Original von HTS_HetH
Zu dem Thema habe ich die Beobachtung gemacht das Interlaced Material auf der DVD flüssiger wirkt als das deinterlaced Material aus Pemiere im direkten Vergleich. Dadurch wirkt das ganze auch wieder mehr nach Video was mich bisher eher gestört hat bei meinen Filmen. Gibt´s dazu irgendwelche Theorien deinerseits Freezer?
Deine Beobachtung ist korrekt. Der Grund ist die zeitlich höhere Auflösung der Aufnahme. 50 Halbbilder wirken sehr flüssig und wirklichkeitsnah, eben sehr real.
Wenn Du nun Dein Video deinterlaced - dann durchbrichst Du diese hohe zeitliche Auflösung und verringerst eigentlich die Aufnahmequalität - aber der geänderte Bildeindruck entspricht eher dem vom Kinofilm gewohnten.
Film wird ja mit 24 Vollbildern aufgezeichnet, was zwar theoretisch eine ausreichende zeitliche Auflösung bietet, in der Praxis aber das untere Limit für das Auge darstellt.
Tatsächlich stottert die Wiedergabe von Film ziemlich - vor allem bei schnelleren Schwenks in der Totalen merkt man das stark. Ein Beispiel an das ich mich gut erinnere: die Anfangssequenz bei "Spaceballs" wo das Raumschiff scheinbar endlos lang an der Kamera vorbeifliegt - da sieht man ein starkes Ruckeln in der Bewegung.
Dieses Ruckeln wird bei höheren Shutterfrequenzen noch verstärkt durch die scharfe Bewegungsabbildung.
Um den ruckeligen Eindruck zu vermeiden bzw. zu verstecken werden Schwenks in der Geschwindigkeit stark begrenzt, oder man folgt einem sich bewegenden Objekt, wodurch sich das Auge auf dieses konzentriert und das Ruckeln nicht mehr so wahrnimmt. Zudem arbeitet man mit niedrigen Shutterfrequenzen (1/48 ) wodurch Bewegungen leicht unscharf abgebildet werden (Motionblur) - auch das reduziert das Ruckeln.
All das führt zu dem filmischen Eindruck, der uns geprägt hat.
Würde man mit einer Highspeed Filmkamera mit 50 fps aufnehmen und das später auch so abspielen, wäre der Eindruck ein sehr videoähnlicher.