Die Idee kann ich noch nicht ganz nachvollziehen, weil ich sie nicht gänzlich verstanden habe. Dennoch macht die Stimmung des Film ihn schonmal interessant. Erinnert so ein bisschen an Marc Fosters "Stay", der ähnliche Themen behandelt und einen am Ende auch mit vielen Fragen zurücklässt.
Cool fand ich auch die Location. Wie bekommt man eigentlich ne Drehgenehmigung von der deutschen Bahn? Und was kostet sowas?
Die Cam hattet ihr sehr gut unter Kontrolle und habt sie (zumindest denke ich das) recht bewusst eingesetzt, was gerade hier echt wichtig ist.
Nun mal die Dinge, die mir so aufgefallen sind beim gucken:
Der Ton am Anfang außerhalb des Zuges ging gar nicht. Auch den Anfangsdialog am Handy bringt der Schauspieler nich so gut rüber, finde ich. Danach taut er dann etwas auf.
Gut fand auch ich die Kamerafahrt zwischen den Sitzreihen des Zuges durch. Keine Ahnung, ob die minimale Verwacklung sein sollte, aber dadurch bekahm die Fahrt was Beklemmendes.
Bei 2:19 zeigt ihr, wie die Tür aufgeht, er steigt ein, die Tür schiebt sich langsam wieder zu bis sie komplett geschlossen ist. Beim nächsten mal reicht es doch auch, wenn ihr nach, beim oder sogar schon VOR dem Einsteigen schneidet. Dann wird's n bisschen weniger langatmig.
Genauso bei 2:46 bis 2:55 - Warum zeigt ihr da, wie der Protagonist nur so da sitzt und nichts tut. Hat die Szene irgendeine Bedeutung? Sonst hättet ihr die vielleicht auch weglassen und gleich bei 2:55 mit dem Zeitung lesen weitermachen können. Genau das gleiche mit dem Einschlafen - Wir müssen ja nicht sehen, wie er einschläft, um das nachvollziehen zu können.
Mit unsinnigen langatmigen Szene geht in eurem Film echt viel Zeit rum - das sollte sich auch später noch zeigen . . .
Dann wacht er auf und wundert sich . . . über was? Es ist Nacht draußen und der Zug steht scheinbar. Warum steigt er nicht einfach aus? Wenn er sich wundert, weil kein anderer Mensch im Zug ist, kann kommt das nicht so rüber, weil auch vorher im Film keine anderen Menschen zu sehen waren. Mann denkt, dass er die ganze Zeit allein unterwegs ist.
Und dann geht er ja durch die Tür. Und ich dachte echt erst, er ist hintem im Wagen hoch gelaufen und geht jetzt vorne wieder runter und steht dann logischerweise im gleichen Wagen wieder vor seinem Koffer. Ich war echt verwirrt, warum er sich darüber so zu wundern scheint. Da fehlte irgendwie die Richtung. In einem Zug, wo jeder Wagen wie der vorherige aussieht, müsst ihr echt aufpassen, dass ihr solche Bewegungen so klar wie möglich macht, damit man als Zuschauer genau weiß, wo er gerade ist. Danach kapiert man es dann, weil er immer in die gleiche Richtung weiter läuft.
Zur Entdeckung des zweiten Koffers (oder dritten?) bei 6:46 wurde ja schon was gesagt, das seh ich genauso. Er scheint da auch ewig lange zu überlegen (20sec - eine Einstellung) - Wieso dieses? Was überlegt er denn da?
von 7:15 zu 7:22 - Achsensprung
Und danach kommt dann endlich n bisschen Dynamik rein. Er rennt . . . und rennt . . . und rennt . . . Man versteht eigentlich recht schnell, dass er in Schleifen rennt. Aber er rennt dann noch ne ganze Zeit lang weiter . . . :-)
Cool fand ich bei 09:05, wie er scheinbar in die Cam guckt und dann auf die Notbremse geschnitten ist. Das kommt gut, finde ich. Obwohl der Zug doch zu dieser Zeit gar nicht mehr fährt oder?
bei 10:35 is n paar Sekunden Sendeunterbrechung, oder? Was war da los?
bei 13:20 kommt der Schauspieler ja dann etwas aus sich raus, wird aber durch den O-Ton echt gebremst. Nachvertonung: Man hört, dass jemand ins Mikro atmet beim "Schluchzen". Also Mikro lieber von der Seite ran an die Tonquelle oder n bisscher mehr Abstand. (n Windschutz wär vielleicht auch ne Lösung, schluckt aber n bisschen - also ausprobieren)
ODER eben auf die Atmung achten beim Sprechen. Aus dem Bauch atmen wie beim Singen - das geht bei mir ganz gut.
13:42 - habt ihr da echt ein Schlucken als Geräusch drunter gelegt? Das wirkte schon fast wieder komisch. :-)
Am Anfang von Part2 dauerts ja dann mal wieder GANZE ZWEI MINUTEN bis er den Koffer aufmacht. In der Zeit baut sich Spannung auf und schließlich wieder ab.
Und gleich danach gewinnt er den Oscar für die langsamste Kofferöffnung. Um die Spannung zu halten, wäre wirklich ne halbe Minute ausreichend gewesen.
Aber in dieser Szene baut sich der Ton ziemlich gut auf und macht Stimmung und dann find ich irgendwie gut gespielt, wie er den Koffer wegwirft und dann seine "Krise" kriegt.
Dann, so um die 4:54 bekommt er ja seinen Zusammenbruch wegen dem Foto. Ein Foto, das wir nicht sehen können. Und das ist ein essentieller Fehler, finde ich. Wenn ihr so lange zeigt, wieso jemand in so ein Tief fällt, dann will ich als Zuschauer auch wissen, warum. Gerade, wenn das später im Film auch nicht mehr aufgelöst wird. Allein um auch eine Emotion damit verbinden zu können. Kann ich nachvollziehen, das er leidet? Vielleicht sogar Mitleid haben? Oder versteh ich gar nicht, warum er der toten Schlampe auf dem Bild so hinterhertrauert (nur mal als Beispiel).
In eurem Film weiß ich nicht, was ihn quält, also kann ich auch nicht folgen und finde es am ende sogar langweilig. Obwohl sich der Schauspieler jetzt so langsam richtig "rein kniet", finde ich.
Während des großen Erdbebens: Die Telefonstimme kommt ziemlich gut. Die Gegenstimme dazu is leider so verhallt, dass ich sie nur dank der Untertitel verstehen kann.
Sehr schön fand ich den Zusammenschnitt dann bei der . . . ich nenn sie mal "only-voice-and-a-lil-white-spot"-Szene. Die Stimmen waren gut, die Frau spielt das echt schön, der Crashsound is ziemlich gut, finde ich.
Dann geistert er, wieder etwas zu lang, aus dem Zug raus und dann . . .
. . . find ich eine Szene richtig geil geschauspielert: Die Verwunderung, als er sich selbst telefonieren sieht. Den Blick kauf ich ihm direkt ab. So spielt er dann auch das Ende ganz gut.
Was ich nun nicht kapiere: Die Story. Irgendwie passt das alles nicht zusammen, oder ich versteh es einfach nur nich.
Was genau ist denn jetzt mit dem Typen? Ist er tot? Auf dem Weg zu sterben? Zwischendurch hörte ich mal ein EKG piepen. Was ist mit der Frau am Telefon? Was war auf dem Foto zu sehen? Hat der Mann Streß mit der Arbeit? Wieso im Anzug und mit Aktenkoffer? Wieso sieht er sich am Ende selbst? Ist der Zug wirklich gecrasht? Wenn ja, war es das, was um 18:29Uhr passiert ist? Wenn nein, was passierte dann zu dieser Zeit? Wer ist der andere Typ im Zug, der ihm die Zeit sagt? Warum geht er von der Frau am Telefon weg? Wo will er hin? Oder is vielleicht alles hier ne Metapher? - Wenn ja, für was?
Das sind so die Fragen, mit denen ich sitzen bleibe, nach dem Film.
Aufklärung bitte!?
Soweit von mir. higgs
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