@Der Unaussprechliche:
Aber mal ganz von vorne. Der Anfang auf dem Straßenfest war schon cool, die Michael-Bay-Style-Autofahrt danach gar nicht schön. Mag ich nicht, sowas.
Ist aber auch mein persönlicher Geschmack.
Das trifft es auf den Punkt, wir drei stehen so hart auf die typische Optik von Michael Bay und können auch Filme wie Transformers feiern, der Look also in der Anfahrtsszene bei Sonnenuntergang war absolut erwünscht
Die Szene mit der Statue fand ich dann auch etwas überflüßig, scheint ein wenig so als ob du auf Biegen und Brechen keinen Film ohne visuelle Effekte machen willst. Sah schon nett aus, aber sticht trotzdem noch als Effektshot raus.
Nicht um biegen und brechen, nein. Allerdings wollten wir für den Establishing Shot des Hauses durchaus einen surrealen Look haben. Da im Original Plate allerdings links wo jetzt die Statue zu sehen ist vorher alte Stangen mit Wäscheleinen zu sehen waren und das ganze nicht gerade nac Spukhaus aussah, hab ich mich dann dazu entschiedenen das ganze eben auf diesen Look zu trimmen. Die Statue dient hierbei gleichzeitig als Erkennungsmerkmal für die SMS am Anfang, damit man klar herleiten kann, warum Stefan das Haus kennt.
Was ich mich aber während dem Schauen oft gefragt habe ist, ob man die ganzen Trashelemente nicht hätte rauslassen sollen. Wieso mussten es Puppen sein, wieso "das Haus mit Statue am Ende der Straße", wieso flutscht das Messer in die Brust wie durch heiße Butter, wieso muss durch das auftreteten von Heiko am Ende noch Humor reingebracht werden, wo der ganze Film doch von der Inszenierung her so knallhart auf ernst getrimmt ist.
Ich weiß nicht ob man sowas unbedingt als Trashelemente bezeichnen würde. Die Puppen waren ja nun mal im Film ein tragendes Element und Grundstock der ganzen Idee zu diesem Projekt. Hier in den foren die die meisten von uns so besuchen hab ich jetzt noch nicht so viele Horrorfilme gesehen, in denen es um diese Art Puppen oder diese Art Geschichte ging. Das mit der Statue hatte ich ja oben schon erwähnt. Auch die Messer-Szene hatte ich ja in meiner ersten Stellungnahme schon angesprochen. Es ist nicht zwingend Realismus pur, aber auf der anderen Seite auch nicht komplett undenkbar und sogar schon in kommerziellen Filmen so benutzt worden. Und ich selbst muss ehrlich gestehen die Messerszene in Final Destination hat mich damals kein Stück gestört oder das ich die Logik zu dem Zeitpunkt im Film damals noch hinterfragt hätte. Solche Filme bedürfen einer gewissen Toleranz gegenüber Filmlogik VS Realismus.
Was meinen eigenen Auftritt anbelangt, Da bin ich selbst etwas unschlüssig, in Schumis Geschichte war es so das man den Freund nur am Telefon hört und Stefan dann selbst im Telefon hört wie jemand mit seiner Stimme den Freund ins Haus lotst. Wäre vielleicht die bessere Entscheidung gewesen. Beim Dreh dann wurde aber dann entschieden, mich doch noch mit einzubauen, um eben die Abschlussszene schlüssiger zu machen in dem man das nächste Opfer tatsächlich das Haus betreten sieht. Das mein Schauspiel hier nicht das Glanzstück des Films ist, war mir auch klar, bin auch selbst jetzt nicht 100% zufrieden.
Zu dem "knallhart auf ernst getrimmt", ich würde nicht sagen, dass der Film versucht mehr zu sein als er ist. Dafür war das Projekt dann doch bedeutned zu spontan und beim Dreh zu unvorbereitet, um sich selbst da zu ernst zu nehmen. Klar es sollte auch kein Klamauk sein, aber einige der Storyelemente oder eben auch die Puppen laden sowieso schnell dazu ein das das Projekt nicht ernst genommen wird, dessen waren wir uns schon bewusst. Das kann man ja auch gut an der Reaktion vieler hier rauslesen, es wurden unterschiedliche Szenen und Elemente als unheimlich empfunden, manch einer hat den Film überhaupt nicht unheimlich gefunden, der nächste schreibt mir im ICQ der Film ist ungewollt komisch. Jeder nimmt so einen Film anders auf und ist für andere Reize in Sachen Grusel empfänglich.
@Kajika:
Die schauspielerische Leistung war auch gut, nur bei der Spieluhr hat Schumie die Hand nen Stück zu früh angehalten, oder?
Den Schuh muss ich mir leider anziehen, im O-Ton war es richtig, denn wir hatten die Spieluhr tatsächlich laufen und ich habe sie ausserhalb des Bildes ausgeschaltet als Schumi hingreift. Da der Ton nicht brauchbar war haben wir das ganze aber noch mal nachvertont und nachdem ich einen Renderfehler in Premiere umgehen musste und den Spieluhr Sound einzelnd rausgerendert hatte, musste ich ihn wohl ein paar Frames versetzt wieder eingebaut haben wodurch diese leicht asychrone Stelle dann entstanden ist. Der Fehler ist mir inzwischen auch aufgefallen.
@MacMave:
Vielleicht auch von mir eine Frage am Rande: du hast beim Workflow geschrieben dass du das Pana AVCHD Material umgewandelt hast. Nun würde ich gerne wissen mit welcher Software du in welches Format umgewandelt hast und mit welcher HD Auflösung du gearbeitet hast, bzw in den Schnitt gegangen bist. Ih bin selbst besitzer einer solchen Kamera und tausche mich dahingehen auch gern mit meinem Worklflow aus, gern per PM.
Wir haben dazu den bei Edius 4 mitgelieferten AVCHD Konverter benutzt, dieser rechnet die Daten direkt in AVI mit dem Canopus HQ Codec um. So ganz das gelbe vom Ei ist es allerdings auch noch nicht. Unter Vista hat man mit dem Codec keine Thumbnail Vorschau mehr, die Dateien werden riesig und in Premeire hatte ich dann eine falsche Darstellung der Halbbilder, wodurch ich oft nicht erkennen konnte was gerade in einem Shot abgeht, speziell wenn viel Bewegung drin war. Bearbeitet wurde der gesamte Film in 1440x1080 1,333 PAR.
@Renier:
Insgesamt schließe ich mich an. Die Farbkorrektur und Qualität ist bespielhaft. Leider ist die Qualität so hoch, dass kaum ein Player das ohne Bild und Ton Verzögerung abspielen kann, obwohl nicht mal 60 % CPU Auslastung ist. Das ist komisch.
Sehr komisch sogar, es ist der normale Divx6 Codec mit einer Bitrate von 1.600 kbits, das ist nicht mal besonders hoch und bei mir läuft es einwandfrei sowohl im Media Player Classic als auch im Media Player selbst. Nachdem ich beim Trailer hörte das das WMV bei einigen ruckeln würde, dachte ich mir das Divx die bessere Wahl wäre. Zumal der Export / Umrechnung bedeutend besser von statten ging und die Bildqualität mir im Divx auch besser gefallen hat.
Am besten hat mir im Fernseher die Vorwegnahme der Ereignisse gefallen. Das war kreativ und kann mich nicht erinnern, dass schon wo gesehen zu haben. Woher war die Idee?
Die Idee kam uns schon beim Ideenaustausch vorm Dreh und wurde dann deim Dreh auch noch ausgearbeitet, wobei wir zu dem Zeitpunkt noch nicht genau wussten, was genau auf dem Fernseher dann zu sehen sein sollte. Diese Entscheidung hab ich dann selbst beim Schnitt / PostPro getroffen.
@Freezer:
Der Einsatz von den Farbfolien wirkt auf mich so: Hurra, wir haben Farbfolien - rauf damit
Oh, wie Recht du doch hast
Kameraführung am Breznstandl
Dazu kann ich nur sagen: Geruilla Filming
Denke mal Schumi und Daniel wollten da mehr nur sichergehen was im Kasten zu haben als es in dem Moment filmisch perfekt einzufangen.
Zu den restlichen Kamerageschichten und Achsensprüngen will ich mich selbst nicht so viel äußern, da Kamera bis auf wenige Ausnahmen Daniels Arbeit war, vielleicht will er selbst dazu noch mal ihier im Forum was schreiben, will ihm da nichts vorweg nehmen.
Lensblur - sorry Heiko, aber ich weiß das kannst Du besser
Das stimmt schon, war aber in diesem Fall gar nicht mein bestreben. Dazu sei gesagt, ich hab seit einiger Zeit von Magic Bullet "Looks" für Premiere Pro und wollte es ansich für Invasion 2 schon nutzen, war da abe rnicht so üpberzeugt dann von da das MAterial von I2 leider meist nichts hergibt wo das ganze dann brauchbar aussah. Jetzt bei Evil Puppets war das Grudmaterial ein ganz anderes und da fiel die Entscheidung meinerseits den gesamten Film dieses mal mit Looks direkt in Premiere zu graden und nicht den Weg über After Effects zu suchen. Nennen wir es mal eine Feuerprobe. Wir wollten den Aufwand der Post Pro für den Film gering halten um ihn im August noch fertig zu bekommen. Somit sind auch alle Blur Effekte in Premiere über dieses Plugin entstanden. Allerdings hat man nur die Wahl einen Grad-Blur oder einen Radial Blur in Form einer Vignette zui nutzen wo durch die Möglichkeiten eingeschränkt waren. Somit hab ich da nicht Wert auf glaubwürdige Schärfentiefe gelegt sondern wollte die Szenen hier und da lediglich entfremden in dem weniger wichtige Bildbereich stumpf unscharf sind. Ich wollte hier lediglich nicht durch die Bank nur endlosch scharfe Bilder haben sondern eben hier und da weg vom durchgängig scharfen Video Look. Das ich es sicherlch ein wenig übertrieben habe mächte ich da gar nicht abstreiten.
dann der erste Monolog - Stimme ist im Verhältnis zur Musik zu leise abgemischt, Rauschen ist auch recht deutlich zu hören - war das das Kameramikro, oder habt ihr das Rode verwendet? Mit Kompressor beim nächsten Mal der Stimme mehr Präsenz geben
Da wir mit Daniels Panasonic gefilmt haben, konnten wir das NTG2 nicht direkt beim Dreh zum Angeln verwenden und haben nur mit dem internen Kameramic gefilmt. Der O-Ton wenn er zu hören ist ist also das interne Mic. Die Nachvertonung dann wurde mit dem NTG2 am Preamp hier bei mir gemacht und war komplett rauschfrei. Oft it das Rauschen im Ton auch ein extra aufgezeichneter Atmo-Sound hier aus meinem Zimmer, denke aber auch das ich ihn in vielen Situationen zu laut plaziert habe im Vergleich zum Gesamtton, da gebe ich dir Recht.
Rauschen vom Fernseher klang mir zuwenig nach echtem weißen Rauschen - aber das kommt vielleicht von der Kompression fürs Web?
Schwer zu sagen ob´s an der Kompression liegt. Fakt ist ich hab das Rauschen von meinem Fernseher mit dem NTG2 aufgezeichnet, allerdings nur einen kurzen Moment da der Fernseher dann auf Blaubild schaltet und somit wurde der Ton geloopt was es sicherlich ein wenig falsch klingen lässt.
nach dem Fernseher ist plötzlich unmotiviert grünes Licht im Gang und Bad - zumindest ergibt sich für mich aus der Handlung kein Grund für den Wechsel?
Das empfand ich jetzt nicht so arg, denn als Stefan den Raum verlässt beginnt quasi die nächste Etappe auf seinem Weg durchs Haus wo er dann auf die Gartenszene stößt die er zuvor im Fernseher sah. Der Look der Räume wechsel ja mehrmals im Verlauf des Films, ebenso ist das Wohnzimmer nach schumis Rückkehr aus dem Garten jetzt grün angestrahlt und nicht mehr fahl wie zuvor als die Lichter wieder angingen. Ich will auch nicht behaupten das wir ein ausgeklügeltes System bei der Beleuchtung oder der Farbwahl hatten, aber ich empfand es auch nie als deplaziert.
das Messer bohrt sich ja in seinen Buch, soweit ich das anhand der Perspektive abschätzen kann - Blut tritt aus dem Mund ausschließlich bei Lungenverletzungen - fragt mal einen Arzt oder Sani
Recht hast Du, aber wo bleibt da der Spass, wenn das die einzige Szene im Film ist wo man mal rumklehen darf
Bei all den Kritikpunkten muß ich nochmals wiederholen, daß mir das Gesamtergebnis gut gefällt und ich auch den Plottwist genossen habe. Danke!
Danke ebenso, dieses Fazit bedeutet mir gerade bei dir eine Menge wo du was die technischen Aspekte angeht ja nun wirklich kein Amateur mehr bist
So, ich hoffe ich konnte jetzt soweit bisher die Fragen klären und ein wenig Licht in unsere Rangehensweisen und Ideen hinter einigen Szenen bringen