Es hat einen ganz anderen Grund, warum in Filmen wie zB Crank 2 ein leichtes Filmkorn reingerechnet wird:
Banding.
Wenn man zB dunkle, ins bläuliche gehende Farbverläufe (zB Himmel, Nachtszenen) hat, dann sind durch die Reduktion des Farbraums auf 8-Bit pro Kanal die Abstufungen zu grob für das Auge und es sind sichtbare Verlaufabbrüche zu sehen. Das passiert selbst mit Material von der RED, oder Filmmaterial wo das Filmkorn zu stark entfernt wurde, sobald das Material für Consumer-Medien finalisiert wird.
Besonders stark merkt man Banding im Encoding nach MPEG-2 oder h.264, sofern der Encoder hier nicht von sich aus ein sog.
Quantisierungs-Dithering durchführt.
Dieses Dithering ist im Grund nichts anderes, als Filmkorn/Rauschen.
Dithering kommt auch in der Audioproduktion zum Einsatz, wenn man zB das 24-bit Masterformat verlässt und für die Endausgabe auf 16-bit runtersampled. Auch hier kommt
Audio-Dithering zum Einsatz um das Quantisierungsrauschen in einem bewusst erzeugten Rauschmuster (Noise Shaping) zu verstecken.
Hier mal ein aktuelles Beispiel von einem Filmprojekt von mir, gedreht auf der RED ONE:
Das Bild wurde im Grading in der Helligkeit stark runtergezogen.
Im 16-Bit Original ist das Banding kein Problem, man kann es allerdings bereits am TFT sehen, da dieser nicht genügend Farbtiefe hat (es gibt aber teure 10-Bit Monitore im Bereich von mehreren 10k Euro).
Hier das Original in 1920x1080 (fast rauschfrei):
oder für kleinere Bildschirme in
1280x720
Und hier mit leichtem Filmkorn (1920x1080):
oder für kleinere Bildschirme in
1280x720