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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »nailujbus« (26. Dezember 2009, 00:02)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »umwelt« (24. Dezember 2009, 15:53)
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Dabei seit: 27. August 2008
Wohnort: Prien am Chiemsee / Stuttgart
Was einem beim ersten Betrachten dieses Werkes sofort ins Auge springt sind die absolut ästhetischen Kameraufnahmen und die damit einhergehende Farbkorrektur. Dieser Eindruck bleibt auch nachdem der Film vorbei ist und das ist gut so, denn dieser Film lebt davon.
Ein Beispiel für die wirklich tolle Kameraführung sind die ersten Szenen in der U-Bahn: Durch die extreme Nähe zu den Darstellern wird dem Betrachter der Eindruck des Gedränges in eben dieses Nahverkehrsmitteln absolut direkt vermittelt und man hat keine Schwierigkeiten sich mit den Protagonisten verbunden zu fühlen, trotz der radikalen Wortlosigkeit während des ganzen Films – und genau das ist bei diesem Film essentiell.
Ebenso lobend zu erwähnen ist der Schnitt. Daran ist nichts auszusetzen, er trägt die ruhige Stimmung, vermittelt dem Zuschauer alles nötige und verliert sich nicht im Detail.
Weiterhin ist die darstellerische Leistung hier absolut überzeugend. Am Schauspiel lassen sich höchstens die etwas zu gut gemeinten Grinser (charmant und dezent, aber einfach zu oft) kritisch anmerken, aber selbst dieser Aspekt ist wohl diskutabel und kann ebenso der Regieführung als Fehler angerechnet werden.
Die Musik trägt den Film zwar, könnte aber ruhig etwas weniger Melancholie in sich tragen, da die vermittelnden Bilder nunmal keinerlei Trauer erwecken. Sie ist der erste negative Aspekt an diesem Werk, wenn auch wirklich nur minimal, denn an sich ist sie wirklich toll komponiert.
Der zweite, viel schwerwiegendere Kritikpunkt, ist die Handlung. Das ist auch der Grund, weshalb sie erst jetzt zur Sprache kommt… da sie das Gesamtbild doch deutlich beeinflusst und nicht über die schönen Bilder vergessen werden sollte. Doch genau das ist leider passiert. De facto passiert in diesem Kurzfilm nämlich fast nichts. 2 Menschen sehen sich in der U-Bahn und Zuneigung für den jeweils anderen erwacht in ihnen. Auf diesen Satz lässt sich das ganze Werk problemlos reduzieren, denn etwas Tiefe sucht man hier vergebens. Vermutlich war das auch nicht die Absicht des Regisseurs, ein tiefgründiges Werk zu schaffen, aber dennoch muss der Aspekt bei einer Rezension berücksichtigt werden. Natürlich besteht auch die Möglichkeit dass die Komplexität so enorm ist, dass man gar nichts mehr von ihr mitbekommt, doch das weiß wohl nur Julian Rabus.
Was letztendlich zu sagen bleibt ist, dass hier ein Filmemacher mit großem Potenzial am Werk war, der eine nette Geschichte technisch fabelhaft vermittelt hat. Sollte man in Zukunft (Kurz-)Filme mit einer komplexen Handlung von ihm zu sehen bekommen sind die Erwatungen jedenfalls hoch.