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beactressluisa

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  • »beactressluisa« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 1

Dabei seit: 3. November 2022

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1

Donnerstag, 3. November 2022, 20:27

Die Heiterkeit der Traurigkeit / Scheinwerfer am Ende des Tunnels

Ich bitte um Feedback zu meiner allerersten Kurzfilm Idee! Würde sie gerne verfilmen und brauche dafür auch Schauspieler und ein Kamerateam.

Kurzfilm "Scheinwerfer am Ende des Tunnels" oder "Die Heiterkeit der Traurigkeit":


1. Szene:
Es ist Pause und auf dem Schulhof herrscht ein lautes, fröhliches Durcheinander. Die Vögel zwitschern, die Sonne scheint - eigentlich ein wunderbarer Frühlingstag. Doch etwas abseits steht ein junger Mann, ganz in grau und schwarz gekleidet und guckt betreten auf den Boden. All das, was um ihn herum passiert, kann er nicht wahrnehmen.
Wir blicken nun aus den Augen des jungen Mannes auf seine schwarzen Sneaker und wandern mit dem Blick langsam hoch, um das Treiben herum zu beobachten. Alles ist grau gefärbt - die Stimmen und das Vogelgezwitscher dringen nur dumpf an unser Ohr.
Wir schauen wieder von außen auf den gesamten bunten Schulhof - und den jungen Mann.
Der Gong zum Ende der Pause ertönt und die Massen streben wieder in Richtung Schulgebäude.

2. Szene:
Im Klassenzimmer angekommen, setzen sich die letzten Personen gerade auf ihre Sitze und tuscheln noch ein wenig.
Der Lehrer betritt SCHWUNGVOLL und mit einem fröhlichen Strahlen den Klassenraum und wirft seine Hefte auf den Tisch.

Lehrer: "Guten Mittag meine Damen und Herren! Wie Sie bereits erahnen konnten, beginnt heute unsere THEATER-AG!"

Lehrer: setzt sich schwungvoll auf die äußerste Tischkante seines Lehrerpults.

Der junge Mann in Grau: sinkt ein wenig mehr in seinen Stuhl in der hinteren rechten Ecke. Mit dieser Wucht von Energie kann er gerade gar nichts anfangen. Ihn beschäftigen andere Themen aus seinem privaten Leben zuhause.

Lehrer: "Um es kurz zu halten, gehen wir doch direkt zur Rollenverteilung über, damit wir im Anschluss direkt beginnen können! Unser Stück wird eine pfiffige Version des Sommernachtstraums sein. Das kennt sicherlich jeder von Ihnen, richtig? (schaut sich um, verhaltenes zustimmendes Nicken in der Klasse)
Lehrer: "Stellt euch bitte mal alle hin und setzt euch erst, wenn ihr eine Rolle zugeteilt bekommen habt.
Charlotte! (strahlt das blonde Mädchen in der ersten Reihe an), DU spielst die strahlende Blume! Johann, du wirst die Sonne spielen und Mathilda, du spielst den Baum im Wind!"

Etwas Zeit vergeht, während alle weiteren Klassenkameraden des jungen Mannes ihre Rollen zugeteilt bekommen und sich setzen können.
Als einziger steht nun noch der Junge Mann in Grau.

Lehrer: "Wen hätten wir denn noch..? Alexander, richtig. Du spielst... den traurigen Maulwurf."

Alexander (der junge Mann in Grau): schaut sehr verletzt und traurig, denn er fühlt sich ertappt. Alle außer ihm haben eine bessere Rolle bekommen, denkt er. Traurig darüber, sogar schon vom Lehrer so abgestempelt zu werden, dass es ihm gerade einfach scheiße geht, setzt er sich hin - und versteht die Welt nicht mehr. Er fühlt sich bis zum äußersten unwohl in seiner eigenen Haut und möchte am liebsten einfach nur aus dieser Welt verschwinden. Niemand versteht ihn.

3. Szene:
Im Theatersaal auf der Bühne: Die strahlende Blume Charlotte hüpft in ihrem Blumenkostüm strahlend über die Bühne, während ihr Gesicht aus der Blüte herausschaut. Die Sonne Johann hängt etwas quer und schief von der Decke herab, doch auch sie versucht so gut es geht zu strahlen. Und der Baum in der Ecke wankt erhaben im Wind - ganz so, wie es sein soll. Und dann gibt es im Bühnenbild hinten rechts noch den traurigen Maulwurf, der lustlos seine Häufchen Erde aus seinem gebuddelten Erdhaufen schmeißt. Alexander, der junge Mann in grau.

Doch dann geschieht eine unvorhergesehen Wendung. Nachdem Alexander einige Anläufe gebraucht hat, und regelmäßig von den Regieanweisungen korrigiert wurde, er solle noch "ausdrucksstärker" seine Rolle spielen, platzt es aus Alexander heraus. All seinen Frust der vergangenen Monate, all die ungeweinten Tränen, all das Grau, das sich angestaut hat, beginnt plötzlich aus ihm auszubrechen. Etwas in ihm hat "Klick" gemacht. Er schreit und heult und weint und wirft mit den Sndhöufchen um sich - ganz so, wie der traurige Maulwurf im Regiebuche steht!

Regie: "Bravo, bravo! Klasse, das ist der traurige Maulwurf, den wir sehen wollen Alexander! Weiter so!"

Und Alexander beginnt es irgendwie zu fühlen. Er ist nun nicht mehr der traurige Maulwurf, sondern einfach der lebendig fühlende Alexander - in einem Maulwurfkostüm.
Das erste Mal seit soo langer Zeit spürt er wieder sich selbst, vergisst alles um sich herum und nimmt voll und ganz den (emotionalen) Raum ein, den die Rolle des traurigen Maulwurfes ihm bietet.
Es ist wie eine Erlösung, alles auf einmal spüren zu dürfen - und dafür ganz und gar nicht verurteilt zu werden! Das, wovor er immer Angst hatte, hat in diesem Theater keinen Platz: Verurteilung für seine Gefühle. Und das spürt er. Er spürt, dass er darf - loslassen darf und einfach nur er selber sein.

Szene 4:

verschwitzt schält sich Alexander aus seinem Kostüm und trägt nun wieder seine ganz normalen Alltagsklamotten. Er nimmt seine Tasche vom Stuhl der Umkleide und geht aus der Tür. Ein sehr kleines, zögerliches Schmunzeln betritt sein Gesicht und umspielt kurz seine Lippen und seine Augenpartie - bevor er im Grau der Straßenwirrwarrs vor dem Theatersaal der Schule verschwindet und sich auf den Heimweg macht.

- ENDE -

Vielen Dank schonmal fürs Feedback,

Beactressluisa

7River

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2

Freitag, 4. November 2022, 07:39

Nette Idee. Das hat was. Auch der Titel. Man könnte die Geschichte noch etwas erweitern oder ausbauen. Ich glaube, dass das aber nicht nötig ist. Als kleiner Kurzfilm würde das so auch funktionieren.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

JoeQuarantaine

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3

Freitag, 4. November 2022, 17:09

Ist großartig von Anfang bis Ende, weil der Typ erkennbar ist und man wird davon tief berührt. Muss nur aufpassen, dass sein Comeback als Drama bleibt und nicht über zu Komödie wechselt, auch wenn er sicherlich da etwas komisch überkommen wird.

Verwendete Tags

drama, Komödie, Kurzfilm, Tragödie

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