Die 5D macht geile Bilder - für den Preis bekommst du nix besseres.
Aber: Mit ihr zu arbeiten erfordert einiges Umdenken und man ist definitiv eingeschränkter als bei einer Videokamera. Erstens hast du das Problem mit dem Rolling Shutter. Viele 5D-Videos im Netz haben ruhige Einstellungen, ohne viel Bewegung und ohne vertikale Linien. Da sieht man den RS kaum bis gar nicht. Handheld ist aber mit der 5D so gut wie gar nicht möglich. Da bräuchtest du dann schon ein Shoulderig oder gar ne Steadycam.
Noch was: Audio! Man kann zwar ein externes Mikro anschließen und seit dem Firmwareupdate auch die Pegel manuell einstellen. Diese Einstellungen sind aber weit unten im Menü vergraben. Außerdem gibt es immernoch Manual-Gain, d.h. wenn gerade nichts gesprochen wird und alles leise ist, pegel die Kamera trotzdem von alleine hoch und das führt zu rauschen. Gibt einige Workarounds, aber das einizige was da hilft ist den Ton extern aufzunehmen. Z.B. mit einem laptop oder einem Zoom H4 o.ä.
Jetzt zu den Fragen: 1) Schau mal hier:
Canon Eos 550d / Rebel t2i - Test Review - Rolling Shutter - Audiotest - Footage Da gibts Testfootage der 550D. Die 5D und 550D nehmen fast im gleichen Format auf. Lade das also runter und teste obs funktioniert. Bei mir aufm Quadcore i7 lässt es sich in Premiere CS3 abspielen, sobald jedoch Farbkorrekturen drauf kommen, fängt es leicht an zu ruckeln.
2) Steht auch irgentwo in dem 55D Thread. Waren glaube ich so knapp eine Stunde auf ne 16GB Karte. Kann mich aber auch irren.
3) Das Lowlightverhalten der 5D ist optimal. Besser gehts in dem Preisrahmen nicht!
4) Joa, ne Stunde könnte hinkommen.
5) Man kann ISO, Shutter, WB und Iris/Blende manuell einstellen. Die sind eigentlich schon ausreichend nur gilt acuh hier wieder: Sie sind nur über ein Menü erreichbar. Das ist zwar nach etwas Übung auch recht flott zu erreichen, aber es gibt eben nicht wie bei einer großen Videokamera an der Seite schnell erreichbare Buttons für alles.
6) Lass die Automatik aus. Habe noch nicht gehört, dass die sonderlich gut ist.
7) Kp, was das fürn Kit-Objektiv dabei ist. Aber wie immer gilt: Je bessere Objektive, desto besser das Bild. Gibt Leute, die haben da schon PL-Cinelenses draufgeschraubt und wow, da sieht man schon einen Unterschied zu normalen Objektiven. Kost aber auch n paar Tausend. Für dich sollte auf jeden Fall eine kleine Festbrennweite drinn sein, 50mm oder so. Am besten f1.8 oder noch kleiner. Je mehr Objektive du hast, desto mehr kannst du die Kamera kreativ einsetzen. Für den Anfang reicht aber auch das Kit erstmal, Objektive kauft man sich dann im Laufe der Jahre.
Also wie gesagt: Die Kamera macht gute Bilder. Aber mit ihr zu arbeiten ist eben teilweise noch etwas unkomfortabel. Liegt wohl daran, dass die Kamera nie fürs Filmen konzipiert war. Für szenischen Film, wo man am Set eh viel Zeit mit Setups verbringt mag es kein Problem sein mal 20s im Menü rumzuklicken. Bei Dokus sieht das schon anders aus; da sollte man alle Einstellungen sofort griffbereit haben, sonst verpasst man den entscheidenen Moment.
Also im Endeffekt musst du es wissen, ob du die Kamera willst oder nicht. Das mit dem Ausleihen ist ne gute Idee. Mach das auf jeden Fall, dann wirst du sehen, ob du mit den Schwächen leben kannst.