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1

Samstag, 27. November 2010, 19:45

Second Chance, Film online - jetzt auch auf Youtube (Wir würden uns über eine Rückmeldung freuen)









KURZINHALT
In Second Chance versucht sich Reiner (REMO LA MARRA) nach einem tragischen Unfall und einem missglückten Selbstmordversuch mithilfe von Doktor Johnson (BEAT WITTWER) wieder am Leben zu erfreuen. Doch dafür muss er mit seiner Vergangenheit abschliessen.
Die Geschichte handelt von Hass, Liebe und Vergebung bis hin zu Schicksal.

Das Drehbuch wurde nach einer Idee von
JAN SIGRIST, durch den deutschen Drehbuchautor AMIN EL-LAKANY, geschrieben und überarbeitet.

Der Film ist ein No Budget Projekt, d.h. alle Mitarbeiter halfen freiwillig und unentgeltlich mit.
Material- und sonstige Kosten wurden grösstenteils vom
PICTURE ROOM Team, den Sponsoren und Gönnern getragen.


Trailer



Jetzt den Film auf http://secondchance.pictureroom.ch/film.html direkt anschauen.


Oder ihn hier in 720p downloaden. http://secondchance.pictureroom.ch/video…_Final_720p.mov


Oder auf Youtube ansehen.






Filmlänge: 19:01 min
Unser Alter: Jan Sigrist anfang 17, Lukas Erni anfang 18
Format: MP4, ca. 800MB

Filmhomepage: http://secondchance.pictureroom.ch /


Wir würden uns über eine Rückmeldung freuen.
Das Picture Room Team

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Humus« (5. Januar 2011, 13:09)


2

Montag, 29. November 2010, 17:33

Nanu, noch keine Antwort ? Da werd ich mal was kurzes schreiben :D .
Also ich hab euren Film gerade angesehen und muss als erstes sagen, dass ich stellenweise mit der Story nich ganz klar gekommen bin
(davon abgesehen, dass mir socleh eh nich ganz so liegen). Zum einen fehlte mir da noch ein "richtiges" Ende,
das wirkte zum Schluss wie in einem Lehrfilm - irgendwie aufgezwungen. Manche Dialoge kamen mir auch bisschen komisch vor aber ok, ist sicher Ansichtssache.
Also mir persönlich fehlte eben noch etwas die Spannung oder irgendwas worüber man noch "staunen" konnte.

Eure Darsteller waren ok und haben sich auf jeden Fall Mühe gegeben auch wenn sicher einige nich ganz überzeugend rüber kamen.
Sound und Musik waren meine Ansicht nach auch in Ordnung, wobei ich jetz nich mehr weis ob ihr nen eigenen Soundtrack komponiert habt.
Paar Soundeffekte hätten noch etwas knackiger kommen können, gerade die Stelle in dem Flashback mit dem Kind auf der Straße da.
Bei der technischen Umsetzung sieht man schon wirklich den Aufwand an, ich fand den Look, Schnitt und Kamera echt gudd. Fällt mir auch grad nix zu meckern ein :D außer vielleicht
paar Achsensprünge und kleine Anschlussfehler aber wer hat die nich :D .

Find die Info's zum Film bisschen wenig im Threat aber is jetz keine Kritik :D.
Sehenswert ist euer Film und ich denke Leute, die mit so ner Story mehr anfangen können, kommen da auch auf ihre Kosten.
Bin auf jeden Fall gespannt auf mehr von euch ;)

3

Montag, 29. November 2010, 21:39

Also ich hab euren Film gerade angesehen und muss als erstes sagen, dass ich stellenweise mit der Story nich ganz klar gekommen bin
Das liegt glaube ich nicht an dir. Das Drehbuch hat von unserer Sicht enorme Lücken und Schwächen. Jedoch zur Verteidigung ;-) : Es wurde vor etwa 2 -1.5 Jahren geschrieben, die Entwicklung welche wir in dieser Zeit durchgemacht haben ist enorm, somit konnte das Drehbuch halt nicht mit der Technik mithalten. Werden beim nächsten Film aber sicher viel mehr Wert auf eine gute Geschichte legen.
Also mir persönlich fehlte eben noch etwas die Spannung oder irgendwas worüber man noch "staunen" konnte.
Ja, mir auch. Leider ist beim schreiben (aus mangelnder Erfahrung) kein Spannungsbogen entstanden. Die nachtäglichen Korrekturen haben das ganze nur noch verschlimmert.
einige nich ganz überzeugend rüber kamen.
Könntest du Namen nennen, würde gerne sehen, wo meine Schauspielführung stark fehlgeschlagen ist. Möchte ja auch noch etwas lernen ;-)
Sound und Musik waren meine Ansicht nach auch in Ordnung, wobei ich jetz nich mehr weis ob ihr nen eigenen Soundtrack komponiert habt.
Ja, es wurde ein eigener Soundtrack komponiert (es wurden keine vorgefertigten Loops verwendet). Dies vom Co-Produzent und Tonmann, Lukas Erni.
Bei der technischen Umsetzung sieht man schon wirklich den Aufwand an, ich fand den Look, Schnitt und Kamera echt gudd.
Freut uns natürlich, da hat sich der Aufwand ja gelohnt.
Find die Info's zum Film bisschen wenig im Threat aber is jetz keine Kritik .
Werde ich bei Gelegenheit noch ergänzen. Bin momentan ziemlich im Zeitstress.



Es würde und wirklich freuen, wenn sich noch ein paar andere melden würden.
Gruss Humus

Metamorphus

unregistriert

4

Mittwoch, 1. Dezember 2010, 14:47

Hab mir den Film jetzt noch nicht ganz angeschaut, technisch finde ich ihn gut, schöne Aufnahmen und auch die Musik passt. Muss mich jedoch hinsichtlich der Geschichte und den Schauspielern Dexter anschließen. Ich fande die Krankenschwester die ihn zum essen überreden will etwas dürftig vom Schauspiel her und mich hat etw. gestört, dass der Artzt so sehr als Psychologe agiert.

sollthar

unregistriert

5

Samstag, 4. Dezember 2010, 08:12

So, ich hatte jetzt auch mal Zeit, mir den Film anzuschauen.

Kameratechnisch ist besonders der Einstieg sehr schön gelöst! Überhaupt zeit die Kameraarbeit schon ein schönes Verständnis für filmische Bildsprache. Grosses Kompliment an euren Kamermann. Schön ist auch der Schnitt und Ton - man versteht jedes Wort deutlich und die Musik passt auch.
Technisch ist der Film wirklich sauber geworden und weiss zu überzeugen.

Nun aber zu den beiden Dingen, die imo auf einem schwachen Niveau sind: Drehbuch und Schauspiel.
Das Schauspiel insbesondere schafft es leider nicht, die notwendigen Gefühle oder Tiefe zu entfachen. Dafür sind alle Schauspieler einfach viel zu schwach und treten zu künstlich auf. Ohne Ausnahme. Da hätte die Regie definitiv mehr Augenmerk drauf legen sollen - mindestens so viel wie auf die Kamera, eher mehr.
Erfreulich ist, dass alle Schauspieler altersgemäss besetzt wurden! Das Casting kann sich sehen lassen. Rettet aber leider schlussendlich nichts, weil die Leistungen halt wirklich nicht "ok" sind, sondern sehr schwach. Und diese Art Geschichte verträgt das nicht.

Dann das Drehbuch. Was mir am meisten auffällt, sind die Dialoge. Die sind grösstenteils für mich ziemlich plump und unnatürlich. Die Figuren sagen Dinge, die sehr konstruiert sind und das gibt dem sonst schon schwachen Schauspiel den Rest. Die Figuren bleiben Klischees, was sie sagen ebenfalls. Dadurch funktionieren auch die Konflikte nicht. Etwas mehr Recherche hätte auch gut getan - was da passiert ist stellenweise schon sehr naiv.

Ziegelmann bleibt im Spital, obwohl er keine Verletzungen mehr hat und bequem mit dem Arzt spazieren geht? In eine Psychiatrie wird man eingeliefert und zwar nicht einfach so, da gibts eine grosse Untersuchung vorher. Wenn jemand einen Unfall mit Todesfolge meldet, wird die Polizei informiert. Der Arzt kann da nicht eigenmächtig was anders tun, oder sogar ein Gespräch mit den Eltern veranlassen, damit macht er sich strafbar. Die ganze Schlägerei die dann ausbricht macht auch die Eltern strafbar. Da gibts kein drumrum. Daher funktioniert das Drehbuch auf inhaltlicher Ebene eben auch nicht so und ist stark konstruiert.

Gut finde ich aber die Wahl der Geschichte. Ihr erzählt etwas, wos um Zwischenmenschlichkeit geht und das find ich klasse! Nur haperts noch stark an der erzählerischen und regietechnischen Ebene. Die muss ich leider sagen, funktioniert nicht. Technisch gibts an dem Film nichts wirklich gravierendes auszusetzen.

Euch ist insgesamt ein schönes Erstlingswerk gelungen. Ich hoffe, beim nächsten Mal geht etwas mehr Recherche in die Story und etwas mehr Zeit in die Formulierungen der Dialoge und ins Schauspiel. Dann seh ich da sehr viel Potential und freu mich auf euer nächstes Werk!

6

Sonntag, 5. Dezember 2010, 14:46

Kameratechnisch ist besonders der Einstieg sehr schön gelöst! Überhaupt zeit die Kameraarbeit schon ein schönes Verständnis für filmische Bildsprache. Grosses Kompliment an euren Kamermann. Schön ist auch der Schnitt und Ton - man versteht jedes Wort deutlich und die Musik passt auch.
Technisch ist der Film wirklich sauber geworden und weiss zu überzeugen.
Danke. Das freut mich.
Nun aber zu den beiden Dingen, die imo auf einem schwachen Niveau sind: Drehbuch und Schauspiel.
Das Schauspiel insbesondere schafft es leider nicht, die notwendigen Gefühle oder Tiefe zu entfachen. Dafür sind alle Schauspieler einfach viel zu schwach und treten zu künstlich auf. Ohne Ausnahme. Da hätte die Regie definitiv mehr Augenmerk drauf legen sollen - mindestens so viel wie auf die Kamera, eher mehr.
Erfreulich ist, dass alle Schauspieler altersgemäss besetzt wurden! Das Casting kann sich sehen lassen. Rettet aber leider schlussendlich nichts, weil die Leistungen halt wirklich nicht "ok" sind, sondern sehr schwach. Und diese Art Geschichte verträgt das nicht.
Kann es sein, dass das "schwache Schauspiel" an der Ausarbeitung der Charakteren liegt und nicht an den Schauspieler selber. Das also die Schauspieler nur eine 2D spielten und nicht eine 3D Person lebten? Es verwundert mich nur, da ich weiss, das die meisten Schauspieler ein recht hohes Niveau haben. Was würdest du empfehlen, damit dies beim nächsten Film besser wird?
Dann das Drehbuch. Was mir am meisten auffällt, sind die Dialoge. Die sind grösstenteils für mich ziemlich plump und unnatürlich. Die Figuren sagen Dinge, die sehr konstruiert sind und das gibt dem sonst schon schwachen Schauspiel den Rest. Die Figuren bleiben Klischees, was sie sagen ebenfalls. Dadurch funktionieren auch die Konflikte nicht. Etwas mehr Recherche hätte auch gut getan - was da passiert ist stellenweise schon sehr naiv.
Nehme ich an und werde in Zukunft besser darauf achten.
Ziegelmann bleibt im Spital, obwohl er keine Verletzungen mehr hat und bequem mit dem Arzt spazieren geht? In eine Psychiatrie wird man eingeliefert und zwar nicht einfach so, da gibts eine grosse Untersuchung vorher. Wenn jemand einen Unfall mit Todesfolge meldet, wird die Polizei informiert. Der Arzt kann da nicht eigenmächtig was anders tun, oder sogar ein Gespräch mit den Eltern veranlassen, damit macht er sich strafbar. Die ganze Schlägerei die dann ausbricht macht auch die Eltern strafbar. Da gibts kein drumrum. Daher funktioniert das Drehbuch auf inhaltlicher Ebene eben auch nicht so und ist stark konstruiert.
In diesem Punkt muss ich dir leider Wiedersprechen. Wird jemand, der ein Suizidversuch hinter sich hat in ein Spital eingeliefert wird automatisch ein Psychologe eingeschalten, jedenfalls in der Schweiz. Dies ohne Voruntersuchungen. Der Psychologe untersucht dann und entscheidet ob eine lange Behandlung notwendig ist. Ich kenne viele Menschen welche im Gesundheitswesen arbeiten und mir dies bestätigt haben. Auch geht man dann mit diesem "Halbarzt" spazieren etc. Diese Sachen existieren. Diese Menschen sind jedoch keine Chirurgen, meist aber gleich gekleidet wie ein normaler Arzt. (Das Stetoskop war vielleicht ein bisschen übertreiben ;-)

Auch die Polizei wurde informiert. Der Arzt hat jediglich die Befugnis (diese wurde ihm erteilt, geht jedoch aus dem Film nicht so heraus) zu entscheiden wann die Polizei ihn Verhören darf, da er noch nicht zurechnungsfähig ist.
Das der Kampf die Eltern stafbar macht seht ja auch nicht zur Debatte, der Sicherheitsdienst wurde ja gerufen.



Herzlichen Dank für deine Rückmeldung. Währe froh wenn du Punkt zwei noch ein bisschen genauer erläutern könntest.
Gruss Humus

sollthar

unregistriert

7

Sonntag, 5. Dezember 2010, 21:32

Zitat

Diese Sachen existieren.


Ich glaub du hast mich missverstanden. Ich kritisiere die Realität, die dein Film zeigt - Nicht die wirkliche Welt. Mir war noch nicht mal klar, ob die Figur ein Arzt oder ein Psychiater ist - Das gewählte Outfit ist da verwirrend und es gibt keine Szene, in der das explizit klar wird. Auch gibt es keine Szene, in der man mitbekommt, dass die Polizei informiert ist oder wird. Die Befugnis, die ihm erteilt wurde, ist ebenfalls nicht im Film zu sehen. Welche Konsequenzen die Gewalttat der Eltern hat, wird ebenfalls nicht gezeigt etc. Kurzum: Der gesamte Kontext, in dem sich die Figuren befinden, ist nicht sauber eingeführt und bleibt unklar.
Das meinte ich. Was auch immer für die Filmwelt relevant ist muss im Film vorkommen. Was nicht im Film vorkommt, das gibt es nicht. Ob es in der Realität "so ist" oder nicht, ist dabei gar nicht mal so wichtig. Sobald etwas aussergewöhnlich ist oder kein "common knowledge", müssen all diese Dinge filmisch erzählt werden. Und das wurden sie nicht.

Zitat

Kann es sein, dass das "schwache Schauspiel" an der Ausarbeitung der Charakteren liegt und nicht an den Schauspieler selber. Das also die Schauspieler nur eine 2D spielten und nicht eine 3D Person lebten?


Das kommt noch hinzu, sicher. Aber nein. Die Schauspieler sind auch schauspieltechnisch schwach. Oder wurden einfach schwach geführt. Gerade wenn du sagst, dass sie ein "hohes Niveau" haben (allerdings, ganz ehrlich... Das bezweifle ich seeeeeeeeeeehr stark. Davon merkt man hier absolut gar nichts.), dann liegt es wohl an der Regie.
Einerseits wird sehr mit der Sprache gekämpft und das hört man. Andererseits wirken die Dramatisierungen recht Laienhaft und kommen nicht so wirklich in die Gänge. Am schlimmsten ist der Typ, den Man nur am Telefon hört.

Tipps, hmmm... Schwierig. Hast du meinen Guide zur Schauspielführung gelesen? Der könnte sicher helfen, da da konkrete Übungen drin sind, die du mit deinen Schauspielern machen kannst. Wenn ich Schauspieltraining unterrichte, mach ich viele solche Übungen. Da gibts einfach zu viele Ebenen, als dass ich jetzt hier ein paar einfache Tipps geben könnte. Aber grundsätzlich:
Es ist die Aufgabe eines Schauspielers, Emotionen im Publikum zu erzeugen. Wenn dich das, was er tut, ernsthaft berührt und du nicht mehr merkst, dass er eine Rolle spielt und einen Text sagt, den er vorher auswendig gelernt hat, dann hast dus.

Was ich da in deinem Film sehe und höre ist Theater. Laientheater. Nicht mehr. Sie spielen so, wie ich es von Laientheatern kenne. Überdeutlich. Abgehackt. Zu gross. Unecht. Bereits der erste Dialog zwischen Ziegelmann und dem Arzt zeigt das. So redet kein echter Arzt mit einem echten Patienten. Es ist einfach durch und durch unnatürlich.

8

Sonntag, 5. Dezember 2010, 21:44

Das meinte ich. Was auch immer für die Filmwelt relevant ist muss im Film vorkommen. Was nicht im Film vorkommt, das gibt es nicht. Ob es in der Realität "so ist" oder nicht, ist dabei gar nicht mal so wichtig. Sobald etwas aussergewöhnlich ist oder kein "common knowledge", müssen all diese Dinge filmisch erzählt werden. Und das wurden sie nicht.
Ok, jetzt begreife ich es. THX
Das kommt noch hinzu, sicher. Aber nein. Die Schauspieler sind auch schauspieltechnisch schwach. Oder wurden einfach schwach geführt. Gerade wenn du sagst, dass sie ein "hohes Niveau" haben (allerdings, ganz ehrlich... Das bezweifle ich seeeeeeeeeeehr stark. Davon merkt man hier absolut gar nichts.), dann liegt es wohl an der Regie.
Einerseits wird sehr mit der Sprache gekämpft und das hört man. Andererseits wirken die Dramatisierungen recht Laienhaft und kommen nicht so wirklich in die Gänge. Am schlimmsten ist der Typ, den Man nur am Telefon hört.

Tipps, hmmm... Schwierig. Hast du meinen Guide zur Schauspielführung gelesen? Der könnte sicher helfen, da da konkrete Übungen drin sind, die du mit deinen Schauspielern machen kannst. Wenn ich Schauspieltraining unterrichte, mach ich viele solche Übungen. Da gibts einfach zu viele Ebenen, als dass ich jetzt hier ein paar einfache Tipps geben könnte. Aber grundsätzlich:
Es ist die Aufgabe eines Schauspielers, Emotionen im Publikum zu erzeugen. Wenn dich das, was er tut, ernsthaft berührt und du nicht mehr merkst, dass er eine Rolle spielt und einen Text sagt, den er vorher auswendig gelernt hat, dann hast dus.

Was ich da in deinem Film sehe und höre ist Theater. Laientheater. Nicht mehr. Sie spielen so, wie ich es von Laientheatern kenne. Überdeutlich. Abgehackt. Zu gross. Unecht. Bereits der erste Dialog zwischen Ziegelmann und dem Arzt zeigt das. So redet kein echter Arzt mit einem echten Patienten. Es ist einfach durch und durch unnatürlich.
Wie du gesagt hast, es sind Theater Laienschauspieler. Doch dort sind sie jedoch keine Anfänger mehr. Deshalb würde mich interessieren woran du dies erkannt hast und was der unterschied ist.

Was ist die Dramatisierung, verstehe den Begriff nicht.

Ach ja, der Typ am Telefon kann schauspieltechnisch wirklich nichts, der musste rein, weil niemand gefunden wurde ;-) Das bin nämlich ich.
Auch hier würde mich wunder nehmen, wie du erkannt hast, wer der schlechteste ist. Gerade da du voll ins Schwarze getroffen hast.

Könntest du zur Schauspielführung allenfalls ein Buch empfehlen?

sollthar

unregistriert

9

Sonntag, 5. Dezember 2010, 22:11

Zitat

wie du erkannt hast, wer der schlechteste ist.


Ich arbeite als Theaterpädagoge und habe auch eine entsprechende Ausbildung - Ich arbeite mehrmals pro Woche mit dem Thema und das seit Jahren. Genauso wie ich als Lehrer sagen kann, wo ein Kind mit seinen mathematischen Fähigkeiten steht, kann man das auch in Bezug auf die Schauspielfähigkeit. Ich sehs und ich hörs, hier in diesem Fall sogar sehr deutlich. Die Betonung, die Dramatisierung des Satzes, die gesetzten Akzente sowohl in der Körpersprache wie in der Stimme und Mimik. Dir das alles zu erklären, würde den Rahmen des Forums hier sprengen - ich kann dir nicht 3 Jahre Ausbildung und 8 Jahre Erfahrung in ein paar wenige Sätze packen - und das noch schriftlich. Sorry. :(

Dass die das auf der Bühne nicht zum ersten Mal machen glaub ich dir schon. Aber sie stehen nicht oft vor der Kamera und es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen Bühnen- und Filmschauspiel!

Dramatisierung beschreibt, wie man eine Szene dramatisiert. Also dramatisch aufbaut. Einfach gesagt: Wo mache ich Pausen, wo ändere ich meine Körperhaltung, wie verlaufen meine Emotionen in der Szene, welche Worte betone ich wie, wann wechsle ich die Spielqualität und Emotion, wo setzte ich Akzente, welcher Moment bekommt wie viel Zeit und wie viel Intensität bis hin zu wo geht meine Stimme hoch, wo runter. Solche Dinge.


Ein Buch kann ich dir leider nicht empfehlen. Grundsätzlich brauchts einfach ein gutes Gespür. Es ist keine Mathematik. Schau dir deine Szenen an und frag dich: "Glaube ich, dass das wirklich ein Arzt ist, der ehrlich und emotional glaubhaft in der Situation reagiert?" Meine Antwort darauf ist "Nein. Da redet jemand, der Sätze auswendig gelernt hat, diese herunterlaiert und sich dabei bemüht, Hochdeutsch zu klingen, was nicht seine Muttersprache ist".

Als Beispiel diese Stelle aus der ersten Szene:

"Rainer."
"Bitte?"
"Nennen sie mich Rainer verdammt nochmal."

Den ersten Satz "Rainer" kann man glauben. Der ist ok gespielt. Die Reaktion "Bitte?" darauf, die glaube ich nicht. Da spür ich sofort, dass das Wort "Bitte?" im Drehbuch steht und er das sagt, weils da steht. Hat er ihn nicht gehört? Nicht verstanden? Er spielt auch keine klare Haltung. Er hat keinen Subtext da. Es ist einfach ein Wort, dass er sagt, weils im Skript steht.
Dann "Nennen sie mich Raienr verdammt nochmal". Das Problem hier ist das "verdammt nochmal". Erstens nehm ich dem Schauspieler dieses verdammt nochmal nicht ab. Regt er sich auf, sodass er flucht? Das spür ich nicht. Glaub ich ihm nicht. Das "verdammt nochmal" ist völlig unmotiviert (es ist auch ganz mies geschrieben um ehrlich zu sein, aber trotzdem müsste man es nicht nur sagen, sondern auch spielen). Wenn jemand in so einer Situation flucht, dann weil da eine Emotion dahinter ist. Von der spürt man nichts. Auch hier: Die Worte werden gesagt, weil er im Skript steht. Verstanden und verinnerlicht werden sie nicht.
Und der Arzt geht auch kein bisschen darauf ein, dass da "verdammt nochmal" gesagt wurde. Er sagt nur "schön". Mir ist absolut nicht klar, wass da Zwischenmenschlich genau passieren soll.

Ich bekomme nicht das Gefühl, dass da zwei echte Menschen miteinander sprechen. Sie sagen asuwendig gelernten Text auf. Das ist deutlich. Und deswegen: Die Schauspieler sind schwach.

braunbaer

unregistriert

10

Donnerstag, 23. Dezember 2010, 12:31

in bezug auf das color grading ist mir die krankenhausbett szene zu orangestichig,
ich hab aber nur den trailer gesehen.
die gewählten bildausschnitte haben mir gut gefallen.

welche cam habt ihr verwendet? zwei unterschiedliche?
hatte das gefühl ein paar einstellungen fallen etwas raus.

lg Sebastian

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11

Dienstag, 28. Dezember 2010, 19:06

Hast du den Film gelöscht? Kann ihn weder ansehen noch herunterladen ...

12

Mittwoch, 29. Dezember 2010, 17:44

in bezug auf das color grading ist mir die krankenhausbett szene zu orangestichig,
ich hab aber nur den trailer gesehen.
die gewählten bildausschnitte haben mir gut gefallen.

welche cam habt ihr verwendet? zwei unterschiedliche?
hatte das gefühl ein paar einstellungen fallen etwas raus.

lg Sebastian
Finde es schade dass du nur den Trailer anschaust und danach eine Rückmeldung über die Farben schreibst. Vielleicht könntest du einmal erläutern warum du den Film nicht angeschaut hat. Hat dir der Trailer nicht zugesagt? Wenn ja warum? Anregungen, Kritik?
Ich gehe einmal davon aus, das es nicht an den Farben gelegen hat.

Ach ja, wir haben nur eine Cam benutzt (XH-A1s).
Hast du den Film gelöscht? Kann ihn weder ansehen noch herunterladen ...
Wir mussten den Film wegen einem Schreibfehler neu hochladen. Habe vergessen den Link anzupassen.
Nun sollte es aber funktionieren.

braunbaer

unregistriert

13

Sonntag, 2. Januar 2011, 16:21

Ich hatte einfach keine Zeit den Film zu schauen.
Ich hab ja meine Kritik nicht auf den Film, sondern auf den Trailer bezogen.

Welche Cam habt ihr verwendet?

lg

thedirector

unregistriert

14

Sonntag, 2. Januar 2011, 16:44

Ach ja, wir haben nur eine Cam benutzt (XH-A1s).

Es haben bereits 2 Gäste diesen Beitrag als hilfreich eingestuft.

15

Mittwoch, 5. Januar 2011, 13:07

Second Chance - Der Film ist jetzt auch auf Youtube verfügbar.




Natürlich freuen wir uns weiterhin über eure Kommentare.

Herzliche Grüsse
Das Picture Room Team

Metaschnitt|Kreation

unregistriert

16

Dienstag, 1. Februar 2011, 14:38

Technisch einwandfrei. Schauspielerisch kommt mir vieles noch gestellt vor. Aber was solls. Gute Technik. Gute Story. Gute Moral. Der Film sagt was aus. Kein hirnloses Rumgeballere. TOP!

lukas2148

unregistriert

17

Sonntag, 26. Juni 2011, 16:30

Also es wurde hier ja schon viel gesagt. Ich finde es auch Technisch top, selbst schauspielerisch "ok".
Aber die Geschichte gefällt mir nicht ganz so gut. Es wirkt doch etwas komisch und unglaubwürdig. Es wird einem auf brutalste Weise versucht beizubringen, das Vergebung wichtig ist. Klar, man hat in 20 Minuten nicht viel Zeit, aber ich denke man hätte das doch etwas anders lösen können. Natürlich nur wenn es überhaupt das Ziel war einem klar zu machen das Vergebung wichtig ist, wenn aber einfach nur ein Krimi gedreht werden sollte, ist es wiederum ok.

Ich würde 3/5 Sternen vergeben. Aber trotzdem kann man stolz sein, das man ein so hohes Niveau schon erreicht hat.

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