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REVIEW VON: Genesis
Für alle, die das Forum erst vor kurzem das Forum betreten haben oder sich noch nicht durch den „Invasion 2“-Thread gewurstelt haben: I2 ist praktisch das seit 2005 am sehnsüchtigstens erwartete Projekt des Forums. Es begann in einer Zeit far, far away, als das Forum (entsprechend seinem kleineren Charakter) noch „Marcus-Graefe-Forum“ hieß und man auf das Forum vor allem dadurch stieß, dass man bei Google “Lichtschwerter erstellen“ eingab.
In dieser Zeit schon war Heikos Arbeit (man kann auch sagen: Fast-Ehe) mit After Effects und dem Erstellen von visuellen Effekten berühmt und beliebt. So erklärt sich auch der enorme Hype um das Projekt.
Besonders witzig find ich in diesem Zusammenhang, dass Heiko Ende 2006 gesagt hat, noch eine Jahreszahl mehr überlebe er nicht. Naja, as time goes by…
So viel zur Vorgeschichte. Widmen wir uns dem Eigentlichen.
Bremen, drei Jahre nach I1:
Der kolossale Schluss-Shot von I1, der mir noch heute eine Gänsehaut bereitet, hat es an Deutlichkeit nicht mangeln lassen: Bremen ist vom Imperium besetzt. Wehren kann sich keiner.
Wirklich keiner? Doch, vier mutige Bremer leisten Widerstand. Nur…wie lange noch? Streitigkeiten bedrohen den Zusammenhalt Schumis und seiner Freunde Heiko, Jupp und Bernie. Denn als der Imperator in einer seiner verrückten Aktionen beginnt, Schumi als neues Sith-…ja „Sithhhh“-Lord anzuheuern, tritt die Geschichte um die Rettung Bremens in ihre entscheidende Phase….
Um den zweiten Film zu verstehen, muss man den ersten nicht wirklich gesehen haben. Das bedeutet aber nicht, dass man auf ihn verzichten sollte, denn beim Vergleich von I1 und I2 sieht man in einer Eleganz, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt, wie sehr sich Heiko in seinen Fähigkeiten weiterentwickelt hat und welch herausragende Arbeit Felix Roth mit seinen Animationen geleistet hat. Wo I1 noch an vielen Stellen das klischee-typische Aussehen eines Amateurfilms hat und man teilweise (was ja aber völlig normal ist) den Eindruck hat, die Shots sind noch nicht ganz fertig, fallen einem bei I2 schlichtweg die Augen aus dem Kopf. Gerade in den Szenen auf dem Lava-Planeten (oder doch Mustafa? Egal) vergisst man sehr leicht, dass man in einer Amateurfilm-Produktion geraten ist. Wie viele Stunden mühsamer Partikelanimation und Rendern hier draufgegangen sein müssen, kann man nur erahnen. Natürlich gibt es an manchen Stellen noch immer Möglichkeiten, nachzubessern, das Keying franzt manchmal aus, die Beleuchtung ist unecht, all die kleinen Makel, die dazugehören. Aber das überdeckt nicht das schöne, elaborierte Aussehen des Films, und zwar über ganze 93 Minuten!!
Hethfilms überschätzt sich an keiner Stelle. In regelmäßigen Abständen geben sie dem Zuschauer wohlproportioniert zu verstehen, dass es sich um eine Amateurfilmproduktion handelt und der Film sich entsprechend nicht allzu ernst nimmt. Dann fällt eben mal die Kulisse um oder eine Figur aus einem anderen Universum taucht plötzlich auf. Hier merkt man, dass Hethfilms mittlerweile sowohl durch eigene Filme als auch Kooperation mit anderen Teams eine Filmwelt geschaffen hat und sich selbst zitieren kann. Spaß ist also auf jeden Fall garantiert, denn: I2 ist eine Komödie.
Nun ist Humor ja etwas sehr Individuelles und hier muss ich sagen, dass mich der Humor in I2 nicht immer wirklich angesprochen hat. Man konnte Witze und Anspielungen sowie Slapstick-Einlagen auf jeden Fall erkennen, nur lachen wollte mir meistens nicht gelingen. Aber wie gesagt, das ist sicher eine reine Geschmackssache.
Durch den vielen Humor stechen dann die Szenen, in denen Hethfilms bewusst auf die Dramatik großer Filme anspielt (so die Szene mit Bernie um einem Photo), umso mehr raus. Ein Gänsehaut-Feeling kommt auf, vergleichbar mit dem am Ende von I1. Man entwickelt eben schon eine gewissen Verbundenheit mit dem Charakteren aus dem „Invasion“s-Universum (letztlich mit Heiko, Schumi, Bernie und Jupp selbst).
Eine extra Erwähnung muss an dieser Stelle Felix Roths Arbeit bekommen. Die Weltraumszenen wirken teilweise so dermaßen Star-Wars-echt, dass der Unterschied zwischen einem Fly-By aus Episode 3 und aus I2 nicht mehr zu erkennen ist. Gerade in den Gefechten mit den Tie-Fightern fühlt man sich unmittelbar an die Schlacht von Coruscant erinnert (Anfang Episode 3).
Auch beim Interieur der Raumschiffe, im Gefängnis, in all diesen zahlreichen Locations, die Felix (wie man in dem sehr zu empfehlenden Behind-The-Scenes sehen konnte) in mühsamer Arbeit modelte, erkennt man die Detailversessenheit, die diesen Film so liebenswürdig macht. Man kann sich förmlich vorstellen, wie Heiko und Felix nächtelang an den einzelnen Shots (99% davon nicht nur mit 3D-Animation, sondern auch mit 3D-2D-Compositing) bastelten und rumprobierten. Dass I2 in diesem Bereich zur Elite zählen würde, war abzusehen, aber dann wirklich die Shots vor Augen zu haben, das macht einen dann nochmal zusätzlich baff.
Schauspielerisch gibt es wenig zu bemängeln. Der Film hat es sich nicht zum Ziel gesetzt, tiefe Einblicke in Charaktere zu geben, insofern spielen alle ihre Rollen entsprechend gut. Die vielen Cameos und Gastauftritte tun ihr Übriges.
Erwähnenswert ist in jedem Fall nochmal Tristan Sommers (King Cerberus) und Patrick Schumachers Schauspiel. Der eine als Imperator und der andere as himself sind einfach sehenswert und bilden gerade am Ende, ein herrliches Paar. Ebenso in der Szene, als Schumi seine Maske bekommt (Episode 3 lässt grüßen). Auch Heiko als er selbst ist einfach zum Schmunzeln. Die Szene mit dem Apple…köstlich, schon eher mein Humor…aber wartet ab
Was soll ich noch mehr sagen: Für mich war es eine schöne Erfahrung, ein fertiges Projekt, das ich selbst schon seit vier Jahren zwar mit gewissem Abstand zum Hype, aber doch voller Vorfreude erwarte, anzuschauen und meine Meinung dazuzusagen.
Ich hab Heiko gleich, nachdem ich I2 angeschaut hatte, eine E-Mail geschrieben und ihm meinen tiefsten kollegialen Respekt ausgesprochen. Ich denke, das drückt alles aus. Meinen tiefsten Respekt an diese kolossale Arbeit, diese Mühe und dieses Engagement. Denn letztlich sind diejenigen, denen diese Arbeit zugute kommt, wir alle.
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REVIEW VON: Frederik Braun
Bevor ich mich zu dem Film äußere, muss ich erst mal etwas loswerden: Ich hatte nach den ganzen Blockbuster-Teasern nicht erwartet, dass der zweite Teil vom Genre her noch irgendetwas mit dem Original zu tun haben könnte. Das fand ich damals (ist ja jetzt auch schon ca. zwei Jahre her) ziemlich schade, denn der Charme und die Gags von „Die Invasion“ hatten es meines Erachtens verdient in einer Fortsetzung mit besserer Technik und deutlich höherem Aufwand professionalisiert zu werden. Stattdessen schien der „Kampf um Bremen“ ein Blockbuster-Spektakel zu werden, was zwar mit atemberaubenden Effekten daherkommt, den lockeren bis selbstironischen Stil des Erstlings aber nicht fortsetzt.
Wie gesagt, es schien so, bis vor einem guten Monat der „Theatrical Trailer“ veröffentlicht wurde. Eines war jetzt klar: „Die Invasion 2“ ist doch eine Parodie! Trotzdem war ich noch skeptisch, denn man sah dem Trailer deutlich die vier Jahre Produktionszeit des Films an. Neben den kinoreifen Visual Effects wirkten die eher durchschnittlichen Realaufnahmen etwas deplaziert. Ich gebe zu, dass ich stellenweise gedacht habe: „Jungs, ihr habt so viel Zeit und Aufwand in die Effekte gesteckt, warum habt ihr dann die Realaufnahmen nicht neu gedreht?“ Andererseits wäre dadurch vielleicht besagter Charme teilweise verloren gegangen. Wirklich verzwickt, das ganze. :-P Ich hatte also eher gemischte Gefühle, als ich den PLAY-Button meiner DVD-Fernbedienung betätigte...
...und musste nach dem Durchlauf des Abspanns feststellen: Der Film ist 1 Stunde und 37 Minuten kurzweilige Unterhaltung! Die Gags sind größtenteils echt genial, es gibt richtig was zu lachen. Und auch die Handlung ist für einen Amateurfilm abwechslungsreich und schlüssig.
Am Meisten gewundert hat mich, dass die Kombination von Realaufnahmen und Visual Effects doch nicht so negativ ins Gewicht fiel, wie zunächst befürchtet. Die Aufnahmen vor CGI-Hintergrund in der Raumstation des Imperators sind richtig gut geworden.
Deutlicher sogar als beim Vorgänger ist hier das Parodie-Genre zu erkennen, denn „Die Invasion 2“ nimmt nicht nur „Star Wars“, sondern auch andere SciFi-Klassiker aufs Korn. Meist kommt das sehr witzig an, nur sehr selten schießt ein Gag mal aufgrund von schlechtem Timing daneben. Auch ein gewisser Running Gag, den ich jetzt nicht näher ansprechen will, ist spätestens beim dritten Mal ausgelutscht.
Zu einem Thema brauche ich nicht viel sagen: Visual Effects. Das, was hethfilms hier geleistet hat, ist zum Teil kinoreif! Gerade die Raumschlacht könnte auch aus einem richtigen „Star Wars“-Film sein. Zwar gibt es auch Effekte, die neben den kinoreifen VFX etwas billig aussehen; der Film-Spaß geht dadurch aber keineswegs verloren.
Die darstellerischen Leistungen sind soweit in Ordnung. Mit Abstand am besten gefällt mir wieder Patrick „Schumi“ Schumacher, der hier in einer Doppelrolle durch gutes Timing und witzige Mimik wirklich komödiantisches Talent beweist. Stefan „Bernie“ Berndt bringt sowieso immer seinen ganz eigenen kultigen Schauspiel-Stil mit. Auch gefallen haben mir Tristan Sommer als Imperator und Timo Keyssler als Handelsreisender. Als eigentlicher Protagonist des Films hat auch Heiko himself seine Rolle ganz gut gemeistert, hinter der Kamera ist er aber besser aufgehoben. ;-) Der restliche Cast hat mich jetzt nicht so richtig vom Hocker gerissen, abgesehen von dem ein oder anderen originellen Gast-Auftritt (kaum zu glauben, wer so alles im All herumfliegt...).
Zum Schluss noch ein paar Worte zur Handlung, neben den Gags sicher auch ein unverzichtbarer Bestandteil jedes komödiantischen Films. Wie ich oben schon angesprochen habe, überzeugt diese durch jede Menge Abwechslung, sodass einem während des gesamten Films nicht langweilig wird. Ich wage mal fast zu behaupten, dass „Die Invasion 2“ der erste Amateurfilm in Spielfilmlänge ist, bei dem ich nicht gähnend auf die Uhr gucken musste. Aber auch hier gibt es ein kleines Manko: Das große Finale, das Duell zwischen Schumi und Heiko, ist schlicht und einfach zu lang geworden. Zudem nimmt hier die hohe „Gags per Minute“-Rate des restlichen Films deutlich ab. Der finale Gag macht das aber wieder in gewisser Weise wett. :-D
FAZIT: Ob der Film den hohen Erwartungen mancher gerecht wird, kann ich nicht sagen. Eins steht fest: „Die Invasion 2“ ist ein pseudo-episches (im positivsten Sinne des Wortes) Feuerwerk an Gags und Effekten auf hohem Amateurfilm-Niveau, das nie langweilig wird...oder mit anderen Worten: Der Film ist ja mal voll assig!
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