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Amateurfilmer

unregistriert

1

Donnerstag, 29. März 2012, 03:11

Drehbuch

Hallo ich wollte mich mal erkundigen, ob ich die angefangene Drehbuchrichtung so fortführen kann oder ob daran was falsch ist.
(Namen verfremdet)

Wir beginnen mit den Dreharbeiten.
Wir nehmen den Autoscooter mit der ganzen Front auf.
Wir nehmen das Neonschild des Namens E. auf.
Wir nehmen die Chaisen von hinten auf.
Wir nehmen die Chaisen von vorne auf.
Wir nehmen die Kasse aus der Entfernung auf.
Wir zoomen Horst E. in der Kasse nah heran.

Der Autoscooter. Ein Fahrgeschäft. Ein Klassiker. Ein Teilenehmer eines jeden halbwegs guten Festplatzes. Ob groß ob klein,
es gibt sie in allen nur denkbaren Größen und Ausführungen. Auch in Frankfurt darf der Autoscooter selbstverständlich
nicht fehlen. Wir sind in Frankfurt auf der Dippemess, Hessens größtem Volksfest. Zu Besuch bei Horst E., einem der
beiden Autoscooterbetreiber auf der Dippemess. Der Schausteller ist schon lange im Geschäft und steht mit dem inzwischen
vierten Autoscooter auf der Dippemess.Seine Frau ist mit einem weiteren Mack-Zweisäuler unterwegs. Sohn Horst junior geht
noch zur Schule. Und Tochter klein L. freut sich jeden Morgen auf die Vorschule.

CUT

Wir sind zu Gast im Wohnwagen der E..
Es gibt gerade Mittagessen bei den E.
Die Familie E. unterhält sich ganz normal wie sonst auch.

Wir fragen, wie so ein Tagesablauf eines Schaustellers aussieht.

Horst SEN Der Tag sieht bei uns eigentlich immer gleich aus, ausser am Wochenende. Dort schlafen wir dann auch
schon mal ein bisschen länger (lacht). Nein, mal ganz im Ernst, morgens stehen wir alle gemeinsam auf,
machen uns fertig und dann geht jeder seinem Job nach - ganz wie in jeder normalen Familie in Deutschland
es auch der Fall ist, da sind wir nicht anders, nur machen wir auf das normale Volk vielleicht schon
manchmal so den Eindruck

Wir fragen, was heute auf dem Programm bei Horst E. steht.

Horst SEN Heute ist Dippemess Eröffnung und um 14.00 Uhr ist Spielstart am Autoscooter. Dann heißt es für drei
Wochen wieder Autofahrn auf unserm Autoscooter auf der Dippemess.

Sohn Horst JUN geht sicherlich noch zur Schule wollen wir wissen und in welche Klasse er geht.

Horst JUN Ich gehe in die zweite Klasse, erzählt er uns freudestrahlend.

[...]


Grüße
Amateurfilmer

SR-Pictures

Schmidbauer-Film

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2

Donnerstag, 29. März 2012, 09:08

Zitat

Hallo ich wollte mich mal erkundigen, ob ich die angefangene Drehbuchrichtung so fortführen kann

Nein! Schon die ersten Blöcke gehen völlig in die falsche Richtung. Im Drehbuch steht (fast) NIEMALS was die Kamera macht. Ein Drehbuch erzählt eine Geschichte. Über Einstellungen kümmert sich das Drehbuch nicht. Ist vielleicht für dich schön, weil du die Bilder bereits vor Augen hast, aber solche Sätze:

Zitat

Wir nehmen die Chaisen von hinten auf.

Will kein Kameramann oder Regisseur lesen. Sie wollen selbst ihre Arbeit machen können und die Auflösung erstellen. Der erste Block in deinem Drehbuch geht schon eher richtung Shotlist.

Horst JUN Ich gehe in die zweite Klasse, erzählt er uns freudestrahlend.

Ich gehe mal davon aus, dass es richtig formatiert so aussehen soll:

HORST JUN
(freudestrahlend)
Ich gehe in die zweite Klasse


Trenne immer die direkte Rede von deinem beschreibenden Text ab. Die Schauspieler wollen sofort auf den ersten Blick sehen, was sie zu sagen haben.

Handelt es sich bei dem Verwendungszweck des Drehbuchs um eine Reportage mit Interviews? So kommt mir das in deinem Schreibstil gerade vor "wir wollen wissen..."





Amateurfilmer

unregistriert

3

Donnerstag, 29. März 2012, 09:11

Ja, genau, um eine Reportage mit Interviews.
Gut ich als Anfänger bin davon ausgegangen, dass alles in ein Drehbuch gehört. So wurde ich nun eines besseren belehrt. :D

Ich versuche verzweifelt die Interviews irgendwie unterzukriegen und eine fortfahrende Geschichte daraus zu formen... irgendwie trete ich auf der Stelle. Also scheint es langweilig zu sein das Thema, wenn es nichts darüber zu erzählen gibt.

Nur muss ich gestehen, dass ich nicht die Ahnnung habe wie ein Schausteller sie hat. Daher kann ich schlecht ein Drehbuch vorschreiben. Was soll ich da machen? Ich kann mir ja schlecht Antworten ausdenken, die in Wirklichkeit gar nicht stimmen.

SR-Pictures

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4

Donnerstag, 29. März 2012, 09:18

Also scheint es langweilig zu sein das Thema, wenn es nichts darüber zu erzählen gibt.

Wenn du das so sagst. Ich kenne dein Thema nicht.

Zur Interview-Situation: versuche mal folgende Formatierung


INTERVIEWER
Ich stelle dir meine erste Frage

HORST
Ich antworte dir darauf

INTERVIEWER
Dann frage ich weiter

...





Amateurfilmer

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5

Donnerstag, 29. März 2012, 09:23

Okay, werd ich so machen, aber trotzdem kann ich ja kein Drehbuch schreiben, weil mir einfach das Fachwissen, das ein Schausteller hat, fehlt. Deshalb bin ich zu einer "Schreibpause" gezwungen. Ich könnt mir höchstens die Fragen aufschreiben und sie dem Interviewten vorlegen. Aber einen Dialog zu schreiben fällt mir da echt schwer... soll man das was der Kommentator rein tun oder draußen lassen?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Amateurfilmer« (29. März 2012, 09:55)


7River

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6

Donnerstag, 29. März 2012, 16:58

Eine Beispielszene:

EXT. RUMMELPLATZ – TAG

Emsiges Treiben. Horst. E., 48, Betreiber eines
Fahrgeschäfts, steht bei seinem Autoscooter-Stand. Er sieht den Kids aufmerksam
zu, die in den Autoskooter über die Bahn flitzen. Sein Sohn, Horst Junior, 11, steht
neben ihm. Plötzlich albert ein Junge herum, läuft plötzlich auf die Bahn, dann wieder
zurück zum Rand. Horst will was sagen, schüttelt aber nur den Kopf.

Horst: (leise) Mann, Mann, Mann…

Charakter und Dialog stehen natürlich mittig.
----------------------------------------
Versuche Dich in einem Drehbuch kurz und knapp zu
halten – nur das Wesentliche. Man neigt dazu, zu viel zu schreiben.

Du kannst natürlich auch eine „Kirmesfolge“ als eine
Zusammenfassung der Handlung der Filmgeschichte schreiben, eine sogenannte Story
Synopsis. Sie ist enorm hilfreich, weil man dann einen „Leitfaden“ hat, und
genau weiß, was passiert. Man kennt genau den Anfang und das Ende. Das erleichtert
das Erstellen des Drehbuches.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

Amateurfilmer

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7

Freitag, 30. März 2012, 17:15

Sieht das so schon besser aus?

EXTERN AUTOSCOOTER KASSE

E. SEN
(testet gerade die Musikanlage)

INTERVIEWER
Ich frage E.
Und, Sie sind mit der aktuellsten Musik ausgestattet?

E. SEN
E.antwortet
Ja, wir haben über 4.000 Titel auf unserer Anlage, da
ist für jede Stimmung und für jeden Anlass etwas da-
bei.

INTERVIEWER
Fragt E.
Und was ist gerade angesagt?

E. SEN
Gerade angesagt sind wie immer eigentlich die aktuellen
Hits aus den Charts. Die kommen beim Publikum immer
an. Wichtig ist, dass Du immer die neusten Tracks spielst,
sonst geht das Publikum woanders hin. Und das können
wir uns nicht erlauben.

INTERN WOHNWAGEN ESSZIMMER ESSTISCH

INTERVIEWER
Ich stelle E. die Frage:
Wie sieht denn so ein Tagesablauf eines Schaustellers aus?

Das Problem ist ja, ich weiß nicht, welche Handlungen man da alles einbringen könnte. Somit krieg ich irgendwie nie ne Geschichte zusammen.

Grundsätzlich habe ich Ideen im Hinterkopf, aber ich kann ja den Schaustellern schlecht ne ganze Story aufdrücken, die ham ja auch noch was zu tun.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Amateurfilmer« (30. März 2012, 17:21)


7River

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8

Freitag, 30. März 2012, 18:32

Vielleicht solltest Du Dir erst einmal Gedanken über
Deine erste Geschichte machen – und wie sie aussehen soll. Und außerdem
solltest Du Deine eigene Story eigentlich kennen. Wer soll sie denn sonst
kennen?! Wenn Du den Anfang Deiner Story im Kopf hast, musst Du sie natürlich „weiterspinnen“;
weiterentwickeln.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

Amateurfilmer

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9

Freitag, 30. März 2012, 18:33

Nur ich komm mir ständig vor wie ein "Spinner"... der irgendwelchen Mist aneinanderreiht... hab schon immer die Gesichter der Schausteller im Hinterkopf wie sie sich über das Drehbuch kaputt lachen...

Subcineast

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10

Freitag, 30. März 2012, 18:59

Ich könnte mir vorstellen das es daran liegt das du tatsächlich versuchst ein Drehbuch für ein nicht gestelltes Interview zu schreiben.

Wenn ich deine ganzen Themen und Posts hier so verfolge dann sollte ich doch richtig damit liegen das du eine Serie über einen Rummel machen willst.
Diese Serie soll authentisch sein, demzufolge ein Bericht im klassischen Sinn.

Bei unseren Berichten zumindest schreiben wir den Interviewpartnern keine Antworten vor. Wir schreiben die Fragen auf und diese lassen wir ihnen zukommen damit sie sich auf das Interview vorbereiten können.

Wenn dem also so ist das du einen Bericht machen möchtest, der über mehrere Folgen geht, dann solltest du dir Themen zu den einzelnen Folgen überlegen, dann, was du dazu zeigen möchtest, evtl schon einige Einstellungen, dann schreibst du deine Fragen an die Interviewpartner auf und evtl könntest du auch schon einen groben Sprechertext verfassen.

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rick

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11

Freitag, 30. März 2012, 19:05

Fang nicht mit dem Drehbuch an. Schreib die (erste) Geschichte. Denk Dir einen fiktiven Charackter (nennen wir ihn Tim) aus, der auf den Rummel kommt und dort für ein paar Wochen jobbt. Was erlebt Tim ? Bei welchen Arbeitgebern stellt er sich vor, wie fühlt er sich wenn er 8 Stunden lang Autoscooter umhergeschoben hat, warum könnte er von den Autoscootern zur Riesen Kraake wechseln wollen, wie fühlt es sich an, wenn man dreimal am Tag von Oben aus der Kraake vollgekotzt wird... usw. Tim könnte z.B. ein Journalist sein, der eine Story für ein Magazin recherchiert und um alles authentisch einzufangen mischt er sich hautnah unter die Schausteller. Oder er will seine Semsterarbeit an der Filmhochschule über dieses Thema recherchieren. In beiden Fällen bist Du mit Deiner Geschichte im Investigativen Bereich, der für eine Doku gut ist.

Es ist leichter aus diesem Handlungsablauf/Geschichte, dann ein Drehbuch zu entwickeln. So sitzt Du da und mußt Deine Ideen, mit fiktiven Dialogen und schönen Bildern einzeln zusammen basteln ohne, daß Du weißt wie es weiter geht. Andersrum hast Du den Ablauf und kannst Dir dann überlegen wie Du es visuell darstellen möchtest.

Amateurfilmer

unregistriert

12

Freitag, 30. März 2012, 20:01

Hach danke dass es Euch gibt. Ohne Euch wäre ich aufgeschmissen. Ich glaub ich hab mein Problem erkannt. Und zwar sollte ich keine Antworten vorschreiben. Dabei dachte ich, dass man die für ein Drehbuch bräuchte, daher hab ich mir Antworten ausgedacht, um daraus dann ne Geschichte entstehen zu lassen.

Ok, dann werde ich mich nun hinsetzen und die erste Geschichte schreiben.

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