Du bist nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Amateurfilm-Forum. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

vobe49

Registrierter Benutzer

  • »vobe49« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 243

Dabei seit: 12. Juli 2011

Hilfreich-Bewertungen: 42

  • Private Nachricht senden

1

Montag, 22. August 2011, 08:37

Grundlagen der Belichtung bei Camcordern

Hallo zusammen,

habe dieses Forum vor einiger Zeit entdeckt und würde mir wünschen, dass man hier den einen oder anderen Tip von Leuten bekommen kann, die etwas tiefer in der Aufnahmetechnik stehen. Ich bin ambitionierter Amateur und über's Fotografieren zum Filmen gekommen; fotografiere auch noch viel mit einer Canon EOS 450 D. Dort kenne ich mich mit der Wirkung der unterschiedlichen Einstellungen auch bestens aus. Zum Filmen habe ich jahrelang eine Canon XM2 verwendet; seit einigen Wochen besitze ich eine Canon XA 10. Nun weis ich, dass beim Filmen viele Einstellungen ähnlich wie beim Fotografieren wirken, dass es aber auch Unterschiede gibt. Literatur darüber habe ich bislang nicht gefunden, daher zu meiner Frage:

Wie wirken sich bei einer Filmkamera Blende, Belichtungszeit, Lichtverstärkung und ND-Filter im Zusammenspiel auf die Qualität der Aufnahme aus. Meine Frage bezieht sich nicht auf das Problem Blende und Schärfentiefe, Bewegungsunschärfe und so, sonder eher auf solche Fragen, ob es besser ist, statt mit sehr kurzen Belichtungszeiten (1/2000) das integrierte ND-Filter einzusetzen. Auch habe ich irgendwo mal gelesen, dass man beim Filmen (normale Lichtverhältnisse voraus gesetzt) mittlere Blenden (z.B. 5,6) statt 8 (oder noch kleiner) einstellen sollte und dass zu kurze Belichtungszeiten zu Unschärfen führen würden. Hat da jemand mal einen Buchtip oder so etwas, wo man sich da mal schlau machen kann ? Vielleicht noch so viel am Rande: ich arbeite meist mit der manuellen Kameraeinstellung.

Viele Grüße sendet vobe49

*Topic verschoben*

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Marcus Gräfe« (22. August 2011, 19:28)


2

Montag, 22. August 2011, 09:10

Jedes Objektiv hat eine optimale Blende.
Hier
Bei dieser Blende hat man die höchste Auflöseung des Objektives und die höchste Schärfe. (Nicht die größte Schärfentiefe!)
In der Regel sollte man versuchen, das Objektiv bei dieser Blende zu nutzen. Es sei denn, man braucht eine höhere oder geringere Schärfentiefe.

Die Lichtverstärkung (Gain) ist eine digitale Signalverstärkung und führt für gewöhnlich zu höherem Bildrauschen. Darum sollte dieses wenn möglich vermieden werden.

Die Belichtungszeit ist eine schwierige Sache. Da hat jeder seine eigenen Vorlieben. Einzelne Bilder werden bei einer geringen Belichtungszeit schärfer abgebildet (Bewegungsunschärfe). Allerdings wirkt die Aufnahme so nicht so flüssig und kann etwas ruckelig erscheinen. Analoge Filmkameras arbeiten mit einem 180°Shutter, das bedeutet, dass jedes Bild halb so lange Belichtet wird, wie es in der Filmeben liegt. Bei 25 Bilder in der Sekunde entspricht das 1/50 Sekunden Belichtungszeit. Einen 360° Shutter gibt es nicht, da der Film beim Weitertransport bedeckt sein muss. Mit digitaler Technik ist das allerdings möglich.

Der ND Filter schluckt lediglich Licht und hilft dir, deine Blende und Belichtungszeit trotz praller Sonne einzuhalten.


Und jetzt lese ich, dass ich das nicht hätte schreiben müssen, da du ja nur einen Buchtip suchst :S .
Ich kann dir "das fliegende Auge" empfehlen. Hilft zwar nicht bei deinen Fragen, aber ist sehr interessant, wenn mabn sich mit dem Thema Film beschäftigt.

lg

Es haben bereits 1 registrierter Benutzer und 1 Gast diesen Beitrag als hilfreich eingestuft.

Benutzer, die diesen Beitrag hilfreich fanden:

rick

rick1000

Registrierter Benutzer

  • »rick1000« ist männlich

Beiträge: 2 507

Dabei seit: 3. November 2010

Wohnort: Hannover

Frühere Benutzernamen: rick1000

Hilfreich-Bewertungen: 615

  • Private Nachricht senden

3

Montag, 22. August 2011, 11:58

Und jetzt lese ich, dass ich das nicht hätte schreiben müssen, da du ja nur einen Buchtip suchst


Kann man nicht oft genug scheiben, jede gute Erklärung führt dazu, daß sich dieses Wissen schneller rum spricht und kommt damit letztendlich dem Informationsgehalt und der Reaktionsgeschwindigkeit dieses Forums sehr zu Gute.
Nur die Buchverlage freuen sich wahrscheinlich weniger.

vobe49

Registrierter Benutzer

  • »vobe49« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 243

Dabei seit: 12. Juli 2011

Hilfreich-Bewertungen: 42

  • Private Nachricht senden

4

Montag, 22. August 2011, 14:18

Hallo Latz,

besten Dank erst mal für die schnelle Antwort. Wenn ich dich richtig verstehe, verschlechtert der Einsatz des ND-Filters die Aufnahmequalität (z.B. Kontrast, Farbintensität) nicht. Das ND-Filter bei der XA10 lässt sich in seiner Stärke dosiert einsetzen. Ich denke, dass dies irgendwie elektronisch, also nicht optisch, realisiert wird. Ich habe früher bei Gegenlichtaufnahmen (z. B. Sonnenuntergang) Shutterzeiten von 1/2000 oder noch kürzer verwendet; war mir aber nicht sicher, ob der Einsatz des ND-Filters nicht sinnvoller ist. Die Ergebnisse waren in punkto Abbildungsschärfe sehr unterschiedlich.

Die Wirkung des Gain ist mir bewusst - hier hatte ich mal die Empfehlung gelesen, dass man bei Lowlight-Aufnahmen ggf. auf 1/25 oder sogar 1/12 sec. herunter gehen sollte, um den Gain wegen des Rauschens gering zu halten. Hier bin ich bei der neuen Cam noch beim Probieren. Das Bildrauschen ist aber deutlich geringer, als bei der XM2.

Viele Grüße!

vobe49

5

Montag, 22. August 2011, 16:06

Der ND Filter schluckt nur Licht, ohne irgendetwas zu verändern. Inzwischen, wie bei dir gibt es digitale ND Filter. Diese schwächen das Signal einfach ab. So in etwa wie negatives Gain.

Bei Lowlight würde ich auch versuchen, so lange wie möglich zu Belichten, allerdings nicht länger, als ein Bild angezeigt wird. 25FPS -> 1/25s. Mehr Bewegungsunschärfe, dafür helleres Bild.

Bzgl. Bildrauschen habe ich mit dem NEAT-Denoise Plug in positive Erfahrungen gemacht. Sollte man natürlich nur nutzen, wenn es unbedingt notwendig ist. Fix it in Post ist meiner Meinung nach der falsche Weg. Fehler bei der Aufnahme kann man in den seltensten Fällen gut korrigieren.

lg

vobe49

Registrierter Benutzer

  • »vobe49« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 243

Dabei seit: 12. Juli 2011

Hilfreich-Bewertungen: 42

  • Private Nachricht senden

6

Dienstag, 23. August 2011, 07:47

Hallo Latz,

eine Frage noch: bei der XA10 hat man noch die Möglichkeit, die Belichtung um +/- 2 Blendenwerte zu korrigieren (Unter-/Überbelichtung). Wird da tatsächlich die Blende verändert oder ist das eine elektronische Signalverstärkung. Wenn hiermit die Blende verändert wird, hätte das ja Einfluss auf die Schärfentiefe, oder ?

vobe49

7

Dienstag, 23. August 2011, 09:34

Das weiss ich leidert nicht, da ich den o.g. Camcorder nicht besitze.
Allerdings handelt es sich um einen 1/3 Zoll Camcorder, was bedeutet, dass du sowieso eine gewisse Schärfentiefe hast.
Kannst Hier mal nachrechnen lassen.

Wenn du deine ganzen EInstellungen manuell vornimmst, benötigst du die Korrektur der Blendenwerte ohnehin nicht.

lg

8

Dienstag, 23. August 2011, 12:01

Grundsätzlich gilt:
Weg vom Motiv + hinzoomen + Blende weit öffnen + bei viel Licht ND-Filter rein = Schärfentiefe / DoF

Kurze Shutterzeiten brauchen viel Licht, da musst Du einen Weg finden und das bei den ND-Filtern/Blende-Öffnen mit bedenken.
Wenn möglich: Finger weg vom Gain, damit wird nicht nur das Licht elektronisch verstärkt, sondern leider auch die Bildfehler (Rauschen)!

vobe49

Registrierter Benutzer

  • »vobe49« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 243

Dabei seit: 12. Juli 2011

Hilfreich-Bewertungen: 42

  • Private Nachricht senden

9

Dienstag, 23. August 2011, 13:27

Hallo Purzel,

die Wechselwirkung von Blende und Schärfentiefe (DoF) ist mir klar - beim Fotografieren arbeite ich damit regelmäßig; beim Filmen etwas seltener, weil man schon recht stark zoomen muss, um (bei dem kleineren Sensor) richtig Wirkung zu erzielen.

Das was ich meinte ist, wie die Funktion "Über-/ Unterbelichtung" der Canon XA10 technisch wirkt. Stellt die Kamera bei der Funktion "Belichtungskorrektur" tatsächlich eine kleinere oder größere Blende ein oder macht sie das elektronisch. Mir fällt da ein, dass es wohl die Blende sein wird, weil bei einer vorgewählten Blende die Unter-/Überbelichtung sich in einer Richtung stärker ändern lässt als in der anderen.

Vielleicht noch zwei letzte Fragen an die Profies:

- stellt Ihr (wenn technisch möglich wie bei der XA10) das ND-Filter auf "Auto"? Das würde Zeit für die manuelle Einstellung sparen und

- fokussiert ihr mehr manuell oder nutzt Ihr den Autofokus (habe gemerkt, dass der Autofokus bei Lowlight ab und an nicht richtig scharf stellt).

Gruß vobe49

Social Bookmarks