Unterscheidet sich Mocha sehr stark vom 2D-Tracker in AE? Denn der 2D-Tracker versagt da total. Auch wenn ich problemlos eine Stelle verfolgen kann, die Bewegung der Retusche ist völlig falsch (sicher dadurch, dass sich im Schwenk die Perspektive ändert). Ich habe es bei diesem Shot nun so gemacht (das ist allerdings nicht der, um den es eigentlich im Thread geht, sondern der mit der sich nicht perfekt mitbewegenden Ebene), dass ich noch mit einem weiteren Nullobjekt eine Korrekturbewegung mache. Ist immer noch nicht perfekt, aber reicht in dem Fall aus. Mehr Zeit kann ich da sowieso nicht reininvestieren.
Ja, AE's 2d Tracker sind Punt-Tracker. Halt eben ein Punkt, oder 4 Punkt für einen Corner-Pin. Die können oft versagen, oder einer der 4 Punkte für einen Corner-Pin ist nicht ständig zu sehen und sobald einer fehlt – pustekuchen mit dem Track und Handarbeit.
Ein
Planar Track wie in beispielsweise Mocha ist etwas völig anderes. Durch eine Maske definierst du, welcher Pixelbereich getrackt werden soll. Alle Pixel in diesem Bereich werden getrackt, teilweise verdeckende Objekte damit auch ignoriert (und können ausmaskiert werden). Der
Planar Track erzeugt eine Pseudo-3D Ebene anhand der Pixelbewegung, da, wie das Wort planar andeutet, alle Pixel die du trackst annähernd auf einer Ebene liegen sollten, und der Planar Track davon ausgeht dass sie es tun, und eine "best fit" 3D Ebene aufspannt deren Perspektivänderung der Gesamtveränderung des Pixelbereichs entspricht. Diesen Track kannst du in AE beispielsweise als Corner-Pin (die 4 Punkte entsprechen dabei der virtuellen 3d-Ebene aus Mocha) anwenden. Beispielsweise ideal für flache Dinge wie Wände, Schilder, Werbebanner etc. Allerdings kannst du auch alles andere planar tracken, hauptsächlich wird das halt, wie in Mocha, gerne für Rotoscoping benutzt.
Allerdings kommst du damit auch natürlich nicht immer ans Ziel. Welcher Track wann nötig ist, hängt von wirklich vielen Faktoren im Shot ab, und was genau gemacht werden muss.
Das leider nicht — und im Prinzip ist das genau das Problem (jetzt geht's wieder um den Shot der Usprungsfrage). Wenn's wirklich nur das Skalieren wäre, wäre das wirklich in drei Sekunden gemacht. Aber welche Position soll ich denn einstellen? Denn unmittelbar nach dem Klick auf den 3D-Schalter springt die Ebene doch. Und nicht zuletzt durch die veränderte Ausrichtung, die ich von der Kamera übernehme, ist es eine ziemliche Frickelei, die Position UND gleichzeitig die Skalierung exakt zu treffen.
Ich dachte das hattest du dir schon selbst erklärt, mit dem Position übernehmen, ich hatte dass dann in meiner Erklärung nochmal um die Rotation und die Bewegung entlang Z ergänzt.
Nochmal Schritt für Schritt beschrieben.
Du hast eine 3D Ebene, diese liegt am Koordinatenursprung. Du hast eine Kamera. An Frame 100 möchtest du dass die Ebene Bildmittig vor der Kamera liegt in größe des Frames:
Dazu machst du folgendes:
1. Du kopierst die Position der Kamera an Frame 100 auf die Ebene.
2. Du kopierst die Rotation der Kamera an Frame 100 auf die Ebene.
Deine Ebene liegt jetzt auf der Position der Kamera und ihre Ausrichtung ist identisch mit der Kamera. Da sie "auf" der Kameraposition ist, kannst du sie nicht sehen. Du schiebst sie also von der Kamera fort. Dazu machst du folgendes:
3. Du wählst in der Draufsicht, oder eine anderen Perspektive, deine Ebene und bewegst sie entlang ihrer Z-Achse nach vorne. Der blaue Anfasser (wenn das Achsensapping aktiv ist wird dir ein kleines Z neben dem Cursor angezeigt, du musst den Pfeil in der Mitte treffen…). Ihr Ankerpunkt bleibt damit in der Bildmitte, da die Z-Achse der Ebene durch die übernommene Rotation der Sichtachse der Kamera ist. Da die Ebene im Frame mittig liegt, brauchst du sie nur noch skalieren, und wie ich bereits beschrieben habe, ist bei einem reinen Schwenk ihre Position entlang Z egal, schieb sie also einfach von der Kamera soweit fort, bis sie fast bildfüllend ist und dann skalier sie einfach hoch bis sie exakt den Frame füllt.
Übrigens mal als allgemeine Erklärung nochmal: Deine Ebene springt nicht. Ebenen liegen im After Effects Standardmässig halt am Koordinatenursprung. Es kann sein, dass deine Kamera bei Frame 1 zufällig genau auf diesen schaut, ist aber nicht immer der Fall je nachdem was der 3d Solver für richtig hält. Auf Frame 100 dann halt nicht. Was du getrackt hast ist halt die Kamera, und die bewegt/rotiert halt nunmal. Eine 3d Ebene im 3d Raum ist halt etwas völlig anderes, als eine 2D Ebene.
Mit den oben gennanten Schritten hast du auf Frame 100 das erreicht was du willst. Ob aber auf den Frames davor oder danach die Ebene an ihrer richtigen Position bleibt oder driftet hängt dann jetzt wirklich davon ab ob es ein reiner Schwenk ist. Wenn es ein reiner Schwenk ist, wird sie von Frame 1 bis Ende auf ihrem richtigen Fleck bleiben und nicht driften solange der Kameratrack korrekt ist. Wenn es aber kein reiner Schwenk ist, ist dein Track nicht ausreichend präzise genug und sie wird driften. Genauso, wenn die Kamera Translationswerte hat, da diese Ebene entlang der Kameratiefe auf Frame 100 halt eben nicht dem tatsächlich vorhandenen 3d Objekt entspricht, auf dass du deinen Retuschepatsch projezieren willst.
Aber deine Ebene dahin wo du sie haben willst (bildmittig und bildfüllend) bekommst du sie wie oben beschrieben.
Ob es noch an anderen Stellen in deiner Aufnahme hapert, kann ich dir dann tatsächlich nur sagen, wenn man das Shot sehen würde.
Ich hoffe die Erklärung ist nun verständlich - falls nicht, melde dich einfach nochmal, dann muss ich wohl n bisschen was malen oder screencapturen
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Kleiner Edit der dir vielleicht erstmal reicht und dich schneller ans Ziel führt als es fix "per Hand" zu machen (deine Ebene muss dabei einen Scale von 100% haben sonst wird sie zu klein oder groß im Bild):
Wähle deine 3d-Ebene aus, dann Ebene->Transformieren->In Ansicht zentrieren. Deine Kamera-Ansicht muss dabei aktiv sein.
Damit ist die Ebene auch zentriert und richtig skaliert im View, ihre Ausrichtung aber noch nicht.
Dann kannst du einfach die Rotation der Kamera übernehmen. Entweder per Kopieren & Einfügen (zu Empfehlen) oder folgendermaßen, allerdings versagt die Methode recht schnell und artet in mehr Arbeit aus, dennoch mal der Vollständigkeit halber:
Dafür könntest du Unter Ebene->Transformieren->Automatische Ausrichtung... "Auf Kamera ausrichten" wählen. Dann ist sie richtig orientiert. Dann musst du allerdings nochmal in den Dialog und die Auto-Ausrichtung auf "Keine" stellen, damit sie sich nicht weiter automatisch auf die Kamera ausrichtet. Eigentlich sollte sie dann so orientiert bleiben wie sie ist… tut sie aber nicht, da musst du dich bei Adobe beschweren. Allerdings kannst du sie dann dublizieren, für das Dublikat die Ausrichtung auf Keine stellen, und dann die beiden Ebenen über die Rotation der nicht ausgerichteten Deckungsgleich bekommen. Allerdings versagt das Ausrichten bei bestimmten Winkeln, also bitte mit Vorsicht genießen und evtl lieber per Hand machen. Zumal Rotationen matchen deutlich fummeliger ist als Scale…
Das erledigt im Endeffekt das selbe wie Rotation und Position kopieren, Bewegen und skalieren.