Hallo liebe Hobbyfilmer,
Gestern-Abend lief auf NDR ein Krimi aus der Reihe "Stahlnetz".(Nicht die alten in SW, sondern die Neuauflage). Diesen Krimi fand ich ganz gut gemacht und ich benutzte ihn so nebenbei, um mal bewußt auf die Kameraführung zu achten. Wie wurde die Kamera gehalten, bzw. geführt? Wurde sie starr gehalten, oder bewegt und wenn ja, wie? Dabei viel mir folgendes auf,( Bei bewußtem Zuschauen, sozusagen aus Sicht des "unsichtbaren Kameramannes", unter Vernachlässigung der Handlung):
1. "Kamerafahrten" von der Schulter, Schwenks und Mitbewegungen, bzw. Mitgehen in "unsauberer" Form, warum auch immer.
2. Saubere Dollyfahrten, die auch sauber in eine starre Einstellung mündeten.
3. Selten sparsam eingsetzt mal eine Slider-Seitwärtsfahrt.
4. Schulterkamera mit leichten Korrekturen und leichteren Wacklern, permanent über viele Szenen.(Die Wackler waren relativ subtil, also schwer zu sagen, ob absichtlich angewendet, oder nicht)
Worum es mir nun bei meiner Aufzählung geht?
Nun, ich konnte kein System herauserkennen, warum hier mal die klassische starre Cam eingesetzt wurde, mal völlig saubere Dollyfahrten und zu ca. 60-70% die moderne, aber nicht übertrieben störend wirkende, Wackelcam. Weder Draußen und Drinnen, viel Platz, wenig Platz, Spannungsaufbau, subjektive Kamera, oder objektive Sicht. Ich konnte kein System erkennen.
Trotzdem war es gut gemacht, da ich, sobald ich wieder auf die Handlung achtete, hinterher nicht mehr sagen konnte, wie gerade die Kamera geführt wurde. Sprich: Dem "normalen" Zuschauer fällt das bewußt schon mal garnicht auf. Man muß schon als Hobbyfilmer ganz genau hinschauen.
Ich bin mir sicher, daß die Auswahl der Kameraführung im Beispiel dieses Stahlnetz-Krimis mit System angewendet wurde. Bloß konnte ich kein, für mich als Hobbyfilmer lehrreiches, daraus erkennen.
Das Equipment für perfekte, saubere Dollyfahrten "in jeder Lebenslage" war jedenfalls erkennbar vorhanden. Also dürften Zeit und Geld doch kein Argument gewesen sein, oder etwa doch?
Gruß,
Kalle