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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »mp-cw« (11. Januar 2010, 13:52) aus folgendem Grund: Erläuterungen ergänzt
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Schmidbauer-Film
Dabei seit: 27. August 2008
Wohnort: Prien am Chiemsee / Stuttgart
Entweder ich schreibe ihnen bereits diese Rolle, oder wir suchen im Bekanntenkreis nach passenden Charakteren. Spielt man sich selbst, fördert das Glaubwürdigkeit der Darsteller enorm....dass die meisten meiner Freunde in den Nebenrollen im Prinzip sich selbst spielen.
Ist bei uns genauso. Die Kamera gebe ich nur noch selten aus der Hand. Bin jetzt auch nicht gerade der überzeugende Schauspieler und spiele auch nicht so gerne, aber eine kleine Gastrolle muss dann schon meistens sein.Große Rollen übernehme ich persönlich kaum noch, weil in diesen Szenen leider meistens unsere technische Seite zu stark leidet
"Spielen" ist bei mir zu weit gegriffen. Wenn man es selbst nicht kann, kann man es auch schlecht von den anderen erwarten. Sagen wir's lieber so: ich mache es ihnen vor, wie ich es mir vorstelle. Aber dieser Aufgabenbereich fällt mir bei größeren Projekten sowieso nicht zu. Da teilen wir die Regie auf. Ich die technische Seite, mein Cousin (der Blonde, der in jedem Film spielt) übernimmt dann die Schauspielerische.Wenn es beim Dreh Probleme gibt, spiele ich es kurz vor
"Spielen" ist bei mir zu weit gegriffen. Wenn man es selbst nicht kann, kann man es auch schlecht von den anderen erwarten. Sagen wir's lieber so: ich mache es ihnen vor, wie ich es mir vorstelle.
wiedersprechen. Ich kann mich als mich selbst gar nicht ersehen und auch meine Kumpels wirken alles andere als Überzeugend. Da hat Frederik Braun einen guten Weg gefunden: Durch vollkommenes Overacting wirkten die Leute in Chorambo glaubwürdiger, als wenn sie es normal gespielt hätten. Kommt halt auf die Darsteller und deren Talent an."Spielt man sich selbst, fördert das Glaubwürdigkeit der Darsteller enorm."
Das grundlegende Problem sehe ich nach wie vor so, auch wenn ich mich bzw. wir uns in Schauspielführung und Schauspiel schon etwas weiterentwickelt haben, womit manche der aufgezeigten Probleme mittlerweile nicht mehr in dem oben skizzierten Umfang vorhanden sind.Zitat
Genau an dieser Beziehung "Regisseur - Schauspieler" muss man meiner Meinung nach eine der größten Schwierigkeiten im Amateurspielfilm festmachen:
Für jeden Schauspieler ist es schwer, zu einen, weil sie etwas vormachen, zum anderen, weil sie natürlich sein sollen. [...] Der Grad zwischen zu viel (Over-Acting, Theaterschauspieler, übermotiviert...) und zu wenig (emotionslos, Text heruntergeleiert, motiviert aber eigentlich untalentiert usw.) ist ziemlich schmal.
Sagt ein Regisseur z.B., dass er eine Szene aggressiver gespielt haben möchte, wissen viele Amateur-Schauspieler – wenn sie ehrlich sind – oft nicht, wie sie das am besten umsetzen können. Mit dem Resultat, dass sie es einfach mit einer aggressiveren Tonart versuchen und alles andere vernachlässigen.
Aber wichtig ist viel mehr: Körperspannung, Mimik, stimmlicher Ausdruck, in der Rolle bleiben (auch wenn man nicht bildwichtiger Teil ist) und viele weitere Details müssen beachtet werden - vom Schauspieler und vom Regisseur.
Viele Regisseure reizt aber die Komplexität der Aufgaben, die ein Film mit sich bringt. Dass man sich nicht in alle Aufgaben fundamental einarbeitet, ist auch klar. Gerade vor dem Hintergrund, dass viele Amateurfilm-Regisseure wenig eigene Schauspielerfahrung haben, kommt neben den vielen organisatorischen, motivatorischen und technischen Aufgaben, die ein Amateur-Regisseur hat (manchmal noch in Personalunion mit anderen Aufgaben), die eigentliche Schauspielerführung aber oft zu kurz. Sei es mangels Zeit, Erfahrung, oder sonstigem...
Daher ist man auch mal ganz zufrieden mit dem, was vorgespielt wurde, obwohl man weiss, dass es viel besser geht. Dafür müsste dann aber meist unverhältnismäßig viel Zeit zusätzlich investiert werden. Um auf das obige Beispiel zurückzukommen: Wenn der Regisseur sieht, dass der Schauspieler nicht weiss, wie der die Aggressivität besser darstellen kann, reicht eben die gegebene Regieanweisung nicht aus. Der Regisseur muss dann detailierter erklären können, was er eigentlich haben will. Und genau an dieser Stelle scheitert die Schauspielerführung schon, wenn andere Dinge im Projekt wichtiger sind.
Oft fehlt auch echte Selbstkritik und konstruktives Feedback (egal ob vom Publikum oder vom Team), zum einen, weil Mitwirkende und Publikum oft Freunde sind und einen nicht "echt" kritisieren können oder wollen, zum anderen, weil sich mit Fertigstellung eines Projektes in der Regel eine Eigendynamik und Euphorie entwickelt, dass man sich gleich Gedanken darüber macht, was man beim nächstem Mal alles machen kann und was man in Zukunft besser nicht mehr macht. Aber nicht, was man unbedingt besser machen muss.
So wird das Niveau in diesem eigentlich zentralen Bereich bei vielen Filmteams oft nur langsam gehoben, auch wenn man die Problematik vielleicht schon lange erkannt hat. Nicht nur wegen der fehlenden technischen Feinheiten sondern auch deshalb sieht Amateurfilm eben oft wie Amateurfilm aus.
1. Ich nehme mein eigenes Team von dieser Kritik nicht aus.
2. Ich hoffe, ich werfe hier nicht wieder all zu provozierende Thesen in den Ring.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »mp-cw« (11. Januar 2010, 14:12)
Hier gleich noch ein paar Fragen: Um was für ein Projekt handelt es sich (Länge, Umfang, Aufwand...)? Was sind "Randdarsteller"? Was heißt "halbgut arbeiten können"? Wieso ist es unmöglich, Ersatz zu finden? Ist das "Autoritäts-Verhältnis" zwischen dir und deiner Co-Regie geklärt (ist auch wichtig für alle anderen im Projekt)? Was meinst du mit "in die Länge ziehen" (wie viele Drehtage gab es denn schon und wie viele wirst du insgesamt brauchen)?Also, der Thread kommt mir gerade Recht, weil wenn ich jetzt über die Erfahrungen von meinem aktuellen Projekt schreibe werdet ihr merken, dass da echt irgndwas schief läuft. Vielleicht hat ja jemand mit mehr Erfahrung mal ne Idee, was ich machen kann.
Erstmal zu meiner Besetzung:
Ich selber möchte bei meinen eigenen Film natürlich viel mitsprechen, weshalb ich das Drehbuch geschrieben habe und Regie führe. Durch ein Mangel an Schauspielern kam es dazu, dass ich auch noch die Hauptrolle übernehme. Deswegen habe ich mir noch eine Co.-Regieseurin organisiert, die sich gleichzeitig um das bischen MakeUp, das wir braucehn kümmert. Außerdem habe ich in der Crew einen Kameramann und einen "Effektmenschen", der mir in der Postproduktion helfen wird. Meine Schauspieler setzen sich aus 8 Nebenrollen und zwei Randrollen zusammen.
Nun zur Vorbereitung:
Wir haben zwei Probetage darin investiert Übungen und diverses Training zu absolvieren um uns in unsere Aufgaben/Rollen hineinzuversetzen. Das klappte supergut. Eine hat profesionelle Schauspielerfahrung und der eine ist ein absolutes Naturtalent. Der Rest wurde auch immer besser.
Und nun zu den Dreharbeiten:
Am 1. Drehtag ging es dann los, das drei Leute trotz Zusage nicht kamen, ohne die Höflichkeit zu besitzen Abzusagen. Das hat dann meine ganze Planung über den Haufen geworfen, so das ich mit den Leuten die da waren nur halbgut Arbeiten konnte. Seitdem sind es immer die gleichen Leute die superengagiert sind und die gleichen die das ganze nicht ernst nehmen, obwohl ich sie zur Rede gestellt habe und sie mir dann schon fast am Verzweifeln erzählt haben wie dringend sie dabei sein möchten. Das komische ist das diese Personen auch wirklich gut sind und Spaß haben, WENN SIE MAL DA SIND. Ich weiß langsam nicht mehr wie ich die in den Griff bekommen soll. Ich bezahle sie ja nicht weshalb ich kein anderes Druckmittel habe als sie rauszuschmeißen, was wieder rum nicht geht da es enormschwierig war Leute für mein Schauspielprojekt zu begeistern. Ich würde also keinen Ersatz finden. Ich bin mit meiner Co.Regieseurin und meinem Kameramann auch schon durchgegangen, wo eigentlich das Problem liegt. Wir sind nicht zu Anspruchsvoll oder so. Das große kleine Problem ist einfach nur das es fast unmöglich ist einen Tag zu finden an dem dann wirklich jeder da ist.
FAZIT: Momentan steckt unser Arbeitsverhältnis in einer echten Kriese und Aufgeben kommt für mich nicht in Frage. Ich hab nur Schiss das vielleicht irgendwer hinschmeißt wenn sich das so in die Länge zieht.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »<<<ThE SpEZi>>>« (27. Juli 2010, 21:47)
Inwiefern und mit welchen "Techniken" führen denn die Regisseure hier ihre Darsteller und Statisten? Ich nehme mal nicht an, dass ihr sogar einen AD oder einen 2nd Unit Director habt, der dafür (in Teilen) zuständig ist?
Wie viel Zeit nehmt ihr euch fürs Rollen erarbeiten, wie viel Zeit, um die Rollen zusammen mit dem Darsteller durchzugehen, weiterzuentwickeln usw.?
Wie viel Zeit nehmt ihr euch für Staging und Blocking (falls notwendig: WIKI zur ersten Begriffsklärung ) usw.?
Doch wenn ein Darsteller nicht mit der gehörigen Konzentration und Ernshaftigkeit an die sache rangeht bleibt nur eins übrig und zwar ihn vom Set zu verweisen und schnellst möglich ersatz heranzuschaffen.
Ich glaube ich weiß, was du meinst. Vor allem bei größeren Projekten muss man sich auf die Leute hunderprozentig verlassen können, sonst kriegt man es nicht fertig. Als ich 2006 meinen ersten "Spielfilm" (30 min ) gedreht habe, hat die Produktion NEUN MONATE gedauert, weil die Schauspieler kaum mehr als eine Szene ernsthaft durchgehalten haben. Und so auf die Dauer verliert man auch den Spaß an einem Projekt, wenn man drei oder viermal zum gleichen Schauplatz zurückgehen muss, weil man es in den Versuchen davor nicht geschafft hat, alles fertig zu drehen.Es soll ja nicht heisen das man keinen Spass beim Drehen haben darf. Wir lachen viel und machen unsere Späße aber mann sollte trotzdem nicht übertreiben und dadurch eine Produktion gefährden bzw stören.