Ich möchte an dieser Stelle nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, daß mir derzeit keine Software bekannt ist, die direkt beim (H)DV-Capturen die Daten deinterlacen kann. Das würde auch dem Prinzip des DV-Capturens widersprechen, denn das ist ausschließlich ein 1:1 Überspielen des Datenstroms vom Band auf den Computer. Die einzige Manipulation durch die Software besteht darin, den Datenstrom in ein Containerformat zu verpacken (AVI / MOV). Bei HDV werden die Daten am PC in einen MPG2-Transportstream verpackt, am Mac wird zusätzlich das MOV-Containerformat drübergesetzt.
Was Lukas B. da vorschlägt, hat mit Deinterlacen nichts zu tun - vielmehr wird die Footage fehlinterpretiert, im schlimmsten Fall verliert man ein Halbbild (je nachdem wie die Software das Flag "progressiv" interpretiert). Die Vorschau ist da auch kein zuverlässiges Mittel, denn oft wird die Anzeige von der Videoschnittstelle bzw. Grafikkarte bei der Wiedergabe deinterlaced.
Hochwertiges Deinterlacen benötigt sowieso viel Rechenpower und damit Zeit, bei HDV kommt dazu, daß es sich um die 3,75-fache Datenmenge handelt, dementsprechend längert dauert das Deinterlacen, egal mit welcher Methode. Daher macht es auch Sinn, erst dann zu Deinterlacen, wenn die überschüssige Footage bereits entfernt wurde, um Zeit zu sparen.
Uegsi, Du hast nicht erwähnt, was Dein Endformat sein wird - DVD für die Projektion, HD-Clip vom PC, usw. Ich gehe aber davon aus, daß Dir kein Full-HD-Beamer zur Verfügung steht, d.h. Dein Endformat könnte also 720p sein.
Ich habe in
diesem Tutorial mal beschrieben, wie man Filme fürs Web richtig enkodiert, dabei auch eine Methode zum Deinterlacen. Der Filter ist sehr schnell, aber leider auch nicht von allerbester Qualität. Wenn man aber damit HDV von 1080i auf 720p skaliert, dann lassen sich durchaus ansehnliche Ergebnisse erzielen.
Du solltest also zuerst Deinen Film schneiden, dann interlaced als AVI mit einem möglichst verlustfreien Codec speichern und dann nach dem Tutorial vorgehen, wobei natürlich der Endcodec entsprechend auszuwählen ist. Möchtest Du dabei weiterhin XviD benutzen, dann mußt Du eine weit höhere Bitrate einstellen, als im Tutorial - für eine Präsentation kann es also ruhig 8.000 kbps oder mehr sein (25.000 kbps würde der HDV-Bitrate entsprechen). Auf die MP3-Kompression des Tons kannst Du dann auch verzichten und die Audiospur einfach durchstreamen lassen (Directstream).