Einst als Besitzer einer Canon EOS 550D (mit 18-55mm 3.5-5.6 & 50mm 1.8) habe ich nun die Sony Alpha 65 (mit Tamron 17-50mm 2.8)
Folgende Nachteile habe ich gegenüber der Canon feststellen können:
- Autofokus nur ab Blende 3,5 möglich (daher: entweder manuell fokussieren, oder für Helligkeit sorgen)
- Helligkeitsverlust wegen halbdurchlässigen Klappspiegel (habe gelesen, dass es eine Blendenstufe sei, ob's viel ist
)
- ISO bei Video maximal 1600 (bei mehr ISO rauscht es sowieso, ambitionierte Filmemacher sorgen dann für Licht)
- Akku (nur halb so ausdauernd wie die 550D, aber immer noch akzeptabel, man kaufe sich einen Zweitakku)
- kein 24p (naja, wenn man es unbedingt braucht...)
- keine Funktion á la Magic Lantern (für die Profis, die es unbedingt nötig haben)
Vorteile der Sony:
- vernünftiger Autofokus (wenn man mal es mal nicht manuell will oder mal nicht szenisch filmt etc. - echt ein Vorteil!)
- 1920x1080 50p, AVCHD-Komprimierung (na das ist doch schon mal besseres)
- elektronischer Sucher / halbdurchlässiger Spiegel (Viewfinder bleibt erspart)
- stabileres Bild (bedingt durch eingebauten Stabilisator und bei Benutzung des Suchers dient der Kopf als Stütze)
- Stereomikrofon (besser als das Mono von Canon, nix für Filmproduktionen, aber naja, eine Notlösung für gelegentliche Clips)
- schwenkbares Display (was die 550D nicht hat, aber das Display der 600D/60D/650D ist besser)
- Akkuanzeige (Canon überrascht schnell mit seinen Schätzbalken seinen Streik, Sony gibt berechenbare Prozente)
- [bessere Bildqualität] gegenüber 550D. Das ist mein persönliches Empfinden. Die Videos sind knackig scharf und wirken insgesamt recht natürlich. Bezogen auf die videoaktiv-Videos anscheinend kein nennenswerter Unterschied!?
Was weiterhin noch die Fotos betrifft: Die Sony schafft mehr Bilder pro Sekunde, erstellt automatisch (3D-)Schwenkpanoramen, kann HDR-Dynamikoptimierung, hat noch ein paar nette Spielereien wie den Miniatureffekt. ISO geht bis 16.000 (naja, wie es aussieht könnt ihr ja erahnen). Ich wage zu behaupten, dass die Bildqualität insgesamt noch einen Ticken besser ist, als bei 550D, 600D, 650D und 7D. Die 24 Megapixel sind zwar ein netter Scherz, aber sie bieten doch noch etwas mehr Details als Canons 18 MP.
Also ich werde die Kamera noch weiter ein wenig ausprobieren.
Noch gilt: Zum Filmen: Canon. Ich sehe auch keinen wirklichen Grund zum Fotografieren zu einer Sony zu greifen - das können die Canons genauso gut!
Die Sony Alpha 65/77 können mittlerweile auch manuell ISO, Verschlusszeit und Blende (Autofokus ab 3.5) einstellen. Ich würde sagen, dass beide Hersteller seine Vorzüge hat. Die Vor- und Nachteile habe ich ja aufgelistet. Ich stelle fest, dass die Sony noch Funktionen und Ausstattung mit sich bringt, die für Amateure von Vorteil sind (Autofokus, AVCHD, elektr. Sucher, Bildstabilierung, Stereo-Mikro, HDR etc.) Daher wäre es auch eine Kamera, die man mal in seiner Freizeit und im Urlaub jenseits der Filmproduktion verwenden kann. Bei Canon muss man sich mehr auf sein Talent und weiteres Zubehör verlassen.
Von daher bin ich der persönlichen Ansicht, dass mit ein wenig Improvisation die Sony Alpha 65/77 verglichen mit der Canon EOS 550D/600D in Foto und Video die etwas bessere Kamera ist. So ganz ist von Sony jedenfallls nicht abzuraten.