Ein toller Film, der wirklich ganz großes Lob verdient. Gutes Thema, eine "echte" Geschichte, sehr eindringlich dargestellt; ein Konflikt, der viele anspricht; gut geschnitten, gute Farbgebung, guter Ton, gute - unaufdringliche und passende - musikalische Untermalung ... eigentlich so gut, dass ich gar nicht weiß, was ich schreiben soll. Stimmungsvolle Einleitung, danach die Schwarzblende vielleicht etwas lang (aber egal), schöner Anfang mit der Nahaufnahme der Kerze, die Stimme von Piotr ist sehr eindringlich und stimmungsvoll; außerdem gute Idee, das ganze in die Rahmenhandlung der Beichte einzukleiden.
Technisch das einzige, was mir als ein gaaaanz klein wenig verbesserungswürdig aufgefallen ist: Das heftige, sicherlich nachträglich eingefügte Atmen von Piotr in der U-Bahn-Szene ist teilweise nicht ganz synchron.
Sehr gut inszeniert fand ich dann auch den "starken" Auftritt, in dem Piotr die Kerle verscheucht, das war auch "storytechnisch" sehr gelungen, weil man sich vorstellen kann, dass man etwas tun könnte. Natürlich kann es total schiefgehen, und man muss sich eben überhaupt erst einmal trauen, aber man könnte... und es kann auch gelingen, und ein "ganz normaler" und vor allem ganz normal ängstlicher Typ wie Piotr könnte über sich hinauswachsen und das schaffen - und eben dies kann man sich anhand der Szene toll vorstellen.
Und schließlich: mal ein offenes Ende, das tatsächlich zum Nachdenken anregt, und nicht einfach nur aus Einfallslosigkeit offen ist.
Ein packender und interessanter Film. Sowas Gutes habe ich schon länger nicht mehr gesehen.