@ 7River
Der Film hat was und seine Darstellung.
Hab' ich das jetzt richtig verstanden, dass die Frau die Freiheit verkörpert und ER der Staat ist? Und die Befragten die staatlichen Instutitonen wie Geheimdienste, Militär usw. darstellen?
Ganz genau. Die Frau verkörpert die Freiheit, das war mein Gedanke.
In den Befragten habe ich versucht verschiedene Teile der Gesellschaft zu personifizieren.
Die junge Frau stellt alle jene dar denen ihre persönliche Freiheit nicht viel bedeutet, und denen gar nicht bewusst ist, dass diese in Gefahr ist.
Der junge Mann stellt jenen großen Teil der Gesellschaft dar, die zwar die negative Richtung, in die wir uns entwickeln wahrnehmen, aber im Endeffekt ausser Reden zu schwingen doch nichts zu Veränderung der Umstände beitragen.
Der Anzugträger stellt all jene dar, die uns bewusst in Richtung Zensur und Überwachung treiben und daraus Profit schlagen. Er verdreht die Tatsachen und versucht uns seine absurden Theorien unter zu jubeln.
@ innerer zensor
Danke für deine ausführliche Kritik!
Bei den Schauspielern gibt es sicher noch Potential. Die Rollen waren natürlich auch schwer, weil sie so abstrakt sind, dass man sich nur schwer in sie reinversetzen kann.
Ich hätte sie sicherlich noch mehr unterstützen und in die Rollen helfen müssen. Das mit dem Schluck Wasser muss ich mal ausprobieren. Danke
Man hört viel von "ihm", dem namenlosen Freund. Ein Name wäre besser gewesen.
Die ganze Story ist ja sehr abstrakt. Mein Intention war es, dass man es zu Beginn für ein klassisches Eifersuchtsdrama hält und erst mit den im Film gestreuten Hinweisen erkennt, dass es um den abstrakten Wert Freiheit geht. Abgeschlossen mit der eher plumpen, aber in meinen Augen notwendigen Auflösung am Ende des Film.
Einen Namen wollte ich dem mutmaßlichen Täter nicht geben, da der Täter ja aus der gesamten Gesellschaft besteht. Der Täter ist also sowohl der Ermittler, als auch alle Zeugen (die, um das zu verdeutlichen auch Blut an ihren Händen haben).
Mal anders: gab es ein Drehbuch, wenn ja, wer und wieviele haben drübergelesen?
Deine Themen kommen so gar nicht rüber bzw. dass, was du ausdrücken willst.
Wenn du wolltest, das man sich mit dem Film und den eigenen Freunden
lange auseinandersetzt, um da durchzublicken bzw. den Film zu
enträtseln, dann hast du das geschafft.
Ein Drehbuch gab es, dass es aber dabei noch Luft nach oben gibt will ich gar nicht abstreiten. Es war aber keine Samstag NAchmittags Produktion, sondern wir haben uns sehr bemüht viele, teils einfache, teils sehr schwierige Hinweise auf das Thema Freiheit zu geben und auch das Drehbuch in diese Richtung zu entwickeln.
Dass meine Themen nicht rüber kommen finde ich schade. Gut hingegen finde ich, wenn du dich anstrengen willst ,du den Film durchblicken willst.
In meinen Augen muss man diesen Film mindestens zwei mal sehen, damit man auch nur eine Chance hat zu verstehen was die Gedanken dahinter sind. Natürlich kann man das als Fehler im Design ansehen.
Unklar ist, wie sie starb (ja, ich weiß, das ist Absicht).
Aber schau mal - eine Szene mit ihr und dem Freund. Ihr Freund bringt
das Fass zum Überlaufen. Übertrieben: er legt ihr eine GPS-Fußfessel an.
Irgendwie verbunden mit einer Eskalation - die Szene hört auf in dem
Moment, wonach es für den Zuschauer unklar ist, ob er sie gekillt hat
oder sie den Freitod wählte. Das meinetwegen auch in Rückblenden.
Sie stirbt durch Strangulation mit der Taschenuhr. Das hätte besser herausgearbeitet werden sollen.
Ob man Rückblenden mit dem "Mord" als solchen macht habe ich beim Schreiben lange überlegt, mich dann aber dagegen entschieden, weil ich nicht wollte dass man den Film insofern fehlinterpretieren könnte, als dass es einen Mörder gibt und damit die Geschichte erledigt ist. Der Mörder, wie oben gesagt, ist die Gesellschaft.
Man hätte vieles fassbarer machen sollen, verstehst du? Mir fehlt eine
Manifestation von dem, was du aussagen willst (Datenschutz, Überwachung
usw.), sei es eine Handlung durch den Freund, oder eine Sache. Der
ultimative Inbegriff von all dem. Sonst ist es mir zu dubios.
Mir fällt spontan nix ein, aber das schafft man schon wenn man lange genug brütet.
Es gäbe sicher noch besser Wege die Themen anzusprechen, das will ich nicht abstreiten.
Ich sah nur an wenigen Stellen eine Wackelkamera. Das war gut. Hör bloß
mit der Wackelkamera auf. Dies ist nur in absoluten Ausnahmefällen
sinnvoll (Actionszenen), ansonsten total überbewertet und wird
heutzutage zu oft eingesetzt (meine Meinung). Man könnte schon fast
sagen, eine hirnverbrannte Modeerscheinung.
Ansonsten war nichts auszusetzen was Licht und Kamera betrifft, und zwar
deshalb, weil mir nichts "bewusst" negativ aufgefallen ist. Natürlich
kann ich die Kamera, Licht etc. analysieren und verbesserungsvorschläge
machen, aber das ist hier nicht unbedingt nötig, da ein gewisses Niveau
gegeben ist. Außerdem habe ich mit solchen Dingen keinerlei Erfahrung,
nur als Zuschauer. Andere können bessere Tipps geben, ganz sicher.
Eigentlich hätte nichts Wackelkamera sein sollen. Wo es so war, war es eher Schlamperei als Absicht
Dass dir nichts negativ aufgefallen ist, ist ja schon fast positiv.