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1

Mittwoch, 16. Januar 2013, 09:26

Kino Filme - halten sie sich an Film Regeln?

Hi,
ich habe unlängst ein Buch gelesen da ging es um (Film) Medien Gestaltung. Blickrichtungen, Bewegungsvektoren, Bildzentren usw Das Buch, ich weiß den Namen im Moment nicht, war ansich als Lehrbuch aufgebaut.
Dann war ich unlängst im Kino habe mir einen Aktion Film angesehen und zwischen durch versucht zu überlegen ob Situationen aus dem Film-Buch zu erkennen sind.

Und irgend wie habe ich das Gefühl, dass immer dann wann ich gut drauf geachtet habe hat es nicht so wirklich mit den "Gestaltungs-Regeln" aus dem Buch zusammen gestimmt.

Könnte natürlich sein dass Kinofilme versuchen möglichst was eigenes neues zu erzeugen was nicht so ganz den Regeln entspricht. Habt ihr auch sowas beobachtet? ?(

wabu

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2

Mittwoch, 16. Januar 2013, 12:06

Basics

sind die Grundregeln.

Beispiel: Kamera steht ruhig wenn sie ein Gesicht zeigt. War mal richtig, ist es immer noch. Aber bei WDR Tatort halten die fast nie die Kamera ruhig. Muss nicht, wenn es Sinn macht, zB. Gespräch zwischen zwei Leuten - nervt, wenn es keinen Sinn hat.

Wenn du eine Film siehst und die Regeln erkennst, ist der Film meist nicht gut gemacht ( es sei denn, du willst genau auf den Schnittrythmus achten)

Die andere Analyse: Amateurfilm: woran erkennt man den. Sozusagen an den Regelverletzungen.

joey23

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3

Mittwoch, 16. Januar 2013, 12:17

Es gibt keine Regel, die man nicht brechen kann und darf. Kreativität bedeutet mit den Regeln spielen, sie brechen, verdrehen, neu definieren.
Nordisch bei Nature!

4

Mittwoch, 16. Januar 2013, 14:01

Versteh, danke.
Das Buch heißt "AV-Mediengestaltung. Grundwissen". Ist zwar wohl wirklich "Grundwissen", aber dafür ziemlich schön erklärt mit Grafiken und Beispielfilmen usw.

MoFilms

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5

Mittwoch, 16. Januar 2013, 15:02

Das es dir genau dann auffällt, wenn "Regeln gebrochen werden" liegt wohl auch daran, dass die traditionellen Filmregeln eigentlich einen Sinn haben: die Technik eines Filmes sollte nicht auffallen. So gibt es ungeschriebene Regeln, die zum Beispiel besagen, dass man sich in der Auflösung bzw. beim Schnitt an die "Axis-of-Action" hält oder ein neues Setting i.d.R. per Establisher eingeführt wird etc. usw.

Das sind aber natürlich keine Zwänge sondern Basics die sich einfach im Laufe der Filmgeschichte eingebürgert haben. Je länger solche Richtlinien aber natürlich bestand haben, desto stärker wird der Reiz für Filmemacher diese zu verändern und zu brechen. Sowas erlebt man ja nicht nur im Film sondern in allen Bereichen der kreativen Tätigkeit.
Das ganze ist ja auch gut so, sonst wäre es ja irgendwann lanmgweilig wenn niemand etwas neues ausprobieren würde.

hjkoenig

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6

Mittwoch, 16. Januar 2013, 15:38

Hallo,
dazu kommt noch, dass unsere Sehgewohnheiten sich geändert haben. Unsere Großeltern wären z.B. über die relativ schnellen Schnitte der meisten heutigen Filme sehr irritiert gewesen, oder auch abgestoßen von stark weitwinkligen Personenaufnahmen.
(Nur, falls jemand nachfragt: Ich habe nicht nur Filmbücher aus den fünfziger Jahren im Bücherbord :) )
Gruß, Hajo König
hans joachim könig

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rick

wabu

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7

Mittwoch, 16. Januar 2013, 17:47

dass unsere Sehgewohnheiten sich geändert haben



Das ist für mich immer der Grund, das Alter von Filmen einzuschätzen. Wenn man heute den Kommisar mit Eric Ode sieht wundert man sich, das das mal ein Serienhit war.

Ich habe mal nach dem Buch geschaut:

Lehrbuch nach den Vorgaben des Rahmenlehrplans und der Lehrpläne der Bundesländer für den Ausbildungsberuf zum/zur Mediengestalter/in Bild und Ton.
Vermittelt Grundwissen aus den Bereichen, die für Film und Fernsehen eine Rolle spielen: Grafische Grundlagen der Bildsprache, Tongestaltung, Gestaltung mit der Kamera, Dramaturgie, Lichtgestaltung, Schnitt und Montage

Ich habe ein Gesellenbrief als Fotograf - habe also den Beruf erlernt. Da ich aber nicht kreativ bin, bin ich in der Technik (nach der Aufnahme) hängen geblieben.

Was ich durch die Ausbildung habe: Ich kann passabel fotografieren, achte auf den Ausschnitt und komme mit widrigen Umständen klar. So sehe ich auch das Buch, es wird Arbeitswege zeigen damit man das Medium, die Medien beherscht - und nicht umgekehrt. Damit können Aufgaben sachgerecht erledigt werden. Was der weitere Weg ist: mehr kreativ oder mehr Technik, das wird man erst so richtig merken, wenn der Weg hinter einem ist.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »wabu« (16. Januar 2013, 17:58)


hjkoenig

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8

Mittwoch, 16. Januar 2013, 22:32

Hallo,
eine Fachausbildung habe ich nicht. Meine ersten Amateurfilminteressen gehen in den Anfang der siebziger Jahre zurück. Super8 stand gerade erst am Anfang und Videokameras für Amateure waren praktisch noch nicht bezahlbar. Ich lief mit einem kameratechnischen Unikum (Zeiss Ikon Movikon, Doppelacht) herum und las begeistert Bücher z.B. von Joachim G.Staab über Filmregie.
Seit der Zeit hat sich nach meinem Eindruck nicht nur bei der Gerätetechnik, sondern auch in der Filmästhetik einiges gewandelt. (Wobei die wilde Zoomerei in Amateurfilmen zu den schrecklichen Anti-Ästhetik Beispielen gehört; das war mit der Movikon und ähnlichen Geräten mangels geeignetem Objektiv gar nicht möglich.)
Gruß, Hajo König
hans joachim könig

9

Freitag, 18. Januar 2013, 18:38

Hallo,
ich habe das Buch auch einmal gelesen und es vermittelt wirklcih leicht erklärend und gut bebildert einige nützliche Grundlagen. Dass eben nicht immer alle Regeln von der "Kino-Film-Industrie" gebrochen werden,
siehst du ja allein schon daran, dass es zu vielen Filmen auch Bilder in dem Buch gibt und etliche Beispiele aus Filmen zur Erklärung herangezogen werden. Es ist vor allem so, dass viele Grundlagen und Schnittechniken,
die dort beschrieben werden eben darauf abzielen nicht bemerkt zu werden (z.B. Stichwort: Unsichtbarer Schnitt). Meist werden diese "Regeln" (obwohl ich diese Betitelung scheußlich finde) jedoch genau dann "gebrochen", wenn
man eben einen ganz bestimmten Effekt bewirken möchte oder beispielsweise die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf sich ziehen will. Und genau das wird auch oft getan, weil eben bei bestimmten Dingen ein solcher
Bruch bewirken kann, dass der Zuschauer etwas sieht, was von seinen herkömmlichen Sehgewohnheiten abweicht und dies fällt ihm dann natürlich umso mehr auf.
Des Weiteren bin ich eh der Meinung, dass eine Regel nur solange eine "Regel" oder Richtlinie ist, bis man sie bricht und es trotzdem funktioniert.

Liebe Grüße :)

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wabu

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