"Eine ganz heiße Nummer", Boy 7", "Who Am I", "Im Labyrinth des Schweigens", "Der Staat gegen Fritz Bauer", "Reality XL" und "Als wir träumten" kenne ich nicht. Ich weiß nicht, ob die facebook-Gruppe die kennt, aber sie wurden dort nicht genannt. Werde sie mir nun auf jeden Fall ansehen.
"John Rabe" kenne ich. Der ist gut, wurde aber von den anderen leider auch nicht erwähnt.
"
Victoria" nur ein Stück gesehen, aber den
muss ich unbedingt sehen, weil er in einem Shot gedreht wurde. Sowas kann man sich nicht entgehen lassen.
"Das Leben ist nichts für Feiglinge" hab ich zuhause als DVD, aber noch nicht angesehen.
"
Pandorum" würde ich persönlich auf jeden Fall zu den allerbesten deutschen Filmen rechnen, auch wenn die anderen ihn nicht genannt haben. Trotz Flop finde ich den sehr gut. Man sieht mal wieder, daß Umsatz nicht unbedingt etwas mit Qualität zu tun hat.
Aus meiner Sicht gehören auch die drei Winnetou-Remake-Filme dazu. Ganz große Klasse. Hab am Ende sogar geweint.
Wenn wir schon dabei sind, aus den
50er und 60er Jahren fallen mir mehr gute deutsche Filme ein als ich auflisten kann. Damals sprachen die Darsteller noch so herrlich klar und deutlich, mit einem enormen Engagement und Ernst in der Stimme. Mir gefiel die damalige Art des Schauspiels viel besser als die heutige. Da gab es tolle Streifen wie das Remake 1958 von "Der Tiger von Eschnapur" + "Das indische Grabmal", "Die Nibelungen", "Kampf um Rom" (CoPro), und nicht zu vergessen "Es geschah am hellichten Tag
". Gehören für mich alle zu den besten deutschen Filmen.Dazu noch den vielleicht eindringlichsten und dramatischsten deutschen Film und aus meiner Sicht besten Anti-Kriegsfilm überhaupt: "
Die Brücke".
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Lierov: Filme, wie die genannten Filme, auch wenn man das Ganze auf die Hollywoodfilme ausdehnen würde, machen tatsächlich nicht mehr als einige Prozent aller gedrehten Filme (da kann man streiten ob 10, 20 oder 30 %) aus. Allein Hollywood läßt bis zu 3000 Filme pro Jahr vom Stapel (seit ihr sicher, daß ihr darunter 500 Filme finden würdet, die euch begeistern?). Deutschland hunderte.
Der Umstand, daß es einen Haufen sehr gute Filme gibt, in jedem Jahrzehnt (ja auch Filme die besser sind als ich es machen könnte), schließt ja nicht automatisch aus, daß es viele banale oder klischeehafte Filme gibt.
Meine Meinung ist, daß die Prozentsatz an guten Filmen in den 50er Jahren und auch in den 80er und 90er Jahren höher war, als in den letzten 16 Jahren seit dem Jahr 2000. Das liegt zum einen an den vielen Schemata, die nachgeäfft werden, und vor allem liegt es an den heute oft zu dunklen und/oder wackeligen Bildern und der oft schwachen Musik.
Ich weiß jedenfalls auch, daß es im Profibereich einige Leute (Drehbuchautoren, Regisseure) in jedem Land gibt, die besser Filme machen können, als ich das vermutlich je können werde. Bin ja nicht der One-and-Only.
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Das Geld-Argument: Teils - Teils.
Einerseits ja, weil Geld allein keinen guten Film dreht, wie man auch sagt Geld schiesst keine Tore. Gerade die teuersten Filme von "Batman Teil sowieso" bis "James Bond Teil unendlich" sind oft klischeehaft und oberflächlich, weil jedes kreative Element weggestrichen wird, da es ein Risiko bedeuten würde.
Andererseits ist es schon verdammt knapp, wenn man einen 106 Minuten Film mit zwei Effektszenen, 66 Szenen insgesamt, 16 Drehorten und 30 Darstellern an 8 Drehtagen drehen muss, weil man (damals) die Kosten -besonders Kamera- für deutlich mehr Drehtage nicht aufbringen konnte. Das mit 5000 € zu stemmen verlangt natürlich ein Beschränken hier und da.
Wenn ich den Unterschied sehe innerhalb der Trilogie:
Teil 1 fast alles nach einem Take genommen. (50 Szenen an einem Drehtag gedreht, aber mehrere Tage Proben vorher)
Teil 2 drei bis sechs Takes von allem. (7 bis 9 Szenen an einem Drehtag)
Teil 3 fünf bis zwölf Takes von allem. (3 bis 5 Szenen an einem Drehtag)
Jetzt wird sicher die berechtigte Frage aufkommen: Warum dann soviel Volumen machen, wenn zu wenig Geld da ist? Zwei Antworten. Beim ersten Teil war es einfach die Herausforderung, die reizte, festzustellen, ob das Unmögliche möglich ist. Für den zweiten Teil gilt, daß ich das Filmemachen aus der Sicht eines Zuschauers sehe. Ich möchte nicht, daß mir jemand einen Film vorsetzt, wo einer seine Wohnung putzt, dann quatscht er mit der Rentnerin von nebenan, dann kocht er und dann ist der Film zuende; und es heisst dann: "Ja mehr war mit 5000 € nicht zu machen, wenn man eine gewisse technische Qualität bieten will. Sieh dir mal den hervorragenden Schnitt und das atemberaubende Grading an. Wir haben jede Einstellung 40mal wiederholt und das Optimale aus den Darstellern rausgeholt." Dann antworte ich: "Kann ja sein, aber langweilig ist der Film doch."
Ein Film kann wie ein Eintopf sein: Wirft man ganz viele verschiedene Gemüsearten rein, so ist das sicher keine tolle Kreation, aber man findet auf jeden Fall was drin, was einem schmeckt.
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Noch mal zum angeben. Zlatan Ibrahimovic behauptet manchmal der beste Spieler aller Zeiten zu sein. Obwohl Leute wie Maradonna und Cristiano besser sind. Er hat ein extremes Selbstbewußtsein, okay. Wenn es um die Wahl zum Weltfußballer des Jahres geht, wo immer mindestens 30 Spieler nominiert werden, dann sagt er: "Es hätte gereicht wenn man einen nominiert hätte - mich." Auch bei anderen Äußerungen von ihm kann man zwischen den Zeilen merken, daß es so übertrieben ist, wie es jemand nur als Scherz meinen kann. Das ist eine eigene Art von Humor, sich so übertrieben groß zu machen.
Dämmert was...?