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pikk

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Mittwoch, 4. April 2012, 23:16

Fokuseinstellungen bei Consumer-Camcordern

Hallo,



habe ein Problem mit den (fehlenden) Möglichkeiten zur manuellen Fokussierung bei Einsteiger-Camcordern. Derzeit verfüge ich aus den altbekannten Budgetgründen nur über eine Canon HF M306 (Fokuseinstellung über Touchscreen), mit der ich mich aber ganz gut arrangiert habe und an sich zufrieden bin. Was nur so gar nicht hin haut, ist bei dem Modell die manuelle Fokuseinstellung. Mir ist schon klar, dass derartige Geräte in ihrer Funktion limitiert sind, aber manchmal kommt ja von selbst auf die dümmsten Sachen nicht. ^^



Nehmen wir mal folgende Beispielsituation: Wir haben einen Hintergrund, 50-70 cm davor ein Objekt und weitere 50 - 100 cm davor die Kamera. Nun wollen wir die Schärfeebene auf das vordergründige Objekt verlegen, damit das Geschehen im Hintergrund unscharf wird. Wenn wir das manuell einstellen, kriegen wir es entweder so hin, dass entweder alles unscharf wird oder Hintergrund nur ganz leicht matschig.


Falls jemand von euch nen Trick kennt, wie man diese Funktion optimieren kann, würde ich mich wahnsinnig freuen, denn ich würde solche Einstellungen nur ungern in der Nachbearbeitung "simulieren".

Danielleinad

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2

Mittwoch, 4. April 2012, 23:43

Naja, wie wärs mit viel Abstand nehmen und draufzoomen?

pikk

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Mittwoch, 4. April 2012, 23:52

Danke, den Gedanken hatte ich auch schon. Nur hab ich indoor leider nicht genug Platz dafür und unter 10 Metern läuft da scheinbar gar nix...

Danielleinad

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Donnerstag, 5. April 2012, 00:35

Dann gibt es noch so weit ich verstanden habe solche 35mm-Objektive, die man sich draufschrauben kann, allerdings sehr teuer sind. Kenne mich damit aber gar nicht aus. Frag villeicht mal Selon Fischer. Der hantiert damit.

Worauf du noch achten könntest ist, die Blende manuell immer maximal zu öffnen, um zu mehr Tiefenunschärfe zu gelangen, was du mit dem Zoomen eben kombinierst. Ja, aber mehr wird man mit der Kamera leider auch nicht mehr machen können.

5

Donnerstag, 5. April 2012, 01:11

Wenn Du nicht genug Platz hast, könntest Du auch über einen Spiegel filmen und somit den indoor-Abstand vergrößern...

pikk

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Donnerstag, 5. April 2012, 15:43

Danke, genau sone billigen Tricks hab ich gemeint! ^^ Ich werd mal mit nem Spiegel experimentieren...

pikk

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Freitag, 6. April 2012, 03:07

@ Danielleinad: Danke, hast es bestimmt nett gemeint und wahrscheinlich bin ich nur zu unerfahren, um das richtig zu verstehen, aber was würde mir eine höhere Tiefenschärfe konkret bringen, wenn ich den Hintergrund unscharf möchte? Sorry, das hab ich nicht ganz begriffen...

rick

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Freitag, 6. April 2012, 06:48

@pikk
Daniel spricht von höherer Tiefenunschärfe, durch öffnen der Blende. Gemeint ist geringere Schärfentiefe. Allerdings kannst Du beim Zoomen eben nicht die Blende maximal öffnen, da das Objektiv die Blende mit zunehmender Brennweite automatisch weiter schließt.

vobe49

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Freitag, 6. April 2012, 08:39

Hallo pikk,

es ist eben genau das Problem von Consumerkameras mit sehr kleinen Sensoren, dass diese das Bild fast durchgängig scharf darstellen und eigentlich keinen geringen Schärfentiefenbereich zulassen. Da hilft eigentlich auch ein sehr großer Abstand nicht wirklich, weil der dann weniger scharfe Bereich auch viel zu groß ist, um das zu erzielen, was du möchtest, nämlich dass ein relativ kleiner Bereich (z.B. eine Blume) in einem Bereich von wenigen Zentimetern scharf und der Hintergrund sehr unscharf ist. Dadurch entsteht ein schöner räumlicher Eindruck; kaum zu machen mit deiner Kamera.

Warum verbauen die Hersteller nun so kleine Bildsensoren: ganz einfach, um ihre Cams preiswert zu machen. Denn ein kleiner Bildsensor erfordert nach den Gesetzen der Optik auch nur kleine Linsendurchmesser, also ein kleines Objektiv. Bei Objektiven steigt aber der Preis mit der Linsengröße überproportional an, weil deren Herstellung sehr aufwändig ist.

Gruß vobe49

rick

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Freitag, 6. April 2012, 09:08

Die Herstellungskosten sind da nur ein Faktor. In den meisten Fällen ist bei Videokameras ja eine hohe Schärfentiefe gewünscht. Der Urlaubsfilmer möchte in der Regel ein durchgehend scharfes Bild haben. Für den durchschnitts-Videofilmer ist es sicherlich in vielen Fällen wichtiger mit großer Blende bei gegebenem Licht Filmen zu können und nicht erst eine "zillionen" Watt aufbauen zu müssen um bei Blende 8 halbwegs tiefenscharfe Aufnhamen machen zu können. Ich denke mal, das im journalistischen Alltag ein hohe Schärfentiefe ebenfalls wichtig ist. Nicht zuletzt ist der Miniaturisierungswahn ein entscheidender Grund. Viele Leute wollen kleine Geräte. Da sind Kameras mit Objektiven ab Filterdurchmesser 52mm drauf und bei Zoom Objektiven 20cm oder länger, eher unhandlich. Mit anderen Worten, die Nachfrage bestimmt hier das Angebot und trotz des DSLR Hypes scheint die Mehrheit der Camcorder Konsumenten den Filmlook nicht zu vermissen.

11

Freitag, 6. April 2012, 09:43

Vielleicht hilft auch eine Weitwinkelvorsatz, da kannst Du näher ran zoomen, weil mehr aufs bild Passt.
Wenn in den Aufnahmen nicht zu viel Bewegung drin ist, kannst Du mit einer Maske auch noch nachträglich den Hintergrund unscharf darstellen, das sist aber aufwendig.

12

Freitag, 6. April 2012, 09:47

Hohe Brennweite, offene Blende. Oder aber nen teuren 35mm Adapter. Siehe Schärfentiefenrechner. Der Abstand von Objekt zu Hintergrund bzw. Objekt zu Kamera ist auch entscheidend.

rick

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13

Freitag, 6. April 2012, 10:45

Zitat

Vielleicht hilft auch eine Weitwinkelvorsatz, da kannst Du näher ran zoomen, weil mehr aufs bild Passt.

Bei einem standart Weitwinkelvorsatz x0,45-x0,5 bringt das bei mir nichts. Ich habs gerade an einer Panasonic SD1 ausprobiert. Die Blende lässt sich bei Zoom x6 zu Zoom x7 nicht weiter öffnen. Selbst bei einer drittel Blendenstufe Unterschied, wird das DOF resultierend aus der Kompression der Telebrennweite anscheinend soweit abgeschwächt, dass man durch den Weitwinkel wieder zuviel Schärfentiefe gewinnt.

Zitat

Der Abstand von Objekt zu Hintergrund bzw. Objekt zu Kamera ist auch entscheidend.

Die Abstände hat pikk ja ausgereizt. Da wäre Purzels Idee mit dem Spiegel interessant.

Ich fürchte einfach, das Spiel mit der Schärfentiefe ist nur im Macrobereich oder im extremen Telebereich möglich und anscheinend ist pikk's Vordergrundmotiv für beide Varianten zu groß. Überleg Dir ob Du Deine gewünschte Einstellung nicht auf ein Closeup, also nur einen Teil, Deines Vordergrundmotivs ausführen kannst.

Alternativ zu Obimads Vorschlag, in der Post ein pseudo DOF zu erstellen (was Du ja eigentlich vermeiden möchtest), wäre zu überlegen ob Dir ein Soft- oder Dutofilter bei der Aufnahme helfen würde. Je nach Filter bekommst Du damit um einen scharfen zentralen Kreis eine Unschärfe. Es ist zwar etwas völlig anderes als eine abnehmende Schärfentiefe, aber es lassen mittige Objekte "freistellen".

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »rick« (6. April 2012, 10:52)


14

Freitag, 6. April 2012, 12:23

Was vielleicht auch ginge, wäre es, mit einem Stativ zu arbeiten und einmal den unscharfen hintergrund zu drehen und einmal den Schauspieler vor dem hintergrund. Musst du in der post dann nur irgendwie zusammenwurschteln.

joey23

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15

Freitag, 6. April 2012, 12:40

Problem wird sein, dass normale Haushaltsspiegel nur etwa 97% Spiegeln, die restlichen 3% fließen in dunklere Geisterbilder, die man so direkt nicht wahrnimmt, weil man den Effekt einfach kennt und ignoriert. Schaut man genau hin, sieht man es auch bei bloßem Auge. Den Effekt macht sich zum Beispiel die Abblendfunktion des inneren Rückspiegels im Auto zu nutze.
Für solche Spielereien gibt es sehr teure Spezialspiegel, die dann 99,9% verspiegelt sind, die spiegelnde Schicht nicht an der Rückseite haben und so weiter.
Nordisch bei Nature!

vobe49

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16

Freitag, 6. April 2012, 17:52

....nochmal zum Spiegelvorschlag,

ich habe gerade einen Physiker befragt, der in der Optik tätig ist. Bezüglich der Schärfentive ist auch hier der Abstand ausschlaggebend, und zwar der zwischen Kamera und Spiegel. Es ist nicht so, dass sich der Weg verlängert zwischen Objekt und Kamera. Der Spiegel müsste also hinter dem Objekt stehen, um einen größeren Abstand zu erzeugen. Das dürfte alles schwierig werden.

Gruß vobe49

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Freitag, 6. April 2012, 20:28

Wer lesen kann ist klar im Vorteil... ^^

Hab mir schon gedacht, dass da ohne weiteres Budget nicht wirklich was zu holen ist, aber trotzdem Danke für eure Tipps. Hatte neulich mal gelesen, wie man nen Vertigo-Zoom macht und wär im Leben nicht drauf gekommen, dass das so einfach ist. Hätt ja sein können, dass es da beim Thema Schärfe auch irgendwelche altbewehrten Tricks gibt, um den Bildsensor zu "täuschen".

Ich werd das dann mal in der Nachbearbeitung versuchen, auch wenn das erfahrungsgemäs immer ein Bisschen "komisch" aussieht.

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Freitag, 6. April 2012, 20:28

Wer lesen kann ist klar im Vorteil... ^^

Hab mir schon gedacht, dass da ohne weiteres Budget nicht wirklich was zu holen ist, aber trotzdem Danke für eure Tipps. Hatte neulich mal gelesen, wie man nen Vertigo-Zoom macht und wär im Leben nicht drauf gekommen, dass das so einfach ist. Hätt ja sein können, dass es da beim Thema Schärfe auch irgendwelche altbewehrten Tricks gibt, um den Bildsensor zu "täuschen".

Ich werd das dann mal in der Nachbearbeitung versuchen, auch wenn das erfahrungsgemäs immer ein Bisschen "komisch" aussieht.

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