@Monitor
Wenn es wirklich so sein sollte, wie bekommen es dann andere Leute hin beispielsweiße Videos aus unterschiedlichen Quellen mit unterschiedlicher Framerate einfach zusammenzuschneiden???
Garnicht…ehrlich gesagt. Wenn du einen Film drehst, oder ein Musikvideo, oder was auch immer, hast du völlige Kontrolle darüber wie du schiessen willst. Du wählst die Framerate bevor du irgendwas drehst anhand von Notwendigkeiten: Beispielsweise dem Zielmarkt. Ist es Kino? 24 FPS. Deutsches Fernsehen nach PAL Norm? 25 FPS. Arbeitest du für eine amerkanische TV Produktion? 29.97. Oder 24(23.976). All dein Material wird bei dieser Framerates geschossen. Jetzt mal abgesehen von Ausnahmen wie Slowmotions, welche dann meinetwegen 200 FPs gedreht werden aber bei 24 abgespielt.
Ist das überhaupt noch möglich es irgendwie hinzubekommen oder hätte ich davor auf die Framerate der Clips achten sollen?
Die Framerate der einzelnen Clips beträgt übrigens entweder 29,97, 25 und 24,875
Ja, möglich schon. Kommt aber drauf an was du willst. Es gibt einige Prozesse Framerates anzugleichen, beispielsweise ist ein Prozess den es gibt um Kinofilme (24 FPS) fürs Fernsehen bei 25 FPS ablaufen zu lassen, dann den Ton zu strecken und den Sound ein wenig zu pitchen. Es gibt viele Verfahren – aber da jetzt einzusteigen würde dir glaube ich nicht viel mehr bringen als dich zu verwirren.
Prinzipiell: Du kannst beim Laden deiner Footage wählen wie das Schnittprogramm sie interpretieren soll. In deinem Video stehen ja nur Frames. In der Videodatei steht einfach nur eine Information die ihr sagt "Spiele diese Bilder hintereinander ab, und zwar so, dass 29.97 von diesen Bildern eine Sekunde ergeben". Dein Schnittprogramm kann das umgehen. Du kannst ihm sagen: Interpretiere diese Datei als 25 Bilder. Nimmst du deine 24.875 läuft sie kaum merklich schneller ab. Nimmst du deine 29.97 Datei läuft sie einen Tacken langsamer ab. Probleme macht das, wenn du parallel zum Bild Ton aufgenommen hast. Dann passt der nichtmehr und du müsstest ihn anpassen. Wenn es reine Bilder sind, die du meinetwegen auf Musik schneidest, stört es dich vielleicht nicht dass die Footage nicht ganz bei der Geschwindigkeit läuft bei der sie aufgenommen wurde. Wie gesagt, das geht solange da nichts im Ton (Originalton) synchron sein muss.
Was dein Schnittprogamm aber eigentlich immer by default macht: Es behält die Länge deines Videos bei. Lädst du eine 29.97 FPS Datei in eine 25 FPS Timeline bleibt eine Sekunde eine Sekunde. Da aber von den 29.97 Bildern einige weggelassen werden müssen, kommt es zu unschönen Rucklern (oder auch mal anderen Artefakten).
Allerdings: Das wird ein Teil deines Problems sein. Aber nicht unbedingt die komplette Lösung, da die Frames wie du es oben beschreibst offenbar bei der Ausgabe Fehlframes irgendwoher sind, und nicht beispielsweise zwei gleiche Frames hintereinander. Letzteres ist das, was du als "Ruckler" wahrnimmst wenn Videos mit falsche Framerate dargestellt werden.
Programme, die Deine angeführten Frameraten 29,97 und 24,875 auf die gleiche Framerate von z.B. 25 fps exakt umrechnen können, sind mir nicht bekannt.
Doch, das geht durchaus. Aber ist eigentlich eher ein VFX Job als ein Schnitt-Job. Optical Flow heisst das Stichwort, und O-Flow Retiming gibt es aber mitlerweile auch in fast allen großen Editing-Suites. Damit kannst du theoretisch 29.97 entsprechend auf 25 Frames bringen. O-Flow generiert anhand von Bewegungsvektoren Zwischenbilder, die vorher nicht vorhanden waren. Normalerweise nutzt du O-Flow für Slowmos und ähnliches (Beispielsweise hast du 200 FPS geschossen, aber du willst eigentlich am liebsten 400 FPS um es noch langsamer zu haben. Aber auch noch andere Anwendungsgebiete wie: Footage mit zu kurzem Shutter wieder eine natürliche Bewegungsunschärfe geben, und ähnliches). Dann lässt du es halt bei 0.5 Speed ablaufen, und jedes zweite Bild ist ein Bild berechnet aus den Frames davor und danach. Allerdings nicht als simple Überblendung, welche hässlich ist, sondern als tatsächlich neu berechnetes "echtes" Bild. O-Flow funktioniert meistens super bis blendend in durchschnittlichen Fällen, kann aber versagen, gerade bei schnell bewegenden Objekten, oder Objekte welche plötzlich Hintergrund freigeben der vorher nicht da ist. Kann man mit Handarbeit dann schön kriegen
Könnte man jetzt ne Seite zu schreiben, aber ich denke es reicht zu sagen: Es geht. Aber lohnt sich auch nur, wenn es sich lohnt