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Birkholz

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Samstag, 16. Juli 2011, 23:05

Entwicklung des Forums und der Community

Wo stehen wir gerade und wo geht es hin?

Mir sind hier in letzter Zeit einige starke Entwicklungen aufgefallen. Das Forum und die Amateurlandschaft hat sich verändert. Woran liegts, kann und soll man dagegen was machen und in welche Richtungen wird es gehen?

Ich kann mich an keine großen Projekte erinnern, die hier im Laufe der Zeit entstehen, wie es früher mal der Fall war. Ein paar Ausnahmen gibt es. Manche Filme sind schon seit Jahren in der Mache und nur noch nicht fertiggestellt. Aber neue Projekte kommen kaum hinzu.

Die Diskussionen in diesem Forum scheinen sich fast zu 90 % nur noch um neue Kameras, Zubehör und Videobearbeitungsprogramme zu handeln. Camcorder vs DSLR ist hier Alltag und täglich stellen zig neue User die Frage, welche Kamera denn die richtige für sie wäre. Diskussionen zu Filmen und dem Filmemachen an sich sind schon Seltenheit.

Die Awardshow wie wir sie kennen wir allem Anschein nach dieses Jahr nicht stattfinden. Ich wüsste nicht mal, was man dort groß auszeichnen sollte. Mir fallen nur zwei Langfilme ein, die gegeneinander antreten könnten.

Weg von Filmen, hin zu Musikvideos und Youtubeclips. So sieht es momentan aus, oder? Ein paar Leute versuchen sich aktiv an Comedykanälen auf Youtube. Wir haben das für kurze Zeit auch mal versucht. Gute Kurzfilme sieht man zum Glück auch immer mal wieder, aber Langfilme vermisse ich hier. Musikvideos scheinen zudem immer häufiger zu werden.

Die alten Stammuser gehen langsam andere Richtungen oder sind schon längst nicht mehr aktiv. Ist sicher nicht das erste Mal in diesem Forum, aber viele, die früher häufig Filmprojekte laufen hatten, lassen gar nichts mehr von sich hören oder streben gar an, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Viele scheinen ihr Hobby auch völlig fallen gelassen zu haben. Neue aktive User kommen nur wenige nach. Meist sind es nur Leute, die kurz das beste Kameramodell empfohlen bekommen wollen und dann wieder verschwinden. Manchmal verziehen sich Leute auch wieder schnell, wenn Kritik an den ersten Projekten ausgesprochen wird.

Kritik: Sachen die früher locker durchgingen, werden hier heute teils zerfetzt. Manchmal hat man das Gefühl, dass nichts mehr gut genug ist. Manche scheinen Amateurfilme gar mit professionellen Produktionen zu vergleichen. Sicher, jeder will wissen, wo er sich verbessern kann, doch oft sind es immer die gleichen Sachen, wo jeder weiß, dass er es noch falsch macht, vielleicht aber nicht die Möglichkeiten zum verbessern hat. Schlechtes Licht, Wackelkamera, Gemamucke, schlechte Schauspieler... Ihr kennt das. Muss man irgendwo auch wieder toleranter werden? Und ist es gut oder schlecht, einem jeden (sicher vorhandenen) Schwachpunkt vorzuwerfen? Wie gesagt... Viele geben so schnell auf und lassen sich verscheuchen.
Alles muss technisch perfekt sein und am besten muss die Story noch einzigartig und super inszeniert sein. Sowas sieht man wirklich selten, wird von manchen Leuten aber anscheinend schon vorausgesetzt, um als "gut" beurteilt zu werden. Was ist heute noch ein guter Amateurfilm? Wenn man möglichst nah an einer professionellen Produktion steht? Wir streben alle genau danach und trotzdem erscheint es manchmal unerreichbar und vielleicht sogar enttäuschend und entmutigend.

Die "das Niveau des Forums geht den Bach runter HILFE" Diskussion haben wir ja wohl hinter uns. Wie geht es jetzt weiter? Was ist gut, was schlecht? Was meint ihr?

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mo

Marcus Gräfe

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Samstag, 16. Juli 2011, 23:35

Im AFM (Amateurfilm-Magazin) wurde neulich eine ähnliche Frage gestellt.

Ich merke auch, dass es zunehmend still in den Amateurfilmer-Communities wird, auch hier. Ich denke, und das wurde auch im AFM angesprochen, dass normale Foren u.ä. einfach ausgedient haben. Jetzt ist man bei YouTube, Facebook und Twitter. Schade eigentlich. Vor allem geht's scheinbar nur noch um Klicks, virtuelle Freunde und positive Votes.

Zitat

Die Awardshow wie wir sie kennen wir allem Anschein nach dieses Jahr nicht stattfinden. Ich wüsste nicht mal, was man dort groß auszeichnen sollte. Mir fallen nur zwei Langfilme ein, die gegeneinander antreten könnten.

Ich hoffe, die Betonung liegt auf "wie wir sie kennen". Denn die Awardvergabe wird definitiv stattfinden, nur evtl. ohne "Show".

Ich selbst habe auch schon lange nichts mehr gemacht, was einfach daran liegt, dass ich keine Zeit mehr finde. Vielleicht werden wir alle zu alt und haben deswegen alle keine Zeit mehr? Und die junge Generation geht direkt zu YouTube.

Birkholz

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Samstag, 16. Juli 2011, 23:44

Ich hoffe, die Betonung liegt auf "wie wir sie kennen". Denn die Awardvergabe wird definitiv stattfinden, nur evtl. ohne "Show".


Genau das meinte ich!

Und ich halte deine Vermutung, dass sich alles immer mehr auf Youtube, Facebook und co. verlagert, auch für sehr wahrscheinlich. Find ich sehr traurig, da auf Youtube keine vernünftige Kommunikation stattfinden kann. Die Kommentare unter den Videos sprechen für sich...

Die Frage ist dann aber, ob man dem noch irgendwie entgegenwirken kann, oder ob man sich jetzt schon damit abfinden muss, das solche Communities, in denen Erfahrungen ausgetauscht werden, nach und nach austerben werden?

Mr Dude

unregistriert

4

Sonntag, 17. Juli 2011, 00:08

Ich sehe es ebenfalls als großes Problem, dass die Kritik hier immer härter wird. Ich entwickle mich mit jedem Film weiter, bekomme jedes mal extrem harte Kritikern, die jedes Mal zwischen sehr Gut und vernichtend schwanken. Klar - Je besser man wird, desto mehr suchen die Leute. Aber wenn man einem Neuling bereits bei seinem ersten Filmchen vorwirft dass er schlecht ist, weil er keine Farbkorrektur gemacht hat, bekomme ich doch starke Zweifel an dem Stand der Community. Die alten User werden immer besser und scheinen ganz oft die Neulinge an ihrem eigenen Können zu bewerten. Das sollte hier dringend abgestellt werden, sonst vergrault man neue User sehr schnell.

Allgemein wird auch immer weniger angeschaut. Die Filme die noch kommen werden teilweise vollkommen vergessen. Da fällit mir besonders SR Pictures ein, dessen Herrschaft Zeitn irgendwie unterzugehen droht.

Warum die großen Projekte immer weniger werden frage ich mich auch schon länger. Meistens kommen nur noch kleine YouTube Filmchen. Und kommt mal eins, dann wird es entweder ignoriert oder vollkommen übertrieben hoch gepusht.

Das AFF ist für mich neben Facebook meine wichtigste Community. Wenn die Plattform aber zur Kamera-Beratungsstelle verkommt sehr ich schwarz. Ich denke nicht dass die Foren austerben, es kommen nur immer mehr dazu und die die es mit der Filmerei Ernst meinen werden ganz oft verschreckt. Zwölfjährige werden angegriffen, weil ihre Grammatik nicht passt, Anfänger werden wegen fehlender Farbkorrektur belehrt.

5

Sonntag, 17. Juli 2011, 03:19

obwohl man bei herschafts zeiten auch von eigener schuld ausgehen kann. am anfang war es ja ein kommerzielles bzw. nicht online projekt. dann wurde der film mal online gestellt aber in einer sehr schlechten qualität und auch noch massiv gekürzt. dazu kommt noch das herschafts zeiten auch ein spezieller film ist mit seinem dialekt. ich denke aber auch das sich das niveau stark verändert hat. aber eben die comunity wird reifer und damals wo ich angefangen habe gabs kein youtube und facebook. wo ich dann ins forum kam wurde youtube hauptsächlich benutzt als videohoster. zur zeit versucht halt jeder geld zu verdienen mit youtube (mich eingeschlossen)

da aber youtube eben clips und das teils in miserabler qualität bevorzugt kommt noch erschwärend dazu. Die leute wollen einfach keine langfilme sehen und niveau dürfen sie schon gar nicht haben. lustige clips mit der zielgruppe 10-14 jährige sind der hit. wohingegen alles was länger als 3 minuten ist oft nen bogen gemacht wird.

dazu wird man fast schon gezwungen auf wellen der internetphänomenen zu reiten um eventuel andere projekte an den mann zu bringen. sehr schön auch zu sehen bei den wenigen youtube partnern im forum. es gibt ja einige die mitterweile partner sind. die haben 1-2 hits die ihnen views bringen. die sind meist halt wirklich simpel und oft auch auf internetphänomenen begründet.

wenn dann andere clips nachgeschossen werden kommen sie oft kaum an.

ich denke alles macht eine entwicklung durch und ich denke das den leuten irgentwann alles zu viel ist und sie übersättigt sind. was man atm auch an den comedy inet formaten sieht. als gemerkt worden ist "ohh das kommt gut an ich will auch was vom kuchen" sind die dinger wie massen aus den löchern geschossen. mittlerweile ist das den leuten zu viel und man sucht sich eben andere dinge.

die hoffnung bleibt das sich das puplikumen wieder filmen mit niveau witmet und dann sind auch wieder internet foren mit differenzierter Kritik wichtig.

sley43

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6

Sonntag, 17. Juli 2011, 08:05

Hier mal meine Meinung zu dem Thema, bitte nicht persoenlich nehmen. Ich denke das das eigentliche Problem die weltweit zunehmende Verdummung der Menschheit ist, die mit jeder Generation einen neuen Level zu erreichen scheint. Dank Facebook, Youtube & Co. kann man nun sogar ein Idiotenboost verspueren wie nie zuvor. Diese unschoene Entwicklung macht sich nun ueberall bemerkbar, auch hier im Forum. Was ich sagen will ist das wir uns nicht nur sorgen um dieses Forum machen sollten sondern um die Zukunft der Menschheit im gesamten. Wir laufen in die falsche Richtung und ignorieren munter diese Tatsache, weil wir ja eh keine Zeit und Moeglichkeit haben daran was zu aendern, zumindest reden wir uns das immer wieder ein, damit wir auch ja nichts aendern muessen.

Will jetzt nicht weiter abdriften vom eigentlichen Thema, also noch kurz zum Forum. Ich stimme zu das die mit mehr Erfahrung aufpassen muessen das sie Neulinge nicht direkt ueberfahren mit ihrer Kritik, sondern klar machen wie die gegebenen Infos zu verstehen sind. Wegen dem Wandel der Zeit wird sich zwangslaeufig auch das Forum aendern und daran wird man nichts aendern koennen. Heisst das laengere, aufwaendigere Filme seltener werden und kurzer Bloedsinn das gaengige wird.

MfG,

Christian
leben, lieben, lernen

sollthar

unregistriert

7

Sonntag, 17. Juli 2011, 09:14

Ich würde nicht von "Verdummung" sprechen, aber den Idioten der Welt wird halt eine internationale Plattform geboten, die absolut gar keine Qualitätsrichtlinien hat.

Youtube-Videos sind zumeist totaler Schrott ohne jeglichen inhaltlichen oder formellen Anspruch - da sind auch die meisten Videos der User hier nicht ausgenommen. Sie sind simpel, einfach und unterirdisch schlecht. Und - und das ist der grosse Unterschied zu früher - man kriegt was dafür. Nämlich views und klicks und die sind ja wahnsinnig wichtig, weil man muss ja heute jemand sein und man ist nur jemand wenn man viele views und Facebook Kollegen hat... Auch mit völligem Quatsch, der hier produziert wird.

Warum also Zeit und Aufwand in ein Projekt stecken, wenn man mit Gangster Hannes, Call of Duty Verarschungen, Billig-Comedy, Kartoffelangriffen und sonstigem in kürzester Zeit aus dem Boden gestampften Müll mehr views bekommt? Das lohnt sich ja gar nicht! Und ausserdem wird ja in der Nicht-Youtube-Welt ganz viel verlangt und kritisiert. Böse böse Sache, das, von Menschen etwas Qualität zu verlangen... Da geht man lieber den Weg des geringsten Widerstandes.

Die beiden Gründe sind imo schuld an der momentanen Entwicklung, die mir auch schon aufgefallen ist. Erstens wird immer mehr erwartet - und zweitens bekommt man für immer weniger Lob bzw "Erfolg".

Menschen sind nicht per se dumm, aber sie sind faul. Wenn man für die Hälfte an Qualität / Arbeit mehr Resonanz bekommen kann, dann wählen halt die meisten diesen Weg. Weil Resonanz ist heute das wichtigste Gut. Und das zeigt auch, was halt leider immer offensichtlicher wird: Den meisten Amateurfilmern geht es halt eben doch nicht ums Medium Film, mit dem sie ansprechend gestalten und eine Qualität erreichen wollen. Es geht ihnen einzig und allein um Anerkennung und Aufmerksamkeit. Ein Schulterklopfen, ein "I like", ein "view", möglichst viel, möglichst bald und möglichst häufig. Viele sind einfach schlicht Weicheier, die keine Kritik vertragen und einfach Lob hören wollen - für ganz wenig.

8

Sonntag, 17. Juli 2011, 10:03

Ich weiss nicht, wie das Forum früher aussah.

Die Projekte werden meiner Meinung nach immer schlechter, da immer weniger Eigeninitiative drinsteckt.

Für jeden "Spezialeffekt" gibt es inzwischen 5 Tutorials und tausende Leute, die ihn benutzen. Somit ist an dem Effekt garnichtmehr speziell!
Bei Lichtsetups das gleiche. Kameraführung auch. Dazu kommt, das jeder denkt, mit einer DSLR kann man Kinofilme drehen. Kann man, wenn man kann.

Inzwischen besteht alles nur noch aus zusammengeklauten Ideen.
Oder aber es gibt Effekt Test Videos. Wäre doch viel schöner, wenn sowas völlig unerwartet im Kurzfilm auftaucht oder?


Die Lernwilligen können auch mit harter Kritik umgehen. Die "Youtube Bande" kann aber nicht mit guter Kritik umgehen.
Mühe, Eigeninitiative und Kreativität sollten honoriert werden.
Hier gab es doch vor einiger Zeit diesen Jungen, der mit seinem Freund Clips mit "schlechten" Effekten gemacht hat. Sogar mehrere Folgen davon. Das fand ich persönlich besser, als die hundertste perfekt inszenierte Spezialeffekt Kopie.

Diesen ganzen Spezialeffekten stehe ich eh kritisch gegenüber. Wir sollten nicht Hollywood spielen, sondern unseren eigenen Kram machen.


Ich denke, jeder sollte nur sich selbst und seine anderen Projekte als Maßstab haben.


lg

Jumperman

unregistriert

9

Sonntag, 17. Juli 2011, 10:53

Wie Marcus schon sagte, gabs im AFM auch einen ähnlichen Thread. Die Entwicklung ist nicht nur in diesem Forum, sondern überall anzutreffen. Das meiste wurde hier eigentlich schon geschrieben. Es liegt in erster Linie daran, dass es früher keine "schnellen Dienste" wie YouTube, Facebook o.ä. gab.

Ich hab irgendwie immer einen Vergleich mit einer Stadt im Kopf. "Früher" saßen die Amateurfilmer zusammen in einem öffentlichen Gebäude und haben sich konstruktiv und mit dem nötigen Wissen über ihre Werke ausgetauscht.
Heute rennen die meisten lieber auf den Marktplatz und posaunen rum. Klar, dass sie da schneller und auf Anhieb mehr Feedback erhalten. Und dass da ein kompetenter Kenner die Schwächen kritisiert ist auch eher unwahrscheinlich. Damit das aber was bringt, muss er eben regelmäßig und öfter auf den Marktplatz.

Ist jetzt natürlich nur ne Versinnbildlichung, aber das kommt mir immer in die Gedanken bei dem Thema. Die meisten haben denke ich keine Lust, mehrere Monate oder Jahre an einem Projekt zu hängen, wenn sie auch mit kleinen Sachen ihre Aufmerksamkeit kriegen.

Ich kann das auch verstehen, es ist natürlich schön, wenn sein Werk Beachtung findet. Ich persönlich habe aber auch noch meinen eigenen Qualitätsanspruch, den ich mit jedem Projekt von mir erfüllen will. Ich möchte z.B. mit jedem Projekt eine merkbare Steigerung integrieren. Ich will besser werden. Ich will auch eine Geschichte erzählen. Ich will, dass der Film nachhaltig im Gedächtnis bleibt.
Sowas geschieht eben mit einem kurzen YT-Clip nicht. Der ist nach ein paar Wochen vergessen. Von dem hat man danach auch nichts mehr.

Aber viele meinen, wenn sie mit ihrer DSLR und in HD drehen, dann sind sie over-the-top, egal was den Inhalt angeht. Die meisten wollen einfach nur so schnell wie möglich viele viele Klicks und Abonnementen.
Ich kann garnicht sagen, wie sehr mich dieses Gebettele "Bitte subbed mich" auf die Nerven geht. Das ist in meinen Augen nur erbärmlich. Dieses Gejammer, nur damit man mit ein paar Zahlen protzen und sich toll vorkommen kann. Nein danke, sowas gebt über mein sogar geringes Selbstwertgefühl.

Auf der anderen Seite schmälert es natürlich die "Konkurrenz", wenn man Filmemacher mal als Beruf ausüben will. Die Billig-produzierten Scheißclips bringen einem für seine Karriere nicht wirklich viel. Wenn man ernsthaft Filme machen will, dann muss man eben auch ernsthaft Filme machen.

Ich hoffe ja, dass das eine Trend-Welle ist, die in ein paar Jahren wieder rückläufig wird. Irgendwann sieht man sich an miesen kurzen Clips einfach satt. Es wird wieder die Zeit kommen, wo mehrere große Amateurfilm-Projekte in der Mache sein werden und man sich auf was freuen kann!

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Marcus Gräfe

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Sonntag, 17. Juli 2011, 11:28

Gerade hatten wir wieder so ein Beispiel im Forum, wo ein neuer User (dessen Name ich hier nicht nenne) einfach Links zu YouTube-Channel und YouTube-Video "hingeklatscht" hat und sich damit offensichtlich nicht wirklich am Forum beteiligen möchte, sondern einfach nur Klicks für seine Werke braucht (oder zumindest die Kommunikation (Kommentare) über YouTube abwickeln will). So kommt es mir zumindest vor! Die Threads habe ich daher gelöscht.

Falls derjenige das hier liest: Bitte eine vernünftige Präsentation der Werke posten (mind. gemäß Regeln) oder ganz bei YouTube bleiben. Ich will hier keinen Neuling (was das Registrierungsdatum angeht) verscheuchen, aber irgendwie muss man dem hier im Thread angesprochenen Thema ja entgegenwirken.

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Sonntag, 17. Juli 2011, 13:32

Die Frage hat, wie ich finde, mehrere Ebenen:


Youtube und das AFF:
Youtube ist in den vergangenen Jahren als filmische Plattform nun mal die Nummer eins geworden. Und wer seine Werke (von welcher Qualität auch immer; viele nutzen Youtube ja auch, um ihre professionellen Clips zu präsentieren - man kann also mit Sicherheit nicht mehr sagen, dass auf YT vorwiegend Schrott steht) dort präsentieren will, soll das doch tun. Außerdem hat das ganze den Vorteil, dass man keinen eigenen Webspace braucht (was ja Kosten und viel mehr Pflege verursachen würde). Womit allerdings auch der Nachteil verbunden ist, der hier schon öfter angesprochen wurde: dass man nämlich jeglichen geistigen Erguss schnell mal der Öffentlichkeit hinwerfen kann und wenige sich noch die Mühe machen, etwas über Monate hinweg zu entwickeln. Und wenn, werden sie es nicht im Youtube präsentieren wollen. Wollen sie es aber im AFF? Gute Frage.


Die Beiträge im AFF:
Ich möchte jetzt nicht die alte Diskussion wieder lostreten, aber wenn ich den ein oder anderen Thread durchlese, frage ich mich schon ab und zu, warum ich noch hier bin. Nicht falsch verstehen: Dabei geht es mir - dieses Mal - nicht unbedingt um die inhaltliche Qualität sondern eher darum, dass in jedem zweiten Thread das gleiche erzählt wird, alte Fragen von Leuten wieder auftauchen, die es eigentlich besser wissen müssten, Threads ge-hijackt werden usw. usw. In sich können das alles interessante Themen sein, aber nicht so wie aufbereitet. Alles Dinge, die einem die Lust daran nehmen, hier produktiv was beizutragen.

Zum einen kommt auch hier immer weniger echte filmische Kritik (wo auch ich mich selber an die eigene Nase fassen muss, weil ich in letzter Zeit zwar viele Filme zum Anschauen heruntergeladen habe, aber die meisten davon in einem großen "Ungesehen"-Ordner liegen - andererseits war ich auch noch nie der Oberkritiker), zum anderen kommt, wenn sie kommt, oft gleich Kritik an der Kritik (vgl. "zerfetzen"). Für mich ist es eigentlich logisch, dass die Erwartungshaltung hier im Forum gestiegen ist, da sich die Technik und das abrufbare Knowhow in den letzten Jahren dahingehend entwickelt hat, dass man schon was ordentliches abgeben sollte, wenn man es mit dem Hobby ernst meint. Und nicht immer "jeden" Kameratest und Erstversuch online stellen muss. Durch die technischen Entwicklungen ist auch das Spektrum breiter geworden, so dass es für jeden einzelnen schwieriger wird, "seine" Position darin zu finden, vor allem wenn die eigene und die fremde Sicht dabei noch korrelieren soll. Dass die Community generell reifer wird, würde ich in Frage stellen.


Die Klientel im AFF:
Oft wirken die User im AFF auf mich wie eine Reservemannschaft eines Vereins. Manche sind froh, einfach mitzumachen und sich zu betätigen, einige stoßen immer wieder neu dazu und schauen, ob das was für sie ist, und andere wollen in die erste Liga. Und wechseln dann sogar bei ausreichend Talent zu einem anderen Verein. Außerdem hängt der Erfolg der Mannschaft sehr oft an ein paar wenigen Führungsspielern (vgl Awardshow). Und das ist alles auch verständlich.

Sich aber da innerhalb der Mannschaft auf dem gleichen Kritikniveau zu bewegen ist nahezu unmöglich. Das war nie so und wird auch nie so sein. Dass User von vornherein zerfetzt werden, wäre mir nicht bewusst. Die Erwartungshaltung mancher, ohne große Eigeninitiative entsprechend viel Nutzen aus dem AFF ziehen zu können, dagegen schon. Sehr sogar. "Menschen sind nicht per se dumm, aber sie sind faul", um sollthar zu zitieren.

Hinzu kommt hier sicherlich auch der Generationenwechsel. Viele User der ersten Stunde sind mittlerweile im Berufsleben angekommen - ob nun im filmischen oder nicht spielt nur eine untergeordnete Rolle. Wie in jedem Verein drängt eine zweite Generation nach, die ihre eigenen Erfahrungen machen will und machen soll – und dabei aber auch versuchen muss, das Ganze am Laufen zu halten.


Foren VS Social Networks:
Für mich der Hauptgrund für die aktuellen Entwicklungen.

Zum einen gab es früher überhaupt kein facebook und Co. als Konkurrenz, zum anderen bieten die Netzwerke viele Vorteile: Für mich die zwei größten: Bessere (weil unvermitteltere) direkte Kommunikationsmöglichkeiten und die Möglichkeit, sich selbst heraussuchen zu können, welche Projekte man verfolgen möchte und welche nicht.

Foren können dem entgegenhalten, dass mit dem nichtselektierten Angebot die Gefahr der Betriebsblindheit etwas eingeschränkt wird, weil man so auch mal über den Tellerrand raus und in Projekte reinschaut, die man eigentlich nicht verfolgt. Deshalb wäre es eigentlich wichtig, Projekte ansprechend zu präsentieren – vergleichbar mit den ersten Minuten eines Films: entweder man wird gefesselt, oder man lässt es. Foren haben heute also irgendwie eine "Sneak-Preview"-Funktion, oder als weiteren Aspekt, eine archivarische. Viele Fragen wurden über Foren beantwortet, und viele kann man sich beantworten lassen, was aber in der Regel voraussetzt, dass man selber auch aktiv ist, Suchfunktionen benutzt hat und Ahnung hat von dem, was man fragt (soll heißen wie man seine Fragen formuliert); zumindest wenn man vernünftige Antworten haben will.

Außerdem: dadurch, dass viele auch in Social Networks aktiv sind, wird das schnelllebige Posting-Verhalten von dort auf andere Communities wie z.B. Foren übertragen. Kurze schnelle Statusmeldungen, viel Präsenz, viel labern, aber wenig sagen.

Was die weitere Entwicklung von Foren angeht, wird es schwer, dagegenzuhalten, selbst für gewachsene Communities wie das AFF und welche, die sich durchgehend auf einem einigermaßen vernünftigen Niveau bewegen - und dabei sind nicht unbedingt immer die Showroom-Einstellungen gemeint, sondern vor allem der Umgang damit. Meiner Meinung sind die Netzwerke der Hauptgrund, warum sich viel aus Foren heraus verlagert hat. Die Chance von Foren besteht in meinen Augen vor allem darin, sich in themenbezogenen Diskussionen mit Qualität zu profilieren.

TATORT CALW: HEXENSABBAT mit Vorfilm "Die Rotkäppchen und der Wolf"
SEIT 08.03. IM KINO UND AUF DVD | CU @ www.mania-pictures.de
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Birkholz

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Sonntag, 17. Juli 2011, 19:02

Ich hab jetzt keine Zeit alles zu lesen, aber sage jetzt einfach mal meine meinung!

Zu beginn erstmal zum Forum: Dies ist das beste Forum, dass ich kenne! Hier bekommt man schnelle und viele Antworten und es ist hier nicht so streng. Bei slashcam zum beispiel sind nur Leute, die ihre Fragen stellen. Es ist unmöglich, als LESER aktiv zu sein. Auch habe ich es schon erlebt, dass meine Groß und Kleinschreibung mit einem Post vom Mod kritisiert wurde (softairforum)!

Das youtubeshows so beliebt werden liegt warscheinlich daran, dass es ja beispiele gibt, die damit erfolgreich sind, wie zum Beispiel freddiew, Corridor digital, aber auch Alberto aus Deutschland.

Das mit den langen Produktionen könnte den Grund haben, dass der Aufwand vielen zu hoch ist, nur um den Film dann hochzuladen...

Ich denke, dass Foren wie DIESES eine gute Zukunft haben und werde es immer empfehlen. Momentan habe ich auch vor mir das Hobby zum Beruf zu machen, auch wenn ich noch einige Zeit habe dies zu entscheiden.

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Montag, 18. Juli 2011, 09:48

Ich greife hier mal 4 Themen auf:

1) Die User ansich
Es gibt/gab hier User, die einfach nur Filmedrehen wollen und dafür Kritik, User die sich auf technische Fragen spezialisieren, und Abo-Sucher. Weit gestreutes Feld, was auch nicht schlecht ist. Meistens kann hier ja jede Frage beantwortet werden. Manche User scheinen sogar im AFF zu leben, wenn ich ihre ganzen Facebook-Status so beobachte und auf was sie sich beziehen (sorry :D )

2) Die Community im Allgemeinen
Bin auch gerne hier im Forum unterwegs. Im Vergleich zu Slashcam, AFM,... bekommt man hier wirklich schnelle Antworten und es ist immer was los. Es lohnt sich sogar mehrmals am Tag vorbeizusehen. Eine (negative) Entwicklung habe ich auch bemerkt, da es hier wirklich nur noch um die gleichen Themen geht: YouTube und DSLR. Beiden Themen enthalte ich mich weitgehend, wobei es mir schwer fällt und oft misslingt, wenn ich wieder jemanden ohne Ahnung einem Anfänger eine DSLR und NUR eine DSLR empfehlen sehe, oder Purzel niedergemacht wird, weil er sie kritisiert. Vielleicht war ich früher zu unerfahren, dass mir so was nicht auffiel, aber mittlererweile wird es echt krass. Mir kommt es aber so vor, dass hier auch Themen die früher richtig für Begeisterung gesorgt haben, überhaupt nicht mehr von Interesse sind. Habe bzgl des Kinokurzfilmprojekts mit Alex darüber geredet, er meinte, das Forum ist hier die falsche Adresse. Er hat wohl recht. Da sah man auch, dass kurz drauf ein weitgehend ähnliches Konzept vorgestellt wurde mit einem SammelYouTubeKanal. Die Resonanz? Sprechen wir nicht drüber. Liegt wohl auch daran, dass keine Filme mehr gedreht werden, wo wir schon bei Nummer 3 sind:

3) Der Showroom
War früher das Forum, welches mich am meisten interessierte. Ist da nun noch was los? Ich muss zugeben, ich klicke nur noch die wenigsten Beiträge an, weil es meistens Schrott ist. Veröffentlicht ein User, der hier (ich sag mal) bekannt ist, einen Kurzfilm, sehe ich mir ihn meistens an. Aber von Usern, die sich noch keinen Namen im Forum gemacht haben, ignoriere ich meist, weil doch jedes zweite Projekt nach Clips noch verschoben wird und nur um Views bettelt. Es wird nichtmehr viel gedreht, wenn man das mit früher vergleicht. Da gab es Projekt-Threads und viele wurden auch realisiert. Man hat sich auf einen Langfilm freuen können, und da gab es jährlich mehrere. Was ist los? Was macht ihr eigentlich die ganze Zeit, dreht ihr überhaupt noch Filme :D ? Oder geht es euch wie mir: Ihr meidet den Projekt-Thread, weil die Kritik die man da bekommt sinnlos ist und es auch keinen Sinn mehr macht, sein Projekt vorzustellen, wenn es länger als 5 Minuten geht? Ich zweifel auch immer mehr an einer Veröffentlichung meines derzeitigen Projekts im Showroom. Einfach wegen der Frage: Hat es Sinn? Die zwei, die den Film sehen wollen, trifft man mal an einem Festival oder kann ihnen den Film auch so zukommen lassen. Für alle anderen ist es ein weiterer Thread, der hier nur Speicherplatz verbraucht und uninteressant ist. Meine Einstellung dazu kann aber auch mit eigener Erfahrung zusammenhängen, die hier auch schon angesprochen wurde:

4) Herrschaft Zeit'n
War anfangs kein kommerzielles Projekt. Es hat sich kurzfristig so ergeben, und warum soll ich mir da was kaputt machen, indem ich ihn sofort veröffentliche? Man kann ja auch warten. Die Nachfrage ist sowieso zurückgegangen. Anfangs war der Projektthread von verschiedenen Leuten besucht, gegen Ende nur noch von ein paar wenigen. Nun gut, es kam Kino dazwischen und es gab eine DVD, und ich wurde gefragt, warum ich kein Online-Release mache, oder wann ich es mache. Ich hab mich letztendlich dazu entschieden ihn zu veröffentlichen, da ich während der Produktion hier oft auch Antworten auf Fragen bekam. Die anfangs schlechte Quali ist gefixt, und gekürzt ist er so, wie er auf Festivals gesendet wurde. Warum sollte ich mir denn die Arbeit machen und 83 Minuten hochladen, wenn es sowieso niemand ansieht. Da schreckt ja die Spielzeit noch mehr ab. Und ich strafe die User, die eine DVD gekauft haben. Leider konnte ich ihn nicht auf 5 Minuten kürzen, sonst wäre ich Gott im YT-Olymp. Meine eigene Schuld ist es aber tatsächlich auch, denn der Dialekt schreckt wohl voll ab. Daher habe ich Nachsehen, aber nur aus diesem Grund.
Vielen Dank Mr Dude, dass dir das auffiel, dass da was untergeht! Tut gut zu sehen, dass es auch anderen auffällt. Und jetzt zurück zum Thema, aber ich bin fertig mit meinem Geschreibsel.





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rick1000

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Montag, 18. Juli 2011, 12:16

Ich finde diesen Thread sehr bezeichnent, da er so ziemlich jedem Forum entnommen werden kann. Selber beobachte ich diesen Trend seit ca. 5 Jahren "Weg von den Foren hin zu den Social Networks". Mir sind Youtube oder Facebook einfach zu flach und schnelllebig, aber ich gehöre eben auch einer anderen Generation an und akzeptiere es einfach mal, daß jüngere User und auch viele aus meinem Freundeskreis, diese Plattformen total hipp und praktisch finden.

Es gibt aber auch Foren, die nach wie vor gut laufen und ich behaupte, daß es dort genau daran liegt, weil zum 100.000endsten Mal die Frage nach Kamera X und Software Y, immer wieder beantwortet wird. In Landwirtschaftsforen sind es dann eben Fragen zu Traktor X und Mähdrescher Y usw... Womit wir wieder beim Thema Faulheit der User wären.

Die Entwicklung, daß hier DSLR und Youtube einen immer größeren Anteil am Inhalt bilden, mag bedauerlich sein, spiegelt aber anscheinend das Interesse der Mehrheit wieder. Es ist schade, daß es kaum mehr große Produktionen mit langen Plannungsphasen gibt, aber auch hier greifen die Regeln der Marktwirtschaft. Wenn es keine Nachfrage (mehr) gibt, dann wird auch das Angebot vom Markt verschwinden. Dafür kann man schlecht dem Konsumenten die Schuld geben, wenn man am Bedarf vorbei produziert. Trotzdem bewundere ich jeden, der als Amateur aufwendig und langfristig produziert, denn für mich macht genau das den Reiz des Filmens aus. Um jetzt nicht nur zu philosophieren hier ein paar Ideen:

1. Die häufigen Fragen nach Kamera X vs. Kamera Y kann man relativ leicht abfertigen, wenn man es einmal erklärt und dann einfach immer auf diese Erklärung verweist (sprich Beitrag anpinnen)

2. Die momentane Flaute erstmal aussitzen und weiter fleissig Erfahrungen und Wissen sammeln, denn ich gehe davon aus, daß in den nächsten 2 Jahren der Bedarf an kompetentem Fachwissen steigen wird. Stichwort Videokameras mit großem Sensor und Wechseloptiken sowie Verbesserung der jetzigen DSLR Videotechnik. Gleichzeitg immer günstigere Full HD Consumer Kameras. Dies führt dazu, das sich das Phänomen der Fotografie im Bereich Film wiederholen wird. Eine immer größere Zahl an "Filmern" entsteht und damit steigt auch prozentual der Anteil an Personen, die auf Amateurfilm Niveau (oder darüber) filmen wollen, denen aber schlichtweg die Basics fehlen.

3. Das Beste daraus machen und die Situation z.B. als Vorlage für einen Sketch nehmen. Abstimmung über Usertreffen und am Ende sitzen zwei Leute alleine am See - oder die Diskussion zwischen einem DSLR- Filmer und einem 3CCD 1/3" mit DOF Adapter Filmer... das Forum ist doch echt voll von "Kuriositäten". Sowas haben wir letztes Jahr auf unserem Fotografenstammtisch auch gemacht und uns da selber auf die Schippe genommen - es ist halt "nur" ein Insider Sketch, aber die die es betrifft verstehen es schon.

In diesem Sinne, nicht entmutigen lassen.

Gruß
Rick

sollthar

unregistriert

15

Montag, 18. Juli 2011, 12:21

Zitat

aber auch hier greifen die Regeln der Marktwirtschaft. Wenn es keine Nachfrage (mehr) gibt, dann wird auch das Angebot vom Markt verschwinden.


Und genau da sollte für mich der Unterschied zwischen dem Amateurfilmer und dem professionellen Filmer liegen. Der Amateur tut das was er tut aus Leidenschaft, aus Liebe zum Medium, aus Interesse und aus Lust - unabhängig davon, ob es für seine Projekte einen Markt gibt oder nicht. Regeln der Marktwirtschaft sollten für einen Amateuren eben NICHT gelten.

Und trotzdem geht es vielen nur noch darum, möglichst viele Klicks und Views zu bekommen. Da stellt sich mir eher die Frage, ob das überhaupt echte Amateurfilmer sind. Offensichtlich denken sie ja an einen Markt und nicht primär an ihre Leidenschaft.

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HareMadeFilms

rick1000

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16

Montag, 18. Juli 2011, 12:36

@ sollthar, ich gebe Dir völlig recht, ein Amateur muß/soll ja nicht bedarfsorientiert produzieren, aber wenn er es nicht tut, dann darf er sich auch nicht über mangelndes Publikum beschweren und so kommt mir das eben manchmal vor.

sollthar

unregistriert

17

Montag, 18. Juli 2011, 12:44

Worin für mich eben einer der grössten Entwicklungen der letzten 20 Jahre liegt.

Als ich angefangen habe mit der Filmerei in der Schule, vor gut 17 Jahren, da gabs kein Internet. Da gabs kein Publikum. Wir investierten Wochenende um Wochenende, Tag für Tag und Stunde um Stunde in kleine Filme, die ausserhalb der Familie, der Klasse und des engen Bekanntenkreises kaum jemand zu Gesicht bekam. Wenn man da ein Publikum von 100 Personen erreichte, war das ein Riesenhit. Aber es spielte keine Rolle, es ging ums machen, nicht um Ruhm oder um ein möglichs grosses Publikum.

Heute ist es absolut kein Problem mehr, locker mal 1000 Leute zu erreichen. Aber es reicht den meisten nicht. "Abonniere mich" hier, "Klick mich" dort. Und doch ist es nie genug.


Wenn sich die Gesellschaft irgendwohin verändert, dann ist es weder Dummheit noch Faulheit. Es ist Narzismus. Die Selbstliebe und das dauernde Gefühl, man habe etwas wichtiges zu sagen oder zu zeigen und müsse so viele Menschen wie möglich damit erreichen. Die neuen Medien verführen einen ja geradezu in diese Denkschiene: Wer hat am meisten Youtube Abonennten? Was am meisten views? Wer am meisten Facebook Freunde? Wer liked mich? Wie hol ich mir noch mehr Fans?

Manchmal habe ich das Gefühl, es geht um kaum was anderes mehr. Und das find ich schade. Auf die Gefahr hin, alt zu klingen, aber das war früher besser, als es das Internet noch nicht gab.

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HareMadeFilms

SG Trooper Productions

unregistriert

18

Montag, 18. Juli 2011, 13:19

Moinsen
Also ich geh jetzt einfach von meinen eigenen Forum aus. Bei unserer "Truppe" dem Stargate Command Germany, hat auch vieles sehr lange dahin gedümpelt. Sprich erst gab es einen Run auf uns, dann wurde es ziemlich still bei uns im Forum. Aber seit 2 Jahren geht es ziemlich wieder rund bei uns. Gründe gibt es vielfaltige. Viele Leute melden sich bei uns nur an um zu wissen wo man an Equipment rankommt. Ist mit der Situation hier vergleichbar. Wir haben aber gezeigt auf den letzten Veranstaltungen was wir auf die Beine stellen können. Auf der letzten Fedcon hatten wir unser besonderes Highlight. Wir wahren mit fast 80 "Gatern" auf der Bühne und haben Richard Dean Anderson "begrüsst".
Ergebniss der letzten Veranstaltungen: es hat sich inzwischen ein harter Kern von knapp 30 Leuten gebildet. Das ist ein Grundstock wo man aufbauen kann.
Naja hier im AFF ist die Situation etwas eine andere. Jeder ist quasi ein Einzelkämpfer und möchte sein Projekt präsentieren und bewertet bekommen. Dagegen ist ja prinzipiell nichts einzuwenden. Aber um dem von Birkholz beschriebenen Trend entgegen zu wirken, währen mehr Co-Produktionen wichtig. Einfach um zu zeigen was diese Community auf die Beine stellen kann. Den Trend einfach auszusitzen und zu sagen "das regelt sich schon irgendwie von alleine" ist denke ich mal nicht die Lösung. Aktiv muss man werden. Sonst geht es hier mit so mancher anderer Community. Irgendwann ist diese Geschichte. Man muss halt den Usern mal was neues bieten. Ist bei uns nicht anders. Aktuell wird bei uns diskutiert ob wir eine Band gründen wollen. Und wir planen nächstes Jahr ein grösseres Larp zu veranstalten. Sowas hält die Leute bei der Stange. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen das bei so vielen kreativen Köpfen hier im AFF nicht was rauskommt.

Zu dem Thema Socialnetworks:
Ich habe mich auch lange dagegen gesträubt bei Facebook heimisch zu werden. Ich bin inzwischen dort beheimatet, weil ich FB einfach nur als zusätzliches Werkzeug ansehe um Werbung zu machen. Einmal für meinen YT Kanal und für meine Kostüm Gruppe. Mehr ist es aber für mich nicht. Das viele das dann so hochhypen kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Seht es einfach als Werkzeug an.

Ich haben fertig. Vielleicht sollte die Diskussion jetzt einfach in die Richtung gehen, was gegen die Missstände zu unternehmen, nicht sie zu beklagen...

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MrMansionIV

Birkholz

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19

Montag, 18. Juli 2011, 17:06

Zwei Vorschläge von mir:

Zu diesen DSLR/Equipment Threads, von denen es täglich zig neue gibt: Sammelthreads machen und bestimmte Fragen nur dort erlauben!
Threads mit allen gesammelten Infos als Übersicht im ersten Post zu:
-Die besten/günstigsten DSLRs (mit Vor- und Nachteilen und ner guten Übersicht für Einsteiger, was Begrifflichkeiten und so angeht)
-Die besten/günstigsten Camcorder (selbes wie oben)
-Camcorder vs DSLRs (hier kann dann gestritten und diskutiert werden. So hält man diese Diskussion aber schon mal aus anderen Threads fern)
-Die besten/günstigste Videobearbeitungsprogramme (wieder Vor- und Nachteile)
-Übersicht über DSLR Equipment (Rigs, Follow Focus, usw...)

Dann hätten wir das schon mal etwas im Griff und man muss nicht bei jedem neuen Besuch erst aussortieren, was man lieber nicht SCHON WIEDER liest.

Zu SG Troopers Vorschlag:
Kleinere Zusammenarbeiten gibts ja hier schon seit Jahren. Hier hilft mal einer Effekte zu machen, dort schaut mal einer übers Drehbuch. Das ist schon ok so. Größere Projekte im Zusammenschluss zu verwirklichen, wird meistens einfach nix! Versuche gabs ja schon einige. Ich meine... Selbst bei Infinity damals gabs große Probleme und immerhin ist dort am Ende noch eine Art... "Film" herausgekommen. Das ist fast nie der Fall! Sieht man doch jetzt schon wieder beim Usertreffen. Das Interesse ist anfangs groß, aber wenns um die Wurst geht, lässt es nach. Vielen ist das dann doch zu viel Arbeit, die Anreisen sind zu lang oder die Faulheit ist einfach zu groß. Ein weiterer Grund, warum sowas nur selten funktioniert, ist dass nur die seltensten Leute bei sowas mit Herzblut dran sind. Es ist ein Unterschied, ob du nen eigenen Film stämmst, oder bei nem Projekt mitmachst, wo viele dran beteiligt sind. Desweiteren hat hier jeder eigene Interessen und Absichten und setzt diese auch genau so in seinen EIGENEN Filmprojekten um.
Versuchen kann man es, aber ich glaube nicht, dass es funktioniert.

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rick1000

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20

Montag, 18. Juli 2011, 17:33

Sammelthreads machen und bestimmte Fragen nur dort erlauben!
Threads mit allen gesammelten Infos als Übersicht im ersten Posting
@Birkholz

Da bin ich sehr dafür.

Am besten die Threads zu den einzelnen Themen eröffnen und dann kann man dort erstmal die Infos zusammentragen. Dann kann man z.B. 2 Wochen darüber reden/streiten ob das so alles stimmt und abschließend wird der gesammelte Inhalt dann ins erste Posting zusammengefasst. Ich biete mich da auch gerne an, einen der Threads zusammenzufassen. Vielleicht finden sich da auch andere die in anderen Bereich am Ende die Zusammenfassung machen, dann bleibt das nicht alles an den Admins alleine hängen.

Übrigens fällt mir gerade ein, vielleicht könnte man das auch für die gängigen Mikrofone (Rode, Zoom, Panasonic etc...) machen, bzw. diese unter Equipment mit einsortieren. Da tauchen ja auch immer wieder ähnliche Fragen auf.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »rick1000« (18. Juli 2011, 17:47) aus folgendem Grund: Nachtrag


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