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blue_note

unregistriert

1

Freitag, 30. Juli 2010, 22:17

Video-Ton Synchronisation

Hallo zusammen,

ich bin im Bereich Film und Video ein absoluter Neuling. Eigentlich komme ich aus dem Bereich Ton und würde mich aber gerne auch ein bisschen mit der Video-Technik beschäftigen und mich ausprobiern.

So, aber kaum habe ich begonnen mich mit dem Thema zu beschäftigen stoße ich schon auf die ersten Rätsel: Wie synchronisiere ich mehrere Geräte, wie z.B. eine Video-Kamera und ein Audio-Interface, oder mehrere Kameras? Normalerweise sollte das (so ist es zumindest in der Tontechnik) per BNC-Kabel möglich sein. Leider kann ich im Bereich der Amateur-Kameras im unteren vierstelligen Euro-Bereich keine solche Option finden. Ist das schlicht in dieser Liga noch nicht möglich, oder gibt's da andere Tricks?

Konkret geht es darum, dass ich mich als Tontechniker natürlich nicht mit dem internen Mikro oder irgend einem ansteck-Mikro zufrieden gebe, sondern auf bestmöglichem Niveau mit eigenständiger Technik aufzeichnen und Bild und Ton erst am Ende zusammenfügen möchte. Wenn ich das nicht synchronisiere, bekomme ich am Ende deutliche Versatz-Probleme zwischen Bild und Ton, die sich nicht so einfach reparieren lassen.

Gibt's da eine Lösung? Oder kann das erst Profi-Equipment?

Danke!

LG,
blue_note

Thom 98

unregistriert

2

Freitag, 30. Juli 2010, 22:25

Genlock-Sync bekommst du erst im 5-stelligen Bereich. Die günstigen Consumergeräte können das nicht!
Vielleicht wäre Timecode (Time-of-day) noch eine Lösung das synchron zu bekommen. Das ist zwar bei den ganz günstigen Geräten auch nicht möglich, aber ich habe gehört Semiprofessionelles Equip kann das (wir reden hier immer noch über 5000€+ Kameras und gute externe Soundrekorder).

Der gängigste Weg externen Sound zu synchronisieren ist aber immer noch die gute alte Filmklappe. Die musst du einfach am Anfang jedes Takes laut schlagen (im Grunde reicht auch Hände vor der Kamera zusammenschlagen), sodass im Soundfile ein großer Ausschlag in der Waveform ist. Das kannst du dann im Schnittprogramm so hinschieben, dass es mit dem Video zusammenpasst. Wenn jetzt Framerate und Hz-Zahl und alles übereinstimmt, funktioniert das Prima. Ist natürlich ein bisschen Arbeit!
Dann gäbe es da noch http://www.singularsoftware.com/pluraleyes.html Dieses Plugin für Final Cut automatisiert diesen Prozess und synchronisiert Audio und Video von alleine. Funktioniert angeblich wunderbar.
- Edit: Stimmt nicht: Premiere Pro und Sony Vegas werden als Beta kostenlos (!) unterstützt.
Außerdem gäbe es da DualEyes:

Zitat

Because DualEyes is a standalone application, it can be used with any NLE software application, from consumer level to comprehensive professional production suites. It will initially be available for the Windows platform, but a Mac version will follow. Pricing has not been announced yet.

A beta release of DualEyes is now available. To stay informed about DualEyes sign up for our newsletter.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Thom 98« (30. Juli 2010, 22:31)


blue_note

unregistriert

3

Samstag, 31. Juli 2010, 01:01

Hallo Thom,

leider stimmt das nicht ganz: Klar gibt es die Möglichkeit mit der Klappe, aber wenn's so einfach wäre, wäre das ja schön ;-) Das Problem (und der Grund warum Sync überhaupt nötig ist) ist, dass die Aufnahmegeräte nie exakt richtig laufen. Es wird also immer mal etwas zu schnell, mal etwas zu langsam aufgenommen - natürlich sehr gering. Ich kenne das nur aus dem reinen Audio-Bereich. Da ist das ein ernsthaftes Problem: Wenn z.B. auf zwei PCs das gleiche Konzert aufgenommen wird, lassen sich die Spuren nachher nicht übereinanderlegen. Da kannst du schieben, soviel du willst: Es wird nie passen!

Es wird also das gleiche Problem ohne Frage auch beim nachträglichen Zusammenfügen von Bild und Ton geben - was allerdings sein kann und was das Problem für Film weitestgehend relativiert, ist, dass i.d.R. nur sehr kurze Zeit zwischen den Schnitten vergeht und die Schwankungen daher vernachlässigbar sind. Ich denke aber, dass bei einem langen Close-Up ohne Schnitt und ohne, dass Bild und Ton synchronisiert sind, wirklich Probleme Auftreten werden (dass z.B. der Ton nicht zu den Lippenbewegungen passt)...

LG,
blue_note

tomatentheo

unregistriert

4

Samstag, 31. Juli 2010, 01:13

Solange wir hier von digitalen Aufnahmegeräten reden, kann ich dir aus langjähriger Erfahrung versichern, das keine Plansequenz so lange dauert, das dir Bild und Ton auseinanderlaufen.
Bei Konzerten gebe ich dir recht. Da wird es kniffliger. Aber auch das ist lösbar.

Thom 98

unregistriert

5

Samstag, 31. Juli 2010, 09:12

Ich habe schön des öfteren Konzerte und Theaterstücke mit mehreren Kameras gefilmt und den Ton extern aufgezeichnet. Das Problem konnte ich noch nie beobachten. Am Anfang einmal die Klappe geschlagen und danach hat sich das nicht auseinander bewegt. Wieso denn auch, 25 Frames pro Sekunde sind 25 Frames.

MaxMotives

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6

Samstag, 31. Juli 2010, 11:15

Ich arbeite erst seit ein paar Monaten mit externem Ton, und bin mit einer Klappe gut bedient. Unregelmäßigkeiten hab ich auch noch nie festgestellt, Ton und Bild waren immer synchron.

7

Samstag, 31. Juli 2010, 11:18

Ja, weil wir Filmemacher die Kamera nicht ein ganzes Konzert lang durchlaufen lassen, sondern
immer Szenenweise drehen, da kommt´s zu keinen Verschiebungen... ;-)
(zumindest keinen wahrnehmbaren!)


Zitat

...per BNC-Kabel möglich sein...

Im unteren vierstelligen Bereich bekommst Du aber XLR-Kabel an den Kameras, damit kannst Du auch arbeiten, oder nicht?

blue_note

unregistriert

8

Samstag, 31. Juli 2010, 12:42

Danke für die vielen Antworten! Scheint also nicht das große Problem zu sein, wie ich befürchtet hatte. Werde mal selber ein bisschen rumprobieren...

Wieso denn auch, 25 Frames pro Sekunde sind 25 Frames.



Nur, dass die Sekunden leider nicht exakt gleich schnell laufen! Da gibt's immer minimale Ungenauigkeiten, die bei reinen Tonaufnahmen massiv ins Gewicht fallen können!

Im unteren vierstelligen Bereich bekommst Du aber XLR-Kabel an den Kameras, damit kannst Du auch arbeiten, oder nicht?



Ja, das habe ich schon gesehen. Wäre aber auch nur eine Kompromiss-Lösung, weil ich halt lieber meine eigenen, um ein vielfaches besseren, Mic-Preamps verwenden möchte und auch ungern auf (meist) 2 Kanäle reduziert werden möchte. Außerdem ist es glaube ich ziemlich störend, wenn von der Kamera immer zwei dicke XLR-Kabel herunterbaumeln...

LG,
blue_note

9

Samstag, 31. Juli 2010, 14:30

Es hat keiner gesagt, daß es leicht wird...
Du versuchst hier, Dein Arbeitsmaterial mit Amateur-Equipment zu verbinden, da wirst Du Abstriche machen müssen...
Und BNC-Kabel sind auch nicht viel dünner als XLR. runterbaumeln wird immer was.
Alternativ könntest Du noch eine Funkstrecke aufbauen. Wird aber sehr teuer dann...!

Thom 98

unregistriert

10

Samstag, 31. Juli 2010, 15:33

Ja, weil wir Filmemacher die Kamera nicht ein ganzes Konzert lang durchlaufen lassen, sondern
immer Szenenweise drehen, da kommt´s zu keinen Verschiebungen... ;-)
Wie gesagt: Habe schon des öfteren Konzerte und Theateraufführungen durchgefilmt und nie eine Verschiebung bemerkt!

mahyarg

unregistriert

11

Mittwoch, 6. April 2011, 20:42

männer, entschuldigt das wiederbeleben dieses alten themas, aber ich brauche eure hilfe. ich verzweifel momentan förmlich an einer frage, von der ich mir ziemlich sicher bin, dass sie relativ simpel ist und ich auf dem schlauch stehe.

ich wüsste einfach nicht, wie ich verschiedene takes einer szene (ohne den einsatz verschiedener kameras) mit ton und bild synchronisiert kriege.
als beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=EmirohM3hac

ich wüsste nicht, wie ich die glatten sprünge in ton und bild mitten im dialog hinkriegen sollte.

danke im voraus, so banal es auch sein sollte

jojographics

unregistriert

12

Freitag, 15. April 2011, 13:57

Hmm...

bin nicht der 100%ige Fachmann aber mit dem Einsatz nur einer Videokamera für eine Szene mit diesen Wechseln im Dialog wirst Du kein 100% sauberes Ergebnis bekommen, wenn Du den mit der Kamera aufgenommenen Ton verwendest. Ich denke mal der für mich logische Grund ist, daß Du niemanden findest, der jedesmal seinen Text 100% gleich spricht.

Es sei denn Du nutzt kurze Pausen im Text um deinen Schnitt einzubauen. Du filmst z.B. jede Einstellung etwas länger, damit Du rundherum "Fleisch" zum Schneiden oder drehst die gleiche Szene komplett in verschiedenen Einstellungen und schneidest es dann so zusammen wie gewünscht. Den Ton kannst Du ja dann separat schneiden indem du dort ansetzt wo der jeweilige Sprecher gerade aufhört und der neue anfängt. Das einzige was dir hie rpassieren kann, ist, das der Klang sich je nach Position der Kamera u.u. verändert.
Ein paar Freunde und ich arbeiten z. Zt. an einem Fanfilm und hatten ein ähnliches Problem. Jetzt haben wir aber mittlerweile zwei Kameras, um dieses Geschnipsel zu umgehen. ;)

joey23

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13

Sonntag, 17. April 2011, 15:52

Das ist meiner Meinung nach eins der komplizierteren Probleme. Denn das lässt sich nur über gute Schauspieler und gute Regie lösen. Auch mehrere Kameras können das Problem nur bedingt in den Griff bekommen, da ja zB eine Close-Kamera bei einer gleichzeitigen Totale im Bild wäre. Da heißt es üben, üben, üben. Und beim Drehbuch schon an den Schnitt und die Einstellungen denken.

Je öfter ein Schauspieler eine Szene schon gespielt hat und je routinierter er mit einer Szene ist, desto eher bekommt er sie auch ähnlich wieder hin. Außerdem hilft es, Szenen von vornherein in Teile zu trennen, die die Schauspieler dann einln abhandeln. Das erfordert aber wieder ein sehr wachen Auge auf Regie-Seite, um da Anschlussfehler etc zu vermeiden.
Nordisch bei Nature!

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