Bei uns auf dem Ehrenfriedhof steht der Dienstgrad mit auf den Gedenksteinen. Darunter sind viele Musketiere, also muß es diese Waffengattung noch gegeben haben, wenn auch mit moderneren Waffen.
Nein, denn ein Dienstgrad ist eben ein Dienstgrad und eine Waffengattung (wie unsere Freunde in Österreich sagen, in Deutschland nennt man das Truppengattung) eben eine Truppengattung.
Musketiere waren die Linieninfanterie der preußischen Armee. Ich rede von Preußen bis zum Ende des Ersten Reiches 1806; schon seit dem späten 17. Jhd. wurden ihre Musketen durch Steinschlossgewehre ersetzt, nur den Namen behielten sie bei. Mit der Heeresreform nach den napoleonischen Kriegen wurden Schützen-, Grenadier- und Jägerregimenter aufgestellt, aber keine Musketiere mehr. Das änderte sich auch nicht bei späteren Armeen, einzig die Füsiliere wurden neu eingeführt. Im Deutschen Heer 1871-1918 gab es also längst keine Truppengattung der Musketiere mehr. Bei den Dienstgraden handelt es sich um eine Übernahme militärischer Bezeichnungen aus vergangenen Armeen, die mit der Realität nicht mehr so viel zu tun hat. Das gibt es auch bei anderen Dienstgraden, so ist ein Feldwebel kein Gerichtsdiener zu Felde mehr, ein Fähnrich trägt keine Fahnen, ein Fahnenjunker ist kein Junker mehr, und ein Flieger fliegt nicht.