Zum Thema: Ich halte Provokation um der Provokation willen ziemlich bescheuert. Ich will nicht sagen, dass jede Provokation einen tiefkritischen Ansatz beinhalten muss, sie muss lediglich irgendetwas haben, dass sie rechtfertigt. Eine gute Story, einen guten Witz oder eben auch Kritik. Sinnlos ist es beispielsweise beim hoch gelobten Buch "Feuchtgebiete", das weder originell noch in irgendeiner anderen Hinsicht lesenswert ist. Es ist einfach schlecht. Und, dass da Leute sagen: "Toll, dass jemand mal die Tabus bricht.", halte ich auch für beschränkt, denn am Ende bleibt gar nichts hängen - kein guter Witz, keine gute Story, keine Kritik - nichts.
South Park ist doch lachhaft
Also hier wäre ich vorsichtig. South Park ist eine äußerst intelligente Serie, genauso wie ihre Macher und der ihr Einsatz von "Tabubrüchen". Denn auch wenn es schon viele Skandale hier und da gab, hat South Park ein anderes Kaliber. Mohammad im TV? Scientology durch den Dreck ziehen? Vielleicht mag das bei uns in Deutschland gar nicht so extrem klingen, doch South Park ist eine US-Amerikanische Serie und hat dort eine ganz andere Resonanz als hier. Desweiteren verliert die Sendung in der deutschen Synchronisation sehr sehr viel an ihrer Tiefe, was vorallem daran liegt, dass im Originalen der Großteil der Stimmen von Matt Stone und Trey Parker selbst gesprochen wird. Was ich damit sagen will ist, die Serie hier in Deutschland leider tatsächlich dafür bekannt ist, dass sie voller Ausdrücke und Furzwitze ist, da wir nicht direkt in der Gesellschaft leben, die dort kritisiert wird.
Eine Sache noch: South Park ist ein perfektes Beispiel für ein Werk, das Skandale nicht um des Skandales Willen produziert.
liebe grüße,
Mike