die Tiefe heran, die ich normalerweise anstrebe, aber zu meiner Verteidigung: Wir hatten ca einen halben Tag Zeit, um sie überhaupt nur auszudenken. Schulische Vorgaben sind ätzend, von einem auf den anderen Moment kriegst du ein Thema, aber bitte hab mal innerhalb von ein paar Stunden dazu eine geile Story parrat. Aber der Film geht auch nur drei Minuten, und ich bin eigentlich schon zufrieden mit dem, was ich da zusammengewurschtelt hab. Tatsächlich ist sie wieder einmal etwas philosophisch geprägt und basiert auf einen Text den ich vor einem halben Jahr geschrieben hatte, eine Selbsteinschätzung. Die Story an sich funktioniert wieder mit vielen Metaphern im bildlichen Sinne (wie von mir gewohnt) und besitzt mehr Tiefe, als einige hier gesehen haben. Hier die Auflösung:
Der Protagonist hatte einmal ein gutes, normales Leben, wie auch die Bilder suggerieren, die überall auf dem Tisch liegen. Zugegebenermaßen etwas sehr schnell geschnitten.
An einem Punkt ist er aber ins Straucheln geraten: Er sollte eine Entscheidung treffen, die er nicht treffen wollte. ("
Das Leben ist hart, man muss sich früh entscheiden was man will.") Aufgrund dieser nicht getroffenen Entscheidung ist er abgestürzt, drogensüchtig geworden und schreibt nun seinen Abschiedsbrief, ein Resumé dessen, was er in der Welt kennen gelernt hat. Er sieht sich als Menschenversteher und versucht seine Eindrücke und Erfahrungen niederzuschreiben. Für ihn sind alle Menschen Heuchler, da sie so tun, als gehören sie einer bestimmten Seite an, obwohl sie die Entscheidung vielleicht gar nicht treffen wollten. (Zum Beispiel "Gut" oder "Böse". In dem Film dargestellt durch den Dunklen und den Hellen.) In seinem Kopf wird diese Entscheidung, zwischen den beiden Seiten ausgefochten, die beiden Seiten rennen aufeinander zu, bereit zu kämpfen. Kurz, bevor sich die beiden Seiten aber in der Mitte treffen, bevor der Protagonist eine Entscheidung treffen kann, stirbt er und entzieht sich somit der Entscheidung. Damit bleibt das Ende offen und jedem sich selbst überlassen. Die
Lilie, die dabei in der Mitte der beiden Seiten steht, steht als Symbol des Todes. Es steckt also doch ein bisschen mehr dahinter.
Ich persönlich sehe die Geschichte als Menschenkritik, bzw. Verhaltenskritik. Immer wird einem suggeriert, das Moral, Gut, Böse und ein reines Gewissen eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen. Man soll seine Handlungen abwägen, immer "gut" sein, usw. Aber wenn man nicht selbst hundert Prozent von seinen Handlungen überzeugt ist (wie ich es von vielen selbst kenne), dann ist man nicht mehr, als der Filmtitel sagt: Ein Heuchler.
Ich habe mich gefragt, was Christof...
... *hust*... "Christo
ph! Wir sind drei Jahre zusammen in die Schule gegangen, und du kannst mich immer noch nicht schreiben?
War nur überrascht, dass du es mit einer DSLR probiert hast - aber tolle Bilder.
Nunja, man geht mit der Zeit. Meine HV30 hat langsam ausgedient.
Da erkennt man sofort den Zack Snyder-Fan.
(Wobei ich tatsächlich versuche, irgendeinen eigenen Look zu kreieren, zwischen surreal, übertrieben und halbwegs nachvollziehbar. Er ist kein Scott oder Snyder, aber eine Mischung. Und Snyder hat mich halt geprägt. *g*)
PS: Kommt dein Darsteller zufällig aus Kassel ursprünglich?
Jap. Du kennst ihn? DAS wäre jetzt allerdings mal in der Tat ein sehr krasser Zufall. Die Welt ist klein.
Schattenlord