Du bist nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Amateurfilm-Forum. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

ghostpictures.de

Independentspielfilme und Kurzfilme - www.ghostpictures.de

  • »ghostpictures.de« ist männlich

Beiträge: 2 099

Dabei seit: 19. Oktober 2007

Wohnort: Berlin

Hilfreich-Bewertungen: 26

  • Private Nachricht senden

21

Freitag, 1. Oktober 2010, 08:40

So finde ich, dass eine Geschichte immer im Team ausgearbeitet werden sollte, da doch einige gute Ideen beitragen können (wenn dies Geschichte nicht schon feststeht).


Dem kann ich (aus meinen Erfahrungen) gar nicht zustimmen! Wie man so schön sagt... Zu viele Köche verderben den Brei! Außerdem kommt es so öfters mal zu Konflikten oder Streitigkeiten bei den Beteiligten. Meine Methode ist es, dass ich meine eigenen Ideen nutze, selbst das Drehbuch schreibe und dieses dann auch als Regisseur nach meinen Vorstellungen umsetzen will. Was ich tue: Ich schicke das Drehbuch zahlreiche Leuten und lasse mir Verbesserungstipps oder Vorschläge zur Handlung geben, die ich dann mehr oder weniger berücksichtige und im Drehbuch korrigiere. Ich schicke das Drehbuch dann Leuten die Ahnung vom Film haben, aber auch welchen, die sich gar nicht mit der Marterie auskennen. Ist immer gut zu sehen, was die Leute aus verschiedenen Lagern anzumerken haben.


Da kann ich wiederum nicht zustimmen da ich der Meinung bin dass man jeder seine eigene Nische bei einer Filmproduktion finden muss.
Wenn man nen' Jahr durchgängig Drehbuch und Storyboards erdenkt, den Dreh plant und koordiniert, die Regie führt und noch die Kamera in der Hand hält, dazu noch auf Ton und Licht achten muss BLEIBT es an irgendeiner Ecke einfach hängen!
Von den verlorenen Nerven ganz zu schweigen!

Ich hatte aber auch die Erfahrungen gemacht egal ob bei einzelnen Drehtagen oder bei Kurzfilmen in denen die Aufgaben geteilt wurden und die Ergebnisse waren gleich schlagartig besser. Wenn sich jeder auf das konzentriert was er kann dann werden die Ergebnisse einfach besser und man hat danach noch Bock was neues zu drehen.

Das war nur mal meine Meinung zu Birkholz Kommentar.

  • »Epicon« ist männlich
  • »Epicon« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 458

Dabei seit: 6. August 2010

Wohnort: Ludwigsburg

Hilfreich-Bewertungen: 53

  • Private Nachricht senden

22

Freitag, 1. Oktober 2010, 12:20

Zitat

das ändert imo nichts daran, dass es Geschichten gibt, die besser und schlechter / interessanter und weniger interessant sind
Dem stimme ich auch zu. Ich glaube, mit einer Geschichte die allein an sich interessant ist, wird es besser als mit einer Geschichte, die an sich langweilig ist. Das ändert wiederum nichts daran, dass die Struktur alles anhebt. An sich hat ja jeder Film den wir gesehen haben einen Anfang und ein Ende (nicht immer eine Auflösung aber Ende) Also wird die Geschichte die man erzählt eingekreist. Sonst wäre ja jede Geschichte unendlich lang. Ich meine, wir fangen selten bei der Geburt unseres Helden an oder könnten noch weiter zurück gehen, wie sich die Eltern unseres Helden kennengelernt haben, damit er überhaupt entstanden ist usw. Ebenso können wir auch in die andere Richtung gehen. Was ich damit sagen will, ist : Wir müssen strukturieren. Damit fangen wir an wenn wir etwas erzählen. Die Geschichte ist immer das was man erzählt. Das was vorher war und was danach geschieht, kann eine Rolle spielen aber im Grunde stellen wir fest wo es beginnt und mit was es endet.


Syd Field schreibt : Die Story bestimmt die Struktur. Da muss ich jetzt dir recht geben, denn das hast du mir schon die ganze Zeit erzählt. Ich denke der Schreibprozess ist von Beiderseiten stark ausgeprägt. Wenn ich ein Drehbuch schrieben möchte, lass ich mich Strukturtechnisch erst fallen und überlege mir etwas. Wenn ich ein Ende habe, finde ich schnell einen Anfang. Wenn die Geschichte sich gut anfühlt und ich sie schon niederschreiben kann, tue ich das und da fängt das Strukturieren schon langsam an. Wenn es niedergeschrieben ist, untersuche ich es auf seine Struktur. Ich habe ja vorhin schon mal geschrieben, dass ich Wert darauf lege, die Struktur in meinem Film zu erkennen um sie besser erzählen zu können. Genau das mache ich auch. Aber wenn ich die Story habe und sie so weit Strukturiert habe ohne sie zu verändern, komme ich vor eine Wand auf der groß steht : HIER FEHLT WAS! das kann ein Wendepunkt sein, eine Begründung, eine Frage die nicht eingelöst wurde und doch so wichtig war usw. Dann fängt die Struktur an die Story zu bestimmen und ich muss dann wirklich kreativ sein um genau den Weg zu finden, der die Lücke füllt und die Story nicht krass verändert. Aber im Grunde stimmt es. Man braucht erst eine Story. Man kann nichts strukturieren wenn man keine Story hat.


Epi

Birkholz Productions

Registrierter Benutzer

Beiträge: 2 603

Hilfreich-Bewertungen: 190

  • Private Nachricht senden

23

Freitag, 1. Oktober 2010, 13:56

Da kann ich wiederum nicht zustimmen da ich der Meinung bin dass man jeder seine eigene Nische bei einer Filmproduktion finden muss.
Wenn man nen' Jahr durchgängig Drehbuch und Storyboards erdenkt, den Dreh plant und koordiniert, die Regie führt und noch die Kamera in der Hand hält, dazu noch auf Ton und Licht achten muss BLEIBT es an irgendeiner Ecke einfach hängen!
Von den verlorenen Nerven ganz zu schweigen!

Ich hatte aber auch die Erfahrungen gemacht egal ob bei einzelnen Drehtagen oder bei Kurzfilmen in denen die Aufgaben geteilt wurden und die Ergebnisse waren gleich schlagartig besser. Wenn sich jeder auf das konzentriert was er kann dann werden die Ergebnisse einfach besser und man hat danach noch Bock was neues zu drehen.

Das war nur mal meine Meinung zu Birkholz Kommentar.


Dem kann ich nur zustimmen. Hab auch gar nichts Anderes behauptet! :P Ich hab mich ja lediglich aufs Drehbuch bezogen. Am Set und in der Post sollte auf jeden Fall ne klare Arbeitsteilung im Team geschehen.

sollthar

unregistriert

24

Samstag, 2. Oktober 2010, 11:33

Zitat

Das ändert wiederum nichts daran, dass die Struktur alles anhebt.


Definitiv! Auch eine gute Geschichte will gut erzählt werden - sprich: Richtig strukturiert, damit man möglichst einfach durch die Geschichte geführt und emotional involviert werden kann. Manchmal kann die Struktur auch ein Hindernis sein. Es gibt zig Hollywood-Filme, die jede Strukturregel bis ins kleinste Detail einhalten und genau dadurch langweilig, vorausschaubar und schablonenhaft sind.

Letztenendes ist brauchts wohl eine gute Geschichte, die Fähigkeit, diese Geschichte auch gut zu erzählen und auch ein Publikum, dass diese Geschichte hören will. Genau wie bei Witzen, die manche Leute halt einfach lustig bringen und andere bereits zu Beginn im Keim ersticken. :)

Und was wir als "interessant", "anregend", "berührend" oder selbst "intelligent" empfinden, hat enorm viel mit uns selbst zu tun. Dafür gibt es keine mathematischen Formeln. Es gibt Figuren, die mich berühren, die andere komplett kalt lassen. Geschichten, die mich faszinieren, die andere komplett langweilen. Momente, die mich prägen, die an anderen spurlos vorbei gehen. Letztenendes haben wir alle unsere eigene Erfahrungswelt und als Filmemacher bleibt nur zu hoffen, man findet sein Publikum.

Brent Spiner drückte es in einem Interview mal brilliant aus, auf die Frage, warum Star Trek 8 so erfolgreich ist:

"You know. Every film team in the world tries to make a really good film. No one wants to make a bad film. That happens by accident. Because of that strange, unpredictable magic element that sometimes happens and mostly just doesn't. Looks like we were just lucky this time."

  • »Epicon« ist männlich
  • »Epicon« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 458

Dabei seit: 6. August 2010

Wohnort: Ludwigsburg

Hilfreich-Bewertungen: 53

  • Private Nachricht senden

25

Samstag, 2. Oktober 2010, 12:17

Zitat

Und was wir als "interessant", "anregend", "berührend" oder selbst "intelligent" empfinden, hat enorm viel mit uns selbst zu tun.
ja das stimmt. Ich versuche zur Zeit heraus zu finden, warum ich meine neue Figur im Drehbuch so angelegt habe und finde da immer mehr über mich und meine Sichtweise zur Welt heraus. Ich bin auch dabei zu recherchieren und da sind dann auch viele Dinge, die man unterbewusst in die richtige Richtung gedacht und gefühlt hatte, aber man wusste nicht warum. Ich glaube, umso mehr man über sich und sein Thema weiß und warum man es so erzählen möchte, kann man es möglichst>richtig< erzählen. Das Publikum wird sich dann schon finden. Umso ehrlicher das Projekt zu seinem Schöpfer und der Realität ist, umso besser und schneller werden sich die Menschen von dem, was sie sehen berührt fühlen.

Zitat

Es gibt zig Hollywood-Filme, die jede Strukturregel bis ins kleinste Detail einhalten und genau dadurch langweilig, vorausschaubar und schablonenhaft sind.
Das stimmt traurigerweise aber die werden auch nie so ein riesen Erfolg. Mir fällt gerade der Film über Robin Hoods Tochter ein. Der ging so krampfhaft nur nach Struktur, dass er wie eine Oberfläche ohne Inhalt vorbei ging und die Klischees haben mich richtig wütend gemacht. Solche Filme wirken jedoch bei kleinen Kindern. Die kratzt es wenig ob es nun eine überraschende Geschichte war oder eine die sie schon 20 Mal gesehen haben. Der anspruch wächst mit dem Alter und irgendwann fühlt man sich berechtigterweise von diesem Zeug belästigt.

Ich habe in Syd Fiel gestern gelesen :Es ist keine Formel sondern eine Form. Ich kann sagen wo aber nicht wie.

Das sagt finde ich schon alles. Die Struktur ist eigentlich nur dazu da, möglichst viel aus der Story rauszuholen. Ich finde Wendepunkte sollten allgemein nicht nur den Helden überraschen, sondern auch den Zuschauer. Der Zuschauer sollte sich also etwas anderes vorstellen und genau das was er am wenigsten erwartet hat, wird es dann. Das kann man jetzt falsch verstehen aber ich denke du weißt was ich meine.

Syd Field bringt am Anfang seines Buches irgendwo eine kleine Beschreibung, und schreibt am Schluss : ich habe mir nur einen Film ausgedacht. Ich find die Beschreibung sehr gut und spannend. Habe mir Gedanken gemacht und mir auch einige Kurzfilme angesehen oder die Anfänge eines Langfilms und bin zu dem Schluss gekommen, dass die gegebenen Umstände schon etwas völlig abnormales sein sollten, um auch gleich Interesse zu wecken. Der Zuschauer muss in wenigen Sekunden mit einem Problem konfrontiert werden, das er so noch nie hatte. Die Struktur hilft zu verstehen, dass der Held diese Situation wirklich noch nie hatte.

Zitat

als Filmemacher bleibt nur zu hoffen, man findet sein Publikum.
Ja wir können nur unsere ganze ÜPberzeugung und unser ganzes Können investieren und hoffen, dazu noch etwas glück zu haben :)

Epi

sollthar

unregistriert

26

Samstag, 2. Oktober 2010, 12:34

Zitat

Das stimmt traurigerweise, aber die werden auch nie so ein riesen Erfolg. Solche Filme wirken jedoch bei kleinen Kindern.


Hm, das deckt sich nicht mit meiner Erfahrung - Im Gegenteil. "Avatar" ist dermassen by-the-book drehbuchmässig, dass ich nahezu szenengenau voraussagen konnte, was als nächstes passiert. Genauso deckt "Inception" jedes Drehbuchklischee ab mit seinem herrlich gesuchten inneren Konflikt. Beides die grossen Hits dieses Jahr, nicht nur bei kleinen Kindern. :)

Aber eben auch beides super Beispiele, wie man strukturiert, von denen man viel lernen kann (auch im Bereich "Wie sollte mans nicht machen"). Und beim Publikum ziehts ja ganz offensichtlich.


Ja, ich verstehe was du meinst. Sehe ich genauso.

  • »Epicon« ist männlich
  • »Epicon« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 458

Dabei seit: 6. August 2010

Wohnort: Ludwigsburg

Hilfreich-Bewertungen: 53

  • Private Nachricht senden

27

Samstag, 9. Oktober 2010, 10:38

Zitat

"Avatar" ist dermassen by-the-book drehbuchmässig,
Naja gut, nur weil es die Vorgaben erfüllt, muss es jetzt nicht schlecht sein. Ich meine so Filme die ihre Wendungen total unrealistisch und klischeehaft haben. Es gehört schon die Kunst dazu, die passenden Elemente zu finden. Müsste mir Avatar allerdings nochmal ansehen. Habe es nur einmal im Kino gesehen.


Epi

EDIT: Ja ich habe bei Avatar sogar voraussagen können, wer gegen wen wahrscheinlich wie kämpfen wird. Der Film bot keine Überraschungen und das ist finde ich nicht weiter schlimm. Natürlich können Twists in der Geschichte manchmal hilfreich sein aber ich fühle mich da oft verarscht als zuschauer und wenn ich mir den Film noch einmal ansehe, weiß ich ja was ab da und da passieren wird. Da ist dann der Weg dorthin nicht mehr so spannend. In der Emotionalen Ebene kann man ruhig Twists einsetzen wie ich finde. Sollte man sogar, damit die Figuren sich entwickeln und sich irgendwann richtig zeigen oder eine Veränderung abschließen. Sozusagen eine Erleuchtung für den Helden. So etwas ist in Avatar, so weit ich mich erinnern kann sogar dabei. Iception habe ich noch nicht gesehen. Wenn man nach dem Buch geht und diese Vorgaben auf eine eigene Geschichte projiziert, merkt man eigentlich schnell, wie es sich schlagartig verbessert. Es ist schwer sich 100% an die Vorgaben zu halten, weil die Story sich manchmal dadurch verändert. Aber wenn ich an mein Drehbuch >Raincomp< denke, merke ich wie wichtig es ist, diesem nachzugehen. Ich habe die erste Fassung glaub vor 3 Jahren geschrieben (leider heute verschollen) Damals waren es genau 20 Seiten. Zwar Endzeit aber kaum Action. Kaum Handlung. Es war mehr so dem Geheimnis auf der Spur. Da Suchte irgend ein Typi nach irgend einem Gerät (ähnlich wie in Roboto) und kam dann mit einem Übermenschen der vor 3 Jahren verstarb in Verbindung, der in der Gegenwart eine Art Ungeheuer, ein Geist ist. Durch ihre Verbindung war es dann möglich, eine alte Mission zu ende zu führen und die Welt wieder in seine ursprüngliche Form zurück zu verwandeln.

Naja es war sehr komplex und die Helden waren noch eindimensional. Die Story bot nur Erzählung und kaum Handlung. Wenn es eine Handlung gab, dann verstand man nicht, was da eigentlich wen verfolgt usw. Es gefiel mir sehr wie es war. Ich habe es auch andere lesen lassen und sie waren ebenfalls beeindruckt. Ich war damals heftig am arbeiten um den Film der nur 18 Minuten gehen sollte zu finanzieren. Jedoch kam dann eine Menge gegen mich (auch Privat) und ich lies es eine Weile verstauben, bis ich es dann wieder überarbeitete. Bisher habe ich das Drehbuch etwa 5 mal überarbeitet. Erst wurde es schlechter und ich war total angepisst. Mir fiel nichts mehr ein, nachdem ich einige Bücher über das Drehbuchschreiben gelesen hatte. Ich dachte mir : hätte ich das doch bloß nicht gelesen, meine Ideen waren immer so gut und jetzt fällt mir nichts mehr ein! Dann aber ist mir aufgefallen, dass meine Ideen nicht gut waren. Sie waren irgendwo im nirgendwo, ohne Verbindung zueinander. Eine Freundin gab ein Feedback zu der zweiten Fassung, die nun 30 Seiten lang war : ich finde es gut und die Atmosphäre kommt sehr gut rüber aber ich verstehe nicht in welchem Verhältnis die Figuren zueinander stehen. Ich wusste ab da, ich würde meine Ideen gut finden, wenn sie auch richtig wären und die Geschichte unterstützen würden, statt sie nur weiter komplexer zu machen. Umso mehr Gedanken ich mir machte, umso mehr begriff ich, dass ich eigentlich keine Ahnung hatte, was ich erzählen wollte. Ich wusste nicht wer meine Helden waren, was sie wollten und vor allem um was es in der Story gehen sollte. Es hatte einfach keinen Kern und daher nie eine emotionale Verbindung zu den Helden. Es fehlte immer das Grundlegendste. Die Struktur. Ich machte ernsthaft immer wieder den Fehler, nach einigen guten neuen Ideen eine neue Fassung zu schreiben, ohne mir vorher Gedanken darüber zu machen, wie die Struktur aussehen sollte. Die Letzte Fassung die ich schrieb war zwar nach einer Struktur geschrieben, aber sie entstand beim schreiben. Ich wusste nicht, wie ich meinen PP2 gestallten sollte. Als ich dann soweit war, fiel mir etwas in den Schoss und ich fand es in Ordnung aber nicht perfekt. Es war alles immer so eingeworfen. Die Handlungen und Dialoge der Charaktere widersprachen sich immer und immer wieder. Ich wusste, er muss das tun und später dann das aber warum wirkt es so künstlich? Es hat überall etwas gefehlt und wenn ich mir dieses Etwas hinzudachte, wurde es lebendig. Zb einen Zwischenraum für die Entwicklung, damit es auch realistisch wird, dass der Angsthase der Story immer den Schwanz einzieht und später wenn alle tot oder weg sind, er alleine Mut sammelt. Es fehlte die Motivation an vielen stellen und die Charakterbögen fehlten. Die Nebenhandlungen waren irgendwo ab ihrer Mitte verschwommen und ergaben gegen Ende keinen Sinn mehr. Nur die Haupthandlung wurde effektvoll aufgelöst. Damit war und bin ich nicht zu frieden.

Was ich mit all dem sagen will ist, ich glaube dass eine Komplex wirkende Geschichte meistens nicht ausgefeilt ist. Wenn wir alles notwendige hinzufügen, wird sie schnell begriffen. Wenn eine Story komplex wirkt und wir von den Handlungen der Charaktere überrascht werden, dann nur weil wir ihre Entwicklung in der Geschichte nicht begreifen. Ist aber nur meine Meinung :/

Epi

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Epicon« (9. Oktober 2010, 11:17)


28

Dienstag, 30. November 2010, 18:53

Mir kommt es darauf an
1.Dass Publikum zu unterhalten.
2. Keine "unmöglichen" Filmprojekte versuchen umzusetzen sondern in der Realität zu bleiben.
3. Kein übermäßig gefülltes Drehbuch sondern lieber etwas mehr vor Ort zu den Rollen und den Einstellungen sagen.
4. Ich finde, das man mit dem nötigen Ernst an jedes Projekt gehen sollte was aber nicht heißen soll das an einem Drehtag nicht gelacht werden darf
5. Auch versuche ich darauf zu achten den Film abwechslungsreich zu gestalten (Bsp.: Nach der Verfolgungsjagd was romantisches oder witziges)
6. Wenn die Schauspieler den Text nicht können (was mich im Kopf schon glatt zum Wahnsinn treibt) versuche ich ruhig zu bleiben

So bisher war ich nie mit genung Ernst bei der Sache, das soll sich jetzt

MP-Digital

Steadicam Operator

  • »MP-Digital« ist männlich

Beiträge: 2 855

Dabei seit: 6. März 2009

Wohnort: Reutlingen

Hilfreich-Bewertungen: 127

  • Private Nachricht senden

29

Dienstag, 30. November 2010, 20:33

Also mir ist wichtig:

1. Mit Bildern eine fürs Publikum verständliche Geschichte umzusetzen.
2. Filmprojekte die an sehr aufwendiger Requisite scheitern, Finger weg!
3. Das beim Dreh eine entspannte Atmo vorhanden ist, wo alle Freude und aber auch den Ernst der Sache nicht vergessen.
4. Das am Dreh Kaffe, Getränke und Brötchen vorhanden sind, dass ich zu 100 % sehr wichtig, weil so zeigt man als Filmemacher richtiges Interesse, die Szenen dieses Tages auch gut über die Bühne zu bekommen (ist das nicht, dann sollte man sich ein anderes Hobby suchen !!).
5. Alles muss am Drehort sein.
6. Kurze Zeit und Wegezeit, sollte was umgebaut werden u.a.
7. Lachen ja, nur in der Pause.
8. Die Regie sagt was gemacht wird beim Dreh.
9. Alle die mitmachen sollen sich mit dem vertraut machen, was sie spielen.
10. Alle sollten mit einer guten Freude und Ernsthaftigkeit an die Drehs herangehen, damit sie auch der Regie zeigen, dass ihnen die Schauspielerei zu den Szenen wichtig ist.
11. Und ganz wichtig ist, die Kamera – , Licht – und Tontechnik muss vorhanden sein, will man einen guten Film (Szenen) machen.

Was fehlt ? Geld oder Sponsoren! Das wäre nicht schlecht. Damit kann man sich Dinge zulegen oder leihen, die man benötigt.

Was noch noch ? Ein sehr gutes Selbstvertrauen und Mut, Dinge zu bewegen. Sich nicht von seinem Vorhaben abzudrängen, weil andere dazu geteilter Meinung sind und alles „schlecht“ reden müssen.

Seine Ziele umzusetzen, sie zu erreichen (bzw. versuchen sie zu erreichen).

Sein Ziel nicht aus den Augen verlieren und daran festhalten - bis zum Schluss.

So, dass ist was mir zum Thema Film wichtig ist. Sicherlich habe ich wieder was vergessen. Denke aber, dass wesentliche habe ich aus meiner Sicht wiedergeben können.

  • »Epicon« ist männlich
  • »Epicon« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 458

Dabei seit: 6. August 2010

Wohnort: Ludwigsburg

Hilfreich-Bewertungen: 53

  • Private Nachricht senden

30

Donnerstag, 2. Dezember 2010, 23:06

Schön, dass dieses Thema wieder etwas auflebt :)

Nach meinem neusten Dreh, hat sich einiges bei mir gewandelt :

Mir ist die Planung wichtiger geworden, denn den letzten Film habe ich in nur 5 Wochen beginnen müssen (und da gabs noch nicht einmal ein Drehbuch) Es ist schlecht, wenn die Drehtermine immer näher rücken und man hat noch nicht alles planen können. Daher ist es mir wichtig geworden, einen Dreh erst dann festzulegen, wenn der Plan vollständig klar ist und es nur noch darum geht, die Dinge zu holen.

Mir ist es wichtig geworden, meine Schauspieler kontrollierter rauszusuchen. Ab jetzt werde ich beim Casting von den Schauspielern verlangen, durch Schlamm zu kriechen. Wenn sie sich dabei blöd anstellen = Aus.

Ich habe das erste Mal gespürt, wie wichtig ein Kameramann sein kann, wenn man auch ein gutes Drehbuch in der Hand hat. Der Regisseur konzentriert sich auf die Aussage und der Kameramann auf das Bild. Es ist schier unmöglich beides gleichzeitig zu machen. Daher ist mir der Kameramann, egal wie gut oder schlecht er ist, wichtiger als wenn ich es selbst machen müsste.

Beim Dreh habe ich mich stark beeinflussen lassen durch die Schauspieler. Das bereue ich jetzt beim schneiden. Also, es ist mir wichtiger geworden, meine Ideen auch wirklich umzusetzen, auch wenn die Schauspieler eine andere Idee haben. Ich will mich nicht mehr den Forderungen der Schauspieler beugen. Wen es nicht gefällt, kann gehen.

Drehen mit durchgehenden Einstellungen. Ja! Fast ein Wunder beim schneiden für jemanden wie mich, der eigentlich immer nur Häppchen dreht und die dann später zusammen schneidet. Es ist geiler, wenn man sich ne weile den Kopf über 3 Grundeinstellungen den Kopf zerbricht und dann diese im vollen Durchlauf filmt. Das werde ich ab jetzt immer so machen.

Keine Szene wird improvisiert! Ich hatte das Problem beim letzten Film, dass meine Storyboards nicht fertig waren und der Ort verdammt viele Hindernisse mit sich brachte. Da wo es ein Storyboard gab, ging es ratz fatz aber als es darum ging, vor Ort etwas zu erfinden, mischte sich jeder ein und irgendwann ging gar nichts mehr. Daher ist es mir wichtig geworden, die Storyboards noch in der Planungsphase zu komplettieren oder zumindest einen Ersatz für sie zu haben.

Ich denke das wars erstmal.

Epi

Es hat bereits 1 registrierter Benutzer diesen Beitrag als hilfreich eingestuft.

Benutzer, die diesen Beitrag hilfreich fanden:

Joshi93

Joshi93

JK FILMS

  • »Joshi93« ist männlich

Beiträge: 1 494

Dabei seit: 1. Oktober 2007

Wohnort: Deutschland;Hofheim

Hilfreich-Bewertungen: 54

  • Private Nachricht senden

31

Sonntag, 5. Dezember 2010, 23:46

@Epicon:

Das was du sagst finde ich sehr interessant :) Hab noch nie wirklich darüber nachgedacht, dass es vielleicht doch viel einfacher ist wenn ich mal nen Kameramann habe. Weil ich hab eigentlich immer angst, da ich keinen finde der das richtig gut kann, bzw. die die es können wohnen zu weit weg, als dass ich sie immer hier her hole, dass die das dann versauen... Deshalb lieber nach dem Motto, dass ich die Verantwortung der Bilder trage.

Möchte ich auf jedenfall bei einem der nächsten Projekte mal ausprobieren, wenn ich einen Kameramann finde :).

Keine Szene improviesieren: Joa, klingt logisch :). Aber bei mir ist momentan noch viel improvisiert, aber ich drehe da auch momentan mit 13 Jährigen Kindern für ein Schulprojekt, die haben zu Hause neben der Schule auch gar nicht so die Zeit das Drehbuch wirklich vorher zu lernen, daher sage ich denen die sollen die Szene durchlesen, wissen worums geht. Ich kümmere mich dann darum, dass ich zwar nicht ganz häppchen Weise, aber auch nicht eine 2 Minuten Einstellung am Stück drehe.

Was ich gern mal hätte, wär jemand der sich nur um Kontinuität kümmert und jemand der darauf achtet, dass auch wirklich alles was geplant war gefilmt wird. Weil beim letzten Mal habe ich einfach zwei Einstellungen komplett vergessen. Ist dann natürlich im Nachhinein total blöd, vorallem wenn man an einem Drehort gefilmt hat, wo man vorher eine Genehmigung holen musste für 2 Std. drehzeit und das nicht so einfach wiederbekommt...

  • »Epicon« ist männlich
  • »Epicon« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 458

Dabei seit: 6. August 2010

Wohnort: Ludwigsburg

Hilfreich-Bewertungen: 53

  • Private Nachricht senden

32

Montag, 6. Dezember 2010, 18:41

Zitat

Was ich gern mal hätte, wär jemand der sich nur um Kontinuität kümmert und jemand der darauf achtet, dass auch wirklich alles was geplant war gefilmt wird.
Hach ja... :) Das sollte ich beim meinem Film letztens haben...

Ich habe Shots, wo einer sein Gesicht verdeckt hat mit som Palistinänser Schaal und im nächsten Shot hat er es ausgezogen xD Oder einer wechsel mal schnell zwischendurch seine Waffe. Die Hauptdarstellerin hat die Waffe rechts in der Hand und in der nächsten Einstellung links...

Zitat

Weil beim letzten Mal habe ich einfach zwei Einstellungen komplett vergessen.
Wenn es nur 2 sind, geht es ja noch. Ich hatte nach dem Dreh eine Liste mit 20 Einstellungen die nachgedreht werden müssen (der Nachdreh steht noch an)

Aber ja, das hatte ich vergessen zu erwähnen. Eine Shotlist sollte vorhanden sein und auch BENUTZT werden!

Epi

:D

Ähnliche Themen

Social Bookmarks