Dein Kurzfilm hat mir insgesammt gut gefallen. Besonders das ernste Thema, was du hier versuchst an den Mann zu bringen.
Was mir besonders gut gefallen hat, war neben dem Thema die dazu passende Musik. Sie passte gut zu den Bildern und wirkte nicht auftringlich. Das Dezente war hier optimal. Zweitens, die Kamera. Die dezenten Schwenks passten zur Ruhigen Stimmung und gaben dem Film Dynamik. Dirttens, die Schauspielerische Leistung von dem Mädchen. Auch wenn sie nur wenig Text hatte, war dieser überzeugend rübergebracht.
Was mir nicht so gut gefallen hat, war das Tempo, indem du versuchst ein so großes und ernstes Thema zu verpacken. Fünf Minuten reichen da auf keinen Fall aus. Das merkt man vorallem bei den Schauspielern. Du gibst deinem Hauptdarsteller nicht die Zeit mit sich selbst klar zu kommen und die schlimme Nachricht zu verarbeiten. Die Aufnahmen die du gewählt hast sind bei weitem nicht so bedeutend für das Thema, als die, die du hättest wählen können. So hättest du Nachaufnahmen von ihm verwenden sollen, wo er beispielsweise weint. Wo er sich in seinem noch jungen Alter mit seinen Eltern zusammen setzt. Das Gespräch mit der Ärztin hätte ausführlicher sein können. Was ich damit sagen möchte ist, dass der Hauptdarsteller zu gefasst bzw. zu cool mit dem Thema umgeht. Dazu kommt der geschwollene und recht kitischige Text aus dem Off. Auch bekommt man sein Krankheitsbild nicht mit. Es gibt keine Veränderung im Zeitraum von 3 Monaten bei ihm. Beispielsweise Blässe im Gesicht oder Haarausfall. All dies blendest du für den Zuschauer aus, was schade ist.
Desweiteren versuchst du Dramatik auszubauen, was du aber nicht schaffst. Es kam bei mir etwas lächerlich rüber, da es Stellenweise recht kitschig war. Das Kuscheltier als Überbringer der Nachricht zu wählen ist nicht wirklich kreativ. Auch hier merkt der Zuschauer erneut das Tempo. Die Szene hätte ruhiger und länger ausfallen müssen. Er hätte ihre Hand nehmen oder sie in den Arm nehmen können, als er ihr die Nachricht überbringt.
Zur technischen Umsetzung sind mir die Störgeräuche aufgefallen, die durch das Knartzen des Stativs entstanden sind. Gerade in der Szene am Schreibtisch sind diese stark zu hören. Der Sound des Offsprechers ist ebenfalls schlecht. Aber das hattest du ja schon selbst erwähnt. Hin und wieder kommt es zu einem Ruckeln bzw. Verwackeln der Kamera. Die Schauplätze hätten spanender sein können. So wie die Aufnahme auf der Brücke beim Sonnenuntergang. Ein solcher Ort hätte besser gepasst, als eine Parkbank.
Alles in allem hast du eine Botschaft vermittelt die Bewegt. Die Idee ist zwar nichts neues, aber trotz alle dem sieht man das du dir Mühe gegeben hast. Das nächste mal wählst du beim Award den Spielfilm als Rubrik, um ein solches Thema zu verwirklichen. Dann hast du auch keinen Zeitdruck mehr