Amateurfilm-Forum

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Laarson

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Sonntag, 18. November 2012, 20:34

Beratung für Filmprojekt (kurze Werbefilme)

Hallo Leute,

auf mich kommt in den nächsten Monaten ein "großes" Projekt zu.
Ich (26 Jahre) drehe seit ca. sechs Jahren Filme. Für unsere Anfänge ist der Begriff "Film" zwar etwas übertrieben, seit ich aber seit 2009 mit Adobe After Effects arbeite, ist die Qualität deutlich gestiegen. Bisher waren das aber eher "Spaßfilme".
Jetzt wird die Sache etwas ernster.
Ein Kumpel von mir arbeitet als Fahrzeugaufbereiter und möchte sich hier vor Ort eine neue Existenz aufbauen. Ich bin zwar kein Fachmann in dem Gewerbe, aber das was ich gesehen habe, hat mich davon überzeugt, dass er der Beste weit und breit ist.
Doch da er eher unbekannt ist, wollen wir ihn nun etwas populär machen.

Er war von meinen letzten Filmen so überzeugt, dass er mir da vollsten Vertrauen schenkt. Daher erhalte ich ca. ein Budget von 600€ und darf mich jetzt mit Film- und Tonequipment eindecken. Bis auf ein relativ gutes Mikrofon besitze ich aber noch nichts.

Kurz etwas zu den Gegebenheiten:
Wir drehen hauptsächlich in einer kleinen Ausstellungshalle. Auf einer Seite ist in Südostrichtung eine Glasfront, die anderen Seiten sind Mauerwerk. An der Decke befinden sich etliche Lampenfassungen für Leuchtröhren, die bisher allerdings nur mit 08/15-Lampen bestückt sind, so dass ich eher von einer durchschnittlichen Beleuchtung sprechen würde. Da es dort extrem hallt, sind Tonaufnahmen über das Kameramikrofon so oder so tabu.
Wir werden u.U. noch einige Aufnahmen in eiher eher schlecht beleuchteten Werkstatt machen (die ebenfalls hallt) oder im Hof vor dem Gebäude, wo es aufgrund einer angrenzenden, durchschnittlich befahrenen Straße nervende Hintergrundgeräusche gibt.

Wir werden uns in erster Linie mit Kundengespräche im Hof oder in der Halle sowie mit Aufnahmen von Arbeiten an den Autos oder daraus resultierenden Effekten beschäftigen. Desweiteren werden wir in einem kleinen Nebenraum (ohne Fenster, schlechte Beleuchtung) eine Wand im ChromaKey-Grün streichen, so dass wir hier Aufnahmen von "Interviews" der Wirkenden machen können, die ich dann in passende Szenen im Film reinschneiden werde.

Wir haben doch einen eher professionellen Anspruch. Zwar würde ich mich maximal als Hobbyfilmer bezeichnen, doch ich würde mich als sehr kreativ und innovativ bezeichnen und zusammen mit meinen Fähigkeiten in Adobe After Effects könnte daraus etwas werden.
In erster Linie wollen wir die Videos in 1080p auf einen YouTube-Channel hochladen. Unter Umständen werden die Filme allerdings auch auf einem ca. 24 Zoll LCD Fernseher im Ausstellungsraum (ebenfalls in Full-HD) abgespielt oder kleine DVD-Boxen erstellt.

So, jetzt kommen wir nun zu dem Equipment, dass ich bisher geplant habe:
(Anm.: Ich werde im folgenden keine amazon-Links posten, da ich nicht weiß, ob das erwünscht ist. Daher nenne ich einfach den Produktnamen)

Zur Kamera: Ich plane für die Kamera ein Budget von 300-400€ ein. Ich weiß, dass man für das Geld keine High-End Kamera bekommt. Aber ich denke für unsere Ansprüche sollte ein Full-HD Camcorder ausreichen. Ich spiele zur Zeit mit dem Gedanken eine Panasonic HC-V500 für 300€ anzuschaffen. Zwar habe ich überlegt auf die bessere V707 umzusteigen. Da wir aber Fotos mit einem Fotoapperat mit 14 Megapixel machen, sind mir die 100€ mehr für etwas bessere Technik nicht wert.

Selbstverständlich wird ein Stativ (für ca. 60€) angeschafft. Ich werde sowieso versuchen Kamerafahrten auf ein Minimum zu beschränken. Höchstens Zoom-Effekte oder Schwenks werde ich einbauen.

Zum Ton: Bevor ich das Kameramikrofon verwende, lass ich den Text lieber nachsynchronisieren (wobei das bei Kunden schlecht geht). Ich finde es so extrem stümperhaft, wenn ich in einem Film hallenden Ton habe, der zudem noch mit Hintergrundgeräuschen überflutet wird. Ich besitze zwar ein relativ gutes Mikrofon, allerdings ist das besonders für die Kundengespräche ungeeignet. Ich spiele daher mit dem Gedanken, mir zwei KÖNIG Ansteckmikrofone + Aufnahmegerät anzuschaffen. Die Mikrofone würden zusammen 13€ kosten. Fraglich ist da eher, was ich als Aufnahmegerät nehme. Das sollte (besonders beim Kunden) schnell und unproblematisch verbaut werden können. Fürs Aufnahmegerät dachte ich da an zwei Sony ICDPX312 2GB Digitalrekorder, die jedoch knapp 50€ das Stück kosten. Der Rekorder sollte halt auch digital die Aufnahmen auf den PC übertragen können. Den würden wir dann einem dem Kunden in die Hosentasche stecken.

Die bisher genannten Geräte kosten zusammen ca. 475€. Bleiben noch grob 125€ übrig (ist natürlich nur ein grober Budgetrahmen).
Kommen wir zum Thema Beleuchtung, wo ich mich nicht besonders gut auskenne.
Also ich weiß natürlich, das eine gute Beleuchtung das A und O ist. Bis auf die Outdoof-Aufnahmen haben wir eigentlich wenig Tageslicht. Im Ausstellungsraum gibt es wie gesagt etliche Wandleuchten, in der Werkstatt eher sehr schwaches diffuses Licht. Die Aufbereiter besitzen bisher zwei Halogenstrahler, die sie für ihre Arbeit benötigen. Von den Dingern bin ich aber nicht so überzeugt. Vor allem bei Greenscreen-Aufnahmen werfen die nur unnötig Schatten und auch so wird sich wahrscheinlich das Licht im Fahrzeuglack sehr wiederspiegeln.
Ich dachte daher als Ergänzung an ein Walimex Daylight Set 250 Studioset (für ca. 100€). Das ist ja eigentlich für Fotografien gedacht, allerdings kann man das sicher auch so gut einsetzen. Besonders das diffuse Licht könnten wir gut gebrauchen und auch die Aufbereiter könnten bei ihrer Arbeit gut darauf zurückgreifen. Dann wären wir zusammen bei 575€, also ungefähr den Budgetrahmen abgedeckt.

Kurz noch was zur Nachbearbeitung: Ich werde die Filme wie gesagt in Adobe After Effects nachbearbeiten und als H264 MP4 Format ausgeben. Für einfache Schnittarbeiten benutze ich zur Zeit Corel VidoeStudio. Das würde ich dann auch zum Fertigstellen und zum Erstellen von DVDs verwenden.
Das MP4-Format ist schon mal optimal für YouTube-Uploads und ich denke das ist auch ein guter Kompromis zwischen Qualität und Platzverbrauch und auch die meisten modernen LCD-Fernseher mit USB-Anschluss spielen das Format ab.
(Unsere maximal viertelstündigen Clips würden im AVI Format 128GB ausfüllen, das ist eindeutig zu viel, besonders für die Uploads)

So, jetzt hab ich genug von mir und meinem Projekt erzählt. Jetzt würde mich interessieren: Was haltet ihr von dem Equipment, das ich anschaffen möchte? Fehlt da was? Was kann man besonders in Sachen Beleuchtung noch besser machen? Welche weiteren Ratschläge könnt ihr mir geben?
Ich bin für jeden Tipp dankbar!

MP-Digital

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Sonntag, 18. November 2012, 21:14

Nun, eine sehr gute Grundlage ist immer wichtig. Dem Kunden ist es vollkommen egal was Du hast oder nicht hast – er erwartet das Du alles nötige hast, um seinen Vorstellungen umsetzen zu können. Habe ich nicht, oder muss ich erst zulegen, geht nicht. Wichtig ist, was kommt hinten heraus.

Oft hängt in den Köpfen der Kunden drin, wenn man mit einer großen Kamera kommt, kommt dabei ein guter Film heraus – ist zwar totaler Quatsch, aber so denken die Kunden leider. Selbst wenn Du mit einer Canon 7D kommst, rümpft der Kunde (einige zu mindestens) die Nase. Der Kunde will leider „big is better“ sehen. Der Kunde weiß ja nicht, dass die kleine Cam oft genauso gut ist wie so ne große. Langfristig wird man sich eine große Kamera zulegen. Panasonic AG160 mit Sachtlerstativ.

Licht und Reflektorwände hat man nie zu wenig. Dolly wäre ganz gut oder ein Steadicam. Funkstrecke ist sehr wichtig (sollte man ein Interview machen). Kleine Nebelmaschine oder Stroboskop sollte man gezielte Vororteffekte machen müssen. Grüne Rückwand für GreenScreen Aufnahmen.

Laarson

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Sonntag, 18. November 2012, 22:44

Danke für deine Antwort.
So ganz habe ich das mit "dem Kunden" nicht verstanden, aber vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt!

Also die Person, für die ich das Projekt starte, ist sozusagen mein Kumpel. Der wird da auch mitarbeiten.
"Der Kund" ist jetzt - salopp ausgedrückt - einfach freiwilliger Darsteller in unserem Werbefilm ;)
Von daher ist es denke ich mal nicht schlimm, wenn wir nur mit einer "kleinen" Kamera auftauchen.

GreenScreen-Wand ist schon organisiert.
Steadicam werden wir wie gesagt erstmal nicht brauchen, Kamerafahrten sind erstmal nicht im Programm.
Funkstrecke: Ich wollte die Ansteckmikros direkt mit einem Kabel an das Aufnahmegerät anschließen. Du hast allerdings recht, Funkmikros wären deutlich besser, doch ich befürchte das sprengt den Rahmen unseres Budgets erstmal!
Mich würde dann eher die Reflektorwände und "Dolly" interessieren.
Reflektorwände: Wie setzt man die ein und viel wichtiger: Was kosten die?
Dolly: Was ist das?

rick

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Montag, 19. November 2012, 08:57

Panasonic HC-V500 für 300€ anzuschaffen. Zwar habe ich überlegt auf die bessere V707 umzusteigen...

Die V707 kostet nicht wegen 'besserer' Fotoqualität mehr. Sie hat z.B. einen Mikrofoneingang und ist bei wenig Licht rauschärmer. Trotzdem benötigt sie noch viel Licht. Das Daylight 250 reicht da gerademal in einem Abstand von einem halben Meter bei Interviews. Für eine Greenscreen Ausleuchtung (2x2 Meter) brauchst Du etwa die 10 fache Lichtmenge wenn Du mit Gain 0 (iso 100) aufnehmen möchtest.

Hier meine Erfahrungen mit Tageslichtlampen (u. Anderem die 50W Teile von Walimex)

Außerdem kommt noch dazu, daß Daylight 5400-5600 Kelvin hat und die Glühlampen in der Halle irgendwo im Bereich (von ca. 2000-3000 Kelvin) liegen, die Halgonstrahler haben ca. 3200 Kelvin. Der ohnehin schon fragwürdige Weißabgleich der Panasonic wird mit so einer Mischlicht Situation schnell Probleme bekommen. Die billigste Variante wären die Baustrahler als indirekte Beleuchtung zu verwenden. Deine Möglichkeiten sind da recht eingeschränkt, aber das ist Dein Budget eben auch.

Beim Thema Ton bin ich sehr skeptisch. 13,- Euro Lavaliere (30-15000 Hz) und 'Diktiergeräte' passen nicht ganz zu "Wir haben doch einen eher professionellen Anspruch". Bei 2-3 Meter Kabelweg, könntest Du mit zwei ATR3350 über Y-Weiche direkt in die Kamera (Panasonic HD-V707) gehen. Bei größeren Distanzen, könnte man die Mikros auch in ein ZoomH1, gibts mittlerweile schon ab 80,- Euro (ebenfalls über Y-Weiche) stecken und über die Stereo-Balance pegeln. Das macht natürlich nur Sinn, wenn Du bei Interviews mit zwei Personen keine Totalen machst, da Du die Leute ja miteinander verkabeln mußt (2 Mikros und 1 Aufnahmegerät in der Tasche einer Person). Beide Vorschläge, sind auch nur Bastellösungen, aber ich halte sie für qualitativ sinnvoller.

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Laarson

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Montag, 19. November 2012, 14:20

Danke für deine Antwort rick.

Zur Kamera: Kennst du eine bessere Kamera für das Geld oder bin ich mit der Panasonic (egal ob jetzt 500 oder 707) zumindest im Rahmen des Budgets gut aufgehoben?

Zur Beleuchtung: Nun ja, man könnte ja die Farbtemperatur irgendwie angleichen. Bei den Greenscreenaufnahmen bin ich sowieso ohne Deckenbeleuchtung, d.h. entweder Strahler oder eben das diffuse Licht des Studiosets. Ich hatte halt immer Probleme mit dem Schattenwurf bei den Halogenstrahlern. Und wenn ich sie dann z.B. auf die Wand richte, ist die Lichtausbeute relativ gering. Ich muss dazu sagen, dass der Raum, in dem wir drehen, relativ klein ist.
Der Raum ist etwa 4 Meter lang und 2,5 Meter breit. Ich würde die eine 2,5 Meter Wand in grün streichen. Macht es da vielleicht Sinn links und rechts davon irgendwelche Reflektoren aufzustellen, die die Lichtausbeute erhöhen?
Ist das Studioset dann per se eine sinnlose Investition oder kann man damit - richtig eingesetzt - doch etwas anfangen? Die Lampe wird wahrscheinlich nicht billig sein, aber vielleicht kann man die am Studioset ja austauschen und auch etwas "gelber" machen.
Was meint ihr ist besser für solche Dreharbeiten? Natürliches gelbliches Licht oder eher klinisches weißes Licht?

Zum Ton: Man muss dazu sagen, dass die Kundengespräche ungefähr 2 von 15 Minuten im Film ausmachen werden. Der Rest kommt aus dem Off bzw. aus Greenscreen-Interviews, wo man deutlich mehr Möglichkeiten hat. Problem ist, dass wir wahrscheinlich bei den Kundengesprächen die Totale verwenden müssen. Wir können ja nicht den Kunden stundenlang aufhalten, um dauernd die Kameraposition zu wechseln.
Ich habe mir jetzt mal das besagte Ansteckmikrofon für 6,50€ testweise bestellt um es auszuprobieren. Das ATR3350 klingt natürlich deutlich interessanter, ich werde mir das auf jedenfall vormerken. Allgemein kann man ja sagen, dass, falls unser Projekt gut anläuft, wir das Equipment aufstocken und verbessern werden.
Findest du nicht, dass man mit einem guten Mikrofon (z.B. das ATR3350) und dem besagten Diktiergerät einen halbwegs akzeptablen Klang erhält?
Alternative wäre da wirklich nur eine Funkübertragung, aber da hat man doch sicher auch einen Qualitätsverlust, oder?
Unter dem Zoom H1 kann ich mir irgendwie gar nichts vorstellen. Kannst du mir kurz erklären was das genau ist?

Zum Thema "professoneller Anspruch": Man muss bedenken, dass die Filme überwiegend für YouTube gemacht werden. Ich kann mir vorstellen, dass durch die Konvertierung sowieso etwas Qualität verloren geht. Zwar werden wir die Videos wie gesagt auch im Ausstellungsraum laufen lassen bzw. ggf. DVD-Boxen erstellen, aber das ist nur ein Nebeneffekt - und wenn da die Qualität etwas schlechter ist, wäre das nicht so schlimm.

Wir können es ja mal so machen:
Ihr kennt ja ungefähr die Gegebenheiten und ungefähr unsere Vorstellungen.
Ihr habt jetzt ein Budget von 600€, was würdet ihr kaufen!

PS: Ich habe mir, noch bevor wir das Projekt geplant haben, privat das Samson Q2U zugelegt. Was haltet ihr davon? Nur damit ihr eine Vorstellung habt: Ich finde eigentlich die Qualität des Q2U ausreichend für unseren Anspruch.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Laarson« (19. November 2012, 14:26)


freezer

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Montag, 19. November 2012, 15:13

Meiner Meinung nach solltest Du über eine Aufstockung des Budgets ernsthaft nachdenken.
Wenn Du selbst noch 300 Euro beisteuerst und Dein Kumpel statt 600,- eher in die Richtung 900 geht, dann kannst Du auf einer ganz anderen Qualitätsstufe loslegen. Dein Kumpel kann sich ja auch die USt. holen, wenn der Kauf über ihn läuft.
Mit dem jetzigen Budget kannst Du echt nur Niedrigqualität kaufen und dafür ist das Geld zu schade.

Wichtig ist auf jeden Fall ein guter Ton!
Du könntest doch günstig eine Funkstrecke für den Dreh leihen (zB Sennheiser Set EW100), das kostet maximal 25 Euro pro Tag. Dann bliebe erstmal mehr Geld für eine gute Kamera und Stativ übrig.
Dann kannst Du nach und nach dazukaufen und bis dahin leihen.

rick

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Montag, 19. November 2012, 15:57

Zum Thema Beleuchtung haben wir Threads für Greenscreenausleuchtung (Leuchtstoffröhren oder PAR Scheinwerfer mit Frostfolie oder Tageslichtlampen). Weicheres Licht wurde gerade im Nachbarthread angesprochen (Dachlattenrahmen mit Duschvorhängen). Vielleicht kann Michael - Visual Purist noch was dazu sagen.

Zitat

Nun ja, man könnte ja die Farbtemperatur irgendwie angleichen.

Bei meiner Panasonic SD-99 gibt es nur 5 Presets aber keinen Ausgleich in 100er Kelvin Schritten. Je größer der Raum umso schwieriger wird das mit unterschiedlichen Farbtemperaturen. Wenn Du Dich auf einen Leuchtmitteltyp einigst, dann geht der Weißabgleich natürlich auch über die Kamera Presets (Tageslicht/Kunstlicht/Manuell).

Das ZoomH1 ist ein günstiges Aufnahmegerät mit eignen Mikrofonen, welches dem von dir vorgeschlagenem Sony überlegen ist (unkomprimierte .wav Aufnahme, Filter etc.). Die Option Ausleihen, die Freezer vorgeschlagen hat, ist natürlich auch gut. Ich kenne mich nur nicht mit den Leihpreisen aus und hätte sie höher eingeschätzt.

Bei Kameras bis 400,- Euro bist Du mit der v-707 gut bedient. Ich würde aber auch sagen, daß die nächste Stufe bei ca. 800,- - 900,- Euro z.B. Canon G10 liegt. Aus welcher Ecke kommst Du denn ? Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit Dir etwas auszuleihen.

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Laarson

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Montag, 19. November 2012, 16:57

Ich werde heute abend noch mal mit meinem Kumpel reden und das hier gesagte ansprechen. Danach meld ich mich noch mal.

Wie gesagt das Budget wird denke ich mal (sofern es gut anläuft) später aufgestockt werden. Sagen wirs mal so: Zur Zeit ist er eher eine unbekannte Größe mit einem kleinen Kundenstamm. Er will aber mächtig expandieren. Natürlich muss das erstmal klappen, aber dann werden 100% auch mehr Mittel locker gemacht.

Ich habe mir daher überlegt, dass wir für den ersten Film erstmal auf "Ton" verzichten, d.h. entweder wir lassen das Kundengespräch weg (was schade wäre), oder wir synchronisieren nach. Wir haben einen Kollegen, der würde für den ersten Film "Kunde spielen" und dann nachsynchronisieren.
Dann würden wir in einem der folgenden Filme das Tonequipment anschaffen.
Das mit dem Ausleihen ist vielleicht gar keine schlechte Idee. Das Kundengespräch dauert vllt. 15-30 Minuten. Problem ist, dass wir an zwei Tagen (für einen Film) drehen müssten. Wenn der Kunde das Auto bringt und wenn er es holt. Dann wären wir schon bei 50€ (falls 25€ pro Tag eine realistische Angabe ist).

Noch kurz was zur Beleuchtung. Der Raum ist ca. 100qm groß (großzügig geschätzt). An der Decke befinden sich ca. 12 Fassungen à 3 Röhren. Das macht insgesamt 36 Röhren auf 100qm. Zur Zeit sind da halt stink normale gelbe Leuchtröhren drin. Wenn man die aber durch stärkere ersetzen würde oder eine andere Farbtemperatur einbauen würde, hätte man denke ich schon eine recht gute Grundbeleuchtung. Baustrahler sind wie schon gesagt wurde auch eine Alternative, allerdings kann ich mich mit den Dingern nicht wirklich anfreunden.

PS: Wir kommen aus Unterfranken.

rick

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Montag, 19. November 2012, 23:55

Problem ist, dass wir an zwei Tagen (für einen Film) drehen müssten

Wenn Du einen Verleiher findest, dann frag mal ob es von Freitag/Samstag-Montag teurer wird. Häufig zahlst Du dann nur einen Tag. Ist halt die Frage ob der Kunde auch am Wochenende vorbeikommt.

Bei den Leuchtröhren kann ich dir leider nicht sagen, ob die evtl filmmern.
Joey kennt sich damit ganz gut aus, vielleicht kann der nochmal welche empfehlen.

Michael - Visual Pursuit

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Mittwoch, 21. November 2012, 03:59

Puuh.... es ist schwer dazu was sinnvolles zu sagen.

Verstehe ich das richtig, Du hast noch nichts (wirklich gar nichts) an Hardware/Ausrüstung
und willst mit einem Budget von 600 Euro für alles (!) einen Imagefilm auf die Beine stellen?

Das ist.... sportlich. Das kann man ja schon problemlos für einen guten Stativkopf ausgeben - ohne Stativ.

Kenntnisse in After Effects sind prima, helfen aber nicht wenn die Grundlage nicht existiert.
Man kann prima Industrievideos ohne After Effects machen. Umgekehrt ist das unmöglich.

Wenn ich mit geringstmöglichen Mitteln sowas drehen sollte, würde ich auf "Kino-Look" setzen,
VDSLR mit lichtstarker Optik. Als Minimum eine Canon 600D mit einem Samyang t1.5/35mm VDSLR.
http://www.samyang.co.uk/samyang-35mm-t1…vdslr-lens.html

Das sprengt natürlich schon ohne Speicherkarte, Licht, Ton und Stativ den Etat.

Etwas universeller wäre zusätzlich ein 85er:
http://www.samyang.co.uk/samyang-85mm-t1…vdslr-lens.html

Stativ.... mindestens ein Manfrotto 0190. Besser schwerer.

Licht.... eine oder zwei Doppelfeuchtraumfassungen mit den gleichen Leuchtstoffröhren
wie in der Decke verbaut worden sind an flexiblen Kabeln, idealerweise Titanex H07-RN-F.
Dann kannst Du wenigstens einen globalen Neutralagbleich machen. Tageslicht vermeiden,
notfalls nachts drehen.

Ton..... "Kundengespräche", Aufsager allgemein sind mit untrainierten Nichtschauspielern
der sichere Weg ins Chaos. Leg Gemafreie Musik drunter und setz auf Bilder, nicht auf Aufsager.

Ich bin mir wirklich nicht sicher ob Du weisst auf was Du Dich da eingelassen hast.

rick

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Mittwoch, 21. November 2012, 09:43

Da wir aber Fotos mit einem Fotoapperat mit 14 Megapixel machen,

Welche Kamera ist das eigentlich ? Vielleicht ist die ja Videotauglich ? Denk auch daran, wenn Du wie gewünscht Schwenks machen willst, ist Deine Kalkulation Stativ = 60,- Euro einfach nicht durchdacht. (Minimum ca. 100,- für ein gebrauchtes Velbon DV-7000)

Zitat

Wenn ich mit geringstmöglichen Mitteln sowas drehen sollte, würde ich auf "Kino-Look" setzen,...

Geringstmögliche Mittel ? Objektive Samyang 35mm & 85mm + Canon 600D Body = 1260,- (neu) / ca. 1050,- (gebraucht)
Warum die teurere VDSLR Version wenn gar kein FollowFocus vorhanden ist ?
Das 85mm ist ein geiles Objektiv, aber viel zu speziell am Crop 1.6 wenn man nur 2 Objektive hat.

Geringstmögliche Mittel und Video mit DSLR bei angestrebtem Youtube Output (und um wenigstens annähernd im Budget zu bleiben), wären für mich:

550D + sigma 28-70 2.8 (gebraucht ca. 560,-) günstigster Kompromiss
oder 550D + Tamron 17-50mm VC 2.8 (gebraucht ca. 660,-) am flexibelsten da mit Bildstabilisator und weitwinkliger dafür etwa weniger 'Kino-Look' bei Endbrennweite.
oder 550D + sigma 30mm 1.4 + canon 50mm 1.8 (gebraucht ca. 760,-) am Lichtstärksten mit Haptikdefizit beim 50mm Objektiv
oder 550D + canon 35mm 2.0 + canon 50mm 1.4 (gebraucht ca. 800,-) am meisten 'Kino-Look' und haptisch besser beim 50mm Objektiv

Aber selbst mit der (ersten) günstigsten Variante ist der Budgetrahmen (mit Speicherkarte, ohne Zusatz-Akku, Stativ, Licht, Ton) voll ausgeschöpft und wie sinnvoll das Ganze ohne Einarbeitung ist, weiß ich nicht. Wenn schon etwas Erfahrung im Umgang mit Filmen mit einer DSLR vorhanden wäre, dann könnte man sich auch für den Dreh ein 7D mit Objektiven günstig ausleihen oder im Bekanntenkreis nachfragen ob irgendwo eine entsprechende DSLR mit Videofunktion vorhanden ist.

Wie auch immer. Ohne eine realistische Aussicht auf weitere Aufträge (und ich bin da eher skeptisch, was die Fahrzeug Wideraufbereitung betrifft), solltest Du versuchen für 300,- Euro das Zeug zu leihen und 300,- Euro nimmst Du als Bezahlung. Sonst hast Du am Ende lauter Kompromisse die Dich bei Folge-Aufträgen einschränken werden, die Du mit Wertverlust verkaufen wirst (wenn neues Budget da ist).

Michael - Visual Pursuit

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12

Mittwoch, 21. November 2012, 15:13

Zitat

Geringstmögliche Mittel ? Objektive Samyang 35mm & 85mm + Canon 600D Body = 1260,- (neu) / ca. 1050,- (gebraucht)
Erstmal nur die Kamera und das 35er. Die 550er würde natürlich auch gehen,
aber für den sehr geringen Preisunterschied bekommt man bei der 600er die
bessere Kamera.

Zitat

Warum die teurere VDSLR Version wenn gar kein FollowFocus vorhanden ist ?
Weil 270° Fokussierweg und stufenlose Blende unschlagbare Vorteile sind auch
wenn man sie manuell bedient. Mit diesem Fokussierweg kann man weit besser
manuell fokussieren als mit dem steilen kurzen Weg an AF-Objektiven.

ph_t_kina

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13

Mittwoch, 21. November 2012, 17:00

Kommt natürlich drauf an, ob du dir was aufbauen willst oder ob du das jetzt erstmal als Versuch für deinen Kumpel startest. Ich nehme mal an, dass es dir nicht auf einen Gewinn ankommt, sondern um die Arbeit an sich und ein wenig das Equipment. Ich würde den Ratschlägen folgen und mir vielleicht einen Kamerabody gönnen und den Rest dazumieten. Und dann von Auftrag zu Auftrag mehr dazukaufen, aber dann direkt etwas was du auch länger verwenden willst/kannst.

Prinzipiell finde ich es nicht schlimm mit so geringem Budget sowas zu versuchen. Vielleicht gibts in deinem Bekanntenkreis das ein oder andere Teil was du brauchen kannst. Vielleicht ein Aufnahmegerät. Oder Baustellenleuchten. Oder irgendwas :) Also: Go on!

rick

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14

Mittwoch, 21. November 2012, 17:09

Weil 270° Fokussierweg und stufenlose Blende unschlagbare Vorteile sind auch
wenn man sie manuell bedient.

Das alles bietet aber auch das Walimx 35mm F1.4, und das ist gebraucht 100,- Euro günstiger.
Der sehr geringe Preisunterschied zwischen 550D und 600D beträgt ca. 90,- Euro. für sein Vorhaben braucht er kein Schwenkdisplay, und sollte er tatsächlich irgendwelche Lowshots o.Ä. machen, dann kann er sich einen Monitor anklemmen.

Ich meine sein Budget liegt nach wie vor bei 600,- Euro, insofern ist es eh alles spekulativ.

Laarson

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15

Montag, 26. November 2012, 22:09

Hey, danke schon mal, dass ihr mir bzw. meinem Kumpel so tatkräftig zur Seite geht.

Also wie gesagt: Ich bin kein Profi mit jahrelanger Erfahrung, aber ich denke, dass man mit genannter Kamera und einem Stativ sowie einer guten Ausleuchtung zumindest gutes YouTube-Nivaeu erreichen kann. Mit dem Ton bin ich noch etwas unentschlossen. Natürlich muss das was gesagt wird auch passen, da hat Michael schon recht. Aber in dem Punkt soll eben ein "ganz normaler Kunde, wie er überall auf der Straße zu finden" gezeigt werden. Da ist es mir fast wichtiger, dass das natürlich rüber kommt, als dass alles perfekt geschauspielert ist. Das Kundengespräch wird sicher auch so 10-15 Minuten dauern und ich werde daraus die besten Sachen rausschneiden und in 1-2 Minuten packen.
Ganz kurz noch etwas zum Sound: Ich habe jetzt mal das Mirkofon von König für 6€ ausprobiert und ich fand es für den Preis nicht schlecht. Klar, es geht immer besser. Aber der Ton ist sowieso etwas, was wir u.U. erst im zweiten Film richtig einsetzen werdne. Mich würde nur interessieren, wie ich das ZoomH1 schnell und einfach am Kunden befestigen soll? Ich mein für 80€ ein gutes Mikro und Aufnahmegerät in einem...da kommt ich beim Einzelkauf auch locker auf den Preis.

Bevor ich auf mein Hauptproblem zu sprechen komme, muss ich noch mal betonen bzw. etwas umformulieren: Sollte das erste Video kein totaler Flop werden, dann machen wir auch weiter. Und dann weden wir auch teureres Equipment anschaffen. Vielleicht könnt ihr das bei eueren Ratschlägen mit dem Budgetrahmen von 600€ berücksichtigen. Z.B. die Linse ist sicher super, aber das wäre ein Kandidat, den man auch erst im 2. oder 3. Film nachkaufen könnte. Oder wir schaffen bewusst die billige 300€ Panasonic an mit dem Hintergedanken diese recht schnell durch eine leistungsfähigere zu ersetzen. Auch wenn ich mich wiederhole: Das erste Video ist hauptsächlich für YouTube! Wir haben zwar auch schon weitere Pläne wie z.B. eine DVD-Box oder später sogar mal eine Kinowerbung. Aber mir ist natürlich klar, dass man dafür eher eine Kamera für 3.000 + x als für 300€ braucht.

Soo...jetzt zur Beleuchtung. Irgendwie fühl ich mich da gerade etwas ratlos. Bevor ich euch konkret frage, hier mal ein paar Bilder von den Räumlichkeiten.

Die rote Umrandung dient zur Orientierung und zeigt den Ort an, an dem das Auto stehen wird.
Das erste Bild dient nur zur groben Orientierung:


Jetzt hier mal ein paar Bilder bei Nacht mit Deckenbeleuchtung:




Hier noch mal ein Bild von der Wand in einem Nebenraum, die wir grün für die Greenscreenaufnahmen streichen wollen.


Die wichtigste Frage: Lieber abdunkeln/Abends drehen und nur künstliche Beleuchtung. Oder Tagslicht nutzen und Tageslichtlampen verwenden?

Ich habs im dritten Bild mit grünen Strichen angedeutet: Man könnte hier ja irgendwelche tollen Konstruktionen mit Schwenkarmen oder Schienen bauen und daran die Lampen montieren. Da würden sie auch bei der Aufbereitung nicht stören und wären immer gut aufgeräumt. Wenn da vielleicht jemand eine gute Idee hat.

Für den Anfang müssen wir wohl etwas kleiner anfangen. Ich hätte jetzt einfach zwei Strahler mit starken Birnen und Schirm für diffuses Licht vorgeschlagen. Auf die Deckenbeleuchtung würde ich nicht unbedingt bauen, die hab ich besser in Erinnerung gehabt. Teilweise sind da auch unterschiedliche Lampen mit unterschiedlicher Farbe drin.

Ihr wisst ja, was wir ungefähr vor haben? Hat jemand einen Vorschlag, in was wir da (für den Anfang!!!) investieren könnten? Das dürfte den Rahmen von 600€ auch sprengen, immerhin können die die Beleuchtung für die Aufbereitung auch brauchen.

Noch mal kurz eine Anmerkung: Natürlich ist das Aufbereitungsgewerbe keine Goldgrube, aber wenn ich von seiner Arbeit nicht überzeugt wäre, dann würde ich das auch nicht machen. Und wie gesagt: Er will ja auch noch expandieren (z.B. Oldtimer-Geschäft).

Das mit dem Ausleihen ist natürlich auch eine gute Idee.
Aber gerade in Sachen Beleuchtung würde mich dann doch mal eine fundierte Meinung interessieren.
Ich hab ja auch schon ein paar Links bekommen, aber für den Anfang wäre es nicht schlecht, wenn ihr mir kurz und einfach verständlich ein paar Tipps geben könntet ;)

Aber aufjedenfall noch mal Danke bis hier her!

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