Es ist eine Frage der Philosophie
In Amateurkreisen - und auch in Büchern füe Amateure findet man immer wieder den Hinweis, daß alles wegzulassen wäre "was den Film nicht voranbringt"
Das entspricht auch dem heutigen Zeitgeist, sich nur jene Bildung und Kenntnisse anzueignen, die einem beruflich weiterbringen, die der Firma nutzen, die einen beschäftigt etc etc. Muße und Luxus - das "überflüssige Schöne" sind ausgespart.
Und genau das ist mir zuwider. Jener Minimalismus der heute überall praktiziert wird.
Ich habe mir die Frage gestellt, warum im professionellen Filmbereich (ich meine Unterhaltungsfilme und Krimis - und auch Fernsehserien) genau gegen jene Regel verstoßen wird, die immer wieder gepredigt wird. Ich hatte am Anfang Angst, daß diese eher einfache Geschichte einen zu kurzen Film ergeben könnte - und habe immer wieder SÄtze und Pointen eingefügt - und die Handlung erweitert. Den Schluß solltest Du unbedingt sehen - der wurde erst relativ spät der Geschichte hinzugefügt - und hat sie IMO ers wirklich brauchbar gemacht. Ich werde in meinem eigenen Forum - welches sich zu 80% mit Gedanken und technischen Problemen für MEINE geplanten Filme befasst (weitere könnte daran scheiter, daß ich keine Darsteller und kein "technisches Personal" finde) Und ich erwäge - dort - an Stelle eines "making of" einige Bilder einzufügen und auch Versionen der Geschichte zu erzählen - und auch zu sagen - warum sie in ihrer Letzten Form verarbeitet wurde.
Und ich werde Dir auch sagen WARUM man den Film (zur Not !!!) auch in einzelnen Szenenkomplexe aufteilen könnte. Das liegt daran, daß es ursprünglich einzelne Szenenkomplexe waren - die ich zusammengefügt habe. Etwa wie die Geschichten von Wilhelm Busch, wo man jederzeit die eine odere andere Szene streichen könnte - ohne die Handlung zu beeinflussen (allerdings gingen dann Ideesn und Pointen verloren !!) Dies war eine rein pragmatische Entscheidung: Fällt ein Darsteller aus, der in einer Szene vorkommt (Ausser den Hauptdarstellern kommen alle anderen HÖCHSTENS in 2 Szenenkomplexen vor !!) so kann der Film dennoch fertiggestellt werden- allerdings mit Verlust. Diese Taktik hat sich einerseits bewährt - andrerseits verbietet sie komplexe Handlngsstränge miteinander und gegeneinander zu verknüpfen.
Der Film is IMO keine Visitenkarte meines schriftstellerischen und filmischen Könnens - sondern lediglich ein Agreement mit den vorhandenen finanziellen, organisatorischen und personellen Möglichkeiten, wobei ich im Falle der Darsteller IMO sagenhaftes Glück gehabt habe....
Ich hoffe, daß ich wenigstens einige Fragen beantworten konnte.
An sich war der Film für die Vorführung in einem Kino gedacht - was es mehr oder weniger unmöglich macht , zu pausieren und in Teilstücken anzusehen, oder den Film im "Schnellverfahren" durchzuzappen. Das ist ein gewaltiger Unterschie IMO. Ich hatt die Möglichkeit den Film in einem kleineren Kinosaal für ca 50-60 Personen zu sehen. Und das war ein völlig anderes Erlebnis als am Monitor. Wäre er für youtube und Monitor oder TV gedacht gewesen hätte ich nicht im Breitwandformat gefilmt.
Ich freu mich aber, daß Du meinen bösartigen Wortwitz magst.
mfg aus Wien
Alfred