Zitat
mit
Johannes Heizmann als Fahrer
Jonas Fuchs as Fremder
Daniel Käser als Radiosprecher (Stimme)
Visuelle Effekte:
Jonas Fuchs
Johannes Heizmann
Kamera, Schnitt, Abmischung, Buch und Regie:
Daniel Laufer
Nachvertonung:
Daniel Laufer
Daniel Käser
Produktion: MIME factory
Jonas Fuchs
Johannes Heizmann
Daniel Laufer
Es gibt Filme, die kommen mit dem grundlegendsten aus. Die brauchen kein aufgeputschtes Effektespektakel, was es dem Zuschauer immer schwerer macht eine eigene Fantasie zu entwickeln. Solche Filme sind meistens die besseren, weil man sich auf das wesentliche konzentriert hat und in Anbetracht der fesselnden Handlung sich auch der Zuschauer auf das wesentliche konzentriert, und kleine Fehler ausblenden kann.
Genau solch ein Film ist “Sechs Uhr einundzwanzig”. Die Handlung setzt während der morgendlichen Autofahrt eines Mannes (Johannes Heizmann) zu seiner Arbeit ein. Alles scheint normal zu sein bis urplötzlich eine Gestalt auf der Fahrbahn erscheint und der Mann hart bremsen muss…
Die weitere Handlung ist äußerst gekonnt umgesetzt, so dass man nie den Faden verliert aber dennoch immer wieder überrascht wird. Am Ende des Films braucht man erst mal ein Stück bis sich die Handlung erschließt und selbst dann eröffnet einem der Stoff noch neue Gedankengänge.
Da der Film nun nicht gerade von Dialogen lebt erwartet man an der einzigen Stelle, an der es dazu kommt natürlich etwas aufschlussreiches und wichtiges. Doch man wird enttäuscht. Man kann zunächst gar nichts mit dieser Konservation zwischen dem Fahrer und dem merkwürdigen Fremden (Jonas Fuchs) anfangen. Doch auch dieser Dialog ist durchdacht und kann am Ende des Films seinen Sinn entfalten und überzeugen, trotz der Tatsache dass die Passagen des Fahrers etwas hölzern sind.
Die schauspielerische Leistung ist durchschnittlich. Der Fahrer spielt fast durchgängig wirklich solide, außer in der Dialogszene. Der Fremde dagegen kann nicht so ganz überzeugen und gibt dem Film einen Hauch Albernheit, der völlig Fehl am Platz zu sein scheint.
Die Kamera ist im Großen und Ganzen recht gut gelöst, was sie natürlich auch den tollen Kulissen zu verdanken hat. Aber hin und wieder wackelt sie dann doch etwas zu viel und geht dadurch auch mit dem Schnitt nicht immer Hand in Hand. Denn dieser ist von relativ vielen Blenden geprägt und wenn wackelige Bilder in statische Bilder blenden, ergibt das meistens einen etwas unsauberen Eindruck. Ein weiteres, kleines Manko an der Kamera ist die offensichtlich verwendete Automatik. So kommt es hin und wieder zu Bildpumpen und einige Szenen sind etwas zu dunkel.
Die Farbkorrektur wiederrum ist sehr gelungen. Sie unterstreicht wunderbar die morgendliche Stimmung und schafft zusammen mit der absolut passenden Musik (von Nine Inch Nails – “Ghosts”) dadurch eine absolut authentische Atmosphäre.
Auch die relativ behutsam eingesetzten Effekte können fast durchweg überzeugen, abgesehen von einigen Aufnahmen mit künstlicher Schärfentiefe die dem Betrachter dann doch unmittelbar ins Auge springen.
Fazit: “Sechs Uhr einundzwanzig” ist ein absolut gelungener Kurzfilm, dem es wirklich nur an Kleinigkeiten mangelt und der vieles besser macht als einige der technisch hochwertigeren Amateurfilme.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Carli« (23. Februar 2010, 01:03)
Eine gespoilerte Aufklärung wär Hilfreich um auch zu verstehen warum für den Rest der Film einen Sinn gibt.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »dlmusic« (25. Februar 2010, 22:57)
Naja, ich werde mal versuchen, zumindest ein paar Hinweise zu geben - ganz erläutern möchte ich die Geschichte nämlich eigentlich nicht .