Also bei mir ist das einfach, auch wenn es nicht wenige Worte werden:
Aufgrund meiner Vorurteile gegenüber dem Deutschen Film ist mein Verhalten verschieden.
Deutscher Film:
Automatisch und unterbewußt achte ich auf alles.. Ton, Kameraführung, Dialoge, sprechen die Schauspieler gestellt oder glaubwürdig? Wie ist das Bild?
Leider erwarte ich im deutschen Film laufend Fehler, die ich noch mehr leider auch MASSENWEISE finde, und zwar in allen Bereichen. Glücklicherweise gibt es eine Handvoll Regisseure, die ihr Handwerk verstehen und den Zuschauer in der Geschichte versinken lassen. Deswegen kann ich hier nicht in der Story versinken. Einzige Ausnahmen: Wolgang Petersen, Roland Emmerich, Michael "Bully" Herbig, Josef Vilsmaier (auch wenn ich seine Themen satt hab, aber er kanns)
Amerikanischer Film:
Da ich beim Amerikanischen Film eigentlich zu 80% davon ausgehen kann, daß die wissen, was und wie sie es tun, kann ich hier mich sofort auf die Handlung konzentrieren und dementsprechend die technischen Aspekte vergessen. Krassestes Erlebnis diesbezüglich: Avatar (in 3D)
Dieser Film war für mich ein einziger Traum. Als er vorbei war, brauchte es einige Zeit, daß ich begriff, im Kino zu sitzen!! Genauso übrigens auch bei "The Dark Knight". (Ok, als Batman-Liebhaber bin ich bei jedem Batman-Streifen schon "vorbelastet"
Da hatte es auch schon 3,4 mal gebraucht, bis ich mich auf die technischen Aspekte konzentrieren konnte.
Wenn ich einen Film schon als "Zuschauer" gesehen hatte, und ihn ein zweites oder drittes Mal ansehe, dann gern als "Regisseur". Und dann fallen mir natürlich die einzelnen Punkte auf, wie z.B. die Set-Design-Details auf, die Kamera-Moves, das Acting der Schauspieler, deren Mimik (GANZ WICHTIG), die Musik - passt sie zu der Szene oder nicht? - und dann sehe ich eben die Fehler oder die perfekte Umsetzung einer Szene...
Was stört mich am meisten am amerikanischen Film? Die Stories werden immer flacher, die Fehler mehr (durch den Zeit- und Gelddruck) und - verdammt noch mal
- WARUM MÜSSEN ROMANTISCHE FILME IMMER EINEN RISS HABEN???? Es gibt so schöne Handlungen, und immer muß es einen Störenfried geben, der wieder eine Dramatik reinbringt, daß ich mir als Zuschauer einfach nur aus Enttäuschung die flache Hand an meine Stirn klatschen muß????? Zum Beispiel "Stadt der Engel" mit Nicholas Cage.. Ich liebe diesen Film. ... bis zu dem Moment, wo die dumme Kuh freihändig Rad fährt und dabei einen tödlichen Unfall erleidet. Wofür zum Teufel gibt der Engel sein Dasein als Engel auf, wenn die blöde Kuh alles wegschmeißt und sein Menschwerden völlig umsonst war????AAARRRGHH Ich könnt mir die Finger abkauen....
Aber zurück zum Thema... Ich habe mir eine Regel aufgestellt, an der ich feststellen kann, ob ein Film gut ist oder nicht. Und die ist absolut GOLDRICHTIG!!!!
Ein Film ist schlecht, wenn man die Schauspieler agieren sieht.
Ein Film ist gut, wenn man die Charaktere leben sieht.
Nicholas Cage, oder aktueller Christian Bale kenne ich nur außerhalb ihrer Filme.
Aber IN DER HANDLUNG bin ich durch ihr Können so tief in der Story drin, daß ich nur die Charaktere sehe.. Ob Bale in Batman oder Equilibrium, ob Cage in ConAir oder (seine Meisterleistung bisher) Face Off, diese Darstellerleistungen überzeugen mich in ihrer Ausdruckskraft, die Realität zu vergessen und in der Geschichte derart tief einzutauchen, daß ich total vergesse, wo ich bin und was um mich herum passiert! Letztes Beispiel von derartiger Schauspielkunst war Natalie Portman in "Black Swan". DEN Oskar hat sie absolut zurecht bekommen! Wahnsinn, ihre Leistung!!!!
Anti-Beispiel: Til Schweiger.
Til ist ein sehr gutaussehender Mann der Sorte "Harter Kerl". Aber ich sehe immer nur Til Schweiger. Vollkommen egal, was für ein Film. Der Kerl kann nicht schauspielern! Wer was anderes sagt, mag ihn halt.
Ich weiß, ich bin da sehr kritisch.. Aber ich bin von Hollywood verwöhnt - ich gebs zu.
und jetzt reichts, bevor ich das Forum sprenge..hahaa