Guten Tag die Damen und Herren,
Ich habe keine Ahnung ob und falls ja, wie lange der Film "DRIVE" in Deutschland bereits läuft. Hier in der Schweiz ist er seit letztem Donnerstag in den Kinos und ich muss sagen, dass mein Kinojahr kaum besser hätte starten können. "Drive" ist ein Neo-Noir, gleichzeitig auch eine Hommage an das Kino der 80er Jahre. Der Film handelt von einem namenlosen Fahrer, der tagsüber als Stuntman sein Geld verdient und in der Nacht als Fluchtfahrer für Verbrecher arbeitet. Um seiner Nachbarin zu helfen übernimmt er für deren soeben aus dem Gefängnis entlassenen Ehemann einen riskanten Job.
Ryan Gosling spielt den Driver, und das extrem gut, auch wenn er praktisch nicht spricht. Ein knappes "I drive" drückt seine Lebensphilosophie aus, ein souveränes, geheimnisvolles Lächeln zeichnet sich stets auf seinem Gesicht ab. Manche werden sagen, der Protagonist wäre zu wenig gezeichnet, ein leeres Blatt. Allerdings passt er genau in den Film, er ist die moderne Variante von Eastwoods "Man with No Name", sein Maultier ist sein Wagen, der Zigarillo ein Zahnstocher und Poncho eine weisse Rennjacke mit Skorpion. Die Nebenrollen sind ebenfalls gut besetzt, unter anderem mit Bryan Cranstons aus "Breaking Bad", Ron Perlman (Hellboy) und in einer winzigen Rolle Christina Hendricks aus "Mad Men".
Eine besondere Erwähnung verdient der Soundtrack, ein elektronischer Synthie-Pop-Score im Stile der 80er. Eigentlich ist das Musik, der ich nur weng abgewinnen kann, "Drive" hat das geändert. Nicht zuletzt dieser Score machen "Drive" zu einem der stilsichersten Filme der letzten Jahre. Meine wärmste Empfehlung für diesen Film des mir bisher unbekannten Dänen Nicolas Winding Refn ("Valhalla Rising", "Bronson", "Pusher"-Trilogie).