Nun da die Kampagne erfolglos abgelaufen ist kann der Threadersteller sicherlich einige Schlüsse daraus ziehen.
Ich möchte noch kurz ein paar weitere Anmerkungen zur Kampagne selbst machen, auch im Hinblick auf zukünftige Kampagne anderer User.
Punkt 1: Wofür wird das Geld verwendet
Ich denke nicht, dass es Sinn macht zu schreiben mit welcher Kamera du drehen möchtest und welches zusätzliches Equipment du dafür brauchst. Das sind alles Interna eines Projekts, die mMn nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Außerdem sagt das Kameramodell nichts über die Fertigkeiten des Kameramanns/frau aus, denn auch wenn man z.B. mit einer Alexa dreht bedeutet das nicht, dass alle Bilder sehr gut aussehen werden.
Welche Aussage mich zum Thema Kamera auch stutzig gemacht hatte, war folgende:
möchte ich dir gegenüber bitte nochmal klarstellen dass ich kein kameramann bin,
Der Kameramann sollte doch entscheiden mit welchem Modell gedreht wird, da er ja schließlich derjenige ist, der damit arbeiten muss. Er bringt seine Expertise mit ein und wird dir schon begründen können, warum man Projekt X mit einer EOS drehen sollte und warum für Projekt Y eine Blackmagic von Vorteil wäre. Auch die Objektivwahl spielt eine Rolle.
Das ganze zieht sich durch alle Bereiche: Der Tonmann wird dir sagen, dass er Mikrofon X und Rekorder Y benötigt, genauso wie später in der Postproduktion der Editor Schnittprogramm Z verwenden möchte. Es geht darum, mit welchem Equipment man am Besten arbeiten kann und nicht welches einen gewissen Ruf hat.
Punkt 2: Warum unterstützen?
This is by far the most innovative principle in Germany, by funding the project, you not just fund one film, but a whole career, meaning that you get several films till the Director dies.
Möchten das die Leute denn? Sie haben noch nichts von dir gesehen, sollen aber anhand einiger Worte deine Karriere vorfinanzieren? Ist ein sehr merkwürdiger Ansatz.
Punkt 3: Krankheit
I have a very uncommon diagnosed ,,ilness,, since I fell on my head with 17, since then I see double exposed even with one eye closed, some people may see this as a disadvantage but I see it as an gift which gives me my own way of view.
Das ist für mich ein No-Go! Es ist toll, dass du über deiner Krankheit stehen kannst und dies offen kommunizierst, nur hat das nichts und absolut gar nichts mit der Finanzierung des Filmes zu tun. Würdest du in deinem Film deine Krankheit als Thema behandeln und vielleicht ein Schicksal beleuchten oder Aufmerksamkeit für die Krankheit selbst erzeugen wollen, dann würde es evtl. Sinn ergeben.
So aber - und das klingt jetzt hart - kommt es mir nur wie eine Mitleidstour rüber.
Punkt 4: Die Höhe der Summe und die Länge des Films
Warum so viele Drehtage für diesen Film? Ist sehr viel für ein Erstlingswerk und das halte ich für übertrieben.
Für mein Erstlingswerk habe ich 500€ ausgeben müssen - für Raummiete, Equipmentmiete, Requisiten, Fahrtkosten und Catering für Crew & Cast. Und trotzdem haben wir in kurzer Zeit (3 Tage) einen ansehnlichen Film hinbekommen. Viel Kameraequipment gab es übrigens auch nicht.
Ein Crowdfunding-Kampagne zu starten und das auch richtig, bedarf eines durchdachten Konzepts und dieses kann ich bei deiner Kampagne nicht entdecken.
Du musst aber auch nicht so hoch hinausschießen. Versuch dich doch erst einmal an anderen Projekten und nicht nur als Initiator sondern auch als Mitarbeiter. So kannst du an Projekten mitwirken ohne direkt die ganze Verantwortung tragen zu müssen. Dann lernst du Leute kennen die du dann in einem nächsten Versuch in dein Projekt miteinbeziehen kannst.
Momentan kommt es mir wie eine One-Man-Show vor und damit wirst du im Filmgeschäft wenig Erfolg haben.