Ich mache es bei mir so das ich mit Davinci Resolve anfange. Dort schonmal eine Vorauswahl treffe welche Clips ich später verwenden will, diese anpasse von der Bellichtung, Farbtemperatur evtl auch schon eine LUT.
Dann exportieren nach Premiere mit XML. Dort dann den Schnitt. Das Ganze ausgeben in XML und in Davinci öffnen, Graden, Stabilisieren und Retuschen oder Unschärfen bastel ich auch rein. Dann der Export.
Bei einfacheren Projeken arbeite ich nur mit Davinci. Brauche ich Effekte, exportiere ich ein uncompressd File, öffne das mit After Effekts und bearbeite das dort.
Hier mal ein Betrag aus dem Slashcam-Forum (User ist mir nicht mehr bekannt)
"Schnellanleitung: Resolve 11 ohne Vorkenntnisse
fcr
Version 2, letzte Aktualisierung: 6.7.2015
Diese Anleitung richtet sich in erster Linie an Besitzer von Blackmagic-Kameras, die raw-Material bearbeiten wollen. Sie gilt aber auch für andere Kameras, die CinemaDNG aufnehmen (wie z.B. Digital Bolex D16) oder deren Aufnahmen sich nach CinemaDNG wandeln lassen (Canon EOS-Kameras mit raw-Videoaufzeichnung per Magic Lantern).
Wer ProRes-Material farbkorrigieren will, das mit Blackmagic-Kameras im “Film”-Log-Farbraum aufgenommen wurde, kann diese Anleitung ebenfalls verwenden. Dann entfallen die Raw-spezifischen Arbeitsschritte, und alle Belichtungs- und Farbkorrekturen erfolgen via Lift/Gamma/Gain/Offset (erklärt im Abschnitt “Farb-Endkorrektur”).
Alle beschriebenen Arbeitsschritte funktionieren sowohl in der Vollversion, als auch in der Lite-Version von Resolve 11.
Programmstart
Resolve starten, mit demselben Password einloggen wie im Betriebssystem, links oben “Untitled Project” anklicken. Ein neues Projekt öffnet sich.
Material importieren
Links oben in die Ordner-Baumansicht klicken und mit Doppelklick in den Ordner, in dem die Videodateien liegen. Wenn es sich um Cinema DNG-Ordner handelt, werden sie jetzt als Videodateien (mit Filmstreifen-Icon) angezeigt. Gewünschte Clips mit der Maus selektieren, rechts klicken und im Popup-Menü “Add into the Media Pool” anklicken.
Den letzten Schritt bei Bedarf wiederholen, um Material von anderen Laufwerken bzw. Ordnern zu importieren.
In der unteren Bildschirmhälfte, unter der Titelzeile “Master”, sind jetzt alle importierten Clips aufgelistet und können bei Bedarf im Videofenster rechts oben abgespielt werden
Timeline anlegen
Ganz unten am Bildschirmrand, auf dem das Icon “Media” orange leuchtet, aufs Icon “Edit” direkt daneben klicken. Wir landen im Videoschnittmodul von Resolve.
Links oben in der Liste “Timelines” rechtsklicken und “Create new timeline” anwählen. Wenn man im nun folgenden Dialog die Option “Empty Timeline” deaktiviert, landen alle importierten Clips automatisch hintereinander in der angelegten Timeline.
Schneiden funktioniert ähnlich wie in Premiere und Final Cut Pro 7 - mehr dazu im Abschnitt “Schnitt”. Mit dem Slider rechts unten am Bildschirm lässt sich die Vergrößerung der Timeline-Ansicht einstellen.
Farbraum von Raw-Material einstellen
Raw-Material wurde jetzt im normalen Rec709-Farbraum importiert. Fürs Color Grading ist es praktischer, das Material als Film-Log zu interpretieren, zu graden und erst am Schluss mit einer LUT (Look-up Table) in Rec709 zu wandeln.
Zu diesem Zweck Menü “-> File -> Project Settings” öffnen, Untermenü “Camera Raw” anklicken, das Menü rechts oben von “Arri Alexa” auf “CinemaDNG” umschalten, dann “Decode Using” auf “Project” umschalten, für “White Balance” zur Arbeitserleichterung den am häufigsten passenden Wert wählen, “Color Space” nach “BMD Film”, empfehlenswerterweise auch “Highlight Recovery” und “Apply Soft Clip” anklicken (als Zusatzversicherung gegen ausbrennende Spitzlichter), eventuell in den Optionen rechts noch “Sharpness” (künstliche Nachschärfung) vom Standardwert 10 auf 0 runterdrehen. Wenn alles eingestellt ist, rechts unten den “Apply”-Knopf klicken, dann das Dialogfenster schliessen.
Scopes aktivieren!
Unten am Bildschirm von “Edit” in “Color” wechseln. Mit der Maus aufs Videobild rechtsklicken und im Popup-Menü “Show Scopes” anklicken. Jetzt werden Waveform, RGB-Parade, Vektorscope und RGB-Histogram sichtbar.
Log-Material farbrichtig darstellen
Rechts oben im Feld “Nodes” von “Clip” auf “Timeline” umschalten. In der Menüleiste links oben “-> Nodes -> Add Serial Node” klicken. Jetzt erscheint grün umrandet eine Miniatur des aktiven Clips im “Nodes”-Feld. Diese rechtsklicken, im Popup-Menü “3D Lut” und dann den Untereintrag “LUT -> Blackmagic Cinema Camera Film to Rec709” selektieren. Jetzt werden alle Clips des Projekts vom Log- in den normalen HD-Farbraum übersetzt, und zwar am Ende aller individuellen Farbkorrekturen. (Eine “Timeline”-Korrektur-Node in Resolve entspricht konzeptuell einem “Adjustment Layer” in Premiere und After Effects.)
Weissabgleich und Schnellkorrektur aller Raw-Clips
Im Feld “Nodes” wieder von “Timeline” auf “Clip” zurückschalten. (Nicht vergessen!) Jetzt werden wieder alle Clips individuell farbkorrigiert.
In der mittigen Clipleiste den ersten Clip anklicken. Direkt darunter, wo das Icon mit dem Kreis und mittigem Punkt orange leuchtet, aufs Kamera-Symbol links daneben klicken (bei Raw-Aufnahmen). Einstellung “Decode Using:” verändern in “Clip”. Jetzt werden Einstellungsmenüs darunter aktiv. Nun erst im Menü “White Balance”, falls nötig, auf “Custom” klicken und dann rechts daneben Farbtemperatur und Grün/Magenta-Stich korrigieren. Dabei den Waveform-Monitor im Auge halten. Alle grauen Teile des Bild sollten im Waveform-Monitor als weisse kurven ohne farbig ausfransenden Spitzen oder Täler" sichtbar sind. Mit “Exposure” die Belichtung korrigieren und dabei auf den Waveform-Monitor achten.
Wenn die Einstellungen stimmen, alle anderen Clips selektieren, die ähnliche Farbeinstellungen benötigen, und auf das Symbol mit dem angehakten Filmbild rechts unter den “Clip Decoder Settings” klicken. Die Einstellungen werden jetzt auf alle selektierten Clips übertragen.
Die letzten beiden Schritte für alle Clips mit ähnlicher Farbcharakteristik/Belichtung wiederholen.
Damit ist die Pflicht geschafft. Projekt sichern.
Schnitt
Nun kommt der eigentliche Videoschnitt. Hierfür gibt’s zwei Möglichkeiten:
Schneiden in einem externen Programm wie Premiere oder Final Cut Pro, Farb-Endkorrektur wieder in Resolve. Dies erfordert einen “Roundtrip” Resolve -> Schnittprogramm -> Resolve;
Schneiden und Farb-Endkorrektur in Resolve. Damit entfällt der Roundtrip.
Roundtrip
Unten, wo das Icon “Color” aufleuchtet, auf “Deliver” klicken und umschalten. Oberhalb der Clipleiste das Klemmbrett-Symbol links neben der Lupe anklicken, um alle Clips zu selektieren. Links oben in “Easy setup” die Option “Export to Final Cut Pro” selektieren. Weiterherunterscrollen und den Knopf “Browse” klicken, um den Zielordner für die gerenderten Dateien auszuwählen. Unter Windows empfiehlt es sich, noch den Codec von “Uncompressed RGB 10-bit” in einen platzsparenderen und schnittfreundlicheren Codec zu verändern, z.B. “DNxHD 1080p 220/185/175 10bit”. Dann rechts unten auf “Add Job to Render Queue” klicken, und schließlich ganz unten rechts auf “Start Render”.
Schnittprogramm öffnen, gerendete Clips importieren und schneiden. Die Clips sind bis jetzt nur grob farbkorrigiert und haben ggfs. noch Belichtungsfehler (z.B. ausgefressene Spitzlichter), doch zur Beurteilung im Schnitt reicht dies aus. Im Schnittprogramm keine Farbkorrekturen machen und keine Effektfilter (auch keine Rauschfilter, Stabilisierungsfilter) etc. verwenden, auch Effektblenden vermeiden. Fertiges Projekt sichern sowie als Final Cut Pro-XML exportieren.
Zu Resolve wechseln, ursprüngliches Projekt wieder öffnen. Auf “-> File -> Import AAF, XML…” klicken, die vom Schnittprogramm exportierte XML-Datei anklicken. Im nun folgenden Einstellungs-Popupmenü die Option “Automatically import source clips into media pool” deaktivieren (wichtig!). In den “Edit”-Modus gehen. Links oben in der Ansicht “Timelines” stehen jetzt zwei Timelines, die ursprünglich in Resolve erstellte und die frisch importierte Timeline. Die importierte Timeline anklicken.
Alternativ: Schneiden in Resolve
Auf der Leiste unten in den “Edit”-Modus wechseln. Die Grundoperationen funktionieren wie bei anderen verbreiteten NLEs auch. Die wichtigsten Funktionen stehen oben links in der Menüleiste “Edit”.
Wichtig, und leicht zu übersehen, ist der Clip-Inspector: Das hellgraue Icon einer gekreuzten Zange und Pinsel rechts unter dem Timeline-Videofenster. Hier finden sich alle Optionen, die bei Premiere und FCP unter “Motion” stehen (d.h. Transparenz-Modus, Geometrie, Vergrößern, Rotieren, Beschneiden sowie auch die Wahl des Retiming-Verfahrens für verlangsamte Clips).
Farb-Endkorrektur
In den “Color”-Modus wechseln und Fein-Farbkorrekturen jedes einzelnen Clips vornehmen. Links unter der durchlaufenden Leiste der Clips das Icon mit Punkt im Kreis anklicken, so dass die “Colors Wheels” mit Lift, Gamma, Gain sichtbar werden. Mit Blick auf Histogramm Lift am Schieberegler unter dem Farbrad so korrigieren, dass die Kurven im Waveform-Monitor ‘am Boden’ anfangen, Gain so nach oben oder unten korrigieren, das die Kurven weder abgeschnitten sind, noch zu tief hängen. (Bei überbelichtetem Material sind die Kurzen abgeschnitten, ohne dass man das noch ändern könnte.) Helligkeit mit Gamma-Schieberad drehen. Globale Farbstiche mit dem Offset-Farbrad korrigieren; falls die Farbstiche nur in den Mitten auftauchen, aber Schatten schwarz sind und Spitzlichter weiss, dann mit Gamma-Farbrad korrigieren.
Korrektur auf nächstfolgenden Clip anwenden: Den nächstfolgenden Clip anklicken und Taste “=” drücken. Korrektur als Vorlage speichern: Rechtsklick auf Videobild, im Popup “Grab Still” klicken. Ein Standfoto wird links in der Leiste angelegt. Auf anderen Clip gehen, Standfoto rechtsklicken, “Add Correction” wählen.
Linken Miniatur-Snapshot doppelklicken, um ihn halb aufs Videobild zum Farbvergleich zu legen. Die Grenze zwischen den beiden Bildern kann mit der Maus verschoben werden.
Korrekturen beziehen sich auf Nodes. Die sind oben rechts im Feld “Nodes” sichtbar. Es empfiehlt sich, für jeden Korrekturschritt eine neue Node anzulegen (“->Nodes -> Add Serial Node”). Mit Doppelklick auf ihr Icon kann eine Node deaktiviert und wieder aktiviert werden. So kann man auch Vorher-/Nachher-Vergleiche anstellen.
Um Pauschal-Korrekturen/-effekte für alle Clips einzustellen (z.B. künstliches Filmkorn via das Plugin Film Convert), schaltet man - wie in # erklärt) die Node-Ansicht von “Clip” auf “Timeline” um. Alle Timeline-Korrekturen erfolgen nach den Clip-Korrekturen.
Rendern
Unten auf das Lastwagen-Icon “Deliver” klicken.
Dann oberhalb der Clipleiste das Klemmbrett-Symbol links neben der Lupe anklicken, um alle Clips zu selektieren. Links oben in “Easy setup” die Option “Video Sharing Export” selektieren. Für Master-Qualität den Codec auf ProRes, DNxHD, DNxHR oder Cineform umschalten. Weiterherunterscrollen und den Knopf “Browse” klicken, um den Zielordner für die gerenderten Dateien auszuwählen. Dann rechts unten auf “Add Job to Render Queue” klicken, und schließlich ganz unten rechts auf “Start Render”.
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Manchmal, wenn ich ganz faul bin, Grade ich die Clips aus und exportiere sie als uncompressd Files. Dann schneide ich sie in Premiere und mach da auch den Finalen Export.
Der Schnitt in Davinci ist jetzt nicht soo schlecht. Ich bin nur bei Premiere etwas fitter und schneller beim Schneiden. Ich denke aber mit ein bischen Einarbeitungszeit kann mann ganze Projekte damit editieren und graden.