Hm, also rein "filmtechnisch" fand ich den Film nicht schlecht, ein paar schöne Einstellungen, und auch das Setting im Weinberg ist ganz hübsch anzusehen. Bei 1:40 "wackelt" sich die Kamera irgendwie nach oben weg, das stört etwas, aber wahrscheinlich war´s Dir zu aufwendig, das nochmal zu drehen.
Das technische Handwerkszeug ist schonmal viel wert. Der "Rest" des Films hat mich dann aber nicht gerade umgehauen, denn da war einfach zu wenig von allem, was eine solche Geschichte interessant machen kann. Der Protagonist erinnert sich, dass ihn seine Freundin verlassen hat. OK, das ist ein ewiges Thema, und natürlich kann man da etwas draus machen. Aber da das wirklich ein alles andere als "neues" Thema ist, muss man sich dazu schon irgendetwas einfallen lassen, eine richtige "Geschichte". Man muss zumindest in groben Zügen die Charaktere zeichnen, damit der Zuschauer dem irgenetwas abgewinnen kann - sei es Zuneigung, Abneigung, Mitleid, oder sonstwas. Hier war nur: Ein Typ, über den man nichts weiß, wird von seiner Freundin, über die man auch nichts weiß, aus Gründen, die man nicht kennt, verlassen. Erst sieht alles gut und harmonisch aus, dann "Tut mir leid" und weg ist sie. Da gibt es einfach nichts, woran man als Zuschauer seine Gedanken festmachen oder irgendwelche Gefühle entwickeln kann.
Die Musik fand ich "mittelmäßig" ausgewählt. Sie passt zwar irgendwie zum Thema (Trennung/Aufbruch zu Neuem), aber da der Film selbst dabei emotional nicht Schritt halten kann, passt es dann irgendwie doch nicht.
Ein wenig kommt noch hinzu, dass der Titel "Dein Weg" relativ tiefschürfend daherkommt, und tatsächlich dann von einem "Weg" nichts zu sehen und zu hören ist. Natürlich beeinflusst eine Beziehung und deren Ende den Lebensweg, aber das ist als solches dann doch zu wenig, um einen Kurzfilm mit diesem Titel zu "tragen".
Insgesamt finde ich, der Film ist ein ziemlich typischer Fall von: Das filmtechnische Handwerkszeug ist vorhanden, schöne Bilder gibt´s auch, was aber noch fehlt, ist eine gute Story.