"Prometheus" ist mal wieder einen Kinobesuch wert. Von Anfang an stellte sich bei mir das wohltuende Gefühl ein, wieder gutes altes Kinofeeling genießen zu dürfen. Vom Look, über die Designs und Musik gibt's das, was Film in meinen Augen ausmacht. Scott beweist, dass er es noch kann und eine düstere ScienceFiction-Stimmung einfangen kann.
Dennoch hinterlässt der Streifen ein gemischtes Gefühl. Er ist einfach nicht rund. Dabei ist es nicht DIE eine Sache, sondern viele Kleinigkeiten, die den Eindruck irgendwie trüben.
Alles vorran hab ich seit verlassen des Kinos die Frage im Kopf "Was sollte das ganze überhaupt?".
Ich reime mir die übergreifende Story mal so zusammen:
Vor langer langer Zeit (wann genau wird nicht genannt) haben außerirdische Michelin-Männchen das Leben auf die Erde gebracht (indem einen von ihnen einen schwarzen Schläz säuft und dann in seine DNA zerbröselt. Hm, ja, etwas meh, aber kann man so machen).
Etwa zur Geburt Christi entschließen sich die Kerle nun doch wieder alles kaputt zu machen. Dafür packen sie ein Schiff voll mit tausenden undichten Bechern, in denen schwarze Scheiße als Vorläufer des Alien-Virus drin ist. Das Virus kommt frei und alle verrecken.
Genau diese schwarze Scheiße verstehe ich nicht ganz. Zum einen lässt sie Mehlwürmer mutieren (so reim ichs mir zusammen), einen Menschen lässt es wahlweise einfach sterben oder als verformten Zombie rumlaufen oder einer Frau lässt es einen Tintenfisch gebären! Was also jetzt und wieder: Was soll das überhaupt?
Allgemein fehlte mir da der Rote Faden. Nach zwei Drittel des Films war mir immer noch nicht ganz klar in welche Richtung das ganze laufen sollte. Ehrlich gesagt weiß ichs auch jetzt noch nicht. Es schwankt alles zu sehr zwischen Alien-Prequel und eigenständiger Präastronautik-Story. Doch weder das eine noch das andere ist irgendwie ganz zu Ende gedacht. Der Space-Jokey sitzt am Ende zum Beispiel nicht auf seinem bekannten Platz, wo nebenbei noch einige Leichen rumliegen. Ganz zu schweigen von dem nahezu intakten Rettungscontainer, der etwa 20 Meter neben dem großen Schiff hängt.
Irgendwas fehlt noch, bis "Alien" spielt. Möglich, dass man da in einer Fortsetzung weiter erzählen will.
Ansonsten bin ich aber ziemlich begeistert, wie grandios das Design des Raumschiff-Inneren heute noch funktioniert. Da hat man sich sehr um Kontinuität mit "Alien" bemüht und es beweist, wie weit voraus der Film damals war.
Die Schauspieler passen alle gut rein. Auch wenn ich nicht verstehe, warum man Guy Pearce für die Rolle des halbtoten klapprigen Weyland casten musste, anstatt einfach einen echten alten Mann zu nehmen. So gut sein Makeup auch ist, man nimmts ihm leider nie ab, dass er kurz vor dem natürlichen Tod steht.
Um so mehr mach Fassbender aus seiner Rolle, dem man wirklich gerne als Roboter zusieht.
Also auch wenn "Prometheus" nicht auf voller Linie überzeugt, macht er dennoch Spaß und bietet gute klassiche Kinounterhaltung.