Um noch einmal zum Thema zurück zu kommen, Flo, es kommt ganz darauf, was du mit der Kamera vor hast.
Was möchtest du mit der Kamera machen? Mehr fotografieren, mehr filmen oder beides? Nimmst du sie dann mehr auf Urlaub, Partys, Veranstaltungen etc. mit oder willst du damit szenische Kurzfilme mit Drehbuch filmen? Bist du auch bereit, viel Geld und Übung und Zusatzzubehör zu investieren?
Möchtest du VORWIEGEND semiprofessionelle Kurzfilme mit viel Gestaltungsraum drehen, dann ist Canon die bessere Wahl.
Für Gelegenheitsaufnahmen, schnelle Schnappschüsse, Veranstaltungen, Urlaub, Freizeit etc. wäre Sony besser. Warum? Die Sony Alpha verfügt über einen brauchbaren Videoautofokus. Hier kannst du dich auf diese Automatik verlassen, musst dich nicht darum kümmern und kannst dich mehr auf das Filmen konzentrieren. Desweiteren hat sie einen elektronischen Bildsucher. Du kannst hier also durch den Sucher gucken, was den Vorteil hat, dass du bei Tageslicht das Bild viel besser erkennen kannst, als auf dem Display und das Bild zudem stabiler wird, da die Kamera sich an deinem Gesicht stützt. Zudem ist der optischer Bildstabilisator effektiver, als bei der Canon. Das interne Mikrofon ist zwar nicht sonderlich gut, da man Fokussier- oder Kamerageräusche wahrnehmen wird, aber für den Schnappschuss und wenn sich vorerst kein externes Mikro leisten möchte, ist es im Vergleich zu Canon besser. Weniger gut bei Sony ist, das weniger Licht auf den Sensor fällt, was bei Schwachlicht zu kleinen Leistungsminderungen führt. Und auch das Bild ist nicht ganz so weitwinklig wie bei Canon, den Eindruck habe ich jedenfalls gehabt.
Die Canon wäre hier nämlich ungeeignet. Sie hat keinen brauchbaren Video-Autofokus, weswegen du permanent mit der Hand nachregeln müsstest. Ohne Stativ (aber auch mit) ist das sehr mühselig und umständlich und es ist wirklich eine Kunst für sich, stets richtig scharf zu stellen. Bei Fehlern, und die passieren oft, was bei einmaligen Aufnahmen blöd wäre, hast du somit schon mal Qualitätseinbußen. Desweiteren hat die Kamera keinen elektronischen Sucher. Du kannst da nur mit einem Viewfinder, Tuch über Kopf oder externen LCD-Bildschirm alternativ arbeiten - allerdings ist das recht umständlich und unkomfortabel. Zudem kannst du die Kamera nicht stabilisierend an dein Gesicht drücken. Und der Bildstabilisator, welcher nur in Objektiven (aber auch nicht in allen) eingebaut ist, ist nicht so effektiv bei Sony. Dafür bietet Canon mit Magic Lantern viele kleine Extras, die bei korrekter Anwendung noch einiges an Qualität herausholen können.
Kurz - die Canon eignet sich besser für professionelle, cineastische Filme, wenn man mit dem entsprechenden Zubehör arbeitet und das Talent besitzt, die Kamera zu beherrschen.
Daher ist für Filmeinsteiger und Alltagsszenen die Sony die bessere Wahl. Vom fotografischen Aspekt her, sehe ich beide Hersteller gleichauf. Beide haben hier kleinere Vor- und Nachteile. Schicke Bilder gelingen mit beiden.
Das ist mein Erfahrungsbericht, da ich von der Canon EOS 550D zur Sony Alpha 65 umgestiegen bin.
Eine Sach noch: beide Hersteller bieten wesentlich günstigere Alternativmodelle, welche von den Funktionen und der Qualität nahezu identisch sind. Statt der 7D ist dann eher die 500 Euro günstigere 600D zu empfehlen, bei Sony ist Alpha 65 200 Euro günstiger. Der wesentliche Unterschied bei beiden, ist eigentlich nur, dass das teuere Modell spritzwassergeschütz und etwas robuster ist. Aber wenn du die Kamera gut behandelst, kannst du dir das eigentlich sparen. Dann ist wichtger, in hochwertige Objektive oder ein vernünftiges Stativ zu investieren.