Huhu Zeitraffer,
was genau ist dir an dem Test zu praxisfern?
Ich habe schon viele Tests und Vergleichstests gesehen, und noch kaum einen, den ich als so praxisnah und hilfreich empfunden hätte wie den von mir verlinkten.
Genau die Dinge, auf die es in der Praxis ankommt, werden dort gezeigt: Rolling Shutter Effekt, Dynamikumfang, Lowlight Fähigkeiten, Rauschverhalten, Farbwiedergabe, ...
Dabei wird auf das Abfilmen von Testcharts zur Ermittlung des letzten Quentchens Randschärfe verzichtet und stattdessen mit kleinen Beispielsets gearbeitet, wie sie auch bei szenischen Filmen durchaus vorkommen könnten.
Auch der Vergleich von Kameras verschiedenster Preisklassen (von 2500.- bis 50000.-) hat was: so sieht man recht gut, was geht, und wieviel man etwa anlegen muß, um welches Ergebnis zu erreichen.
Ich frage mal sehr provozierend: Hast du dir den verlinkten Test wirklich angeschaut?
Dass eine Sony FS100 mit wesentlich mehr (vielen frei programmierbaren) Knöpfen bezüglich der Arbeitsergonomie und Geschwindigkeit der Bedienung in einer völlig anderen Liga spielt als die DSLRs sollte eigentlich klar sein. Wenn du die Sony richtig setupst, mußt du so gut wie nie ins Menue, alle wichtigen Funktionen der Kamera finden sich in Form eines Knopfes auf der Aussenseite.
Die Formate sind sehr unterschiedlich:
Die Canon erzeugt einzelne Clips mit der Endung .mov, die Sony eine AVCHD Dateisystem Struktur (dort finden sich die Clips in Dateien mit der Endung .mts, mit denen hat man aber normal nicht direkt zu tun)
Inhaltlich ist das meinem Schnittprogramm (Final Cut X) egal, der Workflow ist bei AVCHD vielleicht einen Tick angenehmer... ach... eigentlich nimmt sich das gar nichts.
Die Funktionen sind doch sehr unterschiedlich:
Die Canon ist eine Fotokamera, die zur Not auch Filmen kann. Mit Magic Lantern wird sie recht brauchbar.
Die Sony ist eine Filmkamera, die zur Not (angeblich) auch Fotos machen kann.
Der manuelle Fokus hängt natürlich immer von Objektiv ab. Fokus Peeking (bei der Canon per ML nachrüstbar) ist ja nur eine Hilfe, keine Automatik.
Die Sony Objektive finde ich schwer zu fokussieren, weil der Drehring nicht mechanisch mit der Optik verbunden ist, ausserdem ist da kein Followfocus (sinnvoll) einsetzbar.
Hingegen finde ich bei meinem Canon 24-70 den Focuspunkt blind nach Gefühl.
Der Autofocus geht bei der Sony mäßig, bei der Canon gar nicht. Einen Spot-Focus der per Touchscreen bedienbar ist, hat auch nur die Sony.
Ich hoffe, ich konnte ein bisschen weiterhelfen - insgesamt kommt es mir ein bisschen so vor, als vergleichen wir hier einen VW-Polo mit einem 5er BMW; ankommen wird man mit beiden, und ob man die beiden Fahrzeuge sinnvoll vergleichen kann, liegt sehr an den Bedürfnissen des Betrachters.