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Master Kenobi

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Donnerstag, 6. Juli 2023, 07:49

Masters Of Cinema - Visual Arts

Hier meine 18 Lieblingsregisseure, mit denen ich praktisch gross geworden bin.

Ich habe Screenshots angefertigt, die für sich als Bild bestehen können.

Und Zitate ausgesucht, die kurz und zutreffend sind.

Seit der Renaissance ist der Mensch der Massstab aller Dinge.

Dort sind alle Wunder.

1 David Lynch

Spoiler Spoiler









"In Hollywood they're making more kind of traditional films, stories that are understood by people."


2 Brian De Palma

Spoiler Spoiler









"I don’t think morality applies to art. What is the morality of a still life?"


3 Quentin Tarantino

Spoiler Spoiler









"If you just love movies enough, you can make a good one."


4 John Woo

Spoiler Spoiler









"I'm not a master. I would like everyone to see me as a friend rather than a master."


5 Stanley Kubrick

Spoiler Spoiler









"I believe that drugs are basically of more use to the audience than to the artist."


6 Martin Scorsese

Spoiler Spoiler









"Movies touch our hearts and awaken our vision and change the way we see things."


7 Jan Kounen

Spoiler Spoiler









"Ne nous preoccupons pas du futur puisque tout est dans le present."


8 Paul Verhoeven

Spoiler Spoiler









"Science fiction is about worlds you don't know and worlds you can create."


9 Oliver Stone

Spoiler Spoiler









"There have to be people who are non conformists."


10 Kathryn Bigelow

Spoiler Spoiler









"Something becomes personal when it deviates from the norm."


11 James Cameron

Spoiler Spoiler









"Imagination is a force that can actually manifest a reality."


12 Sergio Leone

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"The important thing is to make a world that allows myth to live."


13 Francis Coppola

Spoiler Spoiler











"Not taking risks in art is like not having sex."


14 Ridley Scott

Spoiler Spoiler









"I'm a moviemaker, not a documentarian. I try to hit the truth."


15 Peter Jackson

Spoiler Spoiler









"We're human beings, and we want stories."


16 George Lucas

Spoiler Spoiler









"To be renewed is everything."


17 Terry Gilliam

Spoiler Spoiler









"The world is a million possible things."


18 Sam Raimi

Spoiler Spoiler









"I like to give the audience energy if I can."


Unser Unterbewusstsein arbeitet in Bildern.

Die Kunst verzeichnet es.

Dann weiss man es.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Master Kenobi« (16. Juli 2023, 19:03)


7River

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Dienstag, 11. Juli 2023, 09:32

Ja, „THX 1138“ ist schon ein sehr beeindruckender Film, der leider wenig Beachtung gefunden hat. Erwähnenswert wäre auch noch „American Graffiti“, der ein interessanter nostalgischer Jugendfilm ist. Hier wurden übrigens gezielt Musikstücke eingebaut, was heute bei vielen Filmen gang und gäbe ist.

Einer meiner Lieblings-Regisseure ist M. Night Shyamalan. Die Filme „Unbreakable“ und „Split“ sind die besseren Superhelden-Filme. Ein Meisterwerk, wie ich persönlich finde, war „The Visit“ (2015), der eindrucksvoll zeigt, was man mit wenigen Schauspielern und Drehorten zaubern kann. Ein Paradebeispiel, wie ich finde.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

Master Kenobi

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3

Dienstag, 11. Juli 2023, 09:56

In Masters Of Cinema geht es um Visual Arts

Also die Bilder in deinem Kopf

Ohne Screenshots wird das nichts

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Dienstag, 11. Juli 2023, 10:47

Entschuldigung, da habe ich was falsch verstanden. Das ist mir dann doch zu umständlich. Moderation, bitte meine Kommentare löschen. Danke.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

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Freitag, 28. Juli 2023, 20:54

Ich denke das Aufwendige sind nicht die Screenshots, sondern sein visuelles Gedächtnis zu bemühen

7River

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Donnerstag, 10. August 2023, 07:10

Der Film ist ein absoluter Klassiker was Story, Kreaturen-Design, Atmosphäre und Soundtrack angeht. Aber hier geht es ums Visuelle. Hier mal zwei Einstellungen...
»7River« hat folgende Bilder angehängt:
  • vlcsnap-2023-08-10-13h42m03s941.png
  • vlcsnap-2023-08-10-13h44m06s475.png
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

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7

Donnerstag, 24. August 2023, 07:11

Das erste Bild gefällt mir sehr gut, wie eine lebendig gewordene Skupltur, die sich in das Licht und Schatten der Umgebung einpasst.

Das zweite ist mehr Teil einer Sequenz, kann nicht für sich selbst bestehen, wenn man es als Bild an die Wand hängen würde.

In dem SF-Actioner aus den 80ern geht es um eine unsichtbare Bedrohung, so dass man sich aus meiner Sicht visuell etwas einfallen lassen muss.

Für mich sind die besten Horrorfilme welche, bei denen man das Monster erst sehr spät oder gar nicht sieht.

So wird sich der Zuschauer dem Monster in seinem Bewusstsein am ehesten bewusst.

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8

Donnerstag, 24. August 2023, 08:04

Es ist interessant zu sehen, wie diese Filmgenies ihre ersten Schritte gemacht haben.

An dieser Stelle ein paar Kurzfilmtipps:

Day Of The Fight (Stanley Kubrick)











Von diesem Film, der ein interessantes Geheimnis beinhaltet, geht eine bemerkenswerte Wirkung aus. Was vordergründig eine Doku über einen Boxer ist, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als gelungene Parabel auf unser Leben, in dem wir die meiste Zeit unseres Lebens darauf verwenden, uns auf das grosse Ding vorzubereiten. Wenn man dann in den Ring steigt, ist das grosse Event sehr schnell vorbei. Das eigentliche hat sich bereits lange vorher ereignet.


Welcome To Crateland (Alex Proyas)











Ob man nun im Internet etwas bestellt oder sich entscheidet, die Playstation anzuschalten, die Frage bleibt immer die gleiche: was ist in der Box? Steckt man sich selber in einer, wie es im Film zu sehen ist? Was passiert wirklich? Manchmal sind die Fragen wertvoller als die Antworten. Von Alex Proyas, dem Macher von The Crow und Dark City.


Electronic Labyrinth THX-1138 4EB (George Lucas)











Aus George Lucas Sicht leben wir in einem Labyrinth der Elektronen, ein Gefängnis das keinen Widerstand duldet. Verfolgt von Mächten, die wir nicht verstehen, suchen wir einen Ausweg. Die Moderne, die irgendwo zwischen Erschaffung und Fatalismus pendelt, gibt uns ein Rätsel auf.

"If it can be written, or thought, it can be filmed." (Stanley Kubrick)

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Sonntag, 27. August 2023, 08:07

Next Floor (Denis Villeneuve)











Es im Grunde nur zu sehen, wie Menschen an einem Tisch solange essen, bis der Boden nachgibt und im nächsten Stockwerk wieder alles gerichtet wird, damit weitergemacht werden kann. Wenn man auf das Wie geht, spielt das Ganze irgendwo in einer Welt der Schemen und Schatten, des Konsums und der Ignoranz und von Misstrauen und Paranoia. Denis Villeneuve (Sicario, Blade Runner 2049), widmet sich gerne ausserirdischen Phänomen und bildet sie dann auch so originalgetreu wie möglich ab.


The Limit (Robert Rodriguez)











In diesem Virtual Reality Thriller ist der Hauptdarsteller der Zuschauer, der in der Egoperspektive ständig angeleitet durch eine Actionheroine zahlreiche Abenteuer bestehen muss. Es ist bemerkenswert wie nah der Kurzfilm an der Wahrnehmung von Gaming, insbesondere 3D-Actionspielen bleibt und einem aufzeigt, was in einem wirklich passiert, sobald man mit dem Gamepad in der Hand loslegt. Robert Rodriguez ("From Dusk Till Dawn") hat ein Faible für moderne Themen, die nah am Puls der Zeit sind.

Tuileries (Joel Coen)











Alleine in einer fremden Stadt passieren merkwürdige Sachen und man stösst an gewisse Grenzen. Tuileries ist eine U-Bahn-Station der Pariser Metro und bedeutet übersetzt Ziegelei. Der Hauptdarsteller läuft also sinnbildlich Gefahr, das Haus das er bewohnt, zu verlassen. Mit Steve Buscemi von Joel Coen ("No Country For Old Men"), der nach 142 gewonnenen Filmpreisen und 318 Nominierungen sicher weiss wie es sich anfühlt, wegen der Filmfestivals irgendwo am Ende der Welt unterwegs zu sein.

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Donnerstag, 31. August 2023, 11:25

Kunst funktioniert als Vergrösserung eines Teilausschnitts. Deshalb nehme ich an dieser Stelle die Arbeit von Jost Vacono, dem deutschen Kameramann hinter Verhoevens "Robocop", "Total Recall" und "Starship Troopers" unter die Lupe. Verhoeven hat bei diesen Filmen meist nur einmal kurz den Sucher geschaut und genickt, ansonsten Vacano die gesamte Bildregie überlassen.

Robocop



Um Robocop überlebensgross darzustellen, ist Vacano mit der Kamera runtergegangen und hat sehr kurze Brennweiten benutzt. Ausserdem hat er sehr viele Lampen aufgebaut, weniger für die Beleuchtung, sondern vielmehr für die Reflexe auf Robocops Kostüm, die für die vielen verschiedenen Vorgänge in seinem Inneren stehen. Da Vacano einen eher introvertierten, dafür umso immersiveren Stil pflegt, hat er sich hier für flächige Reflexe mit vielen Leuchtstoffröhren anstatt direkter, punktförmiger Lichtquellen entschieden



Die Figur von Robocop wird schon erschaffen, lange bevor der Zuschauer ihn sieht: es beginnt mit POV-Shots der Ärzte und OCP Mitarbeiter, als nächstes taucht das Bild von Robocop kurz in einem Monitor auf, kurz darauf ist seine Silhoutte hinter einer Milchglasscheibe zu sehen und selbst bei der Kamerafahrt um Robocops Käfig bleibt die Kamera erst einmal auf Distanz



Durch den ganzen Film zieht sich eine christliche Ikonographie in moderner Neuinterpretation: die Erschiessung von Murphy ist die Kreuzigung, die Erschaffung von Robocop die Wiederauferstehung und Robocop läuft unterstützt von Maria über das Wasser. Verhoevens genialer Trashlogik zufolge muss man dabei dem Zuschauer jegliche Schauwerte entziehen: der Hauptdarsteller ist ein metallener Roboter, die Bösewichter hässlich und uninteressant und das Finale findet auf einem Schrottplatz statt. Der Zuschauer sieht sich unter Einfluss dieser suggestiven Mittel irgendwann gezwungen, sich mangels irgendwelcher Anhaltspunkte praktisch selbst und Robocop gleich mit zu erfinden.

Von vielen Filmkritikern wird Robocop als der beste Science Fiction Film seit Metropolis gefeiert, während im vom katholischen Filminstitut herausgegebenen Filmlexikon von "Gewaltexzessen" und "Wir raten ab" die Rede ist. Der Juristenkommision der FSK war der Director's Cut immerhin ein 'strafrechtlich unbedenklich' wert. Kurz nachdem Verhoeven in den USA für Robocop gefeiert wurde, hat sein Vater ihn gefragt, ob er nicht doch lieber Physiklehrer werden will und ihm per Post Stellenanzeigen zukommen lassen. Für mich ist Basil Poledouris Score einer der zehn besten Soundtracks, die für einen Film komponiert wurden.


Total Recall



Die Szenen auf der Erde sind von Vacano in Grau, Anthrazit und Silber gehalten, um die blasse Welt der Erde mit der farbigen des Mars zu kontrastieren, so dass der Zuschauer gut unterscheiden kann, in welchem Traum er sich gerade befindet



Die Szene mit Dr Edgemar, in dem der Zuschauer nicht weiss, ob das was er sieht Traum oder Realität ist, hat Vacano mit einer Mischung aus low-angle und high-angle shots ausgestattet, um die Verwirrung in Quaids Bewusstsein und damit im Bewusstsein des Zuschauers auszudrücken. Er hat hier ausserdem als Hommage praktisch eins zu eins Kameraeinstellungen aus Hitchcocks "Der zerrisssene Vorhang" übernommen.



Vacanos Leuchtstoffröhren, die 1987 noch für die indirekte Ausleuchtung von Robocops Kostüm zuständig waren, wurden hier von ihm sichtbar in viele Szenen als Teil der Deko integriert, der visuelle Stil ist also mehr einfach, man könnte auch vordergründig oder plakativ dazu sagen

Die Einordnung eines US Reviewers von Total Recall als "a thinking man's action movie" trifft, denke ich, den Nagel auf dem Kopf. Trotz 100 Millionen Dollar und Arnold Schwarzenegger und Sharon Stone schafft es Verhoeven gekonnt die sich vermischenden Ebenen von Traum und Realität abzubilden und dem Mainstream seine ureigenste Trashlogik aufzudrücken.


Starship Troopers



In Starship Troopers hat Jost Vacano gekonnt Leni Riefenstahls cineastische Propaganda persifliert. Den Menschen als gesichtslosen und willenlosen Teil einer Masse darzustellen, funktioniert mittels satirischer Überhöhung am besten wenn man es gleich als das Sinnloseste, nämlich Krieg, ausdrückt



Als Verhoeven vom Schauspiel der von Soap Operas abgeworbenen Schauspieler vor dem Blue Screen nicht überzeugt war, hat er selber die fehlenden Insekten gemimt und mit lauten Schreien und wilden Gesten regelmässig die Schauspieler in Furcht und Schrecken versetzt



Laut Vacano kann man eine zukünftige Gesellschaft sehr gut alleine durch die Medien, die sie konsumieren, porträtieren. Im Film ist man von Geburt an Civilian, aber ein Citizen mit allen Bürgerrechten wird man erst, wenn man bereit ist, sich auf irgendwelchen Planeten verheizen zu lassen. Somit ist vorgezeichnet, was die Gesellschaft von Jugendlichen erwartet, nämlich dass sie völlig selbstverständlich in eine Art Faschismus geschickt werden

Ich denke Starship Troopers funktioniert auf vielen Ebenen. Vacano hat den Film als kid's movie bezeichnet, das heisst sie lassen es sich mit Popcorn beim Nonstop-Spekatakel gutgehen, während ihnen praktisch nebenbei etwas vermittelt wird. Vacanos Anekdote, dass Verhoeven als er gesehen hat, dass eine Maskenbildnerin etwas Kunstblut auf die Nase und die Lippen einer Schauspielerin aufgetragen hat und er ihr daraufhin kurzerhand die komplette Flasche über den Kopf gekippt hat und meinte so jetzt ist es richtig, trifft seinen Stil denke ich ziemlich gut. Meine persönliche Erfahrung mit seinem Starship Troopers war ihn 1998 in einem Hamburger Bahnhofskino zusammen mit noch einem Zuschauer zu sehen. Es fühlte sich an, als ob im Bewusstsein etwas wie ein rotes Licht vorimprägniert war, wie eine düstere Vorahnung von kommenden Dingen, denn wann weiss man schon als 20-jähriger von der Welt?

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Freitag, 1. September 2023, 12:50

Um dem Masters Of Cinema gerecht zu werden habe ich Throne Room Home Cinema erstellt

Es wurden aus 23 Filmen jeweils eine Sequenz genommen, die unabhängig vom Film für sich selbst bestehen kann

Dann wurden sie in 69 Minuten auf eine Art und Weise montiert, dass sie das Bewusstsein des Filmfans erweitern


Chapters:

01 Movies on blurays are timeless
02 The magic of black and white
03 Close ups
04 And action
05 Uncensored
06 Cinema at home
07 Envisionize the future

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12

Samstag, 23. September 2023, 18:37



Was Filme und Bilder angeht, kann man von David Lynch lernen. Was sie bedeuten, wie sie zustandekommen, was sie bewirken. Lynch, der in den 70er Jahren mit transzendentaler Meditation begann, hat mittlerweile selber Schulen für Meditation in den USA gegründet.



David Lynch, der sich bereits als Kind fürs Zeichnen und Malen begeisterte und sooft er nur konnte das Papier, dass sein beim Landwirtschaftsministeriums angestellter Vater nach Hause brachte, verbrauchte, erfährt durch den Vater eines Freundes, dass Malerei durchaus ein ordentlicher Beruf sei. Er schmeisst daraufhin die Schule, die er als "Verbrechen an jungen Leuten" empfand und "in der Lehrer Wissen oder eine positive Einstellung nicht fördern" und verschreibt sich ganz und gar der Kunst.

Mitte der 60er Jahre belegte Lynch deshalb an der Boston Museum School ein Kunststudium, das er nach nur einem Jahr jedoch wieder abbrach. Da seine Eltern ihm deshalb die finanzielle Unterstützung strichen, hält sich Lynch mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Er wird bei den meisten von ihnen nach nicht langer Zeit wieder gefeuert, da er morgens einfach nicht aus dem Bett kommt. Als er in die Pennsylvania Academy Of Fine Arts aufgenommen wird, ändert sich seine Situation schlagartig. Er wird dort sofort als bedeutender Künstler angesehen und kann kommen und gehen, wann er will.



In einem von der Akademie angemieteten Hotel und der billigsten 16 mm-Kamera, die er finden konnte, realisierte Lynch seinen ersten Kurzfilm "Six Men Getting Sick". In einer Art Endlosschleife sind zu einer heulenden Sirene 6 Figuren zu sehen, die sich die Hände vors Gesicht halten und sich schliesslich übergeben. Dann werden sie aufgezählt und der Kreislauf beginnt von neuem. Lynch reichte sein filmisches Experiment als Jahresabschlussarbeit ein und belegte damit den ersten Preis an der Akademie.



David Lynch war zu der Zeit ein nonverbaler Mensch, der kaum redete und durch das Wegdösen im Sessel in traumähnliche Zustände geriet, die er in seinen Gemälden festhielt. Er stellt in seinem nächsten Kurzfilm "The Alphabet" verbale Kommunikation als so etwas wie Lärm oder das ständige Schreien eines Babys dar. Es ist so etwas wie die Entstehung eines Schattens, von dem man nicht weiss woher er kommt oder wann und ob er wieder aufhört. Wörter und Buchstaben sind eine sinnliche Erfahrung, dennoch auf statische Art und Weise vorgegeben.



Als nächstes realisierte Lynch in dem in seinem riesigen, im Ghetto von Philadelphia für 3500 Dollar gekauften mehrstöckigen Haus "The Grandmother". Die vier Hauptdarsteller sind Boy, Mother, Father und Grandmother. Im Mittelpunkt steht eine Art "Kid Dracula", der pubertär sein erstes Mal erlebt und damit Schatten in Form eines orangen Flecks auf der Matratze erzeugt. Die Macht der Erfindung schenkt ihm einen Beutel voller Samen, von dem er einen in einem Haufen voller Erde auf dem Bett einpflanzt. Es erwächst eine riesige Knolle, aus der er The Grandmother zieht. Sie ist eine Art hilfreicher Zwischengeist, weder gut noch böse, eher Träger von Eigenschaften. Sie hilft die Zeit auszufüllen, petzt aber auch, indem sie laut herumpfeift. Unterdessen zwingen Mother und Father durch ständigen Nennen eines Namens den Jungen dazu, sich selbst zu identifizieren. Die ganzen Wunder und auch der ganze Schrecken der Pubertät in malerische, poetische Bilder gefasst.



Nachdem "The Grandmother" vom neu gegründeten American Film Institute finanziert wurde und Lynch dort ein Stipendium erhielt, zog er zusammen mit Sounddesigner Alan Splet von Philadelphia nach L.A. Zwei Jahre nachden er in L.A. angekommen ist, drehte Lynch "Eraserhead" in einem vom AFI angemieteten, mehrstöckigen Gutshaus in der Doheny Road. Die nächtlichen Dreharbeiten erstrecken sich aufgrund von Lynchs penibler Arbeitsweise und auch aufgrund finanzieller Probleme über insgesamt 5 Jahre. Eraserhead funktioniert wie ein lebendig gewordenes Gemälde, etwas lebt und atmet im Bewusstsein. Ein Film, der nur erlebt werden kann und über den man hinterher nichts zu sagen weiss.

Man kann Lynchs damaligen Stil sehr gut anhand seines Einsatzes von Sprache festmachen. Es sind nicht nur die höchat individuellen und stilisierten Dialoge, die seine Figuren von sich geben. Mal ist es nur der Klang einer Stimme oder er setzt sie einfach als blosse Toneffekte ein. Laut Peggy Reavey, die bei Eraserhead mitwirkte, hat Lynch "einen Weg gefunden, sich die Wörter dienstbar zu machen. Er benutzt sie nonverbal, malt mit ihnen. Sie sind taktil und haben sinnliche Qualität." Wenn man das auf seine Bilder überträgt, hat man im Grunde den typischen Lynch-Effekt aller seiner bis zu diesem Zeitpunkt gedrehten Filme.



Für sein nächstes Projekt "The Elephant Man" nach fremden Drehbuch verschlägt es Lynch nach London, wo er von null auf hundert mit etablierten Hollywoodgrössen und grossem Budget dreht. Lynch, der alleine schon weil er frühmorgens aufstehen muss, tausend Tode stirbt, erschliesst sich sein eigenes London kurzerhand über englische Novellen aus der Zeit. Frederick Elmes, sein Kameramann aus Eraserhead, gibt diesem Film einen eher naturalistischen Look, lediglich das Anfang und das Ende sind surreal inszeniert. Der Spiegel der Selbstbetrachtung plus die Einwirkung von Realität ergeben ein Monster im Bewusstsein, hier stellvertretend durch den Elephant Man dargestellt.



David Lynch lässt sich daraufhin von dem in Hollywood üblichen Grössenwahnsinn anstecken und dreht als nächstes mit gigantischem Budget "Dune" in Mexico City. In 16 gemieteten Hallen, einem Stab von über 1000 Mitarbeitern und Dino de Laurentiis als Produzenten im Nacken ist Lynch ständig gezwungen Zugeständnisse zu machen und Kompromisse einzugehen. Man kann am besten anhand der Szene, in der Kyle MacLachlan gegen die Splattermaschinen kämpft, erkennen, was Lynch mit Dune abbilden wollte, nämlich der selbstverständliche Träumer im Angesicht der Maschinen der Realität. Herausgekommen ist erzählerisch gesehen 08/15-Kino mit exquisit komponierten Bildern, träumerischen Farben und einem starken Faible fürs Bizarre.



Als nächstes drehte und schrieb David Lynch "Blue Velvet", eine Kleinstadtsatire, die er zum Teil aus eigenen Kindheitserinnerungen rekonstruierte. Der erste Shot mit den iyllisch weissen Gartenzäunen und den knallroten Rosen impliziert gleich zu Anfang, dass sich hinter der heilen Fassade tiefe Abgründe auftun. Schwerer blauer Samt verhüllt und verschleiert im Bewusstsein, was offenkundig ist: eine Dissonanz oder Schizophrenie, bei der der Mensch zum einen nach der perfekten, märchenhaften Welt strebt, während ihn dunkle Triebe in den Wahnsinn treiben. Aus Lynchs Sicht gehen diese beiden Ebenen erst gar nicht zusammen, also bildet er sie einfach als voneinander getrennte Sinneinheiten ab.



Anfang der 90er drehte Lynch "Wild At Heart" mit Nicolas Cage und Laura Dern in den Hauptrollen. Er dringt noch tiefer in das Unterbewusste und kreiert magische Bilder, die in Cinemascope und THX eine ungeheure Wucht entfalten. Eine Odyssee durch die Abgründe der Seele und eine Hommage an die Stärke des höheren Bewusstseins und der damit einhergehenden allumfassenden Liebe - hier stellvertretend durch den Wizard Of Oz und Elvis Presley dargestellt.

Lynch ist an allen Ecken und Enden mit Hollywood aneinandergeraten, die solange alles vorbuchstabiert und erklärt haben wollen, bis von der ursprünglichen Idee nichts mehr übrig ist. Er kann seine eigenen Werke nicht interpretieren und will es auch gar nicht. Wenn etwas "stimmt", vertieft er es, wenn etwas "nicht funktioniert", verwirft er es. Nachdenken will er darüber nicht, da die Bedeutung soundso für jeden eine andere ist. Als unerschütterlicher Optimist vertraut er auf die Intuition jedes einzelnen und dass dessen Bewusstsein durch das Dargestellte inspiriert und bereichert wird und sich erweitert.



1992 filmt Lynch "Twin Peaks Fire Walk With Me", der auf der von ihm und Mark Frost erschaffenen Fernsehserie basiert, ansonsten aber ein völlig eigenständiger Kinofilm ist. Wie immer schafft der irrationale Charakter der Welt seine eigenen Gesetze, denen Lynch sich bewährt abstrakt und mit schrägem, gutgelauntem Humor nähert. Alleine schon sehenswert wegen der Clubszene, in der die Figuren laut herumschreien, um die Discolautsprecher zu übertönen und die deshalb untertitelt ist. Der Film wurde für die Goldene Palme beim Cannes Film Festival nominiert, dessen Jurypräsident Lynch zehn Jahre später wurde.

Nachdem Lynch mit der "Twin Peaks"-Fernsehserie in aller Munde war und mit "Wild At Heart" die Goldene Palme gewonnen hatte, drehte er einige Werbespots, darunter für Giorgio Armani und die Playstation 2, sowie Musikvideos, während er Ausstellungen seiner Gemälde, Fotos und Skulpturen gab.



Die Summe aller gewonnenen Eindrücke führte Lynch schliesslich zu "Lost Highway" der an die allgemeine, mediale Wahrnehmung nur andockt, um sie gleich wieder nonverbal, irrational und stark abstrakt ad absurdum zu führen. Der Prozess des von aussen nach innen gehens statt umgekehrt, ist das zentrale Motiv des Films, weswegen die Hauptfigur laut Lynch "in Finsternis und Verwirrung umherirrt". Dann wird aus der Figur plötzlich eine andere, der Zuschauer befindet sich nun in einer von der Figur geträumten Welt voller Schönheit, Gefahren und schnell vorbeiziehenden Alpträumen. Die Verwandlung in die alte Figur zum Schluss ist eine intellektuelle Geste in die Richtung, dass einem alles nichts nützt, wenn man nicht weiss wer man ist.



Wenn Lost Highway sowas wie ein Take auf die äussere Welt gewesen ist, geht es in dem 2001 gedrehten "Mulholland Drive" um die innere Welt. Die allumfassende Grundlage für die Geschichte von zwei Frauen in Hollywood ist die Kindheit, also zum Beispiel der beste Freund, das Auftauchen und Verschwinden von Alpträumen, wie z.B. Coco, die Aufpasserin, das heimliche Austüfteln von verbotenen Sachen wie der Anruf bei der Polizei oder der plötzliche Sprung ins Erwachsensein in Form eines Castinggesprächs. Wie stark all diese im voraus angelegten Träume uns in unseren Handlungen beeinflussen lässt sich an der oft zur dritten Person werdenden Kamera ablesen, von der man in besonderen Momenten den Eindruck bekommt, dass sie einem eine Art schwebendes Gefühl vermittelt.



Von den neuen Einsichten beflügelt stellte sich Lynch mit "Inland Empire" dem ultimativen Dämon des 21. Jahrhunderts, nämlich digitaler Wahrnehmung. Vorbei ist es mit den erlesenen Farben und den schwelgerischen Kompositionen des erstmalig mit Digitalkameras gedrehten dreistündigen Films. Lose im Verlauf einiger Jahre gedreht, dockt der Film an einer gewissen, alptraumhaften Wahrnehmung der Realität an, die die Grundlage für zahlreiche surreale Abenteuer innerhalb des Bewusstseins bildet. Dass das funktioniert liegt vor allem an der phänomenal aufspielenden, in unterschiedlichen Rollen agierenden Laura Dern, die Lynch so gross wie das Universum selbst inszeniert.



Für Lynch hat Filmemacherei vor allem etwas mit "Ideen" zu tun. Man wirft seine Angel an einem See aus und fischt nach ihnen. Manchmal beisst etwas Grosses an und man vertieft sich in sie, lernt ihre Gesetze zu verstehen und bildet sie schliesslich ab. Ungeachtet aller äusseren Einflüsse ist es wichtig der Idee treu zu bleiben, und wenn sie erst einmal alle am Filmset verstanden haben, geht irgendwann alles von selbst.

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Alexxx11

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Samstag, 23. September 2023, 21:07

Journey To The 70s

Zu Beginn des Jahrhunderts hatten Filmemacher Gemälde als einzigen Ausgangspunkt

Sie sind seitdem von den Hollywood Studios gnadenlos ausgenutzt worden

Als die 70er starteten, griff eine Gruppe von jungen, kreativen Filmemachern darauf zurück, worum es in Gemälden geht


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Freitag, 13. Oktober 2023, 17:34

imagine cam



Ich hätte eine Idee für eine Imagine Cam mit der man die Magie von 16mm/35mm bzw. analogem Film zurückholt.

So sieht eine gut komponierte Szene von einer Filmkamera aus, in der auf einem Negativ durchgelichtet wurde



Und so sieht z.B. eine Szene aus einem auf 35mm gedrehten Film aus, bei der sich niemand um die Ausleuchtung gekümmert hat.



Und genau so wird das Bild für jeden aussehen, der die Imagine Cam benutzt.

Praktisch wie bei einem halbdunklen Dokumentarfilm, bei dem man vergessen hat, die Scheinwerfer einzuschalten.

Und dann kann man alles selbst komponieren und ausleuchten - Licht und Schatten, Farben, punktuelle und flächige Lichtquellen, Lichtsegel, Rauch reinblasen, das Wetterlicht mitnehmen, usw.

Technisch müsste man anstatt des Negativs von Filmkameras eine Art lichtempfindliche Aufnahmequelle erfinden, die mit einer SSD verbunden ist.

Wir leben im 21. Jahrhundert, ich glaube nicht dass das einen Kamerahersteller überfordern dürfte.

Wenn - falls - ich irgendwann mit meiner Kunst Geld verdiene, werde ich es in jedem Fall bei einer Firma in Auftrag geben.

Es ist völlig klar, das es das ist, was wir im Kino sehen wollen:







Das sind Bilder von Malern, mit denen man bei Fine Arts America chatten kann.

Die Filmemacher müssen im Grunde am Anfang sowas nur Tarantinoesque kopieren, bis sie irgendwann zu ihrem eigenen Stil finden.

Und genau wie bei unseren Lieblingsfilmen aus den 70ern, 80ern und 90ern kann es bis zu einem halben Tag dauern, bis das Licht für eine Szene arrangiert ist, so dass man aufnehmen kann.

Ich gehe mittlerweile nur noch ins Kino, um mir Popcorn zu holen

Zeit für eine Renaissance

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7River

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15

Sonntag, 5. November 2023, 17:16

have fun































Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

In euren Filmen ergeben 1000 Worte ein Bild

Ich lass es mir in der Zwischenzeit gutgehen

Master Kenobi

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16

Donnerstag, 30. November 2023, 16:03

Filme machen ist einfach

Man nimmt ein Bild



Und noch eins



Zusammen ergibt das ein unsichtbares 3. Bild im Unterbewusstsein. Dann hat man was Lynch eine "Idee" hat. Jeder am Set versteht sie intuitiv werden

Wenn die 2 Bilder 2 Szenen im Film sind, hat man noch Schauspieler im Bild, die sich bewegen. Man kann schwenken und zoomen. Jede Menge anderer Bewegungen reinbringen. Was nichts daran ändert, das unser Unterbewusstsein über unbewegte Bilder funktioniert

Die "Idee" ist das wichtigste. Man muss schon etwas Kraft investieren, um ihr nachzugehen und sie zu verstehen. Dann hat man mehr und mehr Bilder und irgendwann fügt sich alles zu einem grossen Ganzen zusammen

Ich denke Maler sind am stärksten in den Strom eingebunden, in dem die Ideen unabhängig von uns existieren. Hier zwei Beispiele







Hitchcock hat von Edward Hopper kopiert

De Palma von Hitchcock

Und die Generation X kann De Palma zitieren

Jeder Maler und Zeichner kopiert erst die alten Meister, bevor er zu seinem eigenen Stil findet

Im übrigen erweist man seine Referenz, übersetzt es in die Moderne und lernt


Alles was man braucht ist ein Smartphone und ein Stativ. Wenn man die Bildabfolgen in Worten festhält ist das schon das Drehbuch. Alles andere ist Realisation

Zur Realisation:

Was man über das Drehbuch kreiert hat ist Perzeption. Die Idee ist klar. Wenn man dann am Drehort ist, sieht alles anders aus. Dann muss man die Idee an die Gegebenheiten anpassen. Ein Maler könnte in diesem Moment komplett über das Bild bestimmen. Das sollte selbst wenn man nur eine Filmkamera in der Hand hat der Ausgangspunkt sein

Ich habe noch niemanden gesehen, der im Kino Pixel zählt. Mit DSLRs kann man mit dem Licht hundert mal mehr machen als mit Videokameras, bei denen der Computer alles wie ein Scheinwerfer ausleuchtet

Man muss nur ein paar Fotoausstellungen besuchen, um zu sehen was alles möglich ist


Leone meinte dass seine Filme im Prinzip Stummfilme sind und die Dialoge Gewicht hinzufügen

Viele Dialoge in einem Drehbuch kann man genausogut streichen und durch Bildabfolgen ersetzen

Träume und Filme sind artverwandt


Der König gibt den Zehnten, den die Bauern entlohnen, an Filmemacher aus

Diese Filmemacher machen sich auf zum Schloss und unterschreiben mit ihrem Blut

Mit dem Ergebnis dass ihr Film nicht mehr lebt

In Amerika wurde das Land von Pionieren erschlossen

Es gab unendliche Weiten und unbegrenzte Möglichkeiten

Filmemachen ist dort etwas dass in Bewegung ist

Das sind die beiden Systeme

Nichts ist besser als irgendetwas anderes

"Wir kümmern uns nie um die Zukunft, weil alles in der Gegenwart ist." (Jan Kounen)


In Deutschland sieht das dann so aus, dass man sein visuelles Drehbuch zu lyrischer Prosa umschreiben muss, um der Institution aus dem 14. Jahrhundert, die im 21. Jahrhundert Filmförderung heisst, gerecht zu werden

Sowas braucht niemand

Eine DSLR und ein Stativ. Schauspieler vom Theater. Und einen Laptop, um Bild auf Bild zu setzen


Jeder Filmemacher ist automatisch bildender Künstler. Ob man nun soviel daraus macht, wie ein Koch der seine Videos auf Youtube stellt, bleibt jedem selbst überlassen

Da dem so ist hält die Bildende Kunst für jeden bereits alle Antworten parat

Ich möchte einen Film machen, in dem das 14. Jahrhundert das 21. Jahrhundert reflektiert






































































Jetzt ein Drehbuch zu schreiben ist einfach


Zu dem Wesen der Bilder



Hier hat jemand seine Wahrnehmung weitergeben



Und hier muss etwas verkauft werden



Das hier ist Popkultur. Führt zu Konsum. Und Nihilismus

Gladiator hat das Pollice Verso-Gemälde als Ausgangspunkt für den Film genommen



Auch dieses Gemälde hier kann der Auslöser für einen Film sein


Filmemacher wie David Lynch und Brian De Palma sind unantastbar geworden, weil ihre Filme nichts kosten. Menschen und Räume, Licht und Schatten, Farben und Formen

Ein Mann liest am Flughafen eine Zeitung. Cut auf ein eine Uhr am Handgelenk

Das Besondere ist im Alltag zu finden


Ein Bild

und noch eins

hier 12


























In deutschen Foren liest man nur aber schreibt nicht. Ich erwarte keine Posts. Dafür aber gute Film im Kino

Irgendwann...

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7River

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Freitag, 1. Dezember 2023, 17:31

Wirklich schön erklärt anhand von Beispielen. Auch im Kommentar zuvor.

Diese guten Filme gibt es heute auch noch. Na ja, aber die Diskussion hatten wir ja.

Es steht Dir zu, es Dir gut gehen zu lassen. Nur warte nicht zu lange auf die Filme.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

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18

Montag, 5. Februar 2024, 00:20

visual stories . Ideen für Filme





















































"magical passes"


























































































"the mastery of light"


















































"the dream institution"














"leonardo is a genius"


















"my generation"


Einfach selbst bedienen

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7River

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19

Montag, 12. Februar 2024, 01:28

"the director's chair"

"The director comes first. Writers should have no illusions about that. But the writer comes second. Directors too, should have no illusions about that." (Sergio Leone)

"My life is about waiting for money. My life isn't about filmmaking -- that's not what I do." (Terry Gilliam)

"I don't think that people accept the fact that life doesn't make sense. I think it makes people terribly uncomfortable." (David Lynch)

"The Indians once told me that stones are the most revered and ancient of recording devices." (Oliver Stone)

"Each year at springtime scores of people on snowmobiles crash through the melting ice on the lakes of Minnesota and drown. Pressure is mounting on the new governor to pass a protective law. He, the former wrestler and bodyguard, has the only sage answer to this." (Werner Herzog)

"Wall Street got interested in film and communications, and these are the people who brought you the Big Mac." (Francis Coppola)

"I feel like a half-finished, poorly expressed sentence in a cheap novel." (Werner Herzog)

"Look into the eyes of a chicken and you will see real stupidity. It is a kind of bottomless stupidity, a fiendish stupidity." (Werner Herzog)

"Lots of people have criticized my movies, but nobody has ever identified the real problem: I'm a sloppy filmmaker." (Francis Coppola)

"We had mutual respect for each other, even as we both planned each other's murder." (Werner Herzog)

"Never let yourself be seen in public unless they pay for it." (Ridley Scott)

"If you set your goals ridiculously high and it's a failure, you will fail above everyone else's success." (James Cameron)

"I'm not a real film buff. Unfortunately, I don't have time. I just don't go. And I become very nervous when I go to a film because I worry so much about the director and it is hard for me to digest my popcorn." (David Lynch)

"I'm from the generation that climbed trees, fell out of trees, broke my arm, fell in the sea, nearly drowned. Today, kids don't do that, they're button-pushing. I just hope they have as much fun as I did." (Ridley Scott)

"Technology has a great advantage in that we are capable of creating dinosaurs and show them on the screen even though they are extinct 65 million years. All of a sudden, we have a fantastic tool that is as good as dreams are." (Werner Herzog)

"Scarface is all about excess - it just gets more excessive, more stylized and more insane as it goes on, as anybody that's taken a lot of drugs can attest to." (Brian De Palma)

"If an actor knows how to milk a cow, I always know it will not be difficult to be in business with him." (Werner Herzog)

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20

Sonntag, 3. März 2024, 04:41



1972

Francis Coppola schafft mit "The Godfather" das Unmögliche: er bildet nur Menschen in Anzügen ab, die herumsitzen und reden. Hier und da fällt ein Pistolenschuss, Und spielt mit dem Film weltweit eine Viertelmilliarde ein. Laut Coppola ist jeder Normalbürger ein Gangster, da er sich auf Kosten anderer Vorteile zu verschaffen versucht. Marlon Brando, der sich Taschentücher in die Wangen stopft, damit die Mundwinkel weiter herunterhängen, gewinnt den Oscar als bester Schauspieler. Er schickt eine Indianerin an seiner Stelle zur Preisverleihung, die eine Menschenrechtsrede hält. Coppola nutzt seinen neu gewonnen Einfluss um das American Zoetrope Produktionsstudio zu erweitern, in dem Filmemacher wie George Lucas, John Millius und viele No Names ein und ausgehen. Dass kostenlos zur Verfügung gestellte Filmkameras abhanden kommen und man vor Rauchschwaden nichts mehr sehen kann, stört Coppola nicht, der Chaos für sein angestammtes Grundrecht hält, es als Naturgesetz anerkennt. Laut ihm bilden nur der Staat und die Mafia sich ein, gemeinnützige Organisationen zu sein. Einfacher kann man "Der Pate" nicht zusammenfassen.



1977

George Lucas zwingt sich eines halbes Jahr lang von 9 bis 17 Uhr am Schreibtisch zu sitzen und "Star Wars" zu schreiben. Wenn ihm nichts einfällt, sitzt er den ganzen Tag nur herum. Als er bei den Studiobossen von 20th Century Fox mit blauen Puppen und Lichtschwertern ankommt, wird er komplett ausgelacht. Einundhalb Jahre lang starren er und seine Tricktechniker auf nichts, da die Geräte um fliegende Raumschiffe zu animieren, erst noch gebaut werden müssen. George Lucas, der selber Kunst studiert hat, holt sich eine Unmenge bildender Künstler an Bord, einen für die Raumschiffe, einen für die Kostüme, einen für die Planeten, usw. Während er ihnen die Stilrichtung vorgibt und nachbessert. Da ihm der Kinosound zu schlappp ist, erfindet er Dolby Surround gleich mit dazu und lässt die Kinos damit ausstatten. Lucas hat zugegeben "Star Wars" auf Castanedas ersten vier Büchern basiert zu haben. Aus "der Kraft" im Buch wurde "die Macht". Aus dem Schüler Castaneda Luke Skywalker und dem Lehrer Don Juan Obi Wan Kenobi. Laut Castaneda kann man die Dinge anschauen, um sich zu vergewissern, dass sie da sind oder man kann 'sehen'. Dann ist nichts mehr das gleiche.



1979

Francis Coppola dreht "Apocalypse Now", das George Lucas eigentlich verfilmen wollte, und verschwindet für 238 Drehtage im phillipinischen Dschungel. Er ahmt Eingeborenentänze nach und schreibt auf seiner Schreibmaschine ständig das Drehbuch um. Dennis Hopper, der in den 70ern eigenen Angaben zufolge nackt hinter Ufos im Dschungel hergejagt ist, steht wie aus dem Nichts zur Verfügung. Coppola bemerkt amüsiert, dass Hopper ganz sicher nicht seine Zeilen vergessen hat, da er sie soundso niemals gelesen hat. Die halbe Crew ist auf LSD, das Set wird von tropischen Stürmen zerstört und die Helikopterpiloten des phillipinischen Militärs zu echten Kämpfen weggerufen. Nachdem Brando eingetroffen ist, hat Coppola von seiner Schreibmaschine genug und lässt alle Dialoge im Finale improvisieren. Francis Coppola gewinnt mit seiner 5 1/2 stündigen work in progress-Version in Cannes die Goldene Palme als bester Film. Dabei verzichtet er auf einen Abspann und verteilt stattdessen in der Menge Handzettel, auf denen die Credits stehen. Während der Film ein Vielfaches seiner Produktionskosten wieder einspielt, gesteht Coppola, dass er sich unter Umständen nie mehr von dem Film erholen wird und widmet sich verstärkt seiner Karriere als Winzer im kalifornischen Napa Valley.



1983

Oliver Stone, der nachdem er als Soldat aus Vietnam zurückkomt und an der mexikanischen Grenze mit Drogen erwischt wird und auf Kaution freigelassen wird, tippt in seiner Wohnung, in die es mangels Dach oben reinregnet auf seiner Schreibmaschine "Scarface". Während der Monate des Schreibens hängt er mit Floridas Drogenbossen ab und versucht an echte Geschichten zu kommen. Brian De Palma macht den Film und beantwortet während des Drehs Interviewfragen zu 80% nur mit "Ja" oder "Nein" und gibt schliesslich damit an, dass er nach "Scarface" einen echten Porno drehen wird. Al Pacino lässt sich vom Maskenbildner eine Narbe verpassen und marschiert im Hawaiihemd zu De Palma, der nur zufrieden nickt. Alle staunen über Ferdinando Scarfiottis mehrdimensionale Bauten, seien es nun die Spiegelwände in der Disco oder mit verschwenderischer Pracht designten Paläste der Drogenbosse. Pacino verbrüht seine Hand an dem Lauf seines Colt AR-15 Gewehrs, als er zu improvisieren versucht. Es ist nunmal ein Ammenmärchen, dass man eine Waffe, nachdem man sie abgefeuert hat, in den Gürtel oder die Hinterseite der Hose stecken kann.



1984

James Cameron dreht nachdem er im Fiebertraum ein Metallskelett in Flammen sieht und es in einem Ölgemälde festhält, zusammen mit Arnold Schwarzenegger "The Terminator". Arnold will unbedingt "I will be back", während Cameron auf "I'll be back" beharrt. Cameron beendet die halbtägige Diskussion mit der Bemerkung, dass er nicht schauspielern kann aber dafür Arnie nicht Regie führen kann, und er deshalb Recht hat. Unterdessen fährt Cameron in der Crew so ziemlich jeden an, dass er ständig um Licht und Ton betrogen wird, schliesslich hat er jeden ihrer Jobs bei Roger Cormans B-Movies zehnmal so gut erledigt. Ein Crewmitglied bemerkt in einem Interview, dass Cameron irgendwie Augen im Rücken hat. Der frisch in Amerika eingetroffene Paul Verhoeven schaut sich "The Terminator" im Kino an und zieht aus dem Mensch-Maschine-Thema jede Menge Inspiration für "Robocop". Tarantino bemerkt in einem Interview, dass er es merkt, wenn Regisseure Gott spielen. Nur bei Cameron ist er sich nicht sicher, ob er am Ende nicht einfach Gott selbst ist.



1986

1986 wird Cameron mit "Aliens" endgültig grössenwahnsinnig. Er erfindet Alien Queens, Laderoboter, Raumschiffe und den ganzen Planeten LV 426 gleich mit dazu. Und das für 18 Mio Dollar. Für den M 577 APC-Transporter wird ein Flugzeugschlepper umgebaut, in der Alien Queen stecken 3 Mimen in Gummianzügen, der Rest wird mit mechanischen Effekten, Rückprojektionen und Modellen gelöst. Cameron hat Mühe Sigourney Weaver zu überzeugen, mit Plasmakanonen auf Aliens loszugehen. Aber um ein Kind zu retten würde sie es doch tun, überredet er sie schliesslich. James Horner hat ganze zwei Wochen Zeit, um den Score zu komponieren, was ihn fast den Verstand kostet. Die Bluray hat Referenzqualität - es fühlt sich fast so an, als würde man das sehen, was die Crew im Studio auf den Kontrollmonitoren gesehen hat. Und alles sieht 100x besser aus als in einem aktuellen 150 Mio Blockbuster mit digitalen Effekten. Schliesslich nimmt Cameron Mitte der 80er die heutige Videospiellandschaft vorweg: Monster, Maps, Plasmakanonen, Munitionsanzeigen, usw.



1992

Peter Jackson dreht in Neuseeland "Braindead" mit 20 Litern Kunstblut pro Minute. Der Film wird von der neuseeländischen Filmförderung, von der 2 Mitglieder in der Cannes-Jury sind, mit 1,8 Mio Dollar finanziert. Nachdem sich Jackson bei "Meet The Feebles" 4 Jahre lang mit Puppen rumschlagen musste, ist er erleichtert diesmal mit echten Schauspielern zu drehen. Nachdem Jackson 3 Jahre Zeit gehabt hat, alles zu storyboarden und die Effekte zu planen geht der 12-wöchige Dreh wie von selbst. Nur die Zensurbehörden weltweit drehen nach dem Release durch. Während der Film in der Österreich und Schweiz frei erhältlich ist, wird er in Deutschland verboten. Die FSK verweist auf den Nachahmungseffekt. Dass man nach dem Schauen des Films als erstes auf die Idee kommt, ins Gartenhäuschen zu gehen und sich einen Rasenmäher um den Bauch zu binden. Um damit nach Zombies zu suchen. Auf den DVD-Messen gehen unterdessen die Bluray-Bootlegs wie warme Semmeln weg. Bei der von Jackson angekündigten neuen 4k-Restauration stellt sich die Frage, ob die FSK-Neubewertung ähnlich wie bei "Evil Dead" ausfallen wird, der 25 Jahre verboten wurde, nur um dann plötzlich ab 16 freigegeben zu werden.



1993

Tony Scott kämpft um Tarantinos "True Romance"-Drehbuch als ob sein Leben davon abhängt. Und holt sich Christian Slater, Patricia Arquette, Dennis Hopper, Christopher Walken, Gary Oldman, Chris Penn, Tom Sizemore, Brad Pitt und Val Kilmer als Schauspieler. Scott macht Tarantinos Drehbuch linear und verpaast ihm ein Happy End, Tarantino ist trotzdem mit dem Film zufrieden. Die Dreharbeiten müssen ständig wegen Lachanfällen unterbrochen werden, weil Bronson Pinchot der mit einer Wanze an seinen Eiern rummacht, ständig aus dem Nichts neue Grimassen erfindet. Tom Sizemore kann sich nur noch daran erinnern, dass er während des 2-wöchigen Drehs des Shootouts im Hotel ständig die herumfliegenden Federn im Mund hatte. Für Gary Oldman ist der Zuhälter Drexl einer seiner zwei besten Rollen, die er je gespielt hat. Der in den USA aber nicht in Deutschland geschnittene Film spielt gerade noch so seine Produktionskosten wieder ein.



1993

John Woo, der frisch in Hollywood angekommen ist, dreht "Hard Target". Sofort springt Sam Raimi als ausführender Produzent ein, Graeme Revell ("Sin City", Strange Days") komponiert den Score und "True Lies"-Kameramann Russell Carpenter darf sich mit 6 gleichzeitig auf Schienen montierten Kameras rumschlagen, die auch noch alle unterschiedliche Shutterspeeds haben. Die Stuntleute und Pyrotechniker beklagen sich, dass 10x soviel Munition abgefeuert wird wie in einem normalen Film. Dass erste, was Woo einfällt, ist den für das C-Drehbuch zuständigen Chuck Pfarrer als Bauernopfer am Anfang des Films jagen zu lassen, nur damit er im Rest des Films als Toter vorkommt. Lance Henriksen, der meinte, dass er für John Woo durchs Feuer gehen würde, muss es am Ende mit seinem brennenden Mantel im Genick dann auch wirklich tun. Nachdem der Film der MPAA 7x vorgelegt werden muss, um eine Freigabe zu erhalten, steigt Graeme Revell irgendwo zwischen der 4. und 5. Fassung aus, so dass alle geschnittenen Fassungen leicht an dem abgehackten Score zu erkennen sind. Woo hinterlässt mit seinen Veröffentlichungen von "Hard Boiled", "Bullet In The Head" und "The Killer", die in so unterschiedlichen Schnittfassungen, Ratios, Bildqualitäten und Untertiteln herausgekommen sind, ein Chaos, das ich bis heute nicht rückentschlüsseln konnte.



1994

Oliver Stone dreht "Natural Born Killers" nach einem Drehbuch von Quentin Tarantino. Die Filmcrew, die auf Pilzen ist, meidet analog zum Film Polizeiautos wie die Pest. Stone dreht in einem echten Gefängnis mit echten Insassen, die dabei jede Menge Spass haben. Kameramann Robert Richardson dreht abwechselnd auf 16mm, 35mm, b/w betacam und setzt Rückprojektion und Doppelbelichtungen ein, um dem Zuschauer den Eindruck zu vermitteln, dass er zwischen TV-Kanälen zappt und um zwischen mehreren subjektiven Ansichten zu wechseln. Cutter Hank Corwin treibt das Ganze dann nochmal mit 21.500 Schnitten auf die Spitze, die er mit Schere, Edding und Kleber aus den unterschiedlichen Filmrollen montiert. Tarantino und Stone bekriegen sich öffentlich, weil Stone dem Film seinen Stempel aufgedrückt hat. Stone wird angeklagt, weil mordende Kids das Filmposter an ihrer Wand hängen hatten und wird wenig später freigesprochen. Ich hole mir für 220 DM die Director's Cut Laserdisc, die zu unvergesslichen Screenings mit Freunden führt, bei denen ich jedesmal 2x aufstehen muss, um die CAV-Discs im LD-Player zu wechseln.



1997

Jan Kounen dreht "Dobermann" nach dem gleichnamigen Comicstrip von Joel Houssin, der das Drehbuch für ihn schreibt. Eine visuelle Tour de Force begründet von einem Kunststudenten und einem Zeichner. Der Film erinnert vom Stil her an den Sprayer Banksy, der seine Kunst als "Guerrilla Warfare" bezeichnet, "die es einem Individuum erlaubt Ruhm, Macht und Hoheitsgebiet von einem besser ausgerüsteten Feind abzujagen". Kounen bemerkte in einem Interview, dass er seine eigene Ethik habe, diese aber nicht zwangsläüfig mit der der feinen Gesellschaft mit ihren schönen Gedanken übereinstimme. Er und die Crew sind völlig überrascht, als der Film ins Cannes Film Festival aufgenommen wird, dessen Jurypräsident Kounen sogar einige Jahre später wird. Ich schleppe so ziemlich jeden Freund zum Film ins Kino, die nachher völlig versteuert aus dem Kino torkeln.





2024

Man möchte den Filmemachern zurufen, ja Film ist irrational und sobald man sich darauf einlässt, wird man einfach alles reinwerfen müssen was man hat und am Schluss wird man nunmal einfach grösser sein als alles um einen herum. Eine Versklavung wie mit den Panavision-Kameras, die man nur mieten konnte und die mit einer Mio Dollar bei den Studios versichert waren, gibt es nicht mehr. Wenn man sich anschaut, was bildende Künstler mit DSLRs machen, muss es sicher nicht die neueste 50.000 Euro 16K-Kamera sein. Wer kein Auteur ist, muss nicht wirklich auf Drehbücher zurückgreifen, sondern kann sich einfach in der Kunst umgucken, welche Bilder ihm was sagen. Wer aufwendiges im Kopf hat, kann wie John Woo product placement betreiben, bei dessen The Killer im Abspann Adidas und Nike Werbelogos zu sehen sind. Es werden soundso Kleidung, Autos, Laptops, usw. zu sehen sein, wieso dann nicht gleich von den Firmen Geld abgreifen. Digitale Effekte töten das Bild, die Schauspieler und kosten 10x mehr. Bram Stokers Dracula wurde ausschliesslich mit Tricks aus der Stummfilmzeit realisiert und wirkt in der Cinema Supreme Series wie ein lebendes und atmendes Gemälde. Tarantino hat gesagt, dass ehe man 600.000 Dollar für eine Filmschule ausgibt, man einfach für 6.000 Dollar losgehen und einen Film drehen sollte, denn das ist die beste Filmschule in der Welt. Natürlich sieht es am Anfang alles wie Bullshit aus, aber man lernt und lernt und lernt. Und irgendwann ehe man es sich versieht wird aus "My Best Friend's Birthday" ein "Reservoir Dogs".

Für mich als bildenden Künstler ist es sehr einfach mich in Bildern von anderen zurechtzufinden. Wenn ich z.B. auf der Fine Arts America Webseite auf ein Bild stosse, das mir gefällt überlege ich was es ist. Z.B. sehe in dem Bild Träume, Energie und Licht. Also gebe ich dreams, energy und light als zukünftige Parameter ein. Oder ich merke, dass des öfteren Salzstreuer und Frösche von Künstlern in einen spezifischen Kontext gesetzt werden, also suche ich danach. Oder es ist der Titel eines Bildes, das verlorene Königreich ("The Fallen Kingdom"), dann wird das ein weiterer Tab. Schliesslich kann es sein, dass ein Bild mich mit seinen Farben und Formen dermassen abholt, dass ich auf den Künstler gehe, weil ich auf ihn neugierig werde. In der Webpage einfach mal "tilt shift" bei Photos und "illumination" bei Gemälden eingeben. Visuelle Bezugssysteme funktionieren anders. Am Ende nachdem man sein Bild gefunden hat, dass einem einfach alles sagt, heisst es ausgerechnet "King Kong - A Retrospective". Man kann bei Wörtern zu Bildern nur bedingt logisch vorgehen. Manchmal wenn ich nach einem träumenden Kind suche, muss ich erstmal an 500 Babywerbungen vorbeikommen. Jemand der für so etwas nicht gemacht wurde, hängt spätestens nach einer Viertestunde in den Seilen. Wenn er dann trotzdem weitermacht, wird er ziemlich schnell Aneurismen bekommen, schlichtweg verwelken.

Für jeden Künstler gilt: es ist nur der Boden, auf den er mit den Füssen steht. Z.B. dass 80 Prozent seiner Leute von 9 bis 17 Uhr nicht erreichbar sind. Dass er nur Youtubelinks und Smilies bekommt, aber nichts Persönliches mehr. Dass die Politiker nichts machen ausser zur Arbeit zu gehen anstatt die Welt neu zu erfinden. Einfach den Spiegel umdrehen. Jeder der hier erwähnten Filme wiegt ihr düsteres Thema 10x mit dem auf was der der Mensch nunmal ist, nämlich Fantasie. Das ist der zentrale Ausgangspunkt. Wenn man selbst keinen Spass daran hat die Welt neu zu erfinden, wird der Zuschauer auch keinen haben.

Irgendwann sollte dann auch eine figurative Ebene erreicht werden. Ein schleimiger Reporter, der einem ein Mikro unter die Nase hält, wäre in einem meiner Drehbücher ein Gangster, der einen mit einer Pistole bedroht. Bei Paul Verhoeven ein riesiges Insekt, das einen mit seinen Fühlern abtastet. Etwas steht stellvertretend für etwas anderes. All das ist bereits im visuellen Gedächtnis jedes Einzelnen abgespeichert. David Lynch wurde gefragt, warum er nachdem er viele Kinder gekriegt hat, immer noch so düstere Filme mache. Er meinte, in seiner Fantasie habe sich nichts geändert.

Und während der Akku der Kamera sich weigert aufgeladen zu werden, ehe es nicht sein Update bekommt und man sich zwischendurch fragt, wer nun wen klont und Youtube von Marsmenschen aufgekauft wird und QR-Codes als Bundespräsident kandidieren und die Sonne sich weigert aufzugehen, ganz einfach weil die Sonnenbrille nicht USB-kompatibel ist und man längst Tourist in seinem eigenen Land geworden ist, fragt man sich natürlich, ob das alles überhaupt noch real ist.

Und hier die gute Nachricht: es war nie real. Von Anfang an nicht. Kann es auch nicht sein

Denn wie sollten wir sonst leben und atmen?

Alles ist längst SF

Und wir haben es selbst in der Hand

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Master Kenobi« (3. März 2024, 04:47)


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