Ich muss zugeben, dass ich "Kabale und Liebe" nie gelesen habe. Keine Ahnung, ob ich deshalb als Zuschauer besser oder schlechter geeignet bin.
Folgendes ist mir aufgefallen:
- der Dialog vor dem Schließfach erscheint mir recht unglaubwürdig. Der Anfang erscheint schlüssig, die direkte Frage und vor allem das abrupte Ende eher nicht.
- Wer benutzt heute noch das Wort "Proletarier"?
- Die Schwarzblende bei 3:04 finde ich unschön, ein Schnitt hätte mMn besser gepasst
- Bei 3:48 wieder eine Schwarzblende, irgendwie generell meist kein schönes Mittel, um zu zeigen, das etwas Zeit vergangen ist
- Kussszene: Wenn's zensiert werden muss, kannst Du natürlich nichts machen, den Sound alleine fand ich aber ein wenig krass oder wenigstens zu laut...
- 4:30: was sollte der der wilde Schwenk am Ende der Szene?
- 4:55: Beleuchtung sieht etwas krass aus
- 5:30: Die Charakterisierung geschieht mir etwas zu direkt, ganz nach dem Motto: der Zuschauer versteht Andeutung nicht, er muss alles genau erklärt bekommen.
- Der Abschiedsbrief und der Monolog danach erschien mir auch nicht "umgeformt".
- 9:55: der Dialog erscheint mir wieder unrealistisch. Die Reaktionen und die Ausdruckweise passen irgendwie nicht, kann's leider nicht genauer ausdrücken...
- Respekt, dass ihr euch in nem Schulprojekt an eine Sexszene rangetraut habt.
War minimalistisch, erfüllte jedoch seinen Zweck.
- Die Szene danach gefällt mir super! Schöne Atmosphäre durch's Wetzen der Messer und der passenden Musik!
- Dioxinverseuchtes Tierfutter? Super!
- 15:20: Wieder nicht sehr überzeugend, recht emotionlos gespielt.
- Das Ende gefiel mir atmosphärisch wieder gut! Schön und spannend gelöst.
- Ton: teilweise abgeschnitten, teilweise (ziemlich lautes) brummen im Hintergrund, teilweise zu laute Hintergrundgeräusche
- Kamera: wechselhaft, manchmal gut, manchmal jedoch auch zu viel Raum über den Köpfen oder zu verwackeltes Bild. Außerdem gab's ein paar Achsensprünge.
- Schnitt: Die vielen Blenden und Schnitte auf schwarz fand ich persönlich störend und unschön. Oft erschiend der Schnitt auch an einer unpassenden Stelle gesetzt, meistens zu früh.
- Schauspiel: Standard für ein Schulprojekt, lässt sich insofern schwer bewerten. Altersgerechte Rollen waren's teilweise natürlich nicht...
- Musik: Meistens passend, oft aber mit schlechten Übergängen (schnelles ausblenden).
Fazit:
Für ein Erstlingswerk ziemlich gut, wenn auch in allen Bereichen mit Luft nach oben (wäre ja auch schlimm, wenn's nicht so wäre
)!
Ich hoffe, das "Auseinandernehmen" hilft euch weiter.