Hm, fällt nicht gerade leicht, dazu etwas zu schreiben und die richtigen Worte zu finden.
Zunächst mal vielleicht zum Ästhetischen. Auf den ersten Blick ist der "Tanz durch den Schnee" (etwas respektloser könnte man allerdings auch von "Schleichen durch den Schnee" sprechen) nicht uninteressant anzusehen, aber das hielt - für mich - ungefähr 20 Sekunden lang vor, dann flaute mein Interesse drastisch ab. Der Rest des Films, einschließlich der Erstellung der "Zeichnung", ist jetzt visuell nicht unbedingt allzu faszinierend, wobei allerdings diese verschiedenen Überblendungen zum Teil ganz gut gemacht sind.
Zu Inhalt und Thema... Wenn ich das richtig verstanden habe: "Dokumentation eines Werkprozesses", mit der begleitenden Idee einer Art Parallele zwischen Zeichnen auf Papier und Ausdruckstanz im Schnee, wobei beim Tanz verschiedene Elemente zum Einsatz kommen, die sich symbolisch zum Prozess des Zeichnens in Beziehung setzen lassen.
Das scheint mir, ehrlich gesagt, nicht viel mehr als eine formale künstlerische Hülle zu sein, die eigentlich erst noch mit Inhalt gefüllt werden müsste, damit sich daraus ein lohnender Kurzfilm ergibt - woran es hier aber nach meinem Dafürhalten letztlich fehlt. Mit anderen Worten: Auch wenn es um das "Machen" oder das "Erschaffen" oder den "Prozess" geht, bleibt das ganze doch vergleichsweise flach, wenn das "Werk" als solches einem nichts sagt, und so war es hier für mich. Die Zeichnung habe ich, falls es da etwas zu verstehen gab, nicht verstanden. Ich weiß auch nicht, ob es eine rein ästhetische Entscheidung war, das Werk im Stil irgendwo zwischen Höhlenmalerei und Kinderzeichnung anzusiedeln, aber unabhängig von den Gründen dafür hat das jedenfalls dem Film nicht gerade besonders gut getan. Es macht (mir) Spaß, anderen Menschen bei Tätigkeiten zuzusehen, die große Kunstfertigkeit verlangen, sei es nun bildende Kunst oder auch kunstfertiges Musizieren oder meinetwegen auch eine brillante Handwerkerarbeit oder dergleichen, wenn dabei Fertigkeiten oder Methoden zum Einsatz kommen, die einfallsreich oder überraschend oder überhaupt einfach nur so derart schwierig zu beherrschen sind, dass einem der Mund offen stehenbleibt. Davon war hier aber - von meinem Horizont aus - nichts zu spüren, zu hören oder zu sehen.
Zusammengefasst ist aus meiner Sicht dieser Film die - relativ langatmige - Dokumentation eines Prozesses, bei dem ein Werk entsteht, das mir nichts sagt. Gewissermaßen wie das - um ein bißchen Symbolik angereicherte - "Making-of" eines Films, den ich mir vermutlich nicht ansehen würde. Oder aus einem anderen Blickwinkel betrachtet: Irgendwie scheint mir das hauptsächlich eine - Deine - künstlerische Selbstbespiegelung zu sein. Du dokumentierst, mit ein paar zusätzlichen Stilelementen, den Prozess Deines eigenen Schaffens. Es geht um Dich, Deine Ausdrucksformen usw. Das mag im Prinzip zwar legitim sein, zumal ja niemand gezwungen wird, sich das anzuschauen, aber insgesamt ist es gewissermaßen "ohne Rücksicht auf den Zuschauer" gemacht, jedenfalls wenn der - wie wohl die meisten hier - sich nicht schon vorher für Dich und Dein Werk interessiert hat.
Nun ist es ja ein wahrscheinlich schon überstrapaziertes Klischee, dass sich der "wahre" (moderne) Künstler in seiner freien Selbstentfaltung nicht weiter darum kümmert, ob sich jemand für die Werke interessiert, die er hervorbringt, oder ob sie gar einem "Massengeschmack" gerecht werden (so im Sinne von: Lieber verhungern als künstlerische Kompromisse eingehen). Ob man das nahtlos auf das Medium "Film" übertragen kann, ist vermutlich Ansichtssache. Nicht übertragen kann man es jedenfalls auf die Situation, in der ein "Werk" in einem Forum wie diesem präsentiert wird. Da würde ich eher erwarten, dass man den Zuschauer etwas im Blick hat und sich die Frage stellt, ob das als Film auch für den Zuschauer irgendwie so "funktionieren" kann, dass der aus dem Film etwas mitnimmt (sei es nun "Unterhaltung", oder irgendeine emotionale Anrührung oder eine Anregung zum Nachdenken, oder ein ästhetisches Erlebnis oder sonst etwas). Das scheint mir hier eher nicht der Fall zu sein.