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Freitag, 20. Mai 2011, 00:43

Wie läuft es eigentlich? / und warum ist der deutsche Film nicht erfolgreich?

Hallo Freunde,

meine Frage ist im AFF vllt unpassend und hoffe daher, dass mir jetzt keiner böse deswegen ist :)

Wie manche von euch schon wissen, war ich auf einer Schauspielschule als Regie-Schüler. Dort habe ich professionell Regie/Regieassistent und ein bisschen Schauspiel und Drehbuch gelernt. Ich bin mit dem Ziel auf diese Schule, irgendwann mal (jo irgendwann) als Autorenfilmer mein Geld zu verdienen. Ich wusste, ich könnte dabei jämmerlich versagen und unter der Brücke landen. Mit meinem wahrscheinlichen Schicksal habe ich mich also schon damals angefreundet.

Nun, ich habe die Schule 1 Monat vor der Abschlussprüfung abgebrochen, obwohl mein Dozent und meine Mitschüler der Meinung waren, es sei für mich ein Klax das zu schaffen. Der Grund war, dass ich unter den gegebenen Bedingungen nicht geschafft hätte einen Film zu drehen, der mir gefallen würde oder überhaupt gut geworden wäre. Ich verschob andauernd die Drehtage, weil irgendwas wieder nicht funktionierte, bis ich irgendwann nicht mehr konnte. Ich musste da raus und brauchte meine Ruhe. Bereut habe ich es nicht.

So viel zur Einleitung.

Nun stehe ich da, mit ner Menge Erfahrung wie es läuft, wenn es läuft, doch keine Ahnung, wie ich es mache, dass es läuft. Anders ausgedrückt : ich habe auf der Schule nie gelernt, wo ich einsteigen kann und wie? Man hat mir entweder gesagt als Imagefilm-Regisseur oder als Regieassistent. Nun Imagefilm ist nicht mein Ding, da ich ein Geschichtenerzähler bin und in der Werbebranche keine Ahnung habe. Außerdem haben wir nie etwas vergleichbares auf der Schule gelernt. Es ging immer um Szenisches. Regieassistent ist wiederum ein anderer Beruf und ich denke, dass ich dadurch nicht wirklich das Ziel erreichen werde, das ich anstrebe.

Also die Frage : wie machen es zb diese ganzen Regisseure, die alle 1-2 Jahre einen Film in die Kinos bringen? Wie haben sie angefangen? (könnt ihr mir gute Biographien empfehlen, wo ich meinen realistischen Weg drin suchen kann?) Ich kann durch die Fachliteratur die ich gelesen habe und meinem sonstigen Wissen nur vermuten wie es läuft (bitte schreibt was dazu, wenn ihr es besser wisst) :

Der Regisseur beginnt seine Kariere!

1. Der Regisseur sucht sich einen kleinen Job, der ihn nicht so viel Zeit kostet, aber zum überleben genügt.

2. Der Regisseur realisiert mehrere Kurzfilme und knüpft auf Festivals Kontakte.

3. Der Regisseur dreht seinen ersten Spielfilm mit Hilfe der gewonnen Kontakte und kämpft darum, dass er damit bei einem Verleiher landet.

4. Der Regisseur hofft, dass sein Film ein Erfolg wird und er es in Zukunft einfacher haben wird.

Liege ich soweit richtig?

Danke schon mal für die Antworten :)


Angefügte Frage:
Warum geht es nicht, dass in Deutschland gute Fantasy Filme gemacht werden, die sich mit den internationalen Standards messen können?

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Epicon« (20. Mai 2011, 23:25)


HareMadeFilms

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Freitag, 20. Mai 2011, 14:02

Also, wenn ich das bißchen Erfahrung, das ich habe, mal zusammenfasse, läuft es im Wesentlichen so:

1. Der (bisher unbekannte) Regisseur kennt die richtigen Leute.

2. Die richtigen Leute kennen den (bisher unbekannten) Regisseur.

3. Die richtigen Leute verschaffen dem bisher unbekannten Regisseur einen Auftrag.

4. Das Projekt läuft gut, der Regisseur wird bekannter, und bekommt irgendwann auch Anfragen.

Das soll nicht entmutigend klingen, aber das ist vielen der Branchen, die irgendetwas mit künstlerischer Entfaltung zu tun haben - und im Übrigen nicht nur da - eine Hauptregel. Andere Fälle gibt´s natürlich auch, aber das sind nach meiner Erfahrung Ausnahmen. Wenn ich auch hier im Forum sehe, wie z. B. sollthar sich vergeblich die Hacken abläuft, um einen Film finanziert zu bekommen, obwohl er ein Portfolio von unterhaltsamen und gut gemachten Kurzfilmen hat, die interessanter sind als vieles, was man im Fernsehen so findet, scheint das diese Erfahrung zu bestätigen. Bekanntermaßen hat ja auch Mrs. Rowling sich mit Harry Potter erstmals etliche Ablehnungen eingefangen, weil sie einfach nicht "dazugehörte".

Insofern würde ich empfehlen, mal nachzuforschen, wo "die richtigen Leute" denn hingehen, und nach Möglichkeiten zu suchen, da jemanden persönlich kennenzulernen, der vielleicht mal etwas von Dir irgendwo unterbringt. Dass Du dann "etwas" zum Vorzeigen haben musst, versteht sich von selbst. Wenn Dir gar keine Idee kommt, dann versuchst Du vielleicht mal, etwas von Dir in Wettbewerbe und Festivals hineinzubekommen, aber da wimmelt´s natürlich oft von Aspiranten, die ähnliche Pläne haben wie Du. Jedenfalls gibt´s in der Branche - und nicht nur in der - viele Leuten, die von Freunden, Verwandten und Bekannten auf die eine oder andere Art mit Aufträgen versorgt werden.

Im Übrigen - ich weiß, Du hast nicht direkt nach Kritik zu Deinen Lebensentscheidungen gefragt, aber ... - es ist wirklich seeeeeeeehr unklug, die Ausbildung kurz vor Schluss abzubrechen. Ich habe Respekt vor Leuten, die ihren eigenen Weg gehen und ihre eigenen Prioritäten setzen, aber man muss sich ja nicht mir Absicht ins eigene Knie schießen. Außerdem gehört zu den Eigenschaften, die man bei jedem, dem man irgendeinen Auftrag gibt, gerne sehen will, auch das nötige Durchhaltevermögen. Wenn Du dann Deinem Lebenslauf mit voller Absicht so einen Knacks verpasst, der danach aussieht, als könntest Du eine größere Sache nicht zu Ende bringen, ist das einfach ... hmmmm [*Kraftausdruck-Vermeidungs-Modus an*] ... extrem ungeschickt. Sorry, denn das hilft Dir natürlich nicht weiter, drängte sich mir aber wirklich stark auf. Ich wünsch´ Dir trotzdem viel Erfolg. Vielleicht gehörst Du ja zu den Ausnahmen, kann man nie wissen.

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Epicon

Knieriem

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Freitag, 20. Mai 2011, 14:48

punkt 1 und 2 sind von haremadefilms sind uneingeschränkt richtig.

allerdings genügt es nicht, jetzt einfach nur dazusitzen und zu warten bis die "richtigen leute" an deiner wohnungstür klingeln. dass die "richtigen leute" auf dich aufmerksam werden ist ein breiter weg, gepflastert mit harter arbeit, selbstaufopferndem anpassungsvermögen und schier grenzenloser speichelleckerei.

wäre ich an deiner stelle, würde ich es so angehen: zuerst würde ich irgendeinen job annehmen, der mich nicht allzu sehr einnimmt, aber gerade so viel geld abwirft, dass er mich in meiner existenz über wasser hält.
gleichzeitig würde ich versuchen - und das zunächst in ganz kleinem rahmen - image- und werbefilme für unternehmen, privatpersonen oder sonstig all jene anzufertigen, die das gerne haben möchten. image- und werbefilme deshalb, weil die am meisten geld abwerfen.
nebenbei würde ich aber nicht müde werden, an jeder stelle und bei jeder sich bietenden gelegenheit zu erwähnen, wie kreativ ich doch bin und wie sehr mein herzblut für den kunst- und spielfilm schlägt. unterstreichen würde ich das mit vereinzelten projekten, die ich in meiner freizeit und weitestgehend eigenfinanziert immer wieder anfertige. diese präsentiere ich - nach ausgiebiger recherche - überall, wo es für mich ertragreich und sinnvoll erscheint und freunde mich nach und nach mit menschen an, von denen ich meine, dass sie mir irgendwann mal nützlich sein können.
klar werd ich nicht gleich mit dem ersten film am ersten festvial des hintertupfinger amateurfilmvereins den einflussreichen direktor einer grossen bank kennen lernen. aber ich hab zeit und geduld und ich bin gewillt, durchzuhalten und der dinge auszuharrren, die die zukunft für mich bereithält. dabei bin ich mir dessen bewusst, dass ich, je höher die tiere werden, mit denen ich verkehre, desto tiefer in deren hintern kriechen muss.

ich weiss, dass ein solcher plan bei weitem keine erfolgsgarantie verspricht. aber es ist, für einen absoluten no-name, zumindest ein plan, den man verfolgen kann und der hoffen lässt. und glück - so hat ein weiser mann einmal gesagt - ist oft einfach nur eine andere form von geduld.

wichtig ist: immer wissen, was man tut und zu tun hat. niemals darauf warten, dass alles (oder etwas) von selbst passiert. das schicksal ist immer das, was wir daraus machen. zufälle gibt es nicht, genau so wenig wie "man entdeckt wird". man muss sich selbst entdecken. und das bedeutet eben - ausdauer, arbeit und glück.

ach ja: hartnäckigkeit ist oft das um und auf, um ganz nach oben zu kommen. hartnäckigkeit ersetzt oft eine ganze portion talent. man sehe sich - nur als beispiel - menderes von dsds an. der typ kann nix und hat mega-erfolg. warum? weil er einfach dran geblieben ist. frag mal jemanden nach dem sieger der dritteln staffel dsds - wird keiner mehr wissen. aber frag dann jemanden nach dem schrägen typen mit der hamsterstimme, der jedes jahr wieder bei bohlen auftaucht: jeder wird sagen "klar, kennen wir - das ist menderes".
so viel zum thema hartnäckigkeit.

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Freitag, 20. Mai 2011, 15:13

immer wissen, was man tut und zu tun hat. niemals darauf warten, dass alles (oder etwas) von selbst passiert. das schicksal ist immer das, was wir daraus machen. zufälle gibt es nicht, genau so wenig wie "man entdeckt wird". man muss sich selbst entdecken.

Epicon, ich hab ne Story für deinen ersten Film! (Solche Zitate finden alle gut :D)

Also ich kenn mich da zwar genau so wenig aus mit dem ganzen wie du, aber meiner Meinung nach würde sich eine Mischung aus allen 3 Vorschlägen am logischsten anhören.

Und ich glaube, was auch noch wichtig ist um bekannter zu werden, ist, dass man nicht gerade solche Filme dreht, wie irgendsolche ARD-Krimis und so (denn sowas gibts in Deutschland schon genug) sondern irgendwas, was sich von den anderen Abhebt und was es noch nicht gibt. Denn ich kenne keinen einzigen guten Fantasyfilm oder Actionfilm oder (fast keinen) Abenteuerfilm der aus Deutschland kommt. Und genau solche Sachen fehlen und das muss man dann eben machen. ^^

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Knieriem

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Freitag, 20. Mai 2011, 15:35

ezio hat recht und ich habe das vergessen: man muss sich selbst eine nische kreieren. 08/15 lockt niemanden hinter dem ofen hervor. und selbst, wenn man 08/15 produziert, darf man es niemals und unter keinen umständen als 08/15 verkaufen. das ist der trick.

Ezio

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Freitag, 20. Mai 2011, 15:45

Guckt mal in die Fehrnsehzeitung. Da findet ihr genau das da:
Krimi: D 2010
Komödie: D 2008
Krimi: D 2009
Krimi: D 2004
Krimi: D 2011
Fantasy: USA/Neuseeland 2003 (Was war das wohl für ein Film...^^)
Action: USA 2005
Action: USA 2008
Fantasy: USA 2009

Das soll heißen, dass Deutschland viel mehr Filme mit dem Genre Action, Fantasy, ... braucht. Wenn man diese Lücken gut :!: füllt, dann hat man schon ("schon" bedeutet hier eher sowas wie "die Chancen sind ca 300 mal so groß ("300 mal" bedeutet hier eher sowas wie "viel")) gewonnen. ^^
In Deutschland ist es zwar viel schwieriger solche Fantasyfilme zu machen, aber es ist trotzdem möglich. Es muss ja nicht grad ein Transformers werden oder ein LotR. ^^
Aber jedenfalls kein Krimi!!! (Mann, wie ich das Genre hasse! :D Ich find sowas sooo langweilig...^^)

Und das mit dem 08/15 das stimmt schon. Man kann eine einfache Story haben, die es schon ziemlich oft (nur ein bisschen verändert) gibt, aber wenn mans gut macht und es gut verkauft, dann ... hm... ja, dann ist es halt gut! :D

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Epicon

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Freitag, 20. Mai 2011, 15:51

Es ist allerdings weitaus schwieriger als Anfänger nen Action, SciFi oder Fantasyfilm zu drehen! Das gibts in Deutschland kaum, da sowas viel kostet und man viel bessere Wahre ja "sowieso" aus den USA geliefert bekommt. Bitter, aber so ist das nun mal... Und wenn du nen Actionfilm als Anfänger mit wenigen Mitteln drehst, wirst du auch kaum jemanden beeindrucken können, da man eben bessere Wahre aus dem Ausland gewöhnt ist! Heißt du musst tatsächlich ne RICHTIG gute Idee haben und die mit wenigen Mitteln umsetzen. Das ist der Trick...

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Freitag, 20. Mai 2011, 16:15

Ja, klar. Dennoch gilt: Schwierig, nicht unmöglich! ^^
Denn es haben ja schon welche hinbekommen, nur eben viel zu wenige. Aber ich denke auch, dass sich die meisten nicht an sowas heranwagen, weil sie denken, dass das viel zu schwierig ist und erst garnicht darüber nachdenken. Aber man kann auch mit einfachen Mitteln einen guten SciFi Film oder Actionfilm machen. Aber dazu braucht man dann schon gute Ideen.
Und andere habens ja auch hingekriegt, z.B. war Peter Jacksons erster Film, den er mit Bekannten und Freunden gedreht hat auch eine Art SciFi (Ja, ich weiß, das Beispiel ist vielleicht etwas übertrieben werden jetzt manche sagen, aber eigendlich, wenn mans sich mal genau überlegt, ist das Beispiel sogar ziemlich gut.). Und ich bin sicher, dass er damals auch nicht gerade von Hollywoodstudios finanziert wurde und trotzdem war sein Film ein Erfolg durch den dann andere auf ihn aufmerksam geworden sind.

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Knieriem

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Freitag, 20. Mai 2011, 16:49

ich glaub deshalb nicht, dass ein lotr oder transformers aus deutschland kommerziellen, künstlerischen oder sonstigen erfolg haben kann, weils einfach nicht deutscher stil ist.

auf diese genres haben die amerikaner das "patent". das haben sie quasi erfunden und das können sie auch am besten. jeder, der sich ausserhalb hollywoods an solchen imitationen vergeht, erreicht nicht mehr, als eine kopie. und in der regel ist die kopie schlechter als das original. der zuschauer merkt das sofort.

man sollte immer das machen, was man am besten kann. und zwar wirklich. jemand anderes zu imitieren mag zwar auf den ersten blick so erscheinen, als könne man es gut, aber für menschen, die wirklich spuren hinterlassen und richtig gut sein wollen, kann das nie eine option sein. wer ständig in den fussstapfen eines anderen wandelt, wird sein vorbild nie überholen können.

am besten ist, man macht einfach drauf los. ohne nachzudenken. vom brainstorming bis zum schnitt sollte alles aus dem bauch und nur so wenig wie gerade notwendig aus dem kopf entstehen. dann ist man - so habe ich das erfahren - auf einem sehr guten weg.
der teufel steckt darin, dass man oft seine eigenen gedanken als "schlecht", "lächerlich", oder "aufgesetzt" abtut. davon sollte man sich aber nicht irritieren lassen und seinen weg trotzdem eisern weitergehen. alles, was ungewohnt und/oder neu ist, erscheint auf dem ersten blick oft als schlecht, lächerlich oder aufgesetzt.

besser ist es, das auditorium über seine produkte richten zu lassen. und auch da ist es falsch, nach der ersten nicht ganz so himmelhochjauchzenden kritik gleich das handtuch zu werfen. man entwickelt sich und wird besser. die zeiten und geschmäcker ändern sich.

ich bin mir - für mich selbst - sicher, dass, wenn man hartnäckig bleibt, fest an sich glaubt und arbeitet, man wirklich alles erreichen kann, was man sich wünscht.

HareMadeFilms

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Freitag, 20. Mai 2011, 17:19

Hmmmmm, also die letzten Beiträge entfernen sich ja etwas doch etwas von der Frage, wie man in der Film- und Fernsehbranche ein Bein an den Boden bekommt. Eine "Nische" zu finden - mit anderen Worten: etwas Besonderes zu machen, das sich abhebt und mit dem man auffällt - ist sicher wichtig, aber die Idee, mit einem "Action-Reißer" anzufangen, klingt doch reichlich utopisch, um das mal milde auszudrücken. Im Übrigen tauchen deutsche Krimis im Fernsehen deshalb so oft auf, weil deutsche Krimis im deutschen Fernsehen beim deutschen Publikum beliebt sind. Es spricht im Prinzip nichts dagegen, einen zu machen, wenn er gut ist. Im Übrigen glaube ich, dass das Genre für die hier aufgeworfene Frage wirklich eher unwichtig ist.

In welcher Situation ist man denn als mehr-oder-weniger-Einzelkämpfer, wenn man auffallen möchte? Man hat im Vergleich zu professionellen Produktionen weniger Leute, weniger Technik, weniger Mittel insgesamt. Andererseits: Was stört an vielen professionellen Film- und Fernsehproduktionen? Es ist - innerhalb einer gewissen Spannbreite - sehr oft immer wieder dasselbe.

Daraus würde ich mal schließen: Mach etwas, was Du a) bewältigen kannst, und was b) hauptsächlich auf das aufbaut, wobei Du es mit Konkurrenten und dem Mainstream tatsächlich realistischerweise aufnehmen oder sie sogar übertrumpfen kannst, nämlich: Originalität und Kreativität. Das sind Dinge, die Du - jedenfalls mit entsprechender Begabung - wirklich "besser" machen kannst als der offizielle Betrieb. Das Genre (oder ob es sich überhaupt innerhalb eines üblichen Genres bewegt) halte ich jedenfalls für unwichtig. Es sollte nur irgendetwas sein, dass einerseits nicht im Mainstream untergeht, und andererseits dem Mainstream noch nahe genug ist, um ein ausreichendes Publikum zu finden.

Aber unabhängig davon - auch wenn das jetzt eine Wiederholung ist - reicht es eben im Zweifel nicht aus, mal einen guten Film zu machen, oder auch mehrere. Man braucht auch einen realistischen Plan, wie man sich selbst und seine Sachen "an den Mann" bringt. Und das ist sogar - meine ich - der wichtigere Teil.

Und schließlich muss man wirklich aufpassen, dass das Leben im Übrigen - sowohl finanziell als auch ansonsten - nicht vor die Hunde geht. Eine Zeitlang kann man von seinen Träumen und von seinen Eltern oder irgendwelchen kleineren Jobs leben, aber das hört irgendwann auf. Und - mal im Extremfall betrachtet - es macht auch vermutlich wenig Spaß, sich von Sozialhilfe/Hartz IV über Monate hinweg das Update für After Effects vom Munde abzusparen.

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Freitag, 20. Mai 2011, 17:22

@Knieriem
Also anders gesagt, in Deutschland ist es nicht möglich mit einem guten Fantasyfilm groß raus zu kommen?
Aber andererseits haben es auch noch keine wirklich geschafft das mit "ARD-Krimis" oder so zu machen. ^^
Denn es gibt ja auch Deutsche, die es geschafft haben.
Ahaaaa! :D



EDIT: HareMadeFilms hat recht! Habs aber erst zu spät gelesen. ^^
Aber

Zitat

weil deutsche Krimis im deutschen Fernsehen beim deutschen Publikum beliebt sind

Was?!

Und noch was:
Es sollte ja wenn es geht ein Film werden, den man sich öfters als einmal angucken will. Und bei dem man auch den Namen kennt und anderen empfehlen kann. Nicht einfach einer den man einfach mal so aus Langeweile am Abend anguckt und in ein paar Tagen nichtmal mehr den Namen weiß und sich überhaupt nicht mehr dran erinnern kann.

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Freitag, 20. Mai 2011, 17:50

Wie stellst du dir denn vor, als Neueinsteiger und ohne Budget/Kontakte einen großen Fantasyfilm zu stämmen, der noch hochinteressant für Mainstreamzuschauer ist und einem zum großen Erfolg verhilft?

Allgemein gehts hier eher darum, wie man von Regie leben und über die Runden kommen und nicht wie man zum nächsten Emmerich werden kann!





EDIT: Mit 15 Jahren hab ich mir das auch noch einfacher vorgestellt! ;)

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Freitag, 20. Mai 2011, 18:06

Neueinsteiger und ohne Budget/Kontakte

Klar, man muss natürlich erst Kontakte knüpfen, aber als ersten großen Film würd ich eher in Richung SciFi/Zombiefilm/... gehen an statt "ARD-Krimi". Denn die Wahrscheinlichkeit, dass einem der Film im Kopf bleibt ist dort viel höher. Das geht auch ohne viel Geld.

Zitat

z.B. war Peter Jacksons erster Film, den er mit Bekannten und Freunden gedreht hat auch eine Art SciFi. Und ich bin sicher, dass er damals auch nicht gerade von Hollywoodstudios finanziert wurde und trotzdem war sein Film ein Erfolg durch den dann andere auf ihn aufmerksam geworden sind.


nicht wie man zum nächsten Emmerich werden kann!

Wieso nicht? Wär doch cool! :D
Ne, jetz mal ehrlich. Warum denn nicht? Der ist zwar ne Ausnahme, aber das bedeutet ja nicht, dass es der einzige ist den es gab, gibt und geben wird. ^^


Aber egal, bevor ich noch irgendwas falsches sage und wir hier alle zu sehr vom eigendlichen Thema abweichen ist das jetzt definitiv der letzte Beitrag von mir in dems ums Genre geht. ^^

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Freitag, 20. Mai 2011, 18:23

Cool, dass hier so viele schon geantwortet haben :)

Wie ihr euch sicherlich schon denken konntet, habe ich mehr als 5 Ideen, von denen ich meine, sie würden als erster Film ordentlich reinhauen. Daran mangelts also nicht :)

Ich befürchte nur : da habe ich jetzt 1 Jahr einen Film gedreht, doch was mache ich mit ihm? Wohin gehe ich mit dem Film? Sollte ich nicht vorher schon jemanden kontaktieren : du ich mache gerade einen Film, hier ist ein Vorschaufilmchen davon... Welche Fehler darf ich mir bezüglich der Qualität nicht erlauben? Ich meine, ok der Film ist fertig und wirklich super geworden und ich habe es irgendwie so gedreht, dass er 1-2 Mal im Kino läuft. Wird es die Leute nicht stören, dass es nur 1080p ist? Als DVD oder vielleicht BluRay wird es wahrscheinlich noch durchgehen (aber sollte dann trotzdem eine gute Kamera im Spiel sein nehme ich an)

@Ezio
So wie du denkst, habe oder denke ich heute noch immer aber wenns wirklich ans eingemachte geht, kommen noch so viele Punkte hinzu. Ich denke, einen guten Action-Film oder Fantasy-Film könnte ich ganz passabel realisieren, doch Fakt ist, dass man für ein Projekt, das Spielfilm Länge haben soll, auch mehr Leute als sich selbst braucht der wirklich professionell an die Sache ran geht. Der Kameramann sollte nicht der Kumpel sein, der sich viel mit Kameras beschäftigt, sondern einer, der jahrelange professionelle Erfahrung in diesem Bereich mitbringt. Die Schauspieler sollten talentiert oder ausgebildete Profis sein. Beim Schnitt/ Drehbuch sollten erfahrene Leute zur Unterstützung mit dabei sein usw usw. Sonst ist der Amateur-Film unumgänglich. Aber das sind sowieso alles Fragen, die man sich erst beantworten sollte, wenn man ein Projekt beginnt, bei dem man genau weiß, wo man damit am Schuss überall hin will. Und genau da liegt mein Problem : Wohin gehe ich mit meinem fertigen Film? Wie ich es hin bekomme, dass er gut wird, oder kommerziellen Erfolg feiert ist wiederum eine andere Frage :)

Zitat

Allgemein gehts hier eher darum, wie man von Regie leben und über die Runden kommen und nicht wie man zum nächsten Emmerich werden kann!
Och, wenn mir das hier jemand verraten kann, bin ich sicher sehr dankbar dafür :D


Zitat

Klar, man muss natürlich erst Kontakte knüpfen, aber als ersten großen Film würd ich eher in Richung SciFi/Zombiefilm/... gehen an statt "ARD-Krimi". Denn die Wahrscheinlichkeit, dass einem der Film im Kopf bleibt ist dort viel höher. Das geht auch ohne viel Geld.
Naja ein Krimi kann man von mir sowieso nicht erwarten. Dafür bin ich zu primitiv. Meine Filme brauchen Tempo und wirklich heikle blutige Szenen, statt 45 von 50 Min Gerede :P


Zitat

Wieso nicht? Wär doch cool! :D
Ne, jetz mal ehrlich. Warum denn nicht? Der ist zwar ne Ausnahme, aber das bedeutet ja nicht, dass es der einzige ist den es gab, gibt und geben wird. ^^
Ja so ähnlich sehe ich das auch. Ich werde natürlich darum kämpfen einen Film zu drehen, der international Erfolg hat, aber vorher muss ich überhaupt einen drehen xD Der Emmerich ist schon etwas krasses Beispiel udn der hatte auch am Anfang schon gute Kontakte. Soweit ich weiß, war seine Schwester oder so Prodzuentin. Das vereinfacht die Sache um 50% würde ich sagen.


Mein Umfeld sieht so aus : Keiner nimmt meinen Beruf wirklich ernst. Sie denken, das alles sei so einfach und wäre ein Spaß nebenbei. Sie denken, da muss man sich bewerben mit seinen Filmen und wird da plötzlich entdeckt und wird mega reich ;) Keiner versteht es, warum ich total angepisst bin, wenn man mich beim Drehbuch-Schreiben stört. Ich kenne privat nur wenige Leute, die sich überhaupt mit so etwas beschäftigen. Die meisten ziehen sofort den Schwanz ein, wenn ich mal mit einer Idee komme, die länger als 5 Minuten geht ;) oder gar überhaupt mal mit ihnen zusammen was machen will. Sie wollen was das betrifft immer unabhängig arbeiten. Immer wenn ihnen eine gute Idee kommt, möchten sie es umsetzen. Etwas das über einen längern Zeitraum, mit mehr Kampf entsteht, ist denen oft zu viel. Auch wird mir vorgeworfen, ich würde mich zu sehr in diese Sachen reinsteigern, was ich wieder als Beleidigung empfinde, denn da es mein Beruf ist und ich mich nicht genug reinsteigern kann, ist es schon etwas dumm, so jemandem so etwas zu sagen. Ich sage auch nicht : mann du fährst jeden Tag 1 Stunde zur Arbeit und 1 Stunde zurück!. Dann nimmst du Schrauben und Teile und baust die zusammen! 5 Mal die Woche 8 Stunden je! Das ist doch krass! Du steigerst dich zu sehr da rein! ;)

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Freitag, 20. Mai 2011, 18:53

Naja ein Krimi kann man von mir sowieso nicht erwarten. Dafür bin ich zu primitiv. Meine Filme brauchen Tempo und wirklich heikle blutige Szenen, statt 45 von 50 Min Gerede :P

Find ich gut! Sogar sehr gut!

ich würde mich zu sehr in diese Sachen reinsteigern

Natürlich machst du das! Wenn du das nicht machst, dann wird daraus noch so ein ARD-Krimi! :D Ne, Spaß, aber ist doch so. Wenn man das nicht macht kann ja nix draus werden. Das ist doch bei jedem Beruf so, wenn man ihn ernst nimmt. ^^

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Freitag, 20. Mai 2011, 19:08

@Epicon:

Ich weiß nicht... Aber ich glaube Action/Horror/Splatter läuft in diesem Land eher auf der Indieschiene. Da hast du den Vorteil, dass du auch nicht hundertprozentig hochprofessionell sein musst, den Fans aber genug Action/Gore liefern musst. Da gibt es einige kleinere Lables die sich auf solche Streifen spezialisiert haben und wenn dein Film gut ankommt, kannst du den in einer vermutlich recht kleinen Auflage an den Mann bringen und den Film ansonsten auf diversen Festivals laufen lassen. Das wäre eine Möglichkeit, auch ohne die Kontakte mit den Leute "ganz weit oben" das zu drehen, was du willst und ein gewisses Maß an Erfolg zu erziehlen. Ansonsten sehe ich da keine Möglichkeit sowas aufzuziehen, wenn man nicht schon vorher gute Kontakte und Geldmittel hat.
Nachteil: Du musst das Geld zum größten Teil vermutlich selbst auftreiben und kannst am Ende nicht mit der höchsten Qualität im Endprodukt rechnen. Nebenbei brauchst du auch nen normalen Job der Geld einbringt und das Filmen läuft auf längere Zeit nur nebenbei. Ich kenn einige, die sich ihr Geld mit Imagefilmen oder in anderen Medienberufen verdienen und die eigenen Filme in der Freizeit drehen, um sie dann über solche Lables zu veröffentlichen. Letztendlich wird es dann aber vermutlich beim Hobby bleiben, außer du hast so innovative und fesselnde Storys, dass die Nachfrage unerwartet steigt und du noch mehr Aufmerksamkeit auf dich lenken kannst. Dann gewinnst du natürlich neue Kontakte und hast immer mehr Möglichkeiten.

Ansonsten läuft der Weg fast zwangsweise über die großen Filmhochschulen in Deutschland, die vor allem den Vorteil haben, dass man schon während des Studiums einen Haufen Kontakte bekommt und nach nem guten Abschlussfilm neue Projekte mit den Bekannten schon in Aussicht stehen. Das war ja bei deinem Studium gar nicht der Fall. Blöd ist auch, dass es scheiß schwer ist an solchen Schulen angenommen zu werden! Abitur und mindestens ein halbes Jahr Praktikum im Umfeld eines professionellen Regisseurs werden zusätzlich vorausgesetzt.

Und manche Leute schaffen es auch, sich nach und nach durch Praktika am Filmset als Quereinsteiger hochzuarbeiten, wo Kontakteknüpfen natürlich vorprogrammiert ist.

Mein Tipp an dich: Da du wohl jetzt kaum noch ein richtiges Regiestudium anfangen kannst oder willst, mach Setpraktika und versuche Kontakte zu knüpfen. Wenn du ne Stelle als Regieassi bekommst, nimm sie an! Wenn du gut bist kannst du irgendwann auch Regie machen.
Falls du auch damit leben kannst, deine Filme weiterhin nur nebenbei zu drehen und die Hoffnung nicht verlierst, dass eines deiner Werke mal eine größere Aufmerksamkeit erlangt, dann geh den Indieweg und such dir nen anderen (evtl. medienbezogenen) Job, der dir dein Brot bringt!

Ich selbst kann auch nur von meinen bisherigen Erfahrungen aus Gesprächen mit anderen Filmemachern berichten, also muss nicht alles stimmen was ich hier erzähle... Ich habe übrigens ein ähnliches Ziel wie du und weiß dass es wirklich schwer ist, in dieser Branche einen Fuß zu fassen. Es gibt so viele Möglichkeiten und Wege und man muss viele wichtige Entscheidungen für sein zukünftiges Leben treffen. Welche letztendlich die Richtige ist, wird sich meist leider erst im Nachhinein herausstellen. Ich wünsch dir viel Glück auf deinem Weg und werde diese Diskussion weiterhin gespannt verfolgen! :)

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Epicon

Knieriem

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17

Freitag, 20. Mai 2011, 21:51

@ezio:

ich will nichts kategorisch ausschliessen, aber ja, ein in deutschland produziertes, international erfolgreiches fantasy- oder science fiction projekt halte ich für - gelinde ausgedrückt - äusserst unrealistisch.

auch das von dir zitierte moon 44 ist jetzt nicht unbedingt in die annalen der internationalen filmgeschichtsschreibung eingegangen und besitzt allerhöchstens kultstatus in der deutschsprachigen independentfilmszene.

und emmerich ist ja auch erst so richtig mit seinen sci-fi-action-krachern erfolgreich, seitdem er in hollywood arbeitet.

ich sags ganz ehrlich: ich finde deutsche imitationen (auch, wenn sie als eigenständiges, unabhängiges und innovatives original getarnt sind) für höchst lächerlich und simpel ausgedrückt wahnsinnig schlecht.
meistens sind solche machwerke von privatsendern finanziert (oder zumindest mitfinanziert) und stümperhaft umgesetzt. man findet einfach kein gefühl für etwas, das man blind kopiert.

bei filmen, die ganz ok gehen (ich denke da an den ersten teil der unendlichen geschichte), haben ebenfalls amerikanische produzenten und ratgeber ihre finger im spiel.

mein tipp: wer sich im amerikanischen kino ernsthaft profilieren will, sollte tunlichst seinen wohnsitz etwa 9000 km westwärts verschieben und sein glück dort versuchen, wo sci fi, fantasy und horror seine wurzeln hat. in deutschland findet man ansonsten, wie bereits von einem vorredner angesprochen, nicht aus dem indipendent-segment hinaus oder verkommt zur peinlichen lachnummer.

es ist ja auch noch niemand ernsthaft erfolgreich auf die idee gekommen, bollywood streifen in deutschland zu produzieren und diese gewinnbringend an indien zu verkaufen. so etwas funktioniert einfach nicht. deutsche bauchtanz und singsang-filme interessieren im osten einfach niemanden.

Birkholz Productions

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18

Freitag, 20. Mai 2011, 22:14

Die Frage die sich hier mal wieder stellt ist: Warum kriegen Großbritannien, Frankreich, Japan und Südkorea es hin, das zu machen, was wir nicht schaffen? Mal abgesehen von der nicht vorhandenen Sprachbarriere in GB... Wäre aber wieder eher ein Fall für nen Thread über den deutschen Film, aber letztendlich hängt das ja auch hiermit zusammen. :)

Knieriem

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19

Freitag, 20. Mai 2011, 22:51

grossbritannien kriegt das meines erachtens eh nicht so gut hin. zumindest nicht in filmen, die man zur gänze eigenständig produziert und finanziert.

frankreich ok. abhängig vom genre machen die echt gute filme. meiner meinung nach hängt das aber mit der engen historischen verbundenheit von französischen und us-amerikanischen filmschaffenden zusammen. im zweifelsfalle würde ich das auch zwischen gb und us so sehen.

japan und korea mögen ja gute filme produzieren, stellen - so wie ich das sehe - aber auch eher nischenprodukte dar. weit entfernt vom mainstream der us-amerikanischen szene. ich kenne japanische filme nur vereinzelt (und da bleiben mir auch nur horrorstreifen mit jungen japanischen mädchen in schuluniform hängen) und koreanische werke nur über dienste wie mubi.

sind ja alles ganz nette filmchen und sicher auch ernst zu nehmen, aber zumindest meiner bescheidenen meinung nach nicht vergleichbar mit monumentalen werken wie herr der ringe, ben hur oder star wars.

Birkholz Productions

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20

Freitag, 20. Mai 2011, 23:02

Ich rede auch gar nicht von Blockbustern aus dem Ausland!

GB macht tolle Serien, Frankreich gute Horrorfilme (und ich mag nur wenige Horrorfilme...), Japan bringt immer mal wieder gute Riesenmonsterfilme (^^) und zu Südkorea sag ich nur Park Chan-wook! Hab auch schon ein paar andere richtig gute Filme aus dem asiatischen Raum gesehen! Da können westliche Filmemacher teils echt blass werden! Die schaffen es zum Teil wirklich spannende, innovative Storys rüberzubringen, die man so noch nicht gesehen hat.
Ich spreche hier eher von Qualität statt Mainstream.

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