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Donnerstag, 13. August 2015, 11:14

Musik- Video Audioaktiv

Moin Moin liebes Forum!

ich möchte hier einmal einen Song als Videoclip vorstellen.


Bitte geht nicht so hart mit mir ins Gericht :S

Ich bin sehr neu in der Materie und habe alles autodidaktisch, learning by doing, aufgenommen und geschnitten.

Die Band heißt Audioaktiv und stammt aus Schleswig- Holstein.Spaß an der Musik steht absolut im Vordergrund. Das Lied heißt 8Grad.

Der Clip wurde mit drei geliehenen und etwas älteren Urlaubs- Kameras erstellt. Eine davon war sogar HD- Fähig :)
Geschnitten mit Magix Video Deluxe 2014

Zur Aufnahme: Live eingespielt, der Gesang separat. Mit dem VST Cubase 4 abgemischt.

Alles schön D.I.Y., Handgemacht und Autodidaktisch.


Ich freue mich schon und bin gespannt auf eure Kritiken und Rückmeldungen bezüglich Song, Sound und Schnitt :)



Stream:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »jever« (13. August 2015, 11:20)


pikk

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2

Donnerstag, 13. August 2015, 13:14

Hallo und herzlich willkommen im Forum! :)

Zuerst möchte ich sagen, dass ich es immer toll finde, wenn jemand sich die Mühe macht, ein kleines Video zu seiner Musik zu machen oder eines machen zu lassen. Dennoch (auch wenn ich wirklich nicht zu hart mit dir ins Gericht gehen will;)) muss man leider ganz eindeutig sagen, dass du bei deinem ersten Versuch noch zu viele Fehler für ein gelungenes Video gemacht hast. Ich gehe jetzt mal nur auf ein paar gravierende Sachen ein, die man fachlich nicht leugnen kann und die vermutlich alle anderen User hier ähnlich sehen würden.

Vom Gesamteindruck wirkt das ganze Video etwas schlampig und hastig produziert, aber vor allem wirkt es ziemlich veraltet. In den 80ern hätte das bestimmt ziemlich gut ausgesehen, aber die Publikumsansprüche sind heute leider sehr viel höher. Schau dir doch mal ein paar beliebige moderne und hochwertige Musikvideos an und vergleiche direkt die Unterschiede. Da fallen dir bestimmt selbst gleich 100 Dinge auf, von denen du dir einige abgucken kannst.

Was auch immer du da mit der Farbkorrektur versucht hast, es sieht einfach schrecklich aus. Wenn du merkst, dass du Effekte nicht wirklich sauber hin bekommst, überleg dir besser eine Alternative oder lass es zur Not ganz. Oder sorg zumindest dafür, dass es gewollt aussieht. Hier sieht es leider mehr wie gewollt und nicht gekonnt aus. Ich nehme mal an, bei Magix gibt es einen ähnlichen Effekt wie "Farbe übrig lassen" bei After Effects, den du einfach genutzt hast. Lies doch mal etwas über sekundäre Farbkorrektur. Ordentlich gemacht kriegt man das noch viel besser. Außerdem kann man Dinge wie den Himmel oder andere störende Dinge, die man eigentlich nicht färben will, oft ganz gut mit einer Maske entfernen.
Auch solche Sachen wie das ständige Rumgezoome im Bild solltest du besser lassen. Dadurch verlierst du im schlimmsten Fall nicht nur Auflösung, sondern es sieht für das menschliche Sehempfinden auch nicht natürlich aus. Sowas kannst du hin und wieder machen, wenn du sonst nicht genug Bewegung ins Bild kriegst, aber bitte nicht die ganze Zeit. Außerdem sollte man nach Möglichkeit immer optisch und nicht digital zoomen, wenn es schon sein muss und einige Übung darin haben (!).

Wenn du mehrere Kameras hast, die sich in ihrer Austattung merklich unterscheiden, nimm einfach die Beste und arbeite dann nur damit. Eine Kamera reicht Normalerweise völlig und mehrere (gleichwertige) machen dir das Leben meist auch nur dann leichter, wenn du schon einige Erfahrung hast und ganz genau weißt was zu tun ist.

Und bevor ich dich nun wieder in Ruhe lasse mit meiner Meckerei ;), noch der Standardtipp schlecht hin: Sieh bitte zu, dass du nicht mehr so wackelig aus der Hand filmst. Ein Stativ scheint ja vorhanden gewesen zu sein. Warum hast du es nicht immer benutzt?

OK, das soll dann mal reichen für den Moment. Ich hoffe, meine Kritik hat dich nicht zu sehr gekränkt und du kannst ein Bisschen was mit nehmen. Das sind jetzt meiner Meinung nach die gröbsten Baustellen und wenn das erst sitzt, können wir uns an die nächsten Details machen.
Falls du übrigens manche Punkte nicht (ein)siehst, möchte ich dir noch sagen, dass es ganz normal ist, dass man am Anfang keinen richtig guten Blick für seine eigene Arbeit hat, also nehm dir das nicht so zu Herzen. Wenn du dran bleibst, wirst du auf jeden Fall schnell besser und auch wenn du das Rad jetzt nicht neu erfunden hast, meine ich da einiges an Kreativität und auch Opferbereitschaft zu entdecken und das ist schon die halbe Miete beim Film. :)

Alles Gute!

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the machine one

3

Donnerstag, 13. August 2015, 15:27

Nein, ich empfinde es gar nicht als
Meckerei.

Genau so etwas möchte ich hören, gerne mehr davon....
Vielen Dank ;)

Barbara

unregistriert

4

Donnerstag, 13. August 2015, 17:04

Ich empfinde das Video als sehr anstrengend und habe es nicht geschafft, bis zum Ende durchzuhalten.

Die Farben, die sich wiederholenden Szenen, das Zoomen, die vielen Rückwärtssequenzen, das war mir einfach zu viel. Da kann man sich nicht mehr auf die Musik und den Text konzentrieren, auf die es ja in erster Linie ankommen sollte.

Effekte sind gut, wenn sie dezent und an den richtigen Stellen eingesetzt werden, aber das war mir einfach "too much". Allerdings kann ich durchaus sagen, dass mir viele Effekte, mal einzeln betrachtet, gut gefallen haben.

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5

Sonntag, 16. August 2015, 17:56

Hast recht Barbara :-) ist sehr viel
auf engem Raum. Am schwersten fand ich, genau auf den Beat
zuschneiden...
Was gibt es denn noch für Methoden, Bewegung in so
einen Clip zu bekommen. Ohne Zoomen?

Barbara

unregistriert

6

Sonntag, 16. August 2015, 19:26

"Bewegung" ist nicht gleich "Zoomen" oder Darsteller, die permanent durchs Bild flitzen. Bewegung entsteht durch guten Schnitt, interessante Bildfolgen. Vielleicht einer Geschichte, die zum Song/Text passt kombiniert mit Aufnahmen der Musiker. Und das können durchaus sehr ruhige Aufnahmen sein.

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pikk

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7

Montag, 17. August 2015, 08:53

Wie Barbara schon sagte, entsteht der Eindruck von Bewegung hauptsächlich durch Schnitte. Natürlich gibt es da nicht die eine goldene Regel. So eine Found-Footage-Verfolgungsjagd durch den Wald zum Beispiel kann natürlich auch ohne einen einzigen Schnitt sehr bewegt wirken. Aber auch ein sehr ruhiges Drama wird dir nicht unbewegt erscheinen, da selbst Dialoge in der Regel aus mindestens zwei Einstellungen bestehen, zwischen denen immer wieder gewechselt wird.

Musikvideos finde ich gerade für Anfänger eine sehr schöne Spielwiese, da man da weniger an konventionelles Vorgehen gebunden ist. Du kannst z.B. einfach nur 100.000 verschiedene Einstellungen von den Musikern, der Location und den Instrumenten machen und das dann im Schnitt zusammen puzzeln. Falls du das nächste Mal so vorgehen möchtest, achte aber darauf, dass du nicht immer nur alles mit Abstand von schräg oben filmst, sondern geh ruhig mal oft nah ran und Filme auch einzelne Gitarrenseiten oder sowas. Hört sich vielleicht wenig nachvollziehbar an, aber das würde sicher schon was her machen, wenn du das konsequent durchziehst. Diese Schnipsel darf man aber keinesfalls zu lange zeigen. Die Leute sollen ein Bild sehen, es erkennen, aber keine Zeit zum Nachdenken haben. In Zeit ausgedrückt heißt das sowas zwischen 15 und und 50 Frames (bei 25p). Außerdem könntest du ein oder zwei Einstellungen von dem/der Sänger/in machen, in der von vorne bis hinten synchron und fehlerfrei gesungen wird und auf die du immer wieder zurück schneidest. Vielleicht eine Totale mit der ganzen Band und dann noch eine Nahe mit nicht viel mehr als dem Gesicht.

Was das mit dem Zoomen angeht, lass es vielleicht einfach ganz bleiben. Ich denke das ist so allgemeiner Konsens, dass man auf jeden Fall während der Aufnahme nicht zoomt und auch in der Postproduktion nur unter zwingenden Umständen. Was du vielleicht noch machen kannst, ist einen solchen Effekt wesentlich subtiler einzusetzen. Wären das in deinem Video 50% Skalierung gewesen, würde ich es mal so mit um die 5% probieren. Wenn es langsam und fast unmerklich gemacht wird, kann durchaus der Eindruck einer kleinen Kamerafahrt entstehen, was sehr gut wirken kann, aber sowas geht wirklich nur, wenn es dem Zuschauer nicht direkt anspringt.
Wenn du übrigens bestimmte Fahrten (oder Effekte) von Anfang an machen willst, dann überlege dir besser zuerst, ob du das nicht gleich beim Dreh umsetzen kannst und wenn das nur am Computer geht, dann versuche zumindest etwas Optimierung. Das mit der gefärbten Jacke (und das ist dir wahrscheinlich auch selbst aufgefallen) hätte z.B. besser geklappt, wenn da nichts mit einer ähnlichen Farbe im Hintergrund gewesen wäre.

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the machine one

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8

Montag, 17. August 2015, 09:48

Ich schließe mich pikk und Barbara voll und ganz an! Besonders der Punkt mit dem Zoomen!

Vlt bei den Farben etwas weniger stark verbiegen. Es brennt dir aus bis hin zur Artefaktbildung.


Willst du das mit den selektiven Farbkorekturen weiter verbessern, empfehle ich dir mal bei Adobe Premiere oder DaVinci Resolve (kostenlos) rein zu schauen.
Dort kannst du eine bewegliche Maske um das zu färbende Objekt machen und dann auch nur dieses Objekt färben. Sprich Hintergrund Schwarz/Weiß, Mensch farbig z.b. und das ganze noch während er sich bewegt.

Beide Programme brauchen aber eine gewisse Einarbeitungszeit da sie sich eher an Fortgeschrittene- bis Profianwender richtet.
Mit etwas Zeit und Englischkenntnissen beim Turtorial schauen macht man in kurzer Zeit riesen Schritte was sich natürlich auch auf die Ergebnisse auswirkt.

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pikk

9

Mittwoch, 19. August 2015, 09:12

Erst einmal vielen, viel Dank für eure Ratschläge. Das hilft mir wirklich sehr.

Die ganze Zoomerei ist erst hinterher bei der Postproduktion gemacht worden….. Ist auch wirklich überzogen. Alles muss mal ausprobiert werden :)

Für Magix hatte ich mich entscheiden, da es kostengünstig war. Ich finde das Programm von der Bedienung und Anwendung sehr gut und übersichtlich. Soll ja zum Anfang nicht so Kompliziert sein. ;)

@ the machine one was ist mit: „Es brennt dir aus bis hin zur Artefaktbildung“ gemeint?

Lierov

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10

Mittwoch, 19. August 2015, 11:07

tja was soll ich sagen... meine Vorredner haben irgendwie schon Recht, aber...

ich finde den Clip ehrlich gesagt ziemlich erfrischend und kreativ. Auch wenn das ganze, so wie es aussieht eher ungewollt ist. Allerdings ist mir aufgefallen, dass in letzter Zeit ja immer mehr Musikvideos auftauchen, die auf 80er machen. Da werden ganze Videos wieder auf VHS-Style getrimmt mit Störstreifen und übersättigten Farben etc. Was tatsächlich nur eine Frage der Zeit war. Allerdings wird sich das ganze wohl kaum zu einem Massenphänomen ausweiten.


Zum Song: Auch wenn es sich hier nicht um eine Highend-Tonstudioaufnahme handelt ist die Qualität schon ziemlich cool. Der Song ist echtes Highlight mit Ohrwurmcharakter. Komposition, Text, Stimme und Instrumentierung... alles Top! Ich höre da Einflüsse von 80er Jahre Bands wie "X-Mal Deutschland" raus und somit passt dann auch das Video von seiner "Ästhetik" wieder perfekt zum Song. Durch den überragenden Song wird das technisch mangelhafte Video dann auch erst "guckbar".


Zum Video: Es fällt schwer hier etwas wirklich hilfreiches zu sagen. Natürlich sind, wie bereits erwähnt, die Aussagen der Vorredner richtig... zumindest wenn es sich um ein reguläres Musikvideo handeln würde. Für mich persönlich funktioniert der Clip aber so wie er ist. Da sind die kritisierten Zooms vollkommen okay, da sind die Farben in Ordnung und auch die Kameraführung an sich finde ich stimmig. Ein fettes Musikvideo mit teurer Kamera, Kamerakran und anderem Firlefanz hätte die Atmosphäre des Songs nicht annähernd gut einfangen können. Da das ganze aber wohl eher nicht beabsichtigt war solltet ihr euch die Tipps meiner Vorredner für das nächste Video zu Herzen nehmen.
Kritik ist die höchste Form der Zuneigung

the machine one

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11

Mittwoch, 19. August 2015, 12:19

was ist mit: „Es brennt dir aus bis hin zur Artefaktbildung“ gemeint?


Dein Bildsensor kann nur einen bestimten Helligkeitsbereich von beispielsweise 50-255 verarbeiten. Kommst du unter 50 bist du unterbelichtet, bist du über 255 hast du eine Überbelichtung.
In diesen Bildteilen liegen dann keine Bildinformationen mehr vor. Oder anders gesagt es ist Heller als Hell, brennt also aus.
Die Videokompression deiner Kamera und von Youtube wird versuchen an diesen Stellen sich die Bearbeitung zu sparen mit dem Resultat das au bspw Weißen Flächen kleine Vierecke und Treppen bilden.

Dazu kommt das deine Färberei die Kompression deines Material überschreitet. Einfach gesagt versuchst du von deinem Material mit der Grenze 255 auf 300 zu kommen.

Vermeiden kann man das durch eine andere Belichtungsmethode, hohere Datenrate, weniger Kompression, anderer Codec, höhere Dynamic des Sensors oder in der Nachbearbeitung.
In der Nachbearbeitung aber auch auf die Grenzen des Materials achten oder die Bearbeitung durch Masken den Bildteil aussparen der sonst ausbrennt.
»the machine one« hat folgendes Bild angehängt:
  • Unbenannt.jpg

daromedia

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12

Sonntag, 23. August 2015, 14:34

Schliesse mich sehr der Darstellung von Lierov an. Allerdings würde ich versuchen, mit der Farbgebung des Clips zu experimentieren. Weniger oder gar keine leuchtende Neon-Farben und mehr Retro-Look?
Ansonsten sehr gute Arbeit, mach weiter so. Besonders der Part mit der Band gefällt mir sehr gut.

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