Tja, womit verdient ein Produzent beim Film sein Geld?
Diese Frage stelle ich - wir - uns ziemlich häufig. Zunächst
einmal ist der Produzent derjenige der nämlich Geld bezahlen muss! Denn er finanziert
in der Regel - und die Regel ist dass es
keinen Filmförderungsfond dafür gibt -
den Film aus eigener Tasche durch Verkauf seines alten Kofferradios oder durch
Verschuldung seiner Villa, je nach Film.
Der Produzent hat also erst einmal einen ziemliches
Interesse daran, dass der Film nicht zu teuer wird, bzw dass die Filmkosten -
die Produktionskosten also - , den Film und dessen Ertrag, den er erspielen soll,
wieder einbringt.
Im günstigsten Falle bleibt ein Gewinn über und damit sind
wir schon ungefähr da, wo der Produzent sein Geld verdienen kann, wenn er alles
richtig macht.
In der Regel hat der Produzent je nach Betriebsgröße,
mehrere Mitarbeiter, die für die Vermarktung des Filmes zuständig sind. Wir
sind eine Filmproduktionsfirma und wir haben z.B. Leute die sich täglich eng mit Medien und
Medienvertretern beschäftigen, die eine Promotion auf die Schiene heben können
und die auch Kontakte haben zu Abnehmern des Films. Das kann ein Fernsehsender
sein oder auch ein Kinofilmverleih. Je nachdem wie der Film angelegt ist hat
nicht jeder gleiches Interesse daran. Durch geschickte Vermarktung des Filmes -
und meist auch abhängig von den gespielten Geldern z.b. im Kino - verdient dann
der Produzent sein Geld.
Sollte der Film ein Flop werden ist es für die meisten - kleineren
- Filmproduktionsfirmen in der Regel recht schnell gelaufen. Denn sollte so ein
Film, und das ist des öfteren die Regel, auf Pump finanziert sein und keine großartigen
Sicherheiten hinter dem Producer stehen,
dann ist ganz schnell dessen Geld ausgegeben.
Übrigens ist es nicht so sehr einfach, jedenfalls nicht hier
in den Niederlanden, eine
Filmproduktionsfirma in GmbH-Form zu gründen. Dazu muss man schon mehr als die
in Deutschland üblichen - ich glaube 50000 €? - nachweisen können. Wir
betreiben eine NCV das ist eine nicht konsumorientierte Vereinigung.
Wichtigster Freund des Produzenten ist der Steuerberater,
unserer z. B. hat die NVC dann in einer Holding geparkt, die dann sehr wohl
eine Gmbh-Form hat und so ist dann die kleine NCV glücklicherweise doch noch
abgesichert.
Andernfalls heißt das im Umkehrschluss aber auch, dass die
Filmproduktionsfirma, in Worten: der Produzent dem die Firma gehört, pft mit seinem Privatvermögen haftet. Eine
Filmproduktion die grössere Einlagen erfordert, sollte also gerade bei
kleineren Betrieben, gut überlegt sein. Wenn dies allerdings so ist, kann ein
Filmproduzent auch ein recht anständiges Leben führen. Die zwischen 2600 und 3500
€ brutto im Monat halte ich allerdings auch ein wenig für daneben gegriffen. Meine
Arbeitszeit beträgt, gerade bei Deadlines, zum Teil 20 Stunden am Tag, das würde
ich glaube ich für diesen Betrag nicht lange durchhalten, wenn ich mich während
dieser Zeit nur von Pommes und Pizza ernähren könnte weil die Kohle nicht
reicht.
So, ich hoffe ich habe ein bisschen aus der ersten Reihe
dazu beitragen können, Licht in das geheimnisvolle Dunkel um den Produzenten
werfen zu können. Eine Frage, die mit Sicherheit nicht unangenehm sein muss und
die mit Sicherheit sich auch schon andere Leute gestellt haben. Denn sehr oft
wird der Produzent mit dem Regisseur verwechselt.
Was der macht? Sollte das auch interessant sein schreib eben.
Ansonsten kann ich dir vielleicht einen Film aus der eigenen Trickkiste
empfehlen, den wir einmal rein zur Veranschaulichung erstellt haben. Er heißt ganz einfach "der Banküberfall",
denn genau der soll als wohlgemerky kleiner Inhaltsteil (ca. 5-8 Minuten)
gedrejt werden, er ist also im gesamten Film nur ein Fragment. Es ist ein
3D-Film und er zeigt in einer kurzen, 14 minütigen Fassung alles was am Filmset auf einmal
passieren muss wenn ein Film gedreht wird. Und allein an diesem kleinen
Ausschnitt lfilm, der hier beleuchtet wird, und der am Ende zusammengefassten
Reihe der benötigten Requisiten, Darstellern und so weiter wird recht deutlich,
das für einen Filmdreh schonmal ein grösser Betrag bereitstehen will.
Hier ist der Link:
Viele Grüße aus Amsterdam,
Ephigenia Vlidd, Artdirectrice @ n.a.m.e.s.-media NCV, Amsterdam.
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