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Dienstag, 8. Januar 2013, 12:08

Buchtipp zum Thema "Kalkulation" (bzw. Umsetzung) gesucht?

Hallo,

ich wollte fragen, ob jemand Buchtipps zum Thema "Kalkulation im Bereich Video" hat (also eher die finanzielle Seite)?
Vielleicht eher weniger Kino & TV, eher kleinere Sachen...Werbung, Promo, Musik.

Ich hatte bereits Folgendes gefunden, aber evtl. gibt es noch viel bessere? (Bei dem hier fand ich's auch nett, dass noch Tipps waren wie man aus dem Hobbybereich was in die kommerzielle Richtung entwickeln kann, Hochzeitsfilmerei etc. Nicht dass das konkret mein Gebiet wäre, aber interessant solche Tipps.):

http://www.amazon.de/Videofilme-professi…57571886&sr=1-3

freezer

Filmemacher / Postpro / FH Vortragender

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Dienstag, 8. Januar 2013, 16:54

Ich kenne nur die Bücher aus dem Bereich Film, die sehr in die Tiefe gehen und recht komplex sind.
Für Deine - einfacheren - Zwecke dürfte es auch ohne Buch gehen.
Bestimme Deinen Stundensatz:
* Summe der monatlichen betriebliche Fixkosten wie Miete, Fahrzeug, Versicherung, Abgaben, Steuern, etc.
* Summe der monatlichen privaten Lebenserhaltungskosten + X (für privaten Konsum, Freizeit, Urlaub etc)
* geplante Investitionshöhe im Jahr für Ausrüstung geteilt durch 12
* Summe der Anschaffungskosten der bisher genutzten Ausrüstung (Kamera, Zubehör, Schnittrechner usw.) geteilt durch 36 (3 Jahre Abschreibung)

Gesamtsumme bilden und teilen durch 208 (jahresdurchschnittliche Arbeitsstunden pro Monat bei einer 5 Tagewoche) dividiert durch 0,X (X = Faktor der geschätzten Arbeitsauslastung ... zB 0,7 wären also 70% Auslastung durch Aufträge)

Daraus ergibt sich nun ein Stundensatz Xh
Multipliziert mit 8 ergibt sich der Tagessatz Xt

Daran siehst Du, mit welchen Preissätzen Du ungefähr kalkulieren solltest, um profitabel zu bleiben und auch investieren zu können.

Du kannst auch einen Stunden- /Tagessatz ohne Equipmentanschaffungskosten errechnen, falls Du ohne Equipment gebucht wirst.

Jetzt musst Du bei Angeboten nur noch den jeweiligen Arbeitsaufwand abschätzen, damit kannst Du dann leicht die Projektgesamtkosten kalkulieren, zugekaufte Leistung immer mit ein wenig Aufschlag (10 - 15%) reingeben, meist hat man ja dann auch zusätzlichen Zeitaufwand für die Koordinierung und Organisation, sollte man nicht unterschätzen.
Robert Niessner - Planung / Kamera / Licht / Postproduktion
8010 Graz - Austria
Blackmagic Cinema Camera Blog

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »freezer« (8. Januar 2013, 16:59)


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Mittwoch, 9. Januar 2013, 13:58

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Da muss ich gleich mal den Taschenrechner nehmen und das in Ruhe durch gehen :)
Das riesen Filmproduktionsleitungsbuch wär für meine Zwecke tatsächlich sicher ne Ecke zu komplex gedacht.

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